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Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Viertes Vierteljahr.

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Zwei (ölbäume

Sie stahl sich hinaus in einen abgelegnen Teil des Gartens und weinte von
Herzensgrunde. Wie schwer war es doch, an der Treue und Ehre des Verlöbnisses
festzuhalten -- und wie schwer auch, es zu brechen, laut "ein, nein! zu rufen und
heimzukehren mit einer tief erzürnten Mutter, zu vorwurfsvollen Verwandten und
Bekannten, die bis an ihr Lebensende glauben würden, daß sie dem Schlome
nicht gut genug gewesen sei, und sich deu Kopf darüber zerbrechen würden, was
sie Schlimmes verübt habe.

Sie dachte daran, daß sie einmal von einer ältern Verwandten gehört hatte, ihre
Mutter habe den Vater lange lieb gehabt, als der noch sein wenig ehrenvolles un¬
stetes Wanderleben führte, und ihre Ehe sei nnr um des guten Scheins willen vom
Schadchen zustande gebracht worden. Wie wenn sie darauf fußte, zu ihr ging und
ihr sagte, sie habe die Liebe bekommen? Ja die Liebe -- sie wußte, daß es die
Liebe war oder etwas ähnliches, obwohl sie sie bis dahin nicht gekannt hatte. Zu
einem alten Manne, dem Oheim, der Wohl ihr Vater hätte sein können!

Nun wußte sie zugleich auch, was große Sünde ist, und voll Angst lief sie
auf ihr Zimmer und suchte in ihrem Gebetbuch nach irgendeiner Hoffnung, einem
Fingerzeig -- einem Rettungsanker. ^

Aber ach! es nahm nicht auf Liebesnöte Rücksicht! Alles galt dem kalten fernen
Herrn des Weltalls, dem gerechten Richter, der das Menschenherz und seine Ver¬
suchungen gar nicht zu kennen schien! Endlich sogen ihre Blicke sich fest auf dem
Gebet in Todesgefahr: Herr über Leben und Tod, begrabe mich zum Leben! Diese
Worte umklammerte ihr Herz, als sie zum Abendessen hinunter ging.

Sie verneigte sich fremder als sonst vor Alexander, der ihr rasch einige Schritte
entgegentrat und die respektvolle Begrüßung ungern zu sehn schien. Für sie, die
gewohnt war, Vierzehnjährige als Erwachsne zu betrachten, war solches Verhalten
gegen einen Fünfunddreißigjährigen nicht ungewöhnlich. Bei Tisch sagte er mit be¬
legter Stimme: Ich habe mit deinem Bräutigam ausgemacht, daß er vom nächsten
Ersten ein Teilhaber wird. Ich selbst werde mich der Reisen wegen noch ganz davon
zurückziehn müssen. Schlome strahlte sie ermunternd an, aber sie blickte Vor sich nieder,
um nicht weinen zu müssen. Ungeduldig mahnte er: So dank doch dem Oheim!
Geh, küß ihm die Hand, umarme ihn. Nu, for wus net? und auch die Mutter
murmelte: Nu, geh doch. Beide schienen sich Verschwörer zu haben, Kampf und
Versuchung noch zu verschärfen --

Alexanders Gesicht rötete sich. Er bog sich an die Stuhllehne zurück und warf
ihr einen Blick zu, als wolle er sagen, sie möge bleiben, wo sie war -- und doch
war der Blick utcht zornig. Aber sie glaubte, die Höflichkeit walten lassen zu müssen,
ging auf ihn zu und beugte sich über seine widerstrebende Hand. Er wünschte ihr
Segen und Glück, sie selbst konnte kein Wort hervorbringen. Die Mutter aber
murmelte: Gott geb Ihnen a Sach zum Lohn!

Nach dem Essen wurde er in seine Schreibstube gerufen. Auch die Mutter zog
sich zurück, und Miriam blieb mit ihrem Bräutigam allein. Sie stand mit schlaff
"iederhcingenden Armen und sah auf die Tür, zu der hinaus Alexander verschwunden
war. Glück! -- aus Büchern hatte sie gesehn, daß es etwas wie "Glück" gebe, und
daß es oft mit der "Liebe" zusammen sei. Sie konnte nicht glauben, daß es jemals
mit Schlome und ihr zusammen sein werde.

Der Bräutigam fuhr vergnügt mit den Händen durch die Luft und rühmte
sich seines Einflusses auf deu Onkel. Zugleich lobte er aber auch Miriam ein wenig.
Das hat er um dich getan meistens! rief er gedämpft. Nur daß du zu schüchtern
gedankt hast. Gut, daß die Sach schon in Ordnung war! Was er einmal gesagt
bat, nimmt er nicht zurück. Aber nun will ich gleich auch noch die Aktie ihm bringen,


Zwei (ölbäume

Sie stahl sich hinaus in einen abgelegnen Teil des Gartens und weinte von
Herzensgrunde. Wie schwer war es doch, an der Treue und Ehre des Verlöbnisses
festzuhalten — und wie schwer auch, es zu brechen, laut «ein, nein! zu rufen und
heimzukehren mit einer tief erzürnten Mutter, zu vorwurfsvollen Verwandten und
Bekannten, die bis an ihr Lebensende glauben würden, daß sie dem Schlome
nicht gut genug gewesen sei, und sich deu Kopf darüber zerbrechen würden, was
sie Schlimmes verübt habe.

Sie dachte daran, daß sie einmal von einer ältern Verwandten gehört hatte, ihre
Mutter habe den Vater lange lieb gehabt, als der noch sein wenig ehrenvolles un¬
stetes Wanderleben führte, und ihre Ehe sei nnr um des guten Scheins willen vom
Schadchen zustande gebracht worden. Wie wenn sie darauf fußte, zu ihr ging und
ihr sagte, sie habe die Liebe bekommen? Ja die Liebe — sie wußte, daß es die
Liebe war oder etwas ähnliches, obwohl sie sie bis dahin nicht gekannt hatte. Zu
einem alten Manne, dem Oheim, der Wohl ihr Vater hätte sein können!

Nun wußte sie zugleich auch, was große Sünde ist, und voll Angst lief sie
auf ihr Zimmer und suchte in ihrem Gebetbuch nach irgendeiner Hoffnung, einem
Fingerzeig — einem Rettungsanker. ^

Aber ach! es nahm nicht auf Liebesnöte Rücksicht! Alles galt dem kalten fernen
Herrn des Weltalls, dem gerechten Richter, der das Menschenherz und seine Ver¬
suchungen gar nicht zu kennen schien! Endlich sogen ihre Blicke sich fest auf dem
Gebet in Todesgefahr: Herr über Leben und Tod, begrabe mich zum Leben! Diese
Worte umklammerte ihr Herz, als sie zum Abendessen hinunter ging.

Sie verneigte sich fremder als sonst vor Alexander, der ihr rasch einige Schritte
entgegentrat und die respektvolle Begrüßung ungern zu sehn schien. Für sie, die
gewohnt war, Vierzehnjährige als Erwachsne zu betrachten, war solches Verhalten
gegen einen Fünfunddreißigjährigen nicht ungewöhnlich. Bei Tisch sagte er mit be¬
legter Stimme: Ich habe mit deinem Bräutigam ausgemacht, daß er vom nächsten
Ersten ein Teilhaber wird. Ich selbst werde mich der Reisen wegen noch ganz davon
zurückziehn müssen. Schlome strahlte sie ermunternd an, aber sie blickte Vor sich nieder,
um nicht weinen zu müssen. Ungeduldig mahnte er: So dank doch dem Oheim!
Geh, küß ihm die Hand, umarme ihn. Nu, for wus net? und auch die Mutter
murmelte: Nu, geh doch. Beide schienen sich Verschwörer zu haben, Kampf und
Versuchung noch zu verschärfen —

Alexanders Gesicht rötete sich. Er bog sich an die Stuhllehne zurück und warf
ihr einen Blick zu, als wolle er sagen, sie möge bleiben, wo sie war — und doch
war der Blick utcht zornig. Aber sie glaubte, die Höflichkeit walten lassen zu müssen,
ging auf ihn zu und beugte sich über seine widerstrebende Hand. Er wünschte ihr
Segen und Glück, sie selbst konnte kein Wort hervorbringen. Die Mutter aber
murmelte: Gott geb Ihnen a Sach zum Lohn!

Nach dem Essen wurde er in seine Schreibstube gerufen. Auch die Mutter zog
sich zurück, und Miriam blieb mit ihrem Bräutigam allein. Sie stand mit schlaff
»iederhcingenden Armen und sah auf die Tür, zu der hinaus Alexander verschwunden
war. Glück! — aus Büchern hatte sie gesehn, daß es etwas wie „Glück" gebe, und
daß es oft mit der „Liebe" zusammen sei. Sie konnte nicht glauben, daß es jemals
mit Schlome und ihr zusammen sein werde.

Der Bräutigam fuhr vergnügt mit den Händen durch die Luft und rühmte
sich seines Einflusses auf deu Onkel. Zugleich lobte er aber auch Miriam ein wenig.
Das hat er um dich getan meistens! rief er gedämpft. Nur daß du zu schüchtern
gedankt hast. Gut, daß die Sach schon in Ordnung war! Was er einmal gesagt
bat, nimmt er nicht zurück. Aber nun will ich gleich auch noch die Aktie ihm bringen,


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[0654] Zwei (ölbäume Sie stahl sich hinaus in einen abgelegnen Teil des Gartens und weinte von Herzensgrunde. Wie schwer war es doch, an der Treue und Ehre des Verlöbnisses festzuhalten — und wie schwer auch, es zu brechen, laut «ein, nein! zu rufen und heimzukehren mit einer tief erzürnten Mutter, zu vorwurfsvollen Verwandten und Bekannten, die bis an ihr Lebensende glauben würden, daß sie dem Schlome nicht gut genug gewesen sei, und sich deu Kopf darüber zerbrechen würden, was sie Schlimmes verübt habe. Sie dachte daran, daß sie einmal von einer ältern Verwandten gehört hatte, ihre Mutter habe den Vater lange lieb gehabt, als der noch sein wenig ehrenvolles un¬ stetes Wanderleben führte, und ihre Ehe sei nnr um des guten Scheins willen vom Schadchen zustande gebracht worden. Wie wenn sie darauf fußte, zu ihr ging und ihr sagte, sie habe die Liebe bekommen? Ja die Liebe — sie wußte, daß es die Liebe war oder etwas ähnliches, obwohl sie sie bis dahin nicht gekannt hatte. Zu einem alten Manne, dem Oheim, der Wohl ihr Vater hätte sein können! Nun wußte sie zugleich auch, was große Sünde ist, und voll Angst lief sie auf ihr Zimmer und suchte in ihrem Gebetbuch nach irgendeiner Hoffnung, einem Fingerzeig — einem Rettungsanker. ^ Aber ach! es nahm nicht auf Liebesnöte Rücksicht! Alles galt dem kalten fernen Herrn des Weltalls, dem gerechten Richter, der das Menschenherz und seine Ver¬ suchungen gar nicht zu kennen schien! Endlich sogen ihre Blicke sich fest auf dem Gebet in Todesgefahr: Herr über Leben und Tod, begrabe mich zum Leben! Diese Worte umklammerte ihr Herz, als sie zum Abendessen hinunter ging. Sie verneigte sich fremder als sonst vor Alexander, der ihr rasch einige Schritte entgegentrat und die respektvolle Begrüßung ungern zu sehn schien. Für sie, die gewohnt war, Vierzehnjährige als Erwachsne zu betrachten, war solches Verhalten gegen einen Fünfunddreißigjährigen nicht ungewöhnlich. Bei Tisch sagte er mit be¬ legter Stimme: Ich habe mit deinem Bräutigam ausgemacht, daß er vom nächsten Ersten ein Teilhaber wird. Ich selbst werde mich der Reisen wegen noch ganz davon zurückziehn müssen. Schlome strahlte sie ermunternd an, aber sie blickte Vor sich nieder, um nicht weinen zu müssen. Ungeduldig mahnte er: So dank doch dem Oheim! Geh, küß ihm die Hand, umarme ihn. Nu, for wus net? und auch die Mutter murmelte: Nu, geh doch. Beide schienen sich Verschwörer zu haben, Kampf und Versuchung noch zu verschärfen — Alexanders Gesicht rötete sich. Er bog sich an die Stuhllehne zurück und warf ihr einen Blick zu, als wolle er sagen, sie möge bleiben, wo sie war — und doch war der Blick utcht zornig. Aber sie glaubte, die Höflichkeit walten lassen zu müssen, ging auf ihn zu und beugte sich über seine widerstrebende Hand. Er wünschte ihr Segen und Glück, sie selbst konnte kein Wort hervorbringen. Die Mutter aber murmelte: Gott geb Ihnen a Sach zum Lohn! Nach dem Essen wurde er in seine Schreibstube gerufen. Auch die Mutter zog sich zurück, und Miriam blieb mit ihrem Bräutigam allein. Sie stand mit schlaff »iederhcingenden Armen und sah auf die Tür, zu der hinaus Alexander verschwunden war. Glück! — aus Büchern hatte sie gesehn, daß es etwas wie „Glück" gebe, und daß es oft mit der „Liebe" zusammen sei. Sie konnte nicht glauben, daß es jemals mit Schlome und ihr zusammen sein werde. Der Bräutigam fuhr vergnügt mit den Händen durch die Luft und rühmte sich seines Einflusses auf deu Onkel. Zugleich lobte er aber auch Miriam ein wenig. Das hat er um dich getan meistens! rief er gedämpft. Nur daß du zu schüchtern gedankt hast. Gut, daß die Sach schon in Ordnung war! Was er einmal gesagt bat, nimmt er nicht zurück. Aber nun will ich gleich auch noch die Aktie ihm bringen,

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_303415/654>, abgerufen am 22.07.2024.