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Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

entstanden. Erst im neunzehnten Jahrhundert gewann die Schleswig-holsteinische
Frage ihre für Dänemark bedrohliche Gestalt. Der ohnehin kleine Staat mußte
den Verlust von fast einem Drittel seines damaligen Gebiets gewärtigen. Unter
dem Druck dieser Gefahr wuchs der Trotz und der Ehrgeiz der Nation. Sie
suchte gewaltsam festzuhalten, was ihr zu entschlüpfen drohte, wenn das alte Recht
Bestand haben sollte. Und nun fingen die Dänen an, in Schleswig-Holstein die
Herren zu spielen, und zwar die harten, eifrigen, brutalen Herren, die am liebsten
das Land über Nacht dänisch gemacht hätten. Mittlerweile aber war auch das
deutsche Nationalgefühl erwacht, und gerade die Schleswig- holsteinische Frage sollte
es sein, an der es sich immer mehr aufrichtete. Das fühlten die Deutschen in der
Nordmark sehr wohl, und mutig nahmen sie den Kampf um ihr gutes Recht auf.
Von den Dänen aber wurden sie immer leidenschaftlicher unterdrückt und als Re¬
bellen oder Verräter behandelt. In dieser Zeit wuchs der Haß zwischen Deutschen
und Dänen, bis die Kanonen die letzte Entscheidung brachten und das deutsche
Land endgiltig von Dänemark lösten. Seitdem sind 43 Jahre vergangen, und
nichts ist geschehen, was auch nur im geringsten als ein Anzeichen gedeutet werden
könnte, daß über das Schicksal Schleswig-Holsteins noch nicht das letzte Wort ge¬
sprochen wäre. Den Völkern sind neue und bessere Aufgaben gestellt, als in un¬
fruchtbarem Groll über die Vergangenheit auch dann nebeneinander herzugehn,
wenn Vernunftgründe und Rassenverwandtschaft in gleichem Maße dafür sprechen,
daß man in Zukunft Hand in Hand geht.

In der Tat beginnen in den maßgebenden Kreisen des unabhängigen dänischen
Staats die Wunden zu verharschen, die dem Selbstgefühl des stolzen, zähen und
ehrliebenden Volks geschlagen worden sind. Zwischen den beiden Herrscherhäusern
besteht schon eine herzliche Freundschaft, und auch sonst wächst im dänischen Volke
die Einsicht von der Nutzlosigkeit und Sinnlosigkeit des alten Grolls gegen die
geistesverwandte, mächtig aufstrebende Nachbarnation. Auf dieser Grundlage ist der
vielbesprochne "Optantenvertrag" zustande gekommen. Er bedeutet eine Anerkennung
des gegenwärtigen Besitzstandes, wie sie in vorbehaltloser-Form bisher von der
offiziellen dänischen Staatsgewalt noch nicht ausgesprochen worden war. Dafür hat
die deutsche Regierung einen Beweis vertrauensvollen Entgegenkommens gegeben,
indem sie die bisher in staatsrechtlichen Sinne heimatlosen Optantenkinder in den
preußischen Staatsverband aufnahm.

Das war ein Schritt, der vom Standpunkt einer weiterschauenden, großen
Politik aus gebilligt werden muß. Daß es in Dänemark auch intrcmsigente Stimmen
gibt, die von Versöhnung nichts wissen wollen, und die sich in der haltlosen Be¬
hauptung gefallen, der Verzicht auf den nördlichen Teil von Schleswig sei in dem
Vertrage von Dänemark gar nicht ausgesprochen worden, kann an diesem Urteil
nichts ändern.

Nun sehen wir aber auch die Deutschen Nordschleswigs nicht nur von starker
Besorgnis erfüllt, sondern zu einem großen Teil geradezu erbittert und tief gekränkt
und entmutigt. Haben sie ein Recht zu dieser Auffassung?

Wir haben der Leitung der auswärtigen Politik unbedingt Recht gegeben,
daß sie die Gelegenheit, die Beziehungen zwischen Deutschland und Dänemark wieder
auf einen gesunden Boden zu stellen, nicht von der Hand gewiesen hat. Aber wenn
wir den Zusammenhang der nordschleswigschen Frage mit den Rücksichten der aus¬
wärtigen Politik stark betont haben, so ist damit nicht gesagt, daß die Frage nur
von diesem Gesichtspunkt aus anzusehen ist. Sie ist vielmehr zugleich eine interne
Frage des preußischen Staats. Insofern hatten die deutschen Nordschleswiger ein
Recht darauf, daß die Empfindungen dieser kampfmutigen und treu ausharrenden
Männer geachtet wurden. War es nötig, nach dem Abschluß des Optantenvertrages


Maßgebliches und Unmaßgebliches

entstanden. Erst im neunzehnten Jahrhundert gewann die Schleswig-holsteinische
Frage ihre für Dänemark bedrohliche Gestalt. Der ohnehin kleine Staat mußte
den Verlust von fast einem Drittel seines damaligen Gebiets gewärtigen. Unter
dem Druck dieser Gefahr wuchs der Trotz und der Ehrgeiz der Nation. Sie
suchte gewaltsam festzuhalten, was ihr zu entschlüpfen drohte, wenn das alte Recht
Bestand haben sollte. Und nun fingen die Dänen an, in Schleswig-Holstein die
Herren zu spielen, und zwar die harten, eifrigen, brutalen Herren, die am liebsten
das Land über Nacht dänisch gemacht hätten. Mittlerweile aber war auch das
deutsche Nationalgefühl erwacht, und gerade die Schleswig- holsteinische Frage sollte
es sein, an der es sich immer mehr aufrichtete. Das fühlten die Deutschen in der
Nordmark sehr wohl, und mutig nahmen sie den Kampf um ihr gutes Recht auf.
Von den Dänen aber wurden sie immer leidenschaftlicher unterdrückt und als Re¬
bellen oder Verräter behandelt. In dieser Zeit wuchs der Haß zwischen Deutschen
und Dänen, bis die Kanonen die letzte Entscheidung brachten und das deutsche
Land endgiltig von Dänemark lösten. Seitdem sind 43 Jahre vergangen, und
nichts ist geschehen, was auch nur im geringsten als ein Anzeichen gedeutet werden
könnte, daß über das Schicksal Schleswig-Holsteins noch nicht das letzte Wort ge¬
sprochen wäre. Den Völkern sind neue und bessere Aufgaben gestellt, als in un¬
fruchtbarem Groll über die Vergangenheit auch dann nebeneinander herzugehn,
wenn Vernunftgründe und Rassenverwandtschaft in gleichem Maße dafür sprechen,
daß man in Zukunft Hand in Hand geht.

In der Tat beginnen in den maßgebenden Kreisen des unabhängigen dänischen
Staats die Wunden zu verharschen, die dem Selbstgefühl des stolzen, zähen und
ehrliebenden Volks geschlagen worden sind. Zwischen den beiden Herrscherhäusern
besteht schon eine herzliche Freundschaft, und auch sonst wächst im dänischen Volke
die Einsicht von der Nutzlosigkeit und Sinnlosigkeit des alten Grolls gegen die
geistesverwandte, mächtig aufstrebende Nachbarnation. Auf dieser Grundlage ist der
vielbesprochne „Optantenvertrag" zustande gekommen. Er bedeutet eine Anerkennung
des gegenwärtigen Besitzstandes, wie sie in vorbehaltloser-Form bisher von der
offiziellen dänischen Staatsgewalt noch nicht ausgesprochen worden war. Dafür hat
die deutsche Regierung einen Beweis vertrauensvollen Entgegenkommens gegeben,
indem sie die bisher in staatsrechtlichen Sinne heimatlosen Optantenkinder in den
preußischen Staatsverband aufnahm.

Das war ein Schritt, der vom Standpunkt einer weiterschauenden, großen
Politik aus gebilligt werden muß. Daß es in Dänemark auch intrcmsigente Stimmen
gibt, die von Versöhnung nichts wissen wollen, und die sich in der haltlosen Be¬
hauptung gefallen, der Verzicht auf den nördlichen Teil von Schleswig sei in dem
Vertrage von Dänemark gar nicht ausgesprochen worden, kann an diesem Urteil
nichts ändern.

Nun sehen wir aber auch die Deutschen Nordschleswigs nicht nur von starker
Besorgnis erfüllt, sondern zu einem großen Teil geradezu erbittert und tief gekränkt
und entmutigt. Haben sie ein Recht zu dieser Auffassung?

Wir haben der Leitung der auswärtigen Politik unbedingt Recht gegeben,
daß sie die Gelegenheit, die Beziehungen zwischen Deutschland und Dänemark wieder
auf einen gesunden Boden zu stellen, nicht von der Hand gewiesen hat. Aber wenn
wir den Zusammenhang der nordschleswigschen Frage mit den Rücksichten der aus¬
wärtigen Politik stark betont haben, so ist damit nicht gesagt, daß die Frage nur
von diesem Gesichtspunkt aus anzusehen ist. Sie ist vielmehr zugleich eine interne
Frage des preußischen Staats. Insofern hatten die deutschen Nordschleswiger ein
Recht darauf, daß die Empfindungen dieser kampfmutigen und treu ausharrenden
Männer geachtet wurden. War es nötig, nach dem Abschluß des Optantenvertrages


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[0276] Maßgebliches und Unmaßgebliches entstanden. Erst im neunzehnten Jahrhundert gewann die Schleswig-holsteinische Frage ihre für Dänemark bedrohliche Gestalt. Der ohnehin kleine Staat mußte den Verlust von fast einem Drittel seines damaligen Gebiets gewärtigen. Unter dem Druck dieser Gefahr wuchs der Trotz und der Ehrgeiz der Nation. Sie suchte gewaltsam festzuhalten, was ihr zu entschlüpfen drohte, wenn das alte Recht Bestand haben sollte. Und nun fingen die Dänen an, in Schleswig-Holstein die Herren zu spielen, und zwar die harten, eifrigen, brutalen Herren, die am liebsten das Land über Nacht dänisch gemacht hätten. Mittlerweile aber war auch das deutsche Nationalgefühl erwacht, und gerade die Schleswig- holsteinische Frage sollte es sein, an der es sich immer mehr aufrichtete. Das fühlten die Deutschen in der Nordmark sehr wohl, und mutig nahmen sie den Kampf um ihr gutes Recht auf. Von den Dänen aber wurden sie immer leidenschaftlicher unterdrückt und als Re¬ bellen oder Verräter behandelt. In dieser Zeit wuchs der Haß zwischen Deutschen und Dänen, bis die Kanonen die letzte Entscheidung brachten und das deutsche Land endgiltig von Dänemark lösten. Seitdem sind 43 Jahre vergangen, und nichts ist geschehen, was auch nur im geringsten als ein Anzeichen gedeutet werden könnte, daß über das Schicksal Schleswig-Holsteins noch nicht das letzte Wort ge¬ sprochen wäre. Den Völkern sind neue und bessere Aufgaben gestellt, als in un¬ fruchtbarem Groll über die Vergangenheit auch dann nebeneinander herzugehn, wenn Vernunftgründe und Rassenverwandtschaft in gleichem Maße dafür sprechen, daß man in Zukunft Hand in Hand geht. In der Tat beginnen in den maßgebenden Kreisen des unabhängigen dänischen Staats die Wunden zu verharschen, die dem Selbstgefühl des stolzen, zähen und ehrliebenden Volks geschlagen worden sind. Zwischen den beiden Herrscherhäusern besteht schon eine herzliche Freundschaft, und auch sonst wächst im dänischen Volke die Einsicht von der Nutzlosigkeit und Sinnlosigkeit des alten Grolls gegen die geistesverwandte, mächtig aufstrebende Nachbarnation. Auf dieser Grundlage ist der vielbesprochne „Optantenvertrag" zustande gekommen. Er bedeutet eine Anerkennung des gegenwärtigen Besitzstandes, wie sie in vorbehaltloser-Form bisher von der offiziellen dänischen Staatsgewalt noch nicht ausgesprochen worden war. Dafür hat die deutsche Regierung einen Beweis vertrauensvollen Entgegenkommens gegeben, indem sie die bisher in staatsrechtlichen Sinne heimatlosen Optantenkinder in den preußischen Staatsverband aufnahm. Das war ein Schritt, der vom Standpunkt einer weiterschauenden, großen Politik aus gebilligt werden muß. Daß es in Dänemark auch intrcmsigente Stimmen gibt, die von Versöhnung nichts wissen wollen, und die sich in der haltlosen Be¬ hauptung gefallen, der Verzicht auf den nördlichen Teil von Schleswig sei in dem Vertrage von Dänemark gar nicht ausgesprochen worden, kann an diesem Urteil nichts ändern. Nun sehen wir aber auch die Deutschen Nordschleswigs nicht nur von starker Besorgnis erfüllt, sondern zu einem großen Teil geradezu erbittert und tief gekränkt und entmutigt. Haben sie ein Recht zu dieser Auffassung? Wir haben der Leitung der auswärtigen Politik unbedingt Recht gegeben, daß sie die Gelegenheit, die Beziehungen zwischen Deutschland und Dänemark wieder auf einen gesunden Boden zu stellen, nicht von der Hand gewiesen hat. Aber wenn wir den Zusammenhang der nordschleswigschen Frage mit den Rücksichten der aus¬ wärtigen Politik stark betont haben, so ist damit nicht gesagt, daß die Frage nur von diesem Gesichtspunkt aus anzusehen ist. Sie ist vielmehr zugleich eine interne Frage des preußischen Staats. Insofern hatten die deutschen Nordschleswiger ein Recht darauf, daß die Empfindungen dieser kampfmutigen und treu ausharrenden Männer geachtet wurden. War es nötig, nach dem Abschluß des Optantenvertrages

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_302701/276>, abgerufen am 01.09.2024.