Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Zweites Vierteljahr.Maßgebliches und Unmaßgebliches mit der Bahn nach Bububu unternommen werden. Hier bekommt man ausge¬ Ein weiterer Ausflug von Sansibar wird mit Dampfer nach den Mangavani- Der Name und das Ansehen des Reisebureaus der Homburg-Amerika-Linie Maßgebliches und Unmaßgebliches mit der Bahn nach Bububu unternommen werden. Hier bekommt man ausge¬ Ein weiterer Ausflug von Sansibar wird mit Dampfer nach den Mangavani- Der Name und das Ansehen des Reisebureaus der Homburg-Amerika-Linie <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0064" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/302052"/> <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgebliches</fw><lb/> <p xml:id="ID_259" prev="#ID_258"> mit der Bahn nach Bububu unternommen werden. Hier bekommt man ausge¬<lb/> dehnte Gewürznelkenplantagen zu sehen.</p><lb/> <p xml:id="ID_260"> Ein weiterer Ausflug von Sansibar wird mit Dampfer nach den Mangavani-<lb/> höhlen in den großen Korallenfelsen an der Meeresküste unternommen, bei dem<lb/> man Gelegenheit hat, die große landschaftliche Schönheit von Sansibar zu bewundern.<lb/> Zu Schiff geht es weiter nach Tonga, von wo aus nach eintägigen Aufenthalt<lb/> ein Ausflug nach Kiomcmi unternommen wird, wo die großen Siga-Tropfsteinhöhlen<lb/> liegen. Außerdem sind hier die großen Agavenplantagen von Interesse. Weiter<lb/> mit der Bahn nach Sigi, durch das herrliche Gebirgsland von Usambara. Die<lb/> nun folgende Tour ist eine der schönsten in ganz Ostafrika; sie wird zum Teil<lb/> in ganz kurzen Märschen zu Fuß, zum Teil per Maulesel zurückgelegt. Sie führt<lb/> über Amaul, die Prinz-Albrechtplantage, Nyussi nach Mondo und weiter nach<lb/> dem 1506 Meter hoch gelegnen Wilhelmstal, durch den Schumewald bis zur<lb/> Hermannsplatte, gegenüber dem hier in seiner vollen Pracht sichtbaren Kilima-<lb/> ndscharo, dessen mit ewigem Schnee bedeckter Gipfel (6616 Meter) sich scharf gegen<lb/> den blauen Himmel abhebt. Dann geht es zurück über Wilhclmstal nach Mondo<lb/> und weiter mit der Bahn nach Kiuhuhwi und Kwafungu nach den Panganifällen<lb/> und zurück über Lewa (älteste Kautschukplantage in Afrika) nach Muheza, wo wieder<lb/> die Bahn zur Rückfahrt nach Tonga benutzt wird. Die großartige Vegetation<lb/> von Usambara wird nur von wenig Gegenden der Welt übertroffen. Die aus¬<lb/> gedehnten Urwälder enthalten zahllose Riesenbäume, die bis zu 166 Meter hoch<lb/> werden. Gewaltige Zedern mit Stämmen bis zu 1^ Meter Durchmesser, 46 Meter<lb/> hohe Oliven und viele sogenannte Kulissenbäume, deren eigentümlich geformte<lb/> Stämme sich von allen andern bekannten Baumarten unterscheiden. Von Tonga<lb/> geht die Reise dann weiter mit Dampfer nach Mombassa, wo der letzte Ausflug<lb/> in Ostafrika mit der englischen Ugandabahn bis zum Viktoria-Nyanzasee unter¬<lb/> nommen wird. Dieser gewaltige See, der eine Länge von etwa 666 Kilometern<lb/> und eine Breite von etwa 466 Kilometern Hot, und dessen Ufer teilweise mit<lb/> hohen Gebirgen besetzt sind, wird mit einem Dampfer der Bohngesellschaft befahren.<lb/> Die ganze Bahnstrecke ist durch großen Wildreichtum ausgezeichnet, da jede Jagd<lb/> auf fünf englische Meilen nördlich und südlich von der Bahn verboten ist. Das<lb/> Wild nutzt diese Vergünstigung außerordentlich ans, und es bietet sich den Reisenden<lb/> von der Bahn aus das Schauspiel großer Zebra-, Büffel- und Antilopenherden.<lb/> Am See findet nur häufig Nilpferde. Bei der Dampferfahrt wird auch den Nil¬<lb/> quellen und den Riponfällen ein Besuch abgestattet. Die Rückreise von Mombassa<lb/> wird wieder mit der Deutschen Ostafrika-Linie bis nach Neapel zurückgelegt, von<lb/> wo aus sich die Reisegesellschaft nach den verschiednen Wohnorten der einzelnen<lb/> Teilnehmer zerstreut.</p><lb/> <p xml:id="ID_261"> Der Name und das Ansehen des Reisebureaus der Homburg-Amerika-Linie<lb/> bürgen dafür, daß bei der Reise alles aufgeboten werden wird, den Teilnehmern<lb/> eine genußreiche und interessante Reise zu sichern. Vor allem aber werden die<lb/> Reisen nach Deutsch-Ostafrika, denen sich sehr bald noch weitere Touren nach den<lb/> andern Kolonien anschließen werden, dazu dienen, unsre Kolonien, die leider noch<lb/> so vielen unsrer Landsleute terras jueoZnitÄL sind, bekannter zu machen.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0064]
Maßgebliches und Unmaßgebliches
mit der Bahn nach Bububu unternommen werden. Hier bekommt man ausge¬
dehnte Gewürznelkenplantagen zu sehen.
Ein weiterer Ausflug von Sansibar wird mit Dampfer nach den Mangavani-
höhlen in den großen Korallenfelsen an der Meeresküste unternommen, bei dem
man Gelegenheit hat, die große landschaftliche Schönheit von Sansibar zu bewundern.
Zu Schiff geht es weiter nach Tonga, von wo aus nach eintägigen Aufenthalt
ein Ausflug nach Kiomcmi unternommen wird, wo die großen Siga-Tropfsteinhöhlen
liegen. Außerdem sind hier die großen Agavenplantagen von Interesse. Weiter
mit der Bahn nach Sigi, durch das herrliche Gebirgsland von Usambara. Die
nun folgende Tour ist eine der schönsten in ganz Ostafrika; sie wird zum Teil
in ganz kurzen Märschen zu Fuß, zum Teil per Maulesel zurückgelegt. Sie führt
über Amaul, die Prinz-Albrechtplantage, Nyussi nach Mondo und weiter nach
dem 1506 Meter hoch gelegnen Wilhelmstal, durch den Schumewald bis zur
Hermannsplatte, gegenüber dem hier in seiner vollen Pracht sichtbaren Kilima-
ndscharo, dessen mit ewigem Schnee bedeckter Gipfel (6616 Meter) sich scharf gegen
den blauen Himmel abhebt. Dann geht es zurück über Wilhclmstal nach Mondo
und weiter mit der Bahn nach Kiuhuhwi und Kwafungu nach den Panganifällen
und zurück über Lewa (älteste Kautschukplantage in Afrika) nach Muheza, wo wieder
die Bahn zur Rückfahrt nach Tonga benutzt wird. Die großartige Vegetation
von Usambara wird nur von wenig Gegenden der Welt übertroffen. Die aus¬
gedehnten Urwälder enthalten zahllose Riesenbäume, die bis zu 166 Meter hoch
werden. Gewaltige Zedern mit Stämmen bis zu 1^ Meter Durchmesser, 46 Meter
hohe Oliven und viele sogenannte Kulissenbäume, deren eigentümlich geformte
Stämme sich von allen andern bekannten Baumarten unterscheiden. Von Tonga
geht die Reise dann weiter mit Dampfer nach Mombassa, wo der letzte Ausflug
in Ostafrika mit der englischen Ugandabahn bis zum Viktoria-Nyanzasee unter¬
nommen wird. Dieser gewaltige See, der eine Länge von etwa 666 Kilometern
und eine Breite von etwa 466 Kilometern Hot, und dessen Ufer teilweise mit
hohen Gebirgen besetzt sind, wird mit einem Dampfer der Bohngesellschaft befahren.
Die ganze Bahnstrecke ist durch großen Wildreichtum ausgezeichnet, da jede Jagd
auf fünf englische Meilen nördlich und südlich von der Bahn verboten ist. Das
Wild nutzt diese Vergünstigung außerordentlich ans, und es bietet sich den Reisenden
von der Bahn aus das Schauspiel großer Zebra-, Büffel- und Antilopenherden.
Am See findet nur häufig Nilpferde. Bei der Dampferfahrt wird auch den Nil¬
quellen und den Riponfällen ein Besuch abgestattet. Die Rückreise von Mombassa
wird wieder mit der Deutschen Ostafrika-Linie bis nach Neapel zurückgelegt, von
wo aus sich die Reisegesellschaft nach den verschiednen Wohnorten der einzelnen
Teilnehmer zerstreut.
Der Name und das Ansehen des Reisebureaus der Homburg-Amerika-Linie
bürgen dafür, daß bei der Reise alles aufgeboten werden wird, den Teilnehmern
eine genußreiche und interessante Reise zu sichern. Vor allem aber werden die
Reisen nach Deutsch-Ostafrika, denen sich sehr bald noch weitere Touren nach den
andern Kolonien anschließen werden, dazu dienen, unsre Kolonien, die leider noch
so vielen unsrer Landsleute terras jueoZnitÄL sind, bekannter zu machen.
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