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Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Zweites Vierteljahr.

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etwas, was einfache Überlegung einem jeden sagen könnte. Aber das nervöse Mi߬
trauen der Zeit macht auch solche einfachen Feststellungen mitunter zu einer schwie¬
rigen Aufgabe für den Staatsmann, der für die zu überwindenden wirklichen
Schwierigkeiten das Vertrauen und den Rückhalt seines Volkes braucht und sich
doch unmöglich zum Bekenner eines unfruchtbaren Pessimismus machen kann, wenn
einflußreiche Kreise des Volks von einem solchen ergriffen werden. Was die zwischen
England und Rußland angebahnten Verständigungen betrifft, so ergab sich daraus
für den Reichskanzler die willkommne Gelegenheit, festzustellen, daß Deutschland im
nahen Orient nur wirtschaftliche Interessen hat, und seine Politik nur dahingehen
kann, diese Interessen zu wahre".

Wenn sich Fürst Bülow in seinen Ausführungen über die internationale Lage
die größte Zurückhaltung auferlegte, so sprach er im ersten Teil seiner Rede um
so offner über die Stellung Deutschlands zur Haager Konferenz. Er bestätigte,
daß sich Deutschland dafür entschieden habe, an allen nützlichen und wertvollen Be¬
ratungen der Konferenz teilzunehmen, die Beteiligung an den Erörterungen über
die Abrüstungsfrage jedoch abzulehnen. Mit einiger Ironie, jedoch in durchaus
sachlicher und einwandfreier Form stellte Fürst Bülow die Tatsache fest, daß es
den Mächten, die die Abrüstungsfrage angeregt hatten, noch nicht gelungen sei,
diese Anregungen in die praktisch brauchbare Form bestimmter Vorschläge zu bringen.
Sobald man sich über solche Vorschläge geeinigt habe, werde Deutschland sie un¬
befangen prüfen und dazu Stellung nehmen. Einstweilen aber müsse man damit
rechnen, daß Besprechungen dieser Frage, wenn man sich nicht über ein bestimmtes
Ziel einigen könne, sehr leicht zu einer Entfremdung führen könnten.

Die offne und klare Aussprache des deutschen Reichskanzlers über die Haager
Konferenz hat im Auslande ein überwiegend sympathisches Echo geweckt. Das aber
ist in diesem Falle entscheidend für den Wert der Rede, und es hat demgegenüber
wenig zu bedeuten, daß sich die heimische Kritik hier und da enttäuscht zeigte,
daß der Kanzler nicht noch weiter gegangen sei und keine "Enthüllungen" über die
Gefahren der internationalen Lage gegeben habe. Der größere Teil der französischen
Presse erkannte an, daß die Rede Bülows klärend und beruhigend gewirkt habe,
und der Pariser Ismxs schloß eine längere Besprechung der Rede mit der wört¬
lichen Anführung der Schlußsätze und dem Zusatz, das sei der Standpunkt Deutsch¬
lands, aber auch der Frankreichs. In Italien zeigte sich die Presse sehr befriedigt
über die verständnisvolle Beurteilung der italienischen Politik durch den leitenden
deutschen Staatsmann. In England endlich hat die Rede eine nicht minder ver¬
ständnisvolle Aufnahme gefunden. Es entspricht dem englischen Charakter, daß solche
ruhigen und klaren Hinweise auf die Wirklichkeit stets den größten Eindruck machen.
Man hat bei uns darauf aufmerksam gemacht, daß es vornehmlich die konservativen
Blätter Englands gewesen seien, die ihre Zufriedenheit mit der Rede des Fürsten
Bülow ausgesprochen haben; die Liberalen seien dadurch verstimmt worden. Das
sei aber ein Fehler gewesen, denn das liberale Kabinett werde durch den Mißerfolg
des Abrüstungsvorschlags erschüttert, und dieses Kabinett sei doch gerade deutsch¬
freundlich, was man von keiner konservativen Regierung werde sagen können. Dieses
Urteil ist nach mehr als einer Richtung hin schief. Zunächst könnte man sagen, daß
die Entwicklung der Parteiverhältnisse in England nicht in dem Maße von dem
Erfolge oder Mißerfolge der Haager Konferenz abhängig ist, wie das von jener Seite
behauptet wird. Doch das ist hier nebensächlich. Unrichtig aber ist es, die gegenwärtige
englische Regierung im Gegensatz zu einer konservativen ohne weiteres als "deutsch¬
freundlich" zu bezeichnen. Eine grundsätzlich deutschfreundliche Regierung wird es in
England wohl überhaupt niemals geben. Das ist eine der naiven Einbildungen, denen


Grenzboten le 1907 42
INaßgebliches und tlnmaßgebliches

etwas, was einfache Überlegung einem jeden sagen könnte. Aber das nervöse Mi߬
trauen der Zeit macht auch solche einfachen Feststellungen mitunter zu einer schwie¬
rigen Aufgabe für den Staatsmann, der für die zu überwindenden wirklichen
Schwierigkeiten das Vertrauen und den Rückhalt seines Volkes braucht und sich
doch unmöglich zum Bekenner eines unfruchtbaren Pessimismus machen kann, wenn
einflußreiche Kreise des Volks von einem solchen ergriffen werden. Was die zwischen
England und Rußland angebahnten Verständigungen betrifft, so ergab sich daraus
für den Reichskanzler die willkommne Gelegenheit, festzustellen, daß Deutschland im
nahen Orient nur wirtschaftliche Interessen hat, und seine Politik nur dahingehen
kann, diese Interessen zu wahre».

Wenn sich Fürst Bülow in seinen Ausführungen über die internationale Lage
die größte Zurückhaltung auferlegte, so sprach er im ersten Teil seiner Rede um
so offner über die Stellung Deutschlands zur Haager Konferenz. Er bestätigte,
daß sich Deutschland dafür entschieden habe, an allen nützlichen und wertvollen Be¬
ratungen der Konferenz teilzunehmen, die Beteiligung an den Erörterungen über
die Abrüstungsfrage jedoch abzulehnen. Mit einiger Ironie, jedoch in durchaus
sachlicher und einwandfreier Form stellte Fürst Bülow die Tatsache fest, daß es
den Mächten, die die Abrüstungsfrage angeregt hatten, noch nicht gelungen sei,
diese Anregungen in die praktisch brauchbare Form bestimmter Vorschläge zu bringen.
Sobald man sich über solche Vorschläge geeinigt habe, werde Deutschland sie un¬
befangen prüfen und dazu Stellung nehmen. Einstweilen aber müsse man damit
rechnen, daß Besprechungen dieser Frage, wenn man sich nicht über ein bestimmtes
Ziel einigen könne, sehr leicht zu einer Entfremdung führen könnten.

Die offne und klare Aussprache des deutschen Reichskanzlers über die Haager
Konferenz hat im Auslande ein überwiegend sympathisches Echo geweckt. Das aber
ist in diesem Falle entscheidend für den Wert der Rede, und es hat demgegenüber
wenig zu bedeuten, daß sich die heimische Kritik hier und da enttäuscht zeigte,
daß der Kanzler nicht noch weiter gegangen sei und keine „Enthüllungen" über die
Gefahren der internationalen Lage gegeben habe. Der größere Teil der französischen
Presse erkannte an, daß die Rede Bülows klärend und beruhigend gewirkt habe,
und der Pariser Ismxs schloß eine längere Besprechung der Rede mit der wört¬
lichen Anführung der Schlußsätze und dem Zusatz, das sei der Standpunkt Deutsch¬
lands, aber auch der Frankreichs. In Italien zeigte sich die Presse sehr befriedigt
über die verständnisvolle Beurteilung der italienischen Politik durch den leitenden
deutschen Staatsmann. In England endlich hat die Rede eine nicht minder ver¬
ständnisvolle Aufnahme gefunden. Es entspricht dem englischen Charakter, daß solche
ruhigen und klaren Hinweise auf die Wirklichkeit stets den größten Eindruck machen.
Man hat bei uns darauf aufmerksam gemacht, daß es vornehmlich die konservativen
Blätter Englands gewesen seien, die ihre Zufriedenheit mit der Rede des Fürsten
Bülow ausgesprochen haben; die Liberalen seien dadurch verstimmt worden. Das
sei aber ein Fehler gewesen, denn das liberale Kabinett werde durch den Mißerfolg
des Abrüstungsvorschlags erschüttert, und dieses Kabinett sei doch gerade deutsch¬
freundlich, was man von keiner konservativen Regierung werde sagen können. Dieses
Urteil ist nach mehr als einer Richtung hin schief. Zunächst könnte man sagen, daß
die Entwicklung der Parteiverhältnisse in England nicht in dem Maße von dem
Erfolge oder Mißerfolge der Haager Konferenz abhängig ist, wie das von jener Seite
behauptet wird. Doch das ist hier nebensächlich. Unrichtig aber ist es, die gegenwärtige
englische Regierung im Gegensatz zu einer konservativen ohne weiteres als „deutsch¬
freundlich" zu bezeichnen. Eine grundsätzlich deutschfreundliche Regierung wird es in
England wohl überhaupt niemals geben. Das ist eine der naiven Einbildungen, denen


Grenzboten le 1907 42
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_301987/325>, abgerufen am 06.02.2025.