Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Zweites Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Maßg^Kji^e,uyd . Un in aß geht ich?s

Zunächst führt Carnegie den zwingMden Beweis, daß die Anhäufung,,Von,Reichtum
in den Ha!;am Ein-,el!:er für die Gesämiheir nichr schädlich, Hndertt nützlich ist.. Je
größer, diese' Anhäufung, desto großer, der Wohlstand der Massen. Die Erwerbung
von^ Reichtums v'ernt)t auf un Kuliur, ist die gesetzmäßige Folge, des
Fndividualismus.^ Jeder Kommunismus bedeutet. Zerstörung. unsrer. Zivilisation;
denk diese begann mit dem. Tage,' wo die Drohnen von den Bienen gesondert
Wurden. ' Dieses' Kapitel kann "man unieru durch Verhetzung noch nicht "völlig
' nuinpk gewordnen Arbeitern nicht dringend genug empfehlen. > ^ ^ " .

Aber der Reiche hat auch Pflichten. Vor jedem Reichen steht das unabweis¬
bare Problem: Was sollst du mit deinem Übcrnuß tun? Nun gibt es nur drei
Arten, von diese", Überfluß Gebrauch zu machen. Er kann beim Tode der Familie
hinterlassen, für öffentliche Zwecke vermacht oder endlich, von..seinem. Vesitzer .schon
, Lebzeiten ausgeteilt werden. Die erste Art. ist die, ungerechteste. "Sie dient
weder den, Nutzen der Kinder noch dem des Staates. "Lieber, würde ich meinem
Söhne/ eiiien' Fluch hinterlassen als den allmächtigen Dollar", sagt Carnegie. Die
zweite Art ist nur für den Manu ein Weg, der sich 'begnügt, auf seinen Tod 'zu
'wullen, 'bevor er in der Welt etwas wert ist. Von solchen Menschen kann man
dreist behaupten, "daß sie ihren Reichtum überhaupt nicht hinterlassen, haben würden,
Wenn fix imstande gewesen wären, ihn mitzunehmen". Wir werden uns also auch
nicht wniidern, daß Carnegie für eine umfangreiche, ja, wie bei Shakespeares Shylock,
bis zur Hälfte des Vermögens gehende Erbschaftssteuer eintritt. So bleibt nur die
dritte'Art übrig. Sie ist die einzig gute und die notwendige. Sie liefert ein
Gegengewicht gegen die ungleiche Verteilung des Reichtums, sie versöhnt Reich und
Arm "Sogar die Ärmsten können zur Einsicht gebracht werden und ihre Zu-
stimmung dazu geben, daß große Summen, die von einigen ihrer Mitbürger an-
AMtst' und'''.für ''öffentliche' Zwecke 'ausgegeben 'werden^ von denen die Massen den
Hauptnutzen gewinnen, ihnen nützlicher sind, als wenn sie in geringfügigen Beträgen
''im' K'ause"vieM' Jahr"'"unter, 'sse''verstreut werden." Behält der Reiche genug für
'ein einfaches," unauffälliges Leben, hat er in mäßiger Weise für die legitimen An¬
sprüche seiner Familie gesorgt, dann soll er jedes Mehr an Einkommen einfach als
ativertrautes Geld betrachten, das er in der nach seinem Urteil besten Weise zu
'verteilen/hat. So ist der Reiche nur der Vermögensverwalter seiner ärmern
"BrHer. '"" / '''^'^'>',!'.' / " - ' ,. '^ ^'.^ >

' Welches sind nun aber die besten Felder für die philanthropische Tätigkeit
des Reichen? Hier stellt Carnegie sieben der Qualität nach abgestufte Verteilnngs-
ärten des Reichtums auf:. 1. die Gründung von Universitäten, die allerdings den
enoryr Reichen vorbehalten ist und deshalb eine Ausnahme ist; 2. die Stiftung
von Freibibliotheken, für Carnegie die wichtigste Verteilungsart, die er in vielen Fällen
und mit dem schönsten Erfolge ausgeführt hat; 3. die Gründung und Erweiterung
von Hospitälern, medizinischen Instituten, Laboratorien, vor allem zur Verhütung
von Krankheiten; 4. die Schenkung öffentlicher Parks; 5. die Schenkung von Fest¬
halten an die Städte für Versammlungen aller Art und Konzerte; 6. die Schenkung
von Schwimmbädern; . 7. und absichtlich an der letzten Stelle die Gründung von
Kirchen und Gaben an Kirchen, da diese durchweg nicht der Gesamtheit, Sündern
besotidern Klassen zugute kommen.
'

Alle sieben Schenlungsarten werden ans ihren Wert genau geprüft, und die
schönsten Beispiele bisheriger, besonders amerikanischer Schenkungen aufgeführt. Bei
allen, solchen Gaben fordert Carnegie die Bedingung, daß der Empfänger die Er¬
haltung und Pflege übernimmt. Sie müssen zu öffentlichen Einrichtungen, zu einem
Bestandteile des Stadteigentmns werden, gerade so wie die Schulen. Mildta'tigkeit


Maßg^Kji^e,uyd . Un in aß geht ich?s

Zunächst führt Carnegie den zwingMden Beweis, daß die Anhäufung,,Von,Reichtum
in den Ha!;am Ein-,el!:er für die Gesämiheir nichr schädlich, Hndertt nützlich ist.. Je
größer, diese' Anhäufung, desto großer, der Wohlstand der Massen. Die Erwerbung
von^ Reichtums v'ernt)t auf un Kuliur, ist die gesetzmäßige Folge, des
Fndividualismus.^ Jeder Kommunismus bedeutet. Zerstörung. unsrer. Zivilisation;
denk diese begann mit dem. Tage,' wo die Drohnen von den Bienen gesondert
Wurden. ' Dieses' Kapitel kann "man unieru durch Verhetzung noch nicht "völlig
' nuinpk gewordnen Arbeitern nicht dringend genug empfehlen. > ^ ^ " .

Aber der Reiche hat auch Pflichten. Vor jedem Reichen steht das unabweis¬
bare Problem: Was sollst du mit deinem Übcrnuß tun? Nun gibt es nur drei
Arten, von diese», Überfluß Gebrauch zu machen. Er kann beim Tode der Familie
hinterlassen, für öffentliche Zwecke vermacht oder endlich, von..seinem. Vesitzer .schon
, Lebzeiten ausgeteilt werden. Die erste Art. ist die, ungerechteste. «Sie dient
weder den, Nutzen der Kinder noch dem des Staates. „Lieber, würde ich meinem
Söhne/ eiiien' Fluch hinterlassen als den allmächtigen Dollar", sagt Carnegie. Die
zweite Art ist nur für den Manu ein Weg, der sich 'begnügt, auf seinen Tod 'zu
'wullen, 'bevor er in der Welt etwas wert ist. Von solchen Menschen kann man
dreist behaupten, „daß sie ihren Reichtum überhaupt nicht hinterlassen, haben würden,
Wenn fix imstande gewesen wären, ihn mitzunehmen". Wir werden uns also auch
nicht wniidern, daß Carnegie für eine umfangreiche, ja, wie bei Shakespeares Shylock,
bis zur Hälfte des Vermögens gehende Erbschaftssteuer eintritt. So bleibt nur die
dritte'Art übrig. Sie ist die einzig gute und die notwendige. Sie liefert ein
Gegengewicht gegen die ungleiche Verteilung des Reichtums, sie versöhnt Reich und
Arm „Sogar die Ärmsten können zur Einsicht gebracht werden und ihre Zu-
stimmung dazu geben, daß große Summen, die von einigen ihrer Mitbürger an-
AMtst' und'''.für ''öffentliche' Zwecke 'ausgegeben 'werden^ von denen die Massen den
Hauptnutzen gewinnen, ihnen nützlicher sind, als wenn sie in geringfügigen Beträgen
''im' K'ause"vieM' Jahr«'"unter, 'sse''verstreut werden." Behält der Reiche genug für
'ein einfaches," unauffälliges Leben, hat er in mäßiger Weise für die legitimen An¬
sprüche seiner Familie gesorgt, dann soll er jedes Mehr an Einkommen einfach als
ativertrautes Geld betrachten, das er in der nach seinem Urteil besten Weise zu
'verteilen/hat. So ist der Reiche nur der Vermögensverwalter seiner ärmern
"BrHer. '"" / '''^'^'>',!'.' / " - ' ,. '^ ^'.^ >

' Welches sind nun aber die besten Felder für die philanthropische Tätigkeit
des Reichen? Hier stellt Carnegie sieben der Qualität nach abgestufte Verteilnngs-
ärten des Reichtums auf:. 1. die Gründung von Universitäten, die allerdings den
enoryr Reichen vorbehalten ist und deshalb eine Ausnahme ist; 2. die Stiftung
von Freibibliotheken, für Carnegie die wichtigste Verteilungsart, die er in vielen Fällen
und mit dem schönsten Erfolge ausgeführt hat; 3. die Gründung und Erweiterung
von Hospitälern, medizinischen Instituten, Laboratorien, vor allem zur Verhütung
von Krankheiten; 4. die Schenkung öffentlicher Parks; 5. die Schenkung von Fest¬
halten an die Städte für Versammlungen aller Art und Konzerte; 6. die Schenkung
von Schwimmbädern; . 7. und absichtlich an der letzten Stelle die Gründung von
Kirchen und Gaben an Kirchen, da diese durchweg nicht der Gesamtheit, Sündern
besotidern Klassen zugute kommen.
'

Alle sieben Schenlungsarten werden ans ihren Wert genau geprüft, und die
schönsten Beispiele bisheriger, besonders amerikanischer Schenkungen aufgeführt. Bei
allen, solchen Gaben fordert Carnegie die Bedingung, daß der Empfänger die Er¬
haltung und Pflege übernimmt. Sie müssen zu öffentlichen Einrichtungen, zu einem
Bestandteile des Stadteigentmns werden, gerade so wie die Schulen. Mildta'tigkeit


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0114" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/302102"/>
            <fw type="header" place="top"> Maßg^Kji^e,uyd . Un in aß geht ich?s</fw><lb/>
            <p xml:id="ID_512" prev="#ID_511"> Zunächst führt Carnegie den zwingMden Beweis, daß die Anhäufung,,Von,Reichtum<lb/>
in den Ha!;am Ein-,el!:er für die Gesämiheir nichr schädlich, Hndertt nützlich ist.. Je<lb/>
größer, diese' Anhäufung, desto großer, der Wohlstand der Massen. Die Erwerbung<lb/>
von^ Reichtums v'ernt)t auf un Kuliur, ist die gesetzmäßige Folge, des<lb/>
Fndividualismus.^ Jeder Kommunismus bedeutet. Zerstörung. unsrer. Zivilisation;<lb/>
denk diese begann mit dem. Tage,' wo die Drohnen von den Bienen gesondert<lb/>
Wurden. ' Dieses' Kapitel kann "man unieru durch Verhetzung noch nicht "völlig<lb/>
' nuinpk gewordnen Arbeitern nicht dringend genug empfehlen.   &gt; ^   ^ " .</p><lb/>
            <p xml:id="ID_513"> Aber der Reiche hat auch Pflichten. Vor jedem Reichen steht das unabweis¬<lb/>
bare Problem: Was sollst du mit deinem Übcrnuß tun? Nun gibt es nur drei<lb/>
Arten, von diese», Überfluß Gebrauch zu machen. Er kann beim Tode der Familie<lb/>
hinterlassen, für öffentliche Zwecke vermacht oder endlich, von..seinem. Vesitzer .schon<lb/>
, Lebzeiten ausgeteilt werden. Die erste Art. ist die, ungerechteste. «Sie dient<lb/>
weder den, Nutzen der Kinder noch dem des Staates. &#x201E;Lieber, würde ich meinem<lb/>
Söhne/ eiiien' Fluch hinterlassen als den allmächtigen Dollar", sagt Carnegie. Die<lb/>
zweite Art ist nur für den Manu ein Weg, der sich 'begnügt, auf seinen Tod 'zu<lb/>
'wullen, 'bevor er in der Welt etwas wert ist. Von solchen Menschen kann man<lb/>
dreist behaupten, &#x201E;daß sie ihren Reichtum überhaupt nicht hinterlassen, haben würden,<lb/>
Wenn fix imstande gewesen wären, ihn mitzunehmen". Wir werden uns also auch<lb/>
nicht wniidern, daß Carnegie für eine umfangreiche, ja, wie bei Shakespeares Shylock,<lb/>
bis zur Hälfte des Vermögens gehende Erbschaftssteuer eintritt. So bleibt nur die<lb/>
dritte'Art übrig. Sie ist die einzig gute und die notwendige. Sie liefert ein<lb/>
Gegengewicht gegen die ungleiche Verteilung des Reichtums, sie versöhnt Reich und<lb/>
Arm &#x201E;Sogar die Ärmsten können zur Einsicht gebracht werden und ihre Zu-<lb/>
stimmung dazu geben, daß große Summen, die von einigen ihrer Mitbürger an-<lb/>
AMtst' und'''.für ''öffentliche' Zwecke 'ausgegeben 'werden^ von denen die Massen den<lb/>
Hauptnutzen gewinnen, ihnen nützlicher sind, als wenn sie in geringfügigen Beträgen<lb/>
''im' K'ause"vieM' Jahr«'"unter, 'sse''verstreut werden." Behält der Reiche genug für<lb/>
'ein einfaches," unauffälliges Leben, hat er in mäßiger Weise für die legitimen An¬<lb/>
sprüche seiner Familie gesorgt, dann soll er jedes Mehr an Einkommen einfach als<lb/>
ativertrautes Geld betrachten, das er in der nach seinem Urteil besten Weise zu<lb/>
'verteilen/hat.  So ist der Reiche nur der Vermögensverwalter seiner ärmern<lb/>
"BrHer.   '""    / '''^'^'&gt;',!'.' / " - '  ,.    '^ ^'.^ &gt;</p><lb/>
            <p xml:id="ID_514"> ' Welches sind nun aber die besten Felder für die philanthropische Tätigkeit<lb/>
des Reichen? Hier stellt Carnegie sieben der Qualität nach abgestufte Verteilnngs-<lb/>
ärten des Reichtums auf:. 1. die Gründung von Universitäten, die allerdings den<lb/>
enoryr Reichen vorbehalten ist und deshalb eine Ausnahme ist; 2. die Stiftung<lb/>
von Freibibliotheken, für Carnegie die wichtigste Verteilungsart, die er in vielen Fällen<lb/>
und mit dem schönsten Erfolge ausgeführt hat; 3. die Gründung und Erweiterung<lb/>
von Hospitälern, medizinischen Instituten, Laboratorien, vor allem zur Verhütung<lb/>
von Krankheiten; 4. die Schenkung öffentlicher Parks; 5. die Schenkung von Fest¬<lb/>
halten an die Städte für Versammlungen aller Art und Konzerte; 6. die Schenkung<lb/>
von Schwimmbädern; . 7. und absichtlich an der letzten Stelle die Gründung von<lb/>
Kirchen und Gaben an Kirchen, da diese durchweg nicht der Gesamtheit, Sündern<lb/>
besotidern Klassen zugute kommen.<lb/>
'</p><lb/>
            <p xml:id="ID_515" next="#ID_516"> Alle sieben Schenlungsarten werden ans ihren Wert genau geprüft, und die<lb/>
schönsten Beispiele bisheriger, besonders amerikanischer Schenkungen aufgeführt. Bei<lb/>
allen, solchen Gaben fordert Carnegie die Bedingung, daß der Empfänger die Er¬<lb/>
haltung und Pflege übernimmt. Sie müssen zu öffentlichen Einrichtungen, zu einem<lb/>
Bestandteile des Stadteigentmns werden, gerade so wie die Schulen. Mildta'tigkeit</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0114] Maßg^Kji^e,uyd . Un in aß geht ich?s Zunächst führt Carnegie den zwingMden Beweis, daß die Anhäufung,,Von,Reichtum in den Ha!;am Ein-,el!:er für die Gesämiheir nichr schädlich, Hndertt nützlich ist.. Je größer, diese' Anhäufung, desto großer, der Wohlstand der Massen. Die Erwerbung von^ Reichtums v'ernt)t auf un Kuliur, ist die gesetzmäßige Folge, des Fndividualismus.^ Jeder Kommunismus bedeutet. Zerstörung. unsrer. Zivilisation; denk diese begann mit dem. Tage,' wo die Drohnen von den Bienen gesondert Wurden. ' Dieses' Kapitel kann "man unieru durch Verhetzung noch nicht "völlig ' nuinpk gewordnen Arbeitern nicht dringend genug empfehlen. > ^ ^ " . Aber der Reiche hat auch Pflichten. Vor jedem Reichen steht das unabweis¬ bare Problem: Was sollst du mit deinem Übcrnuß tun? Nun gibt es nur drei Arten, von diese», Überfluß Gebrauch zu machen. Er kann beim Tode der Familie hinterlassen, für öffentliche Zwecke vermacht oder endlich, von..seinem. Vesitzer .schon , Lebzeiten ausgeteilt werden. Die erste Art. ist die, ungerechteste. «Sie dient weder den, Nutzen der Kinder noch dem des Staates. „Lieber, würde ich meinem Söhne/ eiiien' Fluch hinterlassen als den allmächtigen Dollar", sagt Carnegie. Die zweite Art ist nur für den Manu ein Weg, der sich 'begnügt, auf seinen Tod 'zu 'wullen, 'bevor er in der Welt etwas wert ist. Von solchen Menschen kann man dreist behaupten, „daß sie ihren Reichtum überhaupt nicht hinterlassen, haben würden, Wenn fix imstande gewesen wären, ihn mitzunehmen". Wir werden uns also auch nicht wniidern, daß Carnegie für eine umfangreiche, ja, wie bei Shakespeares Shylock, bis zur Hälfte des Vermögens gehende Erbschaftssteuer eintritt. So bleibt nur die dritte'Art übrig. Sie ist die einzig gute und die notwendige. Sie liefert ein Gegengewicht gegen die ungleiche Verteilung des Reichtums, sie versöhnt Reich und Arm „Sogar die Ärmsten können zur Einsicht gebracht werden und ihre Zu- stimmung dazu geben, daß große Summen, die von einigen ihrer Mitbürger an- AMtst' und'''.für ''öffentliche' Zwecke 'ausgegeben 'werden^ von denen die Massen den Hauptnutzen gewinnen, ihnen nützlicher sind, als wenn sie in geringfügigen Beträgen ''im' K'ause"vieM' Jahr«'"unter, 'sse''verstreut werden." Behält der Reiche genug für 'ein einfaches," unauffälliges Leben, hat er in mäßiger Weise für die legitimen An¬ sprüche seiner Familie gesorgt, dann soll er jedes Mehr an Einkommen einfach als ativertrautes Geld betrachten, das er in der nach seinem Urteil besten Weise zu 'verteilen/hat. So ist der Reiche nur der Vermögensverwalter seiner ärmern "BrHer. '"" / '''^'^'>',!'.' / " - ' ,. '^ ^'.^ > ' Welches sind nun aber die besten Felder für die philanthropische Tätigkeit des Reichen? Hier stellt Carnegie sieben der Qualität nach abgestufte Verteilnngs- ärten des Reichtums auf:. 1. die Gründung von Universitäten, die allerdings den enoryr Reichen vorbehalten ist und deshalb eine Ausnahme ist; 2. die Stiftung von Freibibliotheken, für Carnegie die wichtigste Verteilungsart, die er in vielen Fällen und mit dem schönsten Erfolge ausgeführt hat; 3. die Gründung und Erweiterung von Hospitälern, medizinischen Instituten, Laboratorien, vor allem zur Verhütung von Krankheiten; 4. die Schenkung öffentlicher Parks; 5. die Schenkung von Fest¬ halten an die Städte für Versammlungen aller Art und Konzerte; 6. die Schenkung von Schwimmbädern; . 7. und absichtlich an der letzten Stelle die Gründung von Kirchen und Gaben an Kirchen, da diese durchweg nicht der Gesamtheit, Sündern besotidern Klassen zugute kommen. ' Alle sieben Schenlungsarten werden ans ihren Wert genau geprüft, und die schönsten Beispiele bisheriger, besonders amerikanischer Schenkungen aufgeführt. Bei allen, solchen Gaben fordert Carnegie die Bedingung, daß der Empfänger die Er¬ haltung und Pflege übernimmt. Sie müssen zu öffentlichen Einrichtungen, zu einem Bestandteile des Stadteigentmns werden, gerade so wie die Schulen. Mildta'tigkeit

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_301987
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_301987/114
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_301987/114>, abgerufen am 05.02.2025.