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Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Erstes Vierteljahr.

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Der geflügelte Sieger

Beweis gab. Tausende von Ehen werden unter ähnlichen Voraussetzungen geschlossen,
ohne daß "das Ange den Himmel offen sieht", ohne daß "das Herz in Seligkeit
schwelgt", und so wenig solche Vernunft- oder Verstandesehen idealeren Anforderungen
entsprechen, so groß die Gefahr ist, daß das im rechten Augenblick stumm gebliebne
Herz plötzlich zu sprechen anfängt und sich gegen die getroffne unabänderliche Wahl
für eiuen andern, für eine andre erst erklärt, wenn es zu spät ist, fehlt es doch auch
nicht an Beispielen, daß solche Vernunft- und Verstandesehen zu beiderseitiger Be¬
friedigung ausschlagen, ja daß sich, nachdem der Bund geschlossen und zur Wirklichkeit
geworden ist, "die schöne Zeit der jungen Liebe" durch eiuen besondern Segen des
Himmels noch nachträglich einstellt. Wenn man Rosa gesagt hätte, daß sie unweise,
oder gar daß sie berechnend handle, so würde sie der eine Vorwurf überrascht haben,
und ihr der andre ganz gewiß ungerecht erschienen sein.

Von der Seeleuwonne leidenschaftlicher Liebe wußte der junge Mnjvratserbe
auch wenig mehr als Rosa. Rosa gefiel ihm, weil sie verständig, ehrbar, gebildet
und anmutig war. Er war vierundzwanzig Jahre alt. Daß er in Bonn und in
Königsberg, den beiden Universitäten, auf denen er studiert hatte, in dem hier in
Frage kommenden Punkte mit dem eignen Herzen weder stürmische noch zart senti¬
mentale Erfahrungen gemacht hatte, lag an seinem Temperament und an der lym¬
phatischen Beschaffenheit seines Bluts, das ihm weder das Überdenstrangschlagen
noch das Schwärmen nahegelegt hatte. Wenn man hart hätte urteilen wollen,
hätte man sagen können, daß er kalt war wie ein Frosch, nur hätte man das nicht
so verstehn dürfen, als wenn ihm auch die edeln, rein psychischen Antriebe abge¬
gangen wären. Für einen Normalmenschen fehlte es ihm an animalischen Feuer,
aber in die Spezies, die der Volksmund als die der "verständigen Manuel" be¬
zeichnet, gehörte er ganz, nud zwar, wie sich das von selbst versteht, ohne daß ihn
das Verstcindigsein besondre Opfer gekostet hätte. Daß Rosa die rechte "Partie"
für ihn sei, hatte er in der ihm eignen verschlossenen Art mit sich selbst ausgemacht.
Er war ein verwegner Reiter, aber Frauen gegenüber fehlte es ihm an Unter¬
nehmungsgeist, und am liebsten hätte ers gesehen, wenn seine Mutter für ihn ge¬
wählt und ihm die "rechte" ohne weiteres zugeführt hätte.

Aber Juugchen, sagte Tante Minna, als er ihr seinen Plan fix und fertig
mitgeteilt hatte, das sagst du mir erst heute! -- Die gute Frau, als ob sich ihr
armer Junge schon gestern darüber klar gewesen wäre!

Aber Muttcheu ohne Dutzende von solchen Abers geht es bei manchen
Auseinandersetzungen nicht ab, denn das Aber ist allemal die unbewußte Abkürzung
für die unentbehrlichen Ausrufe: aber bedenke doch, aber wo denkst du denn hin,
aber siehst du denn nicht ein? -- aber Muttcheu, ich bin ja eben erst mit mir
selbst darüber ins reine gekommen!"

Ob er Grund habe zu glauben, daß ihm Rosa "besonders gut sei, fragte
sie ihn.

Ernst war, wie sein Vater, ein naiver Egoist, keiner von der angriffsweisc
vorgehenden Art, aber darum nicht weniger selbstbedacht. Hatte er das "besonders
Gutsein" nicht für nötig gehalten, oder hatte er es bei seiner bevorzugten Stellung
für selbstverständlich angesehen? Er hätte das nicht sagen können. Die ausweichende
Antwort, die er gab, machte seiner Mutter sofort die Sachlage klar.

Rosa, meinte er, könne sich doch unmöglich in dem verwünschten Zank- und
Klatschkasten -- das liebe gute Leudeck! --'Wohlbefinden. Sie habe eine tadel¬
lose Art zu sein -- er nannte das "sehr gute Manieren". Sie sei wirtschaftlich,
spiele Klavier, singe, und -- damit wollte er einen Witz mache" -- gegen die
Familie sei ja anch nichts zu sagen.


Der geflügelte Sieger

Beweis gab. Tausende von Ehen werden unter ähnlichen Voraussetzungen geschlossen,
ohne daß „das Ange den Himmel offen sieht", ohne daß „das Herz in Seligkeit
schwelgt", und so wenig solche Vernunft- oder Verstandesehen idealeren Anforderungen
entsprechen, so groß die Gefahr ist, daß das im rechten Augenblick stumm gebliebne
Herz plötzlich zu sprechen anfängt und sich gegen die getroffne unabänderliche Wahl
für eiuen andern, für eine andre erst erklärt, wenn es zu spät ist, fehlt es doch auch
nicht an Beispielen, daß solche Vernunft- und Verstandesehen zu beiderseitiger Be¬
friedigung ausschlagen, ja daß sich, nachdem der Bund geschlossen und zur Wirklichkeit
geworden ist, „die schöne Zeit der jungen Liebe" durch eiuen besondern Segen des
Himmels noch nachträglich einstellt. Wenn man Rosa gesagt hätte, daß sie unweise,
oder gar daß sie berechnend handle, so würde sie der eine Vorwurf überrascht haben,
und ihr der andre ganz gewiß ungerecht erschienen sein.

Von der Seeleuwonne leidenschaftlicher Liebe wußte der junge Mnjvratserbe
auch wenig mehr als Rosa. Rosa gefiel ihm, weil sie verständig, ehrbar, gebildet
und anmutig war. Er war vierundzwanzig Jahre alt. Daß er in Bonn und in
Königsberg, den beiden Universitäten, auf denen er studiert hatte, in dem hier in
Frage kommenden Punkte mit dem eignen Herzen weder stürmische noch zart senti¬
mentale Erfahrungen gemacht hatte, lag an seinem Temperament und an der lym¬
phatischen Beschaffenheit seines Bluts, das ihm weder das Überdenstrangschlagen
noch das Schwärmen nahegelegt hatte. Wenn man hart hätte urteilen wollen,
hätte man sagen können, daß er kalt war wie ein Frosch, nur hätte man das nicht
so verstehn dürfen, als wenn ihm auch die edeln, rein psychischen Antriebe abge¬
gangen wären. Für einen Normalmenschen fehlte es ihm an animalischen Feuer,
aber in die Spezies, die der Volksmund als die der „verständigen Manuel" be¬
zeichnet, gehörte er ganz, nud zwar, wie sich das von selbst versteht, ohne daß ihn
das Verstcindigsein besondre Opfer gekostet hätte. Daß Rosa die rechte „Partie"
für ihn sei, hatte er in der ihm eignen verschlossenen Art mit sich selbst ausgemacht.
Er war ein verwegner Reiter, aber Frauen gegenüber fehlte es ihm an Unter¬
nehmungsgeist, und am liebsten hätte ers gesehen, wenn seine Mutter für ihn ge¬
wählt und ihm die „rechte" ohne weiteres zugeführt hätte.

Aber Juugchen, sagte Tante Minna, als er ihr seinen Plan fix und fertig
mitgeteilt hatte, das sagst du mir erst heute! — Die gute Frau, als ob sich ihr
armer Junge schon gestern darüber klar gewesen wäre!

Aber Muttcheu ohne Dutzende von solchen Abers geht es bei manchen
Auseinandersetzungen nicht ab, denn das Aber ist allemal die unbewußte Abkürzung
für die unentbehrlichen Ausrufe: aber bedenke doch, aber wo denkst du denn hin,
aber siehst du denn nicht ein? — aber Muttcheu, ich bin ja eben erst mit mir
selbst darüber ins reine gekommen!"

Ob er Grund habe zu glauben, daß ihm Rosa „besonders gut sei, fragte
sie ihn.

Ernst war, wie sein Vater, ein naiver Egoist, keiner von der angriffsweisc
vorgehenden Art, aber darum nicht weniger selbstbedacht. Hatte er das „besonders
Gutsein" nicht für nötig gehalten, oder hatte er es bei seiner bevorzugten Stellung
für selbstverständlich angesehen? Er hätte das nicht sagen können. Die ausweichende
Antwort, die er gab, machte seiner Mutter sofort die Sachlage klar.

Rosa, meinte er, könne sich doch unmöglich in dem verwünschten Zank- und
Klatschkasten — das liebe gute Leudeck! —'Wohlbefinden. Sie habe eine tadel¬
lose Art zu sein — er nannte das „sehr gute Manieren". Sie sei wirtschaftlich,
spiele Klavier, singe, und — damit wollte er einen Witz mache« — gegen die
Familie sei ja anch nichts zu sagen.


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[0165] Der geflügelte Sieger Beweis gab. Tausende von Ehen werden unter ähnlichen Voraussetzungen geschlossen, ohne daß „das Ange den Himmel offen sieht", ohne daß „das Herz in Seligkeit schwelgt", und so wenig solche Vernunft- oder Verstandesehen idealeren Anforderungen entsprechen, so groß die Gefahr ist, daß das im rechten Augenblick stumm gebliebne Herz plötzlich zu sprechen anfängt und sich gegen die getroffne unabänderliche Wahl für eiuen andern, für eine andre erst erklärt, wenn es zu spät ist, fehlt es doch auch nicht an Beispielen, daß solche Vernunft- und Verstandesehen zu beiderseitiger Be¬ friedigung ausschlagen, ja daß sich, nachdem der Bund geschlossen und zur Wirklichkeit geworden ist, „die schöne Zeit der jungen Liebe" durch eiuen besondern Segen des Himmels noch nachträglich einstellt. Wenn man Rosa gesagt hätte, daß sie unweise, oder gar daß sie berechnend handle, so würde sie der eine Vorwurf überrascht haben, und ihr der andre ganz gewiß ungerecht erschienen sein. Von der Seeleuwonne leidenschaftlicher Liebe wußte der junge Mnjvratserbe auch wenig mehr als Rosa. Rosa gefiel ihm, weil sie verständig, ehrbar, gebildet und anmutig war. Er war vierundzwanzig Jahre alt. Daß er in Bonn und in Königsberg, den beiden Universitäten, auf denen er studiert hatte, in dem hier in Frage kommenden Punkte mit dem eignen Herzen weder stürmische noch zart senti¬ mentale Erfahrungen gemacht hatte, lag an seinem Temperament und an der lym¬ phatischen Beschaffenheit seines Bluts, das ihm weder das Überdenstrangschlagen noch das Schwärmen nahegelegt hatte. Wenn man hart hätte urteilen wollen, hätte man sagen können, daß er kalt war wie ein Frosch, nur hätte man das nicht so verstehn dürfen, als wenn ihm auch die edeln, rein psychischen Antriebe abge¬ gangen wären. Für einen Normalmenschen fehlte es ihm an animalischen Feuer, aber in die Spezies, die der Volksmund als die der „verständigen Manuel" be¬ zeichnet, gehörte er ganz, nud zwar, wie sich das von selbst versteht, ohne daß ihn das Verstcindigsein besondre Opfer gekostet hätte. Daß Rosa die rechte „Partie" für ihn sei, hatte er in der ihm eignen verschlossenen Art mit sich selbst ausgemacht. Er war ein verwegner Reiter, aber Frauen gegenüber fehlte es ihm an Unter¬ nehmungsgeist, und am liebsten hätte ers gesehen, wenn seine Mutter für ihn ge¬ wählt und ihm die „rechte" ohne weiteres zugeführt hätte. Aber Juugchen, sagte Tante Minna, als er ihr seinen Plan fix und fertig mitgeteilt hatte, das sagst du mir erst heute! — Die gute Frau, als ob sich ihr armer Junge schon gestern darüber klar gewesen wäre! Aber Muttcheu ohne Dutzende von solchen Abers geht es bei manchen Auseinandersetzungen nicht ab, denn das Aber ist allemal die unbewußte Abkürzung für die unentbehrlichen Ausrufe: aber bedenke doch, aber wo denkst du denn hin, aber siehst du denn nicht ein? — aber Muttcheu, ich bin ja eben erst mit mir selbst darüber ins reine gekommen!" Ob er Grund habe zu glauben, daß ihm Rosa „besonders gut sei, fragte sie ihn. Ernst war, wie sein Vater, ein naiver Egoist, keiner von der angriffsweisc vorgehenden Art, aber darum nicht weniger selbstbedacht. Hatte er das „besonders Gutsein" nicht für nötig gehalten, oder hatte er es bei seiner bevorzugten Stellung für selbstverständlich angesehen? Er hätte das nicht sagen können. Die ausweichende Antwort, die er gab, machte seiner Mutter sofort die Sachlage klar. Rosa, meinte er, könne sich doch unmöglich in dem verwünschten Zank- und Klatschkasten — das liebe gute Leudeck! —'Wohlbefinden. Sie habe eine tadel¬ lose Art zu sein — er nannte das „sehr gute Manieren". Sie sei wirtschaftlich, spiele Klavier, singe, und — damit wollte er einen Witz mache« — gegen die Familie sei ja anch nichts zu sagen.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_301253/165>, abgerufen am 04.07.2024.