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Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Schwieriger liegt die Sache bei Kuba. Wohl betreiben der Zuckertrust und der
Tabaktrust die Annexion; vielleicht stehn sie hinter dem jetzigen Aufruhr. Aber bei
dem bösen Mißerfolg, den die Vereinigten Staaten auf den Philippinen gehabt
haben, kann dem Präsidenten weder der Aufruhr noch die Notwendigkeit einer
Einmischung (zu der die Vereinigten Staaten freilich berechtigt sind) willkommen
sein. Noch viel mehr gilt das von einer Annexion der Insel wider den Willen
der Bevölkerung.

Auf der demokratischen Seite ist von der größten Tragweite, daß der leitende
Mann den Bimetallismus, mit dem er sich so schwer kompromittiert hatte, und
mit dem er 1896 wie 1900 die Kampagne verlor, offen über Bord geworfen
hat. Der Bimetallismus ist tot, sagt der frühere Kandidat Brycm, er ist an der
Goldproduktion Südafrikas gestorben. Er und mit ihm die Partei setzt alles auf
den Haß gegen die Trusts. Er bringt ihn in viel wildern Formen zum Aus¬
druck als Roosevelt, wie er überhaupt ein weit weniger besonnener Mann ist,
dessen Tiraden zuweilen an den Anarchismus streifen. Aber er ist ein Volksredner
allerersten Ranges, eine dämonisch-demagogische Natur. Vor einigen Wochen kam
er von einer Weltreise, auf der er unter anderen die Philippinen, Deutschland und
England besucht hatte, nach Newyork zurück. Das großartige Empfangsfest, zu dem
Delegierte und private Verehrer aus dem ganzen Gebiete der Union herbeigeströmt
waren, verlief nach seinen eignen Anordnungen. Namentlich hatte er zur Bedingung
gemacht, daß als durchschnittliche Spende für die Kosten nur ein Dollar gegeben
werden dürfe; niemand dürfe mehr als fünfzig Dollar geben, denn er wolle nicht
als Vertreter der Kapitalisten erscheinen. Im Gegenteil, er rief: die Plutokratie
muß ausgetilgt werden; sie schlägt den freien Wettbewerb in Bande. Revision
des Zolltarifs, denn das ist das einzige, was ihren Künsten, die Gesetze des Landes
wie Spinngewebe zu zerreißen, ein Ende macht. Und dann Übergang der Eisen¬
bahnen in das Eigentum der Staaten, damit nicht mehr durch willkürliche Tarif-
manipnlaiionen das Publikum geschunden werden kann. Los von den Philippinen,
denn die gewaltsame Beherrschung fremder Völker ist verfassungswidrig. Wenn
wir uns auf ein Schutzverhältnis beschränken, so werden die Filipinos uns mit
Freuden alles abtreten, was wir an Kriegshafen in ihrem Lande brauchen. Wir
werden dankbare Freunde haben.

Diese leidenschaftlichen Ausführungen enthalten die Stärke aber auch die
Schwäche der demokratischen Partei. Der rednerische Erfolg wird sehr verschieden
beurteilt. Viele Stimmen meinen, Brycm habe durch die Rede seine Chancen voll¬
kommen verspielt. Namentlich die Verstaatlichung der Eisenbahnen werde in dem
nach Freiwirtschaftlichkeit strebenden Amerika niemals populär werden. Man
fürchte die mit der staatlichen Verwaltung kommende Korruption. Der höchste
Trumpf in der Hand der Demokraten sei die Feindschaft gegen die Trusts. Wenn
Roosevelt fest bleibe und dem Riesenkapital nichts nachgebe -- wenigstens scheinbar
nichts --, so manövriere er die Gegenpartei in den Sumpf. Er habe es sehr
geschickt angefangen, daß er die Trustfeindschaft für sich einspanne. Dagegen führen
andre aus, daß erstens das Verhalten der Trusts noch unklar sei, und daß zweitens
die Demokraten die Angriffe Roosevelts gegen die Trusts als eine Huldigung für
ihre, der Demokraten Grundsätze ansehen müßten. Wolle die Nation etwas erreichen,
so müsse sie mit den Demokraten zur Revision des Zolltarifs schreiten.

Am 6. November d. I. wird das Repräsentantenhaus neu gewählt. Jetzt hat
es eine große republikanische Mehrheit. Wird sie auch nur erschüttert, so wirft das
ein schlechtes Licht auf die weit wichtigere Wahl vom Jahre 1908. Wird sie gar
beseitigt, was aber kaum anzunehmen ist, so ist Roosevelt gelähmt. Denn eine
imperialistische Politik kann er nicht allein mit dem Senat, eine trustfeindliche nicht
allein mit dem Repräsentantenhause machen.


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Schwieriger liegt die Sache bei Kuba. Wohl betreiben der Zuckertrust und der
Tabaktrust die Annexion; vielleicht stehn sie hinter dem jetzigen Aufruhr. Aber bei
dem bösen Mißerfolg, den die Vereinigten Staaten auf den Philippinen gehabt
haben, kann dem Präsidenten weder der Aufruhr noch die Notwendigkeit einer
Einmischung (zu der die Vereinigten Staaten freilich berechtigt sind) willkommen
sein. Noch viel mehr gilt das von einer Annexion der Insel wider den Willen
der Bevölkerung.

Auf der demokratischen Seite ist von der größten Tragweite, daß der leitende
Mann den Bimetallismus, mit dem er sich so schwer kompromittiert hatte, und
mit dem er 1896 wie 1900 die Kampagne verlor, offen über Bord geworfen
hat. Der Bimetallismus ist tot, sagt der frühere Kandidat Brycm, er ist an der
Goldproduktion Südafrikas gestorben. Er und mit ihm die Partei setzt alles auf
den Haß gegen die Trusts. Er bringt ihn in viel wildern Formen zum Aus¬
druck als Roosevelt, wie er überhaupt ein weit weniger besonnener Mann ist,
dessen Tiraden zuweilen an den Anarchismus streifen. Aber er ist ein Volksredner
allerersten Ranges, eine dämonisch-demagogische Natur. Vor einigen Wochen kam
er von einer Weltreise, auf der er unter anderen die Philippinen, Deutschland und
England besucht hatte, nach Newyork zurück. Das großartige Empfangsfest, zu dem
Delegierte und private Verehrer aus dem ganzen Gebiete der Union herbeigeströmt
waren, verlief nach seinen eignen Anordnungen. Namentlich hatte er zur Bedingung
gemacht, daß als durchschnittliche Spende für die Kosten nur ein Dollar gegeben
werden dürfe; niemand dürfe mehr als fünfzig Dollar geben, denn er wolle nicht
als Vertreter der Kapitalisten erscheinen. Im Gegenteil, er rief: die Plutokratie
muß ausgetilgt werden; sie schlägt den freien Wettbewerb in Bande. Revision
des Zolltarifs, denn das ist das einzige, was ihren Künsten, die Gesetze des Landes
wie Spinngewebe zu zerreißen, ein Ende macht. Und dann Übergang der Eisen¬
bahnen in das Eigentum der Staaten, damit nicht mehr durch willkürliche Tarif-
manipnlaiionen das Publikum geschunden werden kann. Los von den Philippinen,
denn die gewaltsame Beherrschung fremder Völker ist verfassungswidrig. Wenn
wir uns auf ein Schutzverhältnis beschränken, so werden die Filipinos uns mit
Freuden alles abtreten, was wir an Kriegshafen in ihrem Lande brauchen. Wir
werden dankbare Freunde haben.

Diese leidenschaftlichen Ausführungen enthalten die Stärke aber auch die
Schwäche der demokratischen Partei. Der rednerische Erfolg wird sehr verschieden
beurteilt. Viele Stimmen meinen, Brycm habe durch die Rede seine Chancen voll¬
kommen verspielt. Namentlich die Verstaatlichung der Eisenbahnen werde in dem
nach Freiwirtschaftlichkeit strebenden Amerika niemals populär werden. Man
fürchte die mit der staatlichen Verwaltung kommende Korruption. Der höchste
Trumpf in der Hand der Demokraten sei die Feindschaft gegen die Trusts. Wenn
Roosevelt fest bleibe und dem Riesenkapital nichts nachgebe — wenigstens scheinbar
nichts —, so manövriere er die Gegenpartei in den Sumpf. Er habe es sehr
geschickt angefangen, daß er die Trustfeindschaft für sich einspanne. Dagegen führen
andre aus, daß erstens das Verhalten der Trusts noch unklar sei, und daß zweitens
die Demokraten die Angriffe Roosevelts gegen die Trusts als eine Huldigung für
ihre, der Demokraten Grundsätze ansehen müßten. Wolle die Nation etwas erreichen,
so müsse sie mit den Demokraten zur Revision des Zolltarifs schreiten.

Am 6. November d. I. wird das Repräsentantenhaus neu gewählt. Jetzt hat
es eine große republikanische Mehrheit. Wird sie auch nur erschüttert, so wirft das
ein schlechtes Licht auf die weit wichtigere Wahl vom Jahre 1908. Wird sie gar
beseitigt, was aber kaum anzunehmen ist, so ist Roosevelt gelähmt. Denn eine
imperialistische Politik kann er nicht allein mit dem Senat, eine trustfeindliche nicht
allein mit dem Repräsentantenhause machen.


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[0127] Maßgebliches und Unmaßgebliches Schwieriger liegt die Sache bei Kuba. Wohl betreiben der Zuckertrust und der Tabaktrust die Annexion; vielleicht stehn sie hinter dem jetzigen Aufruhr. Aber bei dem bösen Mißerfolg, den die Vereinigten Staaten auf den Philippinen gehabt haben, kann dem Präsidenten weder der Aufruhr noch die Notwendigkeit einer Einmischung (zu der die Vereinigten Staaten freilich berechtigt sind) willkommen sein. Noch viel mehr gilt das von einer Annexion der Insel wider den Willen der Bevölkerung. Auf der demokratischen Seite ist von der größten Tragweite, daß der leitende Mann den Bimetallismus, mit dem er sich so schwer kompromittiert hatte, und mit dem er 1896 wie 1900 die Kampagne verlor, offen über Bord geworfen hat. Der Bimetallismus ist tot, sagt der frühere Kandidat Brycm, er ist an der Goldproduktion Südafrikas gestorben. Er und mit ihm die Partei setzt alles auf den Haß gegen die Trusts. Er bringt ihn in viel wildern Formen zum Aus¬ druck als Roosevelt, wie er überhaupt ein weit weniger besonnener Mann ist, dessen Tiraden zuweilen an den Anarchismus streifen. Aber er ist ein Volksredner allerersten Ranges, eine dämonisch-demagogische Natur. Vor einigen Wochen kam er von einer Weltreise, auf der er unter anderen die Philippinen, Deutschland und England besucht hatte, nach Newyork zurück. Das großartige Empfangsfest, zu dem Delegierte und private Verehrer aus dem ganzen Gebiete der Union herbeigeströmt waren, verlief nach seinen eignen Anordnungen. Namentlich hatte er zur Bedingung gemacht, daß als durchschnittliche Spende für die Kosten nur ein Dollar gegeben werden dürfe; niemand dürfe mehr als fünfzig Dollar geben, denn er wolle nicht als Vertreter der Kapitalisten erscheinen. Im Gegenteil, er rief: die Plutokratie muß ausgetilgt werden; sie schlägt den freien Wettbewerb in Bande. Revision des Zolltarifs, denn das ist das einzige, was ihren Künsten, die Gesetze des Landes wie Spinngewebe zu zerreißen, ein Ende macht. Und dann Übergang der Eisen¬ bahnen in das Eigentum der Staaten, damit nicht mehr durch willkürliche Tarif- manipnlaiionen das Publikum geschunden werden kann. Los von den Philippinen, denn die gewaltsame Beherrschung fremder Völker ist verfassungswidrig. Wenn wir uns auf ein Schutzverhältnis beschränken, so werden die Filipinos uns mit Freuden alles abtreten, was wir an Kriegshafen in ihrem Lande brauchen. Wir werden dankbare Freunde haben. Diese leidenschaftlichen Ausführungen enthalten die Stärke aber auch die Schwäche der demokratischen Partei. Der rednerische Erfolg wird sehr verschieden beurteilt. Viele Stimmen meinen, Brycm habe durch die Rede seine Chancen voll¬ kommen verspielt. Namentlich die Verstaatlichung der Eisenbahnen werde in dem nach Freiwirtschaftlichkeit strebenden Amerika niemals populär werden. Man fürchte die mit der staatlichen Verwaltung kommende Korruption. Der höchste Trumpf in der Hand der Demokraten sei die Feindschaft gegen die Trusts. Wenn Roosevelt fest bleibe und dem Riesenkapital nichts nachgebe — wenigstens scheinbar nichts —, so manövriere er die Gegenpartei in den Sumpf. Er habe es sehr geschickt angefangen, daß er die Trustfeindschaft für sich einspanne. Dagegen führen andre aus, daß erstens das Verhalten der Trusts noch unklar sei, und daß zweitens die Demokraten die Angriffe Roosevelts gegen die Trusts als eine Huldigung für ihre, der Demokraten Grundsätze ansehen müßten. Wolle die Nation etwas erreichen, so müsse sie mit den Demokraten zur Revision des Zolltarifs schreiten. Am 6. November d. I. wird das Repräsentantenhaus neu gewählt. Jetzt hat es eine große republikanische Mehrheit. Wird sie auch nur erschüttert, so wirft das ein schlechtes Licht auf die weit wichtigere Wahl vom Jahre 1908. Wird sie gar beseitigt, was aber kaum anzunehmen ist, so ist Roosevelt gelähmt. Denn eine imperialistische Politik kann er nicht allein mit dem Senat, eine trustfeindliche nicht allein mit dem Repräsentantenhause machen.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_300500/127>, abgerufen am 23.07.2024.