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Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

in einem "Allianzen und Freundschaften" überschriebnen Artikel eine Betrachtung
über die gegenwärtig bestehenden Bündnisse und meint, England müsse sich selbst
eine Theorie konstruieren über die Art der Verbindung, "die wir mit den Nationen
wünschen, die wir in gewissem Sinne als unsre Freunde betrachten". Das Ver¬
hältnis Italiens zu Österreich lege die Frage nahe: wann ist ein Verbündeter nicht
ein Freund? Italien und Österreich seien militärisch verbündet, aber es sei be¬
merkenswert, daß die Manöver dieser beiden Grenznachbarn nicht einen gemeinsamen
Feind zum Gegenstande hätten, gegen den sie sich gemeinschaftlich richteten, sondern
daß immer einer der Verbündeten für den andern den Feind darstelle. Während
die österreichische Flotte einen Angriff auf Ancona fingiert habe (der sich doch nicht
ohne weiteres gegen eine italienische Flotte gerichtet zu haben braucht, sondern
auch gegen eine dritte, die Ancona weggenommen oder sich dort versammelt hat
und dadurch Österreich in der Adria bedroht, gerichtet haben kann), sei die italienische
Flotte nach Marseille gegangen, um mit britischen und spanischen Schiffen gemeinsam
den Präsidenten FaMres zu begrüßen, völlig uneingedenk der Tatsache, daß Frank¬
reich der Feind sei, gegen den der Dreibund gerichtet ist. Ungeachtet der instink¬
tiven Überzeugung, daß hier der Feind der Freund und der Verbündete der Feind
sei, lebe der Dreibund dennoch weiter, kontrolliere die Rüstungen und in gewisser
Hinsicht die Diplomatie Italiens und werde, fern davon zu erlöschen, sicherlich
praktisch erneuert werden. Dieses widerspruchsvolle Problem sei keineswegs ver¬
einzelt. "Während des Krieges zwischen dem Verbündeten Englands, Japan, und
dem Verbündeten Frankreichs, Rußland -- ein Krieg, bei dem England und
Frankreich in zweiter Reihe standen, verpflichtet uuter gewissen Bedingungen ihren
Vordermännern Beistand zu leisten --, wurde die natürliche Freundschaft zwischen
uns und unsern Nachbarn, der Lord Lansdowne die Form gegeben hat, gegen
alle Befürchtung eiues Bruches konsolidiert und befestigt." Das ministerielle Blatt
folgert daraus, daß der alte Typus der Allianzen allmählich obsolet geworden sei
und nur noch in Gedanken von Staatsmännern weiterlebe, die einen künftigen
europäischen Krieg als unvermeidlich betrachten. "Sie kontrahieren den neuen Typus
einer Freundschaft oder Entente, die auf einem populären Instinkt beruht, den sie
nur unvollkommen verstehn, und wenn sie dann eine solche Freundschaft geformt
haben, die doch so sehr auf dem Kultus des Friedens beruht, so wissen sie kein
besseres Mittel, sie zum Ausdruck zu bringen, als die altherkömmliche Fraternisierung
der Flotten und Heere." Die neuen Freundschaften seien nicht mehr so unnatürliche
Konvenienzheiraten wie die zwischen der französischen Republik und der russischen
Selbstherrschaft, der italienischen Regierung und der Tyrannei^!), die die Existenz
Italiens leugne; sie seien Verbindungen zwischen Völkern, die gemeinsame Ansprüche
und gemeinsame Meinungen anerkennend, nicht länger den Frieden durch Vor¬
bereitung des Krieges suchen. Es sei nicht eine neue Kombination, die alten
Allianzen zu ersetzen, die in diesem Augenblick durch die Freundschaft der demo¬
kratischen Völker gebildet werde, es handle sich vielmehr um eine europäische liberale
Partei. Für England entstehe die Frage, wie sei es anzufangen, diese Freund¬
schaften zur Realität werden zu lassen, ohne sie zu dem Niveau der alten dynastischen
Allianzen zu degradieren? In diesem Sinne würde eine militärische Konvention
mit Frankreich ein Rückgang für eine Freundschaft sein, die von einem höhern Ge¬
dankenniveau ausging, ebenso wie eine verfrühte Verbindung mit einem unfreien
Rußland die Gemeinsamkeit der Prinzipien zerstören würde, die die reale Grund¬
lage zur neuen Kombination bilde.

Ob sich diese ministerielle Absage an Strömungen in England oder an Frankreich
richtet, läßt sich für den Augenblick noch nicht entscheiden. Es ist auch sehr Wohl
zulässig, daß hierin nur die Anschauungen eines Teiles des britischen Kabinetts zum


Maßgebliches und Unmaßgebliches

in einem „Allianzen und Freundschaften" überschriebnen Artikel eine Betrachtung
über die gegenwärtig bestehenden Bündnisse und meint, England müsse sich selbst
eine Theorie konstruieren über die Art der Verbindung, „die wir mit den Nationen
wünschen, die wir in gewissem Sinne als unsre Freunde betrachten". Das Ver¬
hältnis Italiens zu Österreich lege die Frage nahe: wann ist ein Verbündeter nicht
ein Freund? Italien und Österreich seien militärisch verbündet, aber es sei be¬
merkenswert, daß die Manöver dieser beiden Grenznachbarn nicht einen gemeinsamen
Feind zum Gegenstande hätten, gegen den sie sich gemeinschaftlich richteten, sondern
daß immer einer der Verbündeten für den andern den Feind darstelle. Während
die österreichische Flotte einen Angriff auf Ancona fingiert habe (der sich doch nicht
ohne weiteres gegen eine italienische Flotte gerichtet zu haben braucht, sondern
auch gegen eine dritte, die Ancona weggenommen oder sich dort versammelt hat
und dadurch Österreich in der Adria bedroht, gerichtet haben kann), sei die italienische
Flotte nach Marseille gegangen, um mit britischen und spanischen Schiffen gemeinsam
den Präsidenten FaMres zu begrüßen, völlig uneingedenk der Tatsache, daß Frank¬
reich der Feind sei, gegen den der Dreibund gerichtet ist. Ungeachtet der instink¬
tiven Überzeugung, daß hier der Feind der Freund und der Verbündete der Feind
sei, lebe der Dreibund dennoch weiter, kontrolliere die Rüstungen und in gewisser
Hinsicht die Diplomatie Italiens und werde, fern davon zu erlöschen, sicherlich
praktisch erneuert werden. Dieses widerspruchsvolle Problem sei keineswegs ver¬
einzelt. „Während des Krieges zwischen dem Verbündeten Englands, Japan, und
dem Verbündeten Frankreichs, Rußland — ein Krieg, bei dem England und
Frankreich in zweiter Reihe standen, verpflichtet uuter gewissen Bedingungen ihren
Vordermännern Beistand zu leisten —, wurde die natürliche Freundschaft zwischen
uns und unsern Nachbarn, der Lord Lansdowne die Form gegeben hat, gegen
alle Befürchtung eiues Bruches konsolidiert und befestigt." Das ministerielle Blatt
folgert daraus, daß der alte Typus der Allianzen allmählich obsolet geworden sei
und nur noch in Gedanken von Staatsmännern weiterlebe, die einen künftigen
europäischen Krieg als unvermeidlich betrachten. „Sie kontrahieren den neuen Typus
einer Freundschaft oder Entente, die auf einem populären Instinkt beruht, den sie
nur unvollkommen verstehn, und wenn sie dann eine solche Freundschaft geformt
haben, die doch so sehr auf dem Kultus des Friedens beruht, so wissen sie kein
besseres Mittel, sie zum Ausdruck zu bringen, als die altherkömmliche Fraternisierung
der Flotten und Heere." Die neuen Freundschaften seien nicht mehr so unnatürliche
Konvenienzheiraten wie die zwischen der französischen Republik und der russischen
Selbstherrschaft, der italienischen Regierung und der Tyrannei^!), die die Existenz
Italiens leugne; sie seien Verbindungen zwischen Völkern, die gemeinsame Ansprüche
und gemeinsame Meinungen anerkennend, nicht länger den Frieden durch Vor¬
bereitung des Krieges suchen. Es sei nicht eine neue Kombination, die alten
Allianzen zu ersetzen, die in diesem Augenblick durch die Freundschaft der demo¬
kratischen Völker gebildet werde, es handle sich vielmehr um eine europäische liberale
Partei. Für England entstehe die Frage, wie sei es anzufangen, diese Freund¬
schaften zur Realität werden zu lassen, ohne sie zu dem Niveau der alten dynastischen
Allianzen zu degradieren? In diesem Sinne würde eine militärische Konvention
mit Frankreich ein Rückgang für eine Freundschaft sein, die von einem höhern Ge¬
dankenniveau ausging, ebenso wie eine verfrühte Verbindung mit einem unfreien
Rußland die Gemeinsamkeit der Prinzipien zerstören würde, die die reale Grund¬
lage zur neuen Kombination bilde.

Ob sich diese ministerielle Absage an Strömungen in England oder an Frankreich
richtet, läßt sich für den Augenblick noch nicht entscheiden. Es ist auch sehr Wohl
zulässig, daß hierin nur die Anschauungen eines Teiles des britischen Kabinetts zum


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[0705] Maßgebliches und Unmaßgebliches in einem „Allianzen und Freundschaften" überschriebnen Artikel eine Betrachtung über die gegenwärtig bestehenden Bündnisse und meint, England müsse sich selbst eine Theorie konstruieren über die Art der Verbindung, „die wir mit den Nationen wünschen, die wir in gewissem Sinne als unsre Freunde betrachten". Das Ver¬ hältnis Italiens zu Österreich lege die Frage nahe: wann ist ein Verbündeter nicht ein Freund? Italien und Österreich seien militärisch verbündet, aber es sei be¬ merkenswert, daß die Manöver dieser beiden Grenznachbarn nicht einen gemeinsamen Feind zum Gegenstande hätten, gegen den sie sich gemeinschaftlich richteten, sondern daß immer einer der Verbündeten für den andern den Feind darstelle. Während die österreichische Flotte einen Angriff auf Ancona fingiert habe (der sich doch nicht ohne weiteres gegen eine italienische Flotte gerichtet zu haben braucht, sondern auch gegen eine dritte, die Ancona weggenommen oder sich dort versammelt hat und dadurch Österreich in der Adria bedroht, gerichtet haben kann), sei die italienische Flotte nach Marseille gegangen, um mit britischen und spanischen Schiffen gemeinsam den Präsidenten FaMres zu begrüßen, völlig uneingedenk der Tatsache, daß Frank¬ reich der Feind sei, gegen den der Dreibund gerichtet ist. Ungeachtet der instink¬ tiven Überzeugung, daß hier der Feind der Freund und der Verbündete der Feind sei, lebe der Dreibund dennoch weiter, kontrolliere die Rüstungen und in gewisser Hinsicht die Diplomatie Italiens und werde, fern davon zu erlöschen, sicherlich praktisch erneuert werden. Dieses widerspruchsvolle Problem sei keineswegs ver¬ einzelt. „Während des Krieges zwischen dem Verbündeten Englands, Japan, und dem Verbündeten Frankreichs, Rußland — ein Krieg, bei dem England und Frankreich in zweiter Reihe standen, verpflichtet uuter gewissen Bedingungen ihren Vordermännern Beistand zu leisten —, wurde die natürliche Freundschaft zwischen uns und unsern Nachbarn, der Lord Lansdowne die Form gegeben hat, gegen alle Befürchtung eiues Bruches konsolidiert und befestigt." Das ministerielle Blatt folgert daraus, daß der alte Typus der Allianzen allmählich obsolet geworden sei und nur noch in Gedanken von Staatsmännern weiterlebe, die einen künftigen europäischen Krieg als unvermeidlich betrachten. „Sie kontrahieren den neuen Typus einer Freundschaft oder Entente, die auf einem populären Instinkt beruht, den sie nur unvollkommen verstehn, und wenn sie dann eine solche Freundschaft geformt haben, die doch so sehr auf dem Kultus des Friedens beruht, so wissen sie kein besseres Mittel, sie zum Ausdruck zu bringen, als die altherkömmliche Fraternisierung der Flotten und Heere." Die neuen Freundschaften seien nicht mehr so unnatürliche Konvenienzheiraten wie die zwischen der französischen Republik und der russischen Selbstherrschaft, der italienischen Regierung und der Tyrannei^!), die die Existenz Italiens leugne; sie seien Verbindungen zwischen Völkern, die gemeinsame Ansprüche und gemeinsame Meinungen anerkennend, nicht länger den Frieden durch Vor¬ bereitung des Krieges suchen. Es sei nicht eine neue Kombination, die alten Allianzen zu ersetzen, die in diesem Augenblick durch die Freundschaft der demo¬ kratischen Völker gebildet werde, es handle sich vielmehr um eine europäische liberale Partei. Für England entstehe die Frage, wie sei es anzufangen, diese Freund¬ schaften zur Realität werden zu lassen, ohne sie zu dem Niveau der alten dynastischen Allianzen zu degradieren? In diesem Sinne würde eine militärische Konvention mit Frankreich ein Rückgang für eine Freundschaft sein, die von einem höhern Ge¬ dankenniveau ausging, ebenso wie eine verfrühte Verbindung mit einem unfreien Rußland die Gemeinsamkeit der Prinzipien zerstören würde, die die reale Grund¬ lage zur neuen Kombination bilde. Ob sich diese ministerielle Absage an Strömungen in England oder an Frankreich richtet, läßt sich für den Augenblick noch nicht entscheiden. Es ist auch sehr Wohl zulässig, daß hierin nur die Anschauungen eines Teiles des britischen Kabinetts zum

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_299786/705>, abgerufen am 27.12.2024.