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Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Reichsverfassung geworden ist, hat sich zunächst das Königtum in Preußen, dann aber
auch das Kaisertum und das gesamte Fürstentum in Deutschland modernisiert und
sich dadurch in die Lage gebracht, den Zeitströmungen manche Zugeständnisse machen
zu können, ohne durch deren zersetzende Auswüchse in bedenklicher Weise berührt
zu werden. Sicherlich hat das allgemeine Stimmrecht den Massen einen ungeheuern
Einfluß auf die politische Entwicklung des Landes gegeben. Aber dieses Recht ist
in Deutschland der Monarchie nicht durch revolutionäre Bewegungen abgerungen
worden, sondern es ist eine Gabe, die der siegreiche König im Herbst 1866,
seiner Zeit vorauf, seinem Volke dargebracht hat, nachdem er sich schon drei Jahre
zuvor, nach dem Frankfurter Fürstentage, mit dem Prinzip einverstanden erklärt
hatte. Von dieser Seite gesehen gewinnt das allgemeine Stimmrecht eine Bedeutung,
die manchen Gegner damit versöhnen kann, solange die gesetzliche Macht des Staates
stark genug bleibt, den breit und gewaltig dahinfließenden Strom des Massenein¬
flusses auf das öffentliche Leben innerhalb fester Ufer zu halten. Das wird immer
möglich sein, solange sich das Königtum der mit dieser Gabe verknüpften Pflicht
bewußt bleibt, nicht nur Herrscherrechte auszuüben, sondern mit Hilfe gutgewählter
Berater die geistigen Strömungen, die innerhalb eines großen Volkes -- aus den
verschiedensten Quellen fließend und bald da bald dort an die Oberfläche tretend --
in unaufhörlicher Bewegung sind, rechtzeitig zu erkennen, zu lenken und führend zu
gestalten. Über die damit verbundnen Schwierigkeiten darf man sich freilich keiner
Täuschung hingeben.

In diesem Zusammenhange gewinnt auch die viel angefochtene Äußerung des
Kaisers über die Schwarzseher ein andres Aussehen. Die Rede war, wie sich
schon aus ihrem Umfang ergibt, nicht vorher festgelegt, sondern wohl erst aus
den Eindrücken des Tages oder der letzten Tage hervorgegangen. Der be¬
geisterte Empfang, die naheliegenden Erinnerungen an Friedrich den Großen, an
das Jahr 1806, an den glorreichen Weg von Tilsit bis Versailles und dann der
Gedanke an den mächtigen Aufschwung innerhalb fünfundreißig Friedensjahren war
der Jdeenkreis, aus dem heraus, anknüpfend an die Rede des Oberpräsidenten, der
Kaiser seine Antwort schuf. Da ist es durchaus verständlich, wenn der kaiserliche
Redner aus dieser Vergangenheit die Zuversicht schöpfte, daß auch ungeachtet mancher
Fehler und Mißerfolge, von denen ja keine Regierung frei ist, eine Schwarzseherei
keinen Boden habe und nicht berechtigt sei. Auch Könige sind Kinder ihrer Zeit,
meist sind es nicht die schlechtesten Herrscher, denen man das nachsagen darf. Kaiser
Wilhelm der Zweite ist im Sonnenglanze dreier Siegesjahre herangewachsen. Er
hat als Primaner in Kassel bei der Sedanfeier mit Stolz die Fahne des Gymnasiums
getragen, der Zauber, der die ehrfurchtgebietende Gestalt seines Großvaters, die
Popularität, die die heldenhafte Erscheinung seines Vaters umgab, der gebietende Einfluß
der deutschen Politik in der Hand des ersten Reichskanzlers, dem er in jungen
Jahren so nahe trat, das sind die Einflüsse, die seine Jugendjahre umgaben und
ihn frühzeitig mit einem hohen Glauben an Deutschlands Zukunft erfüllten, eine
Zukunft, die dann durch den Ratschluß der Vorsehung eher als es nach mensch¬
licher Berechnung erwartet werden durfte, in seine Hände gelegt worden war. Will
wan den Kaiser in allem, was an ihm gefällt und mißfällt, recht versteh", so wird
"wu sich immer die Summe der Eindrücke, unter denen er herangewachsen ist, ver¬
gegenwärtigen müssen, Eindrücke, die den reichbegabten Prinzen frühzeitig mit einem
hohen Bewußtsein von seiner dereinstigen Aufgabe erfüllt haben. Nimm man
dazu den Ernst, mit dem er sich seinen militärischen Dienststellungen ordne e, die
Eigenart, die er darin bekundete, daß er sich frühzeitig und freiwillig mit Be¬
geisterung der Marine zuwandte, daß er zum Beispiel mit vieler Mühe beim Groß-


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Reichsverfassung geworden ist, hat sich zunächst das Königtum in Preußen, dann aber
auch das Kaisertum und das gesamte Fürstentum in Deutschland modernisiert und
sich dadurch in die Lage gebracht, den Zeitströmungen manche Zugeständnisse machen
zu können, ohne durch deren zersetzende Auswüchse in bedenklicher Weise berührt
zu werden. Sicherlich hat das allgemeine Stimmrecht den Massen einen ungeheuern
Einfluß auf die politische Entwicklung des Landes gegeben. Aber dieses Recht ist
in Deutschland der Monarchie nicht durch revolutionäre Bewegungen abgerungen
worden, sondern es ist eine Gabe, die der siegreiche König im Herbst 1866,
seiner Zeit vorauf, seinem Volke dargebracht hat, nachdem er sich schon drei Jahre
zuvor, nach dem Frankfurter Fürstentage, mit dem Prinzip einverstanden erklärt
hatte. Von dieser Seite gesehen gewinnt das allgemeine Stimmrecht eine Bedeutung,
die manchen Gegner damit versöhnen kann, solange die gesetzliche Macht des Staates
stark genug bleibt, den breit und gewaltig dahinfließenden Strom des Massenein¬
flusses auf das öffentliche Leben innerhalb fester Ufer zu halten. Das wird immer
möglich sein, solange sich das Königtum der mit dieser Gabe verknüpften Pflicht
bewußt bleibt, nicht nur Herrscherrechte auszuüben, sondern mit Hilfe gutgewählter
Berater die geistigen Strömungen, die innerhalb eines großen Volkes — aus den
verschiedensten Quellen fließend und bald da bald dort an die Oberfläche tretend —
in unaufhörlicher Bewegung sind, rechtzeitig zu erkennen, zu lenken und führend zu
gestalten. Über die damit verbundnen Schwierigkeiten darf man sich freilich keiner
Täuschung hingeben.

In diesem Zusammenhange gewinnt auch die viel angefochtene Äußerung des
Kaisers über die Schwarzseher ein andres Aussehen. Die Rede war, wie sich
schon aus ihrem Umfang ergibt, nicht vorher festgelegt, sondern wohl erst aus
den Eindrücken des Tages oder der letzten Tage hervorgegangen. Der be¬
geisterte Empfang, die naheliegenden Erinnerungen an Friedrich den Großen, an
das Jahr 1806, an den glorreichen Weg von Tilsit bis Versailles und dann der
Gedanke an den mächtigen Aufschwung innerhalb fünfundreißig Friedensjahren war
der Jdeenkreis, aus dem heraus, anknüpfend an die Rede des Oberpräsidenten, der
Kaiser seine Antwort schuf. Da ist es durchaus verständlich, wenn der kaiserliche
Redner aus dieser Vergangenheit die Zuversicht schöpfte, daß auch ungeachtet mancher
Fehler und Mißerfolge, von denen ja keine Regierung frei ist, eine Schwarzseherei
keinen Boden habe und nicht berechtigt sei. Auch Könige sind Kinder ihrer Zeit,
meist sind es nicht die schlechtesten Herrscher, denen man das nachsagen darf. Kaiser
Wilhelm der Zweite ist im Sonnenglanze dreier Siegesjahre herangewachsen. Er
hat als Primaner in Kassel bei der Sedanfeier mit Stolz die Fahne des Gymnasiums
getragen, der Zauber, der die ehrfurchtgebietende Gestalt seines Großvaters, die
Popularität, die die heldenhafte Erscheinung seines Vaters umgab, der gebietende Einfluß
der deutschen Politik in der Hand des ersten Reichskanzlers, dem er in jungen
Jahren so nahe trat, das sind die Einflüsse, die seine Jugendjahre umgaben und
ihn frühzeitig mit einem hohen Glauben an Deutschlands Zukunft erfüllten, eine
Zukunft, die dann durch den Ratschluß der Vorsehung eher als es nach mensch¬
licher Berechnung erwartet werden durfte, in seine Hände gelegt worden war. Will
wan den Kaiser in allem, was an ihm gefällt und mißfällt, recht versteh», so wird
"wu sich immer die Summe der Eindrücke, unter denen er herangewachsen ist, ver¬
gegenwärtigen müssen, Eindrücke, die den reichbegabten Prinzen frühzeitig mit einem
hohen Bewußtsein von seiner dereinstigen Aufgabe erfüllt haben. Nimm man
dazu den Ernst, mit dem er sich seinen militärischen Dienststellungen ordne e, die
Eigenart, die er darin bekundete, daß er sich frühzeitig und freiwillig mit Be¬
geisterung der Marine zuwandte, daß er zum Beispiel mit vieler Mühe beim Groß-


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[0647] Maßgebliches und Unmaßgebliches Reichsverfassung geworden ist, hat sich zunächst das Königtum in Preußen, dann aber auch das Kaisertum und das gesamte Fürstentum in Deutschland modernisiert und sich dadurch in die Lage gebracht, den Zeitströmungen manche Zugeständnisse machen zu können, ohne durch deren zersetzende Auswüchse in bedenklicher Weise berührt zu werden. Sicherlich hat das allgemeine Stimmrecht den Massen einen ungeheuern Einfluß auf die politische Entwicklung des Landes gegeben. Aber dieses Recht ist in Deutschland der Monarchie nicht durch revolutionäre Bewegungen abgerungen worden, sondern es ist eine Gabe, die der siegreiche König im Herbst 1866, seiner Zeit vorauf, seinem Volke dargebracht hat, nachdem er sich schon drei Jahre zuvor, nach dem Frankfurter Fürstentage, mit dem Prinzip einverstanden erklärt hatte. Von dieser Seite gesehen gewinnt das allgemeine Stimmrecht eine Bedeutung, die manchen Gegner damit versöhnen kann, solange die gesetzliche Macht des Staates stark genug bleibt, den breit und gewaltig dahinfließenden Strom des Massenein¬ flusses auf das öffentliche Leben innerhalb fester Ufer zu halten. Das wird immer möglich sein, solange sich das Königtum der mit dieser Gabe verknüpften Pflicht bewußt bleibt, nicht nur Herrscherrechte auszuüben, sondern mit Hilfe gutgewählter Berater die geistigen Strömungen, die innerhalb eines großen Volkes — aus den verschiedensten Quellen fließend und bald da bald dort an die Oberfläche tretend — in unaufhörlicher Bewegung sind, rechtzeitig zu erkennen, zu lenken und führend zu gestalten. Über die damit verbundnen Schwierigkeiten darf man sich freilich keiner Täuschung hingeben. In diesem Zusammenhange gewinnt auch die viel angefochtene Äußerung des Kaisers über die Schwarzseher ein andres Aussehen. Die Rede war, wie sich schon aus ihrem Umfang ergibt, nicht vorher festgelegt, sondern wohl erst aus den Eindrücken des Tages oder der letzten Tage hervorgegangen. Der be¬ geisterte Empfang, die naheliegenden Erinnerungen an Friedrich den Großen, an das Jahr 1806, an den glorreichen Weg von Tilsit bis Versailles und dann der Gedanke an den mächtigen Aufschwung innerhalb fünfundreißig Friedensjahren war der Jdeenkreis, aus dem heraus, anknüpfend an die Rede des Oberpräsidenten, der Kaiser seine Antwort schuf. Da ist es durchaus verständlich, wenn der kaiserliche Redner aus dieser Vergangenheit die Zuversicht schöpfte, daß auch ungeachtet mancher Fehler und Mißerfolge, von denen ja keine Regierung frei ist, eine Schwarzseherei keinen Boden habe und nicht berechtigt sei. Auch Könige sind Kinder ihrer Zeit, meist sind es nicht die schlechtesten Herrscher, denen man das nachsagen darf. Kaiser Wilhelm der Zweite ist im Sonnenglanze dreier Siegesjahre herangewachsen. Er hat als Primaner in Kassel bei der Sedanfeier mit Stolz die Fahne des Gymnasiums getragen, der Zauber, der die ehrfurchtgebietende Gestalt seines Großvaters, die Popularität, die die heldenhafte Erscheinung seines Vaters umgab, der gebietende Einfluß der deutschen Politik in der Hand des ersten Reichskanzlers, dem er in jungen Jahren so nahe trat, das sind die Einflüsse, die seine Jugendjahre umgaben und ihn frühzeitig mit einem hohen Glauben an Deutschlands Zukunft erfüllten, eine Zukunft, die dann durch den Ratschluß der Vorsehung eher als es nach mensch¬ licher Berechnung erwartet werden durfte, in seine Hände gelegt worden war. Will wan den Kaiser in allem, was an ihm gefällt und mißfällt, recht versteh», so wird "wu sich immer die Summe der Eindrücke, unter denen er herangewachsen ist, ver¬ gegenwärtigen müssen, Eindrücke, die den reichbegabten Prinzen frühzeitig mit einem hohen Bewußtsein von seiner dereinstigen Aufgabe erfüllt haben. Nimm man dazu den Ernst, mit dem er sich seinen militärischen Dienststellungen ordne e, die Eigenart, die er darin bekundete, daß er sich frühzeitig und freiwillig mit Be¬ geisterung der Marine zuwandte, daß er zum Beispiel mit vieler Mühe beim Groß-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_299786/647>, abgerufen am 23.07.2024.