Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Drittes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Elizabeth Percy

er ihr in die Augen sah, daß -- wenn sie sich auch lange nicht mit ihrer Mutter
messen könne -- sie doch stark an die Wriothesleys erinnere: voulsnr se vivaeitö,
ins, elwrs vawöl ... Er fügte hinzu, von diesen Eigenschaften könne er gar nicht
genug bei Hofe bekommen.

Karl der Zweite stand im Marmorsaal, als Lady Elizabeth Percy ihm vor¬
gestellt wurde. Er war -- wie fast immer bei feierlichen Gelegenheiten -- in
Weiße Seide mit Gold gekleidet. Eingerahmt von der mächtigen, schwarzen Allonge-
Perücke erschien sein Gesicht mit den großen, scharfen Zügen gelblich und sehr lang.
Aber das Lächeln war einnehmend, lebhaft, und er hatte ein Paar prächtige, strahlende
Augen. Er benahm sich natürlich und einfach auf eine lebhafte und gewinnende
Weise -- nicht prahlend oder prätentiös königlich Is. Ludwig der Vierzehnte,
den er im übrigen bewunderte und nachzuahmen suchte, sondern mehr wie sein
Großvater mütterlicherseits, Heinrich der Vierte. Er fragte Lady Elizabeth nach
der Jagd im Hulne Park und sagte, es sei immer sein größter Wunsch gewesen,
einmal in den Cheviot Hills zu jagen, aber das sei zu nahe an Schottland ... zu
nahe dem langweiligen, psalmensingenden Schottland, mein liebes Kind ... Er
machte eine lustige Grimasse, als er Schottland nannte, zuckte die Achseln wie ein
Franzose und fing dann an, ihr die kleinen, sinnreichen, geheimen Schubfächer in
einer lackierten japanischen Schatulle zu zeigen, die der Jarl von Pembroke kürz¬
lich mit großen Kosten durch die Ostindische Kompagnie aus dem Orient hatte
kommen lassen. Schließlich fiel ihm ihre Verlobung mit Tom von den Zehntausend
ein, er neckte sie auf eine etwas grobkörnige Weise und versprach, ihr die Ehre
zu erweisen, sie selbst ins Bett zu legen -- xut ner to dha --, so wie er jetzt im
Begriff stehe, es mit Lady Charlotte Herbert zu machen. Lady Elizabeth ver¬
neigte sich und lachte, errötete, zeigte ihre Grübchen in den roten Wangen und
verneigte sich abermals. Sie war dazu erzogen, sich für mindestens ebenso vor¬
nehm zu halten wie einen Stuart -- hatte nicht ein Percy von Alnwick Krieg
mit William Wallace geführt, lange bevor Schottland daran dachte, einem Stuart
zu folgen? --, und sie war nicht bange vor dem König. Im Gegenteil, er gefiel
ihr. ^oll? via maul sagte sie ungeniert zu Graf Königsmark, als sie gleich darauf
mit ihm sprach, und dann fragte sie philosophisch, ob Seine Majestät, der jetzt so
heiter und zufrieden aussah, wohl jemals daran denke, daß sein königlicher Herr
Vater vor den Fenstern seines eignen Schlosses geköpft worden sei.

Ja, das mag Gott wissen! sagte Königsmark, der ja zu der intimsten Koterie
in Whitehall gehörte und also nicht daran gewöhnt war, Karl den Zweiten feier¬
lich zu nehmen. "Old Rowley" nannten seine eignen Kavaliere ihn in der Regel.
Ich kann mir denken, daß man sich daran gewöhnen kann, fast alles hier in der
Welt zu vergessen, ausgenommen seine eigne hohe Person und ...

Und? wiederholte Lady Elizabeth und sah ihn unbefangen an, die Hände im
Schoß gefaltet.

Und "sie", antwortete Königsmark leise. In demselben Augenblick war er so
frei, seine Lippen gegen eine ihrer langen, schweren Haarlocken zu pressen, die er
ganz im geheimen in der Hand wog.

Lady Elizabeth wußte nicht, ob sie verpflichtet sei, sich über seine Kühnheit
beleidigt zu fühlen -- ob es zum guten Ton gehöre oder nicht. Sie hatte hier
w London ja häufig Damen gesehen, die, ohne die Nase zu rümpfen, sich weit
dreistere Galanterien gefallen ließen, und sie hatte die kleine scherzhafte Vorlesung
noch in frischem Andenken, die ein gewisser Herr Anthony Hamilton, Bruder der
^lehren Herzogin von Grammont, ihr vor nicht gar langer Zeit in Lady Sophias
Gegenwart über xruciss und prSoisusss gehalten hatte. Sie hatte schon entdeckt,


Elizabeth Percy

er ihr in die Augen sah, daß — wenn sie sich auch lange nicht mit ihrer Mutter
messen könne — sie doch stark an die Wriothesleys erinnere: voulsnr se vivaeitö,
ins, elwrs vawöl ... Er fügte hinzu, von diesen Eigenschaften könne er gar nicht
genug bei Hofe bekommen.

Karl der Zweite stand im Marmorsaal, als Lady Elizabeth Percy ihm vor¬
gestellt wurde. Er war — wie fast immer bei feierlichen Gelegenheiten — in
Weiße Seide mit Gold gekleidet. Eingerahmt von der mächtigen, schwarzen Allonge-
Perücke erschien sein Gesicht mit den großen, scharfen Zügen gelblich und sehr lang.
Aber das Lächeln war einnehmend, lebhaft, und er hatte ein Paar prächtige, strahlende
Augen. Er benahm sich natürlich und einfach auf eine lebhafte und gewinnende
Weise — nicht prahlend oder prätentiös königlich Is. Ludwig der Vierzehnte,
den er im übrigen bewunderte und nachzuahmen suchte, sondern mehr wie sein
Großvater mütterlicherseits, Heinrich der Vierte. Er fragte Lady Elizabeth nach
der Jagd im Hulne Park und sagte, es sei immer sein größter Wunsch gewesen,
einmal in den Cheviot Hills zu jagen, aber das sei zu nahe an Schottland ... zu
nahe dem langweiligen, psalmensingenden Schottland, mein liebes Kind ... Er
machte eine lustige Grimasse, als er Schottland nannte, zuckte die Achseln wie ein
Franzose und fing dann an, ihr die kleinen, sinnreichen, geheimen Schubfächer in
einer lackierten japanischen Schatulle zu zeigen, die der Jarl von Pembroke kürz¬
lich mit großen Kosten durch die Ostindische Kompagnie aus dem Orient hatte
kommen lassen. Schließlich fiel ihm ihre Verlobung mit Tom von den Zehntausend
ein, er neckte sie auf eine etwas grobkörnige Weise und versprach, ihr die Ehre
zu erweisen, sie selbst ins Bett zu legen — xut ner to dha —, so wie er jetzt im
Begriff stehe, es mit Lady Charlotte Herbert zu machen. Lady Elizabeth ver¬
neigte sich und lachte, errötete, zeigte ihre Grübchen in den roten Wangen und
verneigte sich abermals. Sie war dazu erzogen, sich für mindestens ebenso vor¬
nehm zu halten wie einen Stuart — hatte nicht ein Percy von Alnwick Krieg
mit William Wallace geführt, lange bevor Schottland daran dachte, einem Stuart
zu folgen? —, und sie war nicht bange vor dem König. Im Gegenteil, er gefiel
ihr. ^oll? via maul sagte sie ungeniert zu Graf Königsmark, als sie gleich darauf
mit ihm sprach, und dann fragte sie philosophisch, ob Seine Majestät, der jetzt so
heiter und zufrieden aussah, wohl jemals daran denke, daß sein königlicher Herr
Vater vor den Fenstern seines eignen Schlosses geköpft worden sei.

Ja, das mag Gott wissen! sagte Königsmark, der ja zu der intimsten Koterie
in Whitehall gehörte und also nicht daran gewöhnt war, Karl den Zweiten feier¬
lich zu nehmen. „Old Rowley" nannten seine eignen Kavaliere ihn in der Regel.
Ich kann mir denken, daß man sich daran gewöhnen kann, fast alles hier in der
Welt zu vergessen, ausgenommen seine eigne hohe Person und ...

Und? wiederholte Lady Elizabeth und sah ihn unbefangen an, die Hände im
Schoß gefaltet.

Und „sie", antwortete Königsmark leise. In demselben Augenblick war er so
frei, seine Lippen gegen eine ihrer langen, schweren Haarlocken zu pressen, die er
ganz im geheimen in der Hand wog.

Lady Elizabeth wußte nicht, ob sie verpflichtet sei, sich über seine Kühnheit
beleidigt zu fühlen — ob es zum guten Ton gehöre oder nicht. Sie hatte hier
w London ja häufig Damen gesehen, die, ohne die Nase zu rümpfen, sich weit
dreistere Galanterien gefallen ließen, und sie hatte die kleine scherzhafte Vorlesung
noch in frischem Andenken, die ein gewisser Herr Anthony Hamilton, Bruder der
^lehren Herzogin von Grammont, ihr vor nicht gar langer Zeit in Lady Sophias
Gegenwart über xruciss und prSoisusss gehalten hatte. Sie hatte schon entdeckt,


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0435" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/300222"/>
            <fw type="header" place="top"> Elizabeth Percy</fw><lb/>
            <p xml:id="ID_1665" prev="#ID_1664"> er ihr in die Augen sah, daß &#x2014; wenn sie sich auch lange nicht mit ihrer Mutter<lb/>
messen könne &#x2014; sie doch stark an die Wriothesleys erinnere: voulsnr se vivaeitö,<lb/>
ins, elwrs vawöl ... Er fügte hinzu, von diesen Eigenschaften könne er gar nicht<lb/>
genug bei Hofe bekommen.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_1666"> Karl der Zweite stand im Marmorsaal, als Lady Elizabeth Percy ihm vor¬<lb/>
gestellt wurde. Er war &#x2014; wie fast immer bei feierlichen Gelegenheiten &#x2014; in<lb/>
Weiße Seide mit Gold gekleidet. Eingerahmt von der mächtigen, schwarzen Allonge-<lb/>
Perücke erschien sein Gesicht mit den großen, scharfen Zügen gelblich und sehr lang.<lb/>
Aber das Lächeln war einnehmend, lebhaft, und er hatte ein Paar prächtige, strahlende<lb/>
Augen. Er benahm sich natürlich und einfach auf eine lebhafte und gewinnende<lb/>
Weise &#x2014; nicht prahlend oder prätentiös königlich Is. Ludwig der Vierzehnte,<lb/>
den er im übrigen bewunderte und nachzuahmen suchte, sondern mehr wie sein<lb/>
Großvater mütterlicherseits, Heinrich der Vierte. Er fragte Lady Elizabeth nach<lb/>
der Jagd im Hulne Park und sagte, es sei immer sein größter Wunsch gewesen,<lb/>
einmal in den Cheviot Hills zu jagen, aber das sei zu nahe an Schottland ... zu<lb/>
nahe dem langweiligen, psalmensingenden Schottland, mein liebes Kind ... Er<lb/>
machte eine lustige Grimasse, als er Schottland nannte, zuckte die Achseln wie ein<lb/>
Franzose und fing dann an, ihr die kleinen, sinnreichen, geheimen Schubfächer in<lb/>
einer lackierten japanischen Schatulle zu zeigen, die der Jarl von Pembroke kürz¬<lb/>
lich mit großen Kosten durch die Ostindische Kompagnie aus dem Orient hatte<lb/>
kommen lassen. Schließlich fiel ihm ihre Verlobung mit Tom von den Zehntausend<lb/>
ein, er neckte sie auf eine etwas grobkörnige Weise und versprach, ihr die Ehre<lb/>
zu erweisen, sie selbst ins Bett zu legen &#x2014; xut ner to dha &#x2014;, so wie er jetzt im<lb/>
Begriff stehe, es mit Lady Charlotte Herbert zu machen. Lady Elizabeth ver¬<lb/>
neigte sich und lachte, errötete, zeigte ihre Grübchen in den roten Wangen und<lb/>
verneigte sich abermals. Sie war dazu erzogen, sich für mindestens ebenso vor¬<lb/>
nehm zu halten wie einen Stuart &#x2014; hatte nicht ein Percy von Alnwick Krieg<lb/>
mit William Wallace geführt, lange bevor Schottland daran dachte, einem Stuart<lb/>
zu folgen? &#x2014;, und sie war nicht bange vor dem König. Im Gegenteil, er gefiel<lb/>
ihr. ^oll? via maul sagte sie ungeniert zu Graf Königsmark, als sie gleich darauf<lb/>
mit ihm sprach, und dann fragte sie philosophisch, ob Seine Majestät, der jetzt so<lb/>
heiter und zufrieden aussah, wohl jemals daran denke, daß sein königlicher Herr<lb/>
Vater vor den Fenstern seines eignen Schlosses geköpft worden sei.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_1667"> Ja, das mag Gott wissen! sagte Königsmark, der ja zu der intimsten Koterie<lb/>
in Whitehall gehörte und also nicht daran gewöhnt war, Karl den Zweiten feier¬<lb/>
lich zu nehmen. &#x201E;Old Rowley" nannten seine eignen Kavaliere ihn in der Regel.<lb/>
Ich kann mir denken, daß man sich daran gewöhnen kann, fast alles hier in der<lb/>
Welt zu vergessen, ausgenommen seine eigne hohe Person und ...</p><lb/>
            <p xml:id="ID_1668"> Und? wiederholte Lady Elizabeth und sah ihn unbefangen an, die Hände im<lb/>
Schoß gefaltet.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_1669"> Und &#x201E;sie", antwortete Königsmark leise. In demselben Augenblick war er so<lb/>
frei, seine Lippen gegen eine ihrer langen, schweren Haarlocken zu pressen, die er<lb/>
ganz im geheimen in der Hand wog.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_1670" next="#ID_1671"> Lady Elizabeth wußte nicht, ob sie verpflichtet sei, sich über seine Kühnheit<lb/>
beleidigt zu fühlen &#x2014; ob es zum guten Ton gehöre oder nicht. Sie hatte hier<lb/>
w London ja häufig Damen gesehen, die, ohne die Nase zu rümpfen, sich weit<lb/>
dreistere Galanterien gefallen ließen, und sie hatte die kleine scherzhafte Vorlesung<lb/>
noch in frischem Andenken, die ein gewisser Herr Anthony Hamilton, Bruder der<lb/>
^lehren Herzogin von Grammont, ihr vor nicht gar langer Zeit in Lady Sophias<lb/>
Gegenwart über xruciss und prSoisusss gehalten hatte.  Sie hatte schon entdeckt,</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0435] Elizabeth Percy er ihr in die Augen sah, daß — wenn sie sich auch lange nicht mit ihrer Mutter messen könne — sie doch stark an die Wriothesleys erinnere: voulsnr se vivaeitö, ins, elwrs vawöl ... Er fügte hinzu, von diesen Eigenschaften könne er gar nicht genug bei Hofe bekommen. Karl der Zweite stand im Marmorsaal, als Lady Elizabeth Percy ihm vor¬ gestellt wurde. Er war — wie fast immer bei feierlichen Gelegenheiten — in Weiße Seide mit Gold gekleidet. Eingerahmt von der mächtigen, schwarzen Allonge- Perücke erschien sein Gesicht mit den großen, scharfen Zügen gelblich und sehr lang. Aber das Lächeln war einnehmend, lebhaft, und er hatte ein Paar prächtige, strahlende Augen. Er benahm sich natürlich und einfach auf eine lebhafte und gewinnende Weise — nicht prahlend oder prätentiös königlich Is. Ludwig der Vierzehnte, den er im übrigen bewunderte und nachzuahmen suchte, sondern mehr wie sein Großvater mütterlicherseits, Heinrich der Vierte. Er fragte Lady Elizabeth nach der Jagd im Hulne Park und sagte, es sei immer sein größter Wunsch gewesen, einmal in den Cheviot Hills zu jagen, aber das sei zu nahe an Schottland ... zu nahe dem langweiligen, psalmensingenden Schottland, mein liebes Kind ... Er machte eine lustige Grimasse, als er Schottland nannte, zuckte die Achseln wie ein Franzose und fing dann an, ihr die kleinen, sinnreichen, geheimen Schubfächer in einer lackierten japanischen Schatulle zu zeigen, die der Jarl von Pembroke kürz¬ lich mit großen Kosten durch die Ostindische Kompagnie aus dem Orient hatte kommen lassen. Schließlich fiel ihm ihre Verlobung mit Tom von den Zehntausend ein, er neckte sie auf eine etwas grobkörnige Weise und versprach, ihr die Ehre zu erweisen, sie selbst ins Bett zu legen — xut ner to dha —, so wie er jetzt im Begriff stehe, es mit Lady Charlotte Herbert zu machen. Lady Elizabeth ver¬ neigte sich und lachte, errötete, zeigte ihre Grübchen in den roten Wangen und verneigte sich abermals. Sie war dazu erzogen, sich für mindestens ebenso vor¬ nehm zu halten wie einen Stuart — hatte nicht ein Percy von Alnwick Krieg mit William Wallace geführt, lange bevor Schottland daran dachte, einem Stuart zu folgen? —, und sie war nicht bange vor dem König. Im Gegenteil, er gefiel ihr. ^oll? via maul sagte sie ungeniert zu Graf Königsmark, als sie gleich darauf mit ihm sprach, und dann fragte sie philosophisch, ob Seine Majestät, der jetzt so heiter und zufrieden aussah, wohl jemals daran denke, daß sein königlicher Herr Vater vor den Fenstern seines eignen Schlosses geköpft worden sei. Ja, das mag Gott wissen! sagte Königsmark, der ja zu der intimsten Koterie in Whitehall gehörte und also nicht daran gewöhnt war, Karl den Zweiten feier¬ lich zu nehmen. „Old Rowley" nannten seine eignen Kavaliere ihn in der Regel. Ich kann mir denken, daß man sich daran gewöhnen kann, fast alles hier in der Welt zu vergessen, ausgenommen seine eigne hohe Person und ... Und? wiederholte Lady Elizabeth und sah ihn unbefangen an, die Hände im Schoß gefaltet. Und „sie", antwortete Königsmark leise. In demselben Augenblick war er so frei, seine Lippen gegen eine ihrer langen, schweren Haarlocken zu pressen, die er ganz im geheimen in der Hand wog. Lady Elizabeth wußte nicht, ob sie verpflichtet sei, sich über seine Kühnheit beleidigt zu fühlen — ob es zum guten Ton gehöre oder nicht. Sie hatte hier w London ja häufig Damen gesehen, die, ohne die Nase zu rümpfen, sich weit dreistere Galanterien gefallen ließen, und sie hatte die kleine scherzhafte Vorlesung noch in frischem Andenken, die ein gewisser Herr Anthony Hamilton, Bruder der ^lehren Herzogin von Grammont, ihr vor nicht gar langer Zeit in Lady Sophias Gegenwart über xruciss und prSoisusss gehalten hatte. Sie hatte schon entdeckt,

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_299786
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_299786/435
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_299786/435>, abgerufen am 27.12.2024.