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Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliche und Unmaßgebliches

So erklärt sich das Interesse der jungen Künstler an dem Einzelmenschen
und an dem Einzelzug, der ins Auge gefaßt werden muß, an dem Persönlichen
und Individuellen, wahrend sich die Alten auf das Allgemeinmenschliche und Typische
beschränken. Rembrandts Entwicklung als Porträtist geht zum Beispiel diesen Weg:
poa Persönlichen zum Menschlichen, von der Portrtttähnlichkeit zur seelischen Be¬
lebtheit. Wohl bedeutet das Vereinfachung und Vertiefung, nicht aber ein Erkalten
der Empfindung in der Abstraktion. So versteh" wir die namenlosen Personen
des "Königs". "Herzogs", "Grafen" usw. in der Natürlichen Tochter. Und deshalb
wandelt sich das Gretchen des ersten Faustteils zur "Una xosnitsutium, sonst
Gretchen genannt" im zweiten Teil. Vom "peinlichen" Erdenrest befreit, muß
auch sie sich dem Reigen unpersönlicher mystischer Gestalten einfügen, die die Phan¬
tasie des Greises schuf.

Entkörpert wie die Wesen der Dichtung wird auch ihre Sprache. Fleisch
und Blut und warme Wirklichkeit des Irdischen weichen -- Seele, Geist und die
geheimnisvolle Kühle des Jenseitigen treten an ihre Stelle. Schon in den schweren,
tiefsinnigen Versen der Novelle klingen die mystischen Stimmen des Faustschlusses
an. Das ist der große und breite Vortrag des Alters: form- und inhaltgesättigt.
Der alte Rembrandt komponiert in Bildern wie der Judenbraut und der Rückkehr
des Verlornen Sohns kaum noch so, daß die Mannigfaltigkeit der Einzelzüge
wirkungsvoll geordnet wird: er stellt Gestalt neben Gestalt, wie eine Säule neben
der andern steht, aber eine jede durchtränkt er mit Seele. Jedes Auge, jeden
Mund und jede Hand läßt er reden von einem tust-, leid- und liebevollen Leben.
Und in die verinnerlichte Farbe, auf deren Grund es wie altes Gold leuchtet, legt
er den ganzen "Glanz und Schmerz seiner Seele".

Junge Künstler ersetzen die mangelnde Fähigkeit durch die Wärme und den
Reichtum ihres Gefühls; für das Feuer der Jugend gibt das Alter Haltung und
Form. Dem Stil der Jugend haftet leicht etwas plebejisches an: sie läßt sich gehn,
dagegen sind die Kunstwerke des Alters durch die vornehme Ruhe des Vortrags
charakterisiert. Die Beherrschung der Formen -- so gut der des Lebens wie der
der Kunst -- ist für den greisen Meister selbstverständlich, sie ist ihm gleichsam in
Reisch und Blut übergegangen. Tizian verkehrte mit Fürsten wie mit seines¬
gleichen, und seines Wertes sich bewußt, duldete er es, daß ein Kaiser ihm den
entfallnen Pinsel aufhob. In würdevoller, imponierender Haltung und Sprechweise
wußte der alte Goethe seine Bedeutung auch äußerlich darzustellen -- höher ge¬
adelt durch Genie und Leben als durch den kaiserlichen Adelsbrief.

Tritt einmal die Jugend so fertig, "altklug" und gemessen auf, so spricht sich
darin nicht ihr Lebensgefühl, sondern höchstens ihre gute Erziehung aus; und solche
Annahme der vornehmen Altersformen gibt den Jungen immer etwas Greisenhaftes.
Man betrachte nebeneinander die jungen Stuarts van Dycks und die Söhne von
Rubens. Dort gibt der früherschöpfte Dyck. der Jugendkraft und jugendliches
Empfinden in Italien ließ, zwei Söhne alten adlichen Bluts, die das Ideal
der Vornehmheit in der selbstverständlichen Haltung und Miene reifer Jahre suchen --
hier malt der ewigjunge und warmblütige Rubens seine Söhne, Kinder dem Alter
und dem Herzen nach. ^ . ^" ^ -

^ Etwas beängstigendes hat die formale Frühreife eines argen Kunstlos,
Während die Beherrschung des Technischen für das Alter das Natürliche se. D e
Weisen Künstler können aber nicht nur, was sie wollen, sie freuen sich dessen auch.
S° fügt sich die Lust am Technischen dem Bilde der Alterskunst ein. Die Form
tot als Selbstzweck auf. und die Kunst steht an der Grenze der Künstelei Die
d elgepriesnen und vielgelästerten Faustverse des greisen Goethe erklaren sich formell
als Ausdruck solcher Meisterschaftsgefühle des Alters.


Maßgebliche und Unmaßgebliches

So erklärt sich das Interesse der jungen Künstler an dem Einzelmenschen
und an dem Einzelzug, der ins Auge gefaßt werden muß, an dem Persönlichen
und Individuellen, wahrend sich die Alten auf das Allgemeinmenschliche und Typische
beschränken. Rembrandts Entwicklung als Porträtist geht zum Beispiel diesen Weg:
poa Persönlichen zum Menschlichen, von der Portrtttähnlichkeit zur seelischen Be¬
lebtheit. Wohl bedeutet das Vereinfachung und Vertiefung, nicht aber ein Erkalten
der Empfindung in der Abstraktion. So versteh» wir die namenlosen Personen
des „Königs". „Herzogs", „Grafen" usw. in der Natürlichen Tochter. Und deshalb
wandelt sich das Gretchen des ersten Faustteils zur „Una xosnitsutium, sonst
Gretchen genannt" im zweiten Teil. Vom „peinlichen" Erdenrest befreit, muß
auch sie sich dem Reigen unpersönlicher mystischer Gestalten einfügen, die die Phan¬
tasie des Greises schuf.

Entkörpert wie die Wesen der Dichtung wird auch ihre Sprache. Fleisch
und Blut und warme Wirklichkeit des Irdischen weichen — Seele, Geist und die
geheimnisvolle Kühle des Jenseitigen treten an ihre Stelle. Schon in den schweren,
tiefsinnigen Versen der Novelle klingen die mystischen Stimmen des Faustschlusses
an. Das ist der große und breite Vortrag des Alters: form- und inhaltgesättigt.
Der alte Rembrandt komponiert in Bildern wie der Judenbraut und der Rückkehr
des Verlornen Sohns kaum noch so, daß die Mannigfaltigkeit der Einzelzüge
wirkungsvoll geordnet wird: er stellt Gestalt neben Gestalt, wie eine Säule neben
der andern steht, aber eine jede durchtränkt er mit Seele. Jedes Auge, jeden
Mund und jede Hand läßt er reden von einem tust-, leid- und liebevollen Leben.
Und in die verinnerlichte Farbe, auf deren Grund es wie altes Gold leuchtet, legt
er den ganzen „Glanz und Schmerz seiner Seele".

Junge Künstler ersetzen die mangelnde Fähigkeit durch die Wärme und den
Reichtum ihres Gefühls; für das Feuer der Jugend gibt das Alter Haltung und
Form. Dem Stil der Jugend haftet leicht etwas plebejisches an: sie läßt sich gehn,
dagegen sind die Kunstwerke des Alters durch die vornehme Ruhe des Vortrags
charakterisiert. Die Beherrschung der Formen — so gut der des Lebens wie der
der Kunst — ist für den greisen Meister selbstverständlich, sie ist ihm gleichsam in
Reisch und Blut übergegangen. Tizian verkehrte mit Fürsten wie mit seines¬
gleichen, und seines Wertes sich bewußt, duldete er es, daß ein Kaiser ihm den
entfallnen Pinsel aufhob. In würdevoller, imponierender Haltung und Sprechweise
wußte der alte Goethe seine Bedeutung auch äußerlich darzustellen — höher ge¬
adelt durch Genie und Leben als durch den kaiserlichen Adelsbrief.

Tritt einmal die Jugend so fertig, „altklug" und gemessen auf, so spricht sich
darin nicht ihr Lebensgefühl, sondern höchstens ihre gute Erziehung aus; und solche
Annahme der vornehmen Altersformen gibt den Jungen immer etwas Greisenhaftes.
Man betrachte nebeneinander die jungen Stuarts van Dycks und die Söhne von
Rubens. Dort gibt der früherschöpfte Dyck. der Jugendkraft und jugendliches
Empfinden in Italien ließ, zwei Söhne alten adlichen Bluts, die das Ideal
der Vornehmheit in der selbstverständlichen Haltung und Miene reifer Jahre suchen —
hier malt der ewigjunge und warmblütige Rubens seine Söhne, Kinder dem Alter
und dem Herzen nach. ^ . ^» ^ -

^ Etwas beängstigendes hat die formale Frühreife eines argen Kunstlos,
Während die Beherrschung des Technischen für das Alter das Natürliche se. D e
Weisen Künstler können aber nicht nur, was sie wollen, sie freuen sich dessen auch.
S° fügt sich die Lust am Technischen dem Bilde der Alterskunst ein. Die Form
tot als Selbstzweck auf. und die Kunst steht an der Grenze der Künstelei Die
d elgepriesnen und vielgelästerten Faustverse des greisen Goethe erklaren sich formell
als Ausdruck solcher Meisterschaftsgefühle des Alters.


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[0235] Maßgebliche und Unmaßgebliches So erklärt sich das Interesse der jungen Künstler an dem Einzelmenschen und an dem Einzelzug, der ins Auge gefaßt werden muß, an dem Persönlichen und Individuellen, wahrend sich die Alten auf das Allgemeinmenschliche und Typische beschränken. Rembrandts Entwicklung als Porträtist geht zum Beispiel diesen Weg: poa Persönlichen zum Menschlichen, von der Portrtttähnlichkeit zur seelischen Be¬ lebtheit. Wohl bedeutet das Vereinfachung und Vertiefung, nicht aber ein Erkalten der Empfindung in der Abstraktion. So versteh» wir die namenlosen Personen des „Königs". „Herzogs", „Grafen" usw. in der Natürlichen Tochter. Und deshalb wandelt sich das Gretchen des ersten Faustteils zur „Una xosnitsutium, sonst Gretchen genannt" im zweiten Teil. Vom „peinlichen" Erdenrest befreit, muß auch sie sich dem Reigen unpersönlicher mystischer Gestalten einfügen, die die Phan¬ tasie des Greises schuf. Entkörpert wie die Wesen der Dichtung wird auch ihre Sprache. Fleisch und Blut und warme Wirklichkeit des Irdischen weichen — Seele, Geist und die geheimnisvolle Kühle des Jenseitigen treten an ihre Stelle. Schon in den schweren, tiefsinnigen Versen der Novelle klingen die mystischen Stimmen des Faustschlusses an. Das ist der große und breite Vortrag des Alters: form- und inhaltgesättigt. Der alte Rembrandt komponiert in Bildern wie der Judenbraut und der Rückkehr des Verlornen Sohns kaum noch so, daß die Mannigfaltigkeit der Einzelzüge wirkungsvoll geordnet wird: er stellt Gestalt neben Gestalt, wie eine Säule neben der andern steht, aber eine jede durchtränkt er mit Seele. Jedes Auge, jeden Mund und jede Hand läßt er reden von einem tust-, leid- und liebevollen Leben. Und in die verinnerlichte Farbe, auf deren Grund es wie altes Gold leuchtet, legt er den ganzen „Glanz und Schmerz seiner Seele". Junge Künstler ersetzen die mangelnde Fähigkeit durch die Wärme und den Reichtum ihres Gefühls; für das Feuer der Jugend gibt das Alter Haltung und Form. Dem Stil der Jugend haftet leicht etwas plebejisches an: sie läßt sich gehn, dagegen sind die Kunstwerke des Alters durch die vornehme Ruhe des Vortrags charakterisiert. Die Beherrschung der Formen — so gut der des Lebens wie der der Kunst — ist für den greisen Meister selbstverständlich, sie ist ihm gleichsam in Reisch und Blut übergegangen. Tizian verkehrte mit Fürsten wie mit seines¬ gleichen, und seines Wertes sich bewußt, duldete er es, daß ein Kaiser ihm den entfallnen Pinsel aufhob. In würdevoller, imponierender Haltung und Sprechweise wußte der alte Goethe seine Bedeutung auch äußerlich darzustellen — höher ge¬ adelt durch Genie und Leben als durch den kaiserlichen Adelsbrief. Tritt einmal die Jugend so fertig, „altklug" und gemessen auf, so spricht sich darin nicht ihr Lebensgefühl, sondern höchstens ihre gute Erziehung aus; und solche Annahme der vornehmen Altersformen gibt den Jungen immer etwas Greisenhaftes. Man betrachte nebeneinander die jungen Stuarts van Dycks und die Söhne von Rubens. Dort gibt der früherschöpfte Dyck. der Jugendkraft und jugendliches Empfinden in Italien ließ, zwei Söhne alten adlichen Bluts, die das Ideal der Vornehmheit in der selbstverständlichen Haltung und Miene reifer Jahre suchen — hier malt der ewigjunge und warmblütige Rubens seine Söhne, Kinder dem Alter und dem Herzen nach. ^ . ^» ^ - ^ Etwas beängstigendes hat die formale Frühreife eines argen Kunstlos, Während die Beherrschung des Technischen für das Alter das Natürliche se. D e Weisen Künstler können aber nicht nur, was sie wollen, sie freuen sich dessen auch. S° fügt sich die Lust am Technischen dem Bilde der Alterskunst ein. Die Form tot als Selbstzweck auf. und die Kunst steht an der Grenze der Künstelei Die d elgepriesnen und vielgelästerten Faustverse des greisen Goethe erklaren sich formell als Ausdruck solcher Meisterschaftsgefühle des Alters.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_299786/235>, abgerufen am 23.07.2024.