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Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Drittes Vierteljahr.

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Der Bopparder Krieg

gewiß Rache nehmen würde, vor allem aber war es das drückende Gefühl, dem
alten Herrn, mit dem die Bürger gestern wie mit ihresgleichen verkehrt hatten,
und dessen Huld und Leutseligkeit sie nicht genug rühmen konnten, um wieder als
einem Todfeinde gegenübertreten zu müssen.

Johann der Zweite fand sich an diesem Dienstagmorgen in einer ähnlichen
Stimmung. Er war vom Kriegführen kein Freund, noch weniger vom erfolglosen
Kriegführen. Er hatte seine Bopparder schonen und sich darauf beschränken wollen,
sie durch Aushungerung zur Übergabe der Stadt und zur Gefügigkeit zu zwingen,
und nun war ihm kund geworden, daß sie im Überflusse schwelgten! Bei der
Kollation auf dem hohen Kloster hatte er von der Äbtissin zu erfahren gesucht,
wie es mit den Viehvorräten in der Stadt stünde, aber die Domina, der der
Anlaß willkommen gewesen war, den Kurfürsten ihren Unmut darüber fühlen zu
lassen, daß man sich ihrer nicht als einer Vermittlerin bedient hatte, war allen
Fragen geschickt ausgewichen, und so mußte sich der alte Herr denn mit dem be¬
gnügen, was ihm die Bopparder durch ihre dreifache Opfergabe symbolisch anzu¬
deuten für gut befunden hatten.

Er hätte die Belagerung am liebsten abgebrochen und wäre mit dem Bewußtsein,
daß Milde und Nachsicht einem geistlichen Fürsten zu größerm Ruhm gereichten als
Zorn und Rache, zu seinen Schmelztiegeln und Windofen in die Adeptenküche der
Koblenzer Burg zurückgekehrt, aber er wurde bei dem Kriegsrate, den man kurz nach
Sonnenaufgang abhielt, von seinen Beamten, Feldhauptleuten und Verbündeten über¬
stimmt und mußte schweren Herzens die Einwilligung zu der Wiedereröffnung der
Feindseligkeiten geben. Ja er konnte nicht einmal etwas Stichhaltiges gegen die all¬
gemein mit großem Eifer vertretne Ansicht vorbringen, man dürfe sich nun nicht
mehr auf die Beschießung der Mauern und der Außenwerke beschränken, sondern
müsse die Kugeln mitten in die Stadt werfen und das Geschütz überhaupt so aus¬
giebig gebrauchen, daß der Feind kleinmütig und zu Verhandlungen geneigt werde.
Mit Mühe setzte er dnrch, daß die Severuskirche, das Karmeliterkloster und der
Rebenstock nach Möglichkeit verschont würden, wie er denn den Büchsenmeistern auch
zur Pflicht machen ließ, dafür zu sorgen, daß die Burg keinen Schaden erleide.

Dann aber zog er sich verstimmt in sein Gemach zurück und lauschte kummervoll
auf den dumpfen Krach der Hauptstücke, deu Donner der Kartaunen und den Knall
der Feldschlangen und der Falkonetten, die jetzt im ganzen Umkreis ihre Stimme
ertönen ließen.

Die Bopparder, die halb und halb gehofft hatten, man würde zur Nachfeier
und zur Erholung von den Anstrengungen des Festes das "rmistitium stillschweigend
um einen Tag verlängern, waren nicht wenig erstaunt, als die Kanonade wieder
begann und sie zwang, Bett und Morgensüpplein im Stiche zu lassen und ihre
Posten auf den Mauern wieder zu beziehn. Sie konnten sich nach den Erfahrungen
des Sonntags die Tatsache anfangs gar nicht erklären, daß das feindliche Feuer
nun plötzlich soviel wirksamer war als zuvor. Denn in der Oberstadt fielen gleich
Zwei Kugeln durch das Dach des Hauses zum Rosenkranz und richteten auf dem
Boden und im Oberstock eine furchtbare Verheerung an. Die Kranzwirtin war jedoch
eine resolute Frau und wußte, was sie zu tun hatte. Nachdem sie den Schaden
übersehen und die Löcher in den Dielen mit ein paar Brettern überdeckt hatte, packte
sie die schweren Steinkugelu eine nach der andern in den Schoß ihres Kleiderrocks
und trug sie mit unsäglicher Mühe ans die Bcilzerpforte, damit sie dnrch die dort
aufgestellte Kartaune wieder in das feindliche Lager zurückbefördert würden. Die
wackere Frau harrte auch mutig bei dem Geschütz aus, bis beide Schüsse abgegeben
worden waren, und sie die Genugtuung mit nach Hause nehmen konnte, daß sie


Grenzboten III 1906 21
Der Bopparder Krieg

gewiß Rache nehmen würde, vor allem aber war es das drückende Gefühl, dem
alten Herrn, mit dem die Bürger gestern wie mit ihresgleichen verkehrt hatten,
und dessen Huld und Leutseligkeit sie nicht genug rühmen konnten, um wieder als
einem Todfeinde gegenübertreten zu müssen.

Johann der Zweite fand sich an diesem Dienstagmorgen in einer ähnlichen
Stimmung. Er war vom Kriegführen kein Freund, noch weniger vom erfolglosen
Kriegführen. Er hatte seine Bopparder schonen und sich darauf beschränken wollen,
sie durch Aushungerung zur Übergabe der Stadt und zur Gefügigkeit zu zwingen,
und nun war ihm kund geworden, daß sie im Überflusse schwelgten! Bei der
Kollation auf dem hohen Kloster hatte er von der Äbtissin zu erfahren gesucht,
wie es mit den Viehvorräten in der Stadt stünde, aber die Domina, der der
Anlaß willkommen gewesen war, den Kurfürsten ihren Unmut darüber fühlen zu
lassen, daß man sich ihrer nicht als einer Vermittlerin bedient hatte, war allen
Fragen geschickt ausgewichen, und so mußte sich der alte Herr denn mit dem be¬
gnügen, was ihm die Bopparder durch ihre dreifache Opfergabe symbolisch anzu¬
deuten für gut befunden hatten.

Er hätte die Belagerung am liebsten abgebrochen und wäre mit dem Bewußtsein,
daß Milde und Nachsicht einem geistlichen Fürsten zu größerm Ruhm gereichten als
Zorn und Rache, zu seinen Schmelztiegeln und Windofen in die Adeptenküche der
Koblenzer Burg zurückgekehrt, aber er wurde bei dem Kriegsrate, den man kurz nach
Sonnenaufgang abhielt, von seinen Beamten, Feldhauptleuten und Verbündeten über¬
stimmt und mußte schweren Herzens die Einwilligung zu der Wiedereröffnung der
Feindseligkeiten geben. Ja er konnte nicht einmal etwas Stichhaltiges gegen die all¬
gemein mit großem Eifer vertretne Ansicht vorbringen, man dürfe sich nun nicht
mehr auf die Beschießung der Mauern und der Außenwerke beschränken, sondern
müsse die Kugeln mitten in die Stadt werfen und das Geschütz überhaupt so aus¬
giebig gebrauchen, daß der Feind kleinmütig und zu Verhandlungen geneigt werde.
Mit Mühe setzte er dnrch, daß die Severuskirche, das Karmeliterkloster und der
Rebenstock nach Möglichkeit verschont würden, wie er denn den Büchsenmeistern auch
zur Pflicht machen ließ, dafür zu sorgen, daß die Burg keinen Schaden erleide.

Dann aber zog er sich verstimmt in sein Gemach zurück und lauschte kummervoll
auf den dumpfen Krach der Hauptstücke, deu Donner der Kartaunen und den Knall
der Feldschlangen und der Falkonetten, die jetzt im ganzen Umkreis ihre Stimme
ertönen ließen.

Die Bopparder, die halb und halb gehofft hatten, man würde zur Nachfeier
und zur Erholung von den Anstrengungen des Festes das »rmistitium stillschweigend
um einen Tag verlängern, waren nicht wenig erstaunt, als die Kanonade wieder
begann und sie zwang, Bett und Morgensüpplein im Stiche zu lassen und ihre
Posten auf den Mauern wieder zu beziehn. Sie konnten sich nach den Erfahrungen
des Sonntags die Tatsache anfangs gar nicht erklären, daß das feindliche Feuer
nun plötzlich soviel wirksamer war als zuvor. Denn in der Oberstadt fielen gleich
Zwei Kugeln durch das Dach des Hauses zum Rosenkranz und richteten auf dem
Boden und im Oberstock eine furchtbare Verheerung an. Die Kranzwirtin war jedoch
eine resolute Frau und wußte, was sie zu tun hatte. Nachdem sie den Schaden
übersehen und die Löcher in den Dielen mit ein paar Brettern überdeckt hatte, packte
sie die schweren Steinkugelu eine nach der andern in den Schoß ihres Kleiderrocks
und trug sie mit unsäglicher Mühe ans die Bcilzerpforte, damit sie dnrch die dort
aufgestellte Kartaune wieder in das feindliche Lager zurückbefördert würden. Die
wackere Frau harrte auch mutig bei dem Geschütz aus, bis beide Schüsse abgegeben
worden waren, und sie die Genugtuung mit nach Hause nehmen konnte, daß sie


Grenzboten III 1906 21
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[0165] Der Bopparder Krieg gewiß Rache nehmen würde, vor allem aber war es das drückende Gefühl, dem alten Herrn, mit dem die Bürger gestern wie mit ihresgleichen verkehrt hatten, und dessen Huld und Leutseligkeit sie nicht genug rühmen konnten, um wieder als einem Todfeinde gegenübertreten zu müssen. Johann der Zweite fand sich an diesem Dienstagmorgen in einer ähnlichen Stimmung. Er war vom Kriegführen kein Freund, noch weniger vom erfolglosen Kriegführen. Er hatte seine Bopparder schonen und sich darauf beschränken wollen, sie durch Aushungerung zur Übergabe der Stadt und zur Gefügigkeit zu zwingen, und nun war ihm kund geworden, daß sie im Überflusse schwelgten! Bei der Kollation auf dem hohen Kloster hatte er von der Äbtissin zu erfahren gesucht, wie es mit den Viehvorräten in der Stadt stünde, aber die Domina, der der Anlaß willkommen gewesen war, den Kurfürsten ihren Unmut darüber fühlen zu lassen, daß man sich ihrer nicht als einer Vermittlerin bedient hatte, war allen Fragen geschickt ausgewichen, und so mußte sich der alte Herr denn mit dem be¬ gnügen, was ihm die Bopparder durch ihre dreifache Opfergabe symbolisch anzu¬ deuten für gut befunden hatten. Er hätte die Belagerung am liebsten abgebrochen und wäre mit dem Bewußtsein, daß Milde und Nachsicht einem geistlichen Fürsten zu größerm Ruhm gereichten als Zorn und Rache, zu seinen Schmelztiegeln und Windofen in die Adeptenküche der Koblenzer Burg zurückgekehrt, aber er wurde bei dem Kriegsrate, den man kurz nach Sonnenaufgang abhielt, von seinen Beamten, Feldhauptleuten und Verbündeten über¬ stimmt und mußte schweren Herzens die Einwilligung zu der Wiedereröffnung der Feindseligkeiten geben. Ja er konnte nicht einmal etwas Stichhaltiges gegen die all¬ gemein mit großem Eifer vertretne Ansicht vorbringen, man dürfe sich nun nicht mehr auf die Beschießung der Mauern und der Außenwerke beschränken, sondern müsse die Kugeln mitten in die Stadt werfen und das Geschütz überhaupt so aus¬ giebig gebrauchen, daß der Feind kleinmütig und zu Verhandlungen geneigt werde. Mit Mühe setzte er dnrch, daß die Severuskirche, das Karmeliterkloster und der Rebenstock nach Möglichkeit verschont würden, wie er denn den Büchsenmeistern auch zur Pflicht machen ließ, dafür zu sorgen, daß die Burg keinen Schaden erleide. Dann aber zog er sich verstimmt in sein Gemach zurück und lauschte kummervoll auf den dumpfen Krach der Hauptstücke, deu Donner der Kartaunen und den Knall der Feldschlangen und der Falkonetten, die jetzt im ganzen Umkreis ihre Stimme ertönen ließen. Die Bopparder, die halb und halb gehofft hatten, man würde zur Nachfeier und zur Erholung von den Anstrengungen des Festes das »rmistitium stillschweigend um einen Tag verlängern, waren nicht wenig erstaunt, als die Kanonade wieder begann und sie zwang, Bett und Morgensüpplein im Stiche zu lassen und ihre Posten auf den Mauern wieder zu beziehn. Sie konnten sich nach den Erfahrungen des Sonntags die Tatsache anfangs gar nicht erklären, daß das feindliche Feuer nun plötzlich soviel wirksamer war als zuvor. Denn in der Oberstadt fielen gleich Zwei Kugeln durch das Dach des Hauses zum Rosenkranz und richteten auf dem Boden und im Oberstock eine furchtbare Verheerung an. Die Kranzwirtin war jedoch eine resolute Frau und wußte, was sie zu tun hatte. Nachdem sie den Schaden übersehen und die Löcher in den Dielen mit ein paar Brettern überdeckt hatte, packte sie die schweren Steinkugelu eine nach der andern in den Schoß ihres Kleiderrocks und trug sie mit unsäglicher Mühe ans die Bcilzerpforte, damit sie dnrch die dort aufgestellte Kartaune wieder in das feindliche Lager zurückbefördert würden. Die wackere Frau harrte auch mutig bei dem Geschütz aus, bis beide Schüsse abgegeben worden waren, und sie die Genugtuung mit nach Hause nehmen konnte, daß sie Grenzboten III 1906 21

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_299786/165>, abgerufen am 23.07.2024.