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Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Selbsterlebten und in die moderne Zeit füllt, schildert Friedländer alles mit der¬
selben Virtuosität und Hingabe; nur der Gehalt der Gegenstände selbst veranlaßt
da Unterschiede in der Wirkung. Sehr stark sind diese Unterschiede zwischen dem
ersten und dem zweiten Aufsatz. Jener führt in eine der rätselhaftesten Perioden
deutscher Kultur, in das empfindsame Stammbuchtum, das sich neben Aufklärung
und napoleonischen Realismus nicht bloß behauptet, sondern schließlich zu den:
Mystizismus der in den "alten Papieren" wirklich auftretenden Madame Krüdener
weiter entwickelt. Der zweite Aufsatz ist ein Denkmal des deutschen Idealismus:
Schilderung des Königsberger Professorenlebens in der Zeit der Lobeck, Lehrs und
Rosenkranz. Isroxi xasss-ti -- aber der heutigen Generation zur Beachtuug zu em¬
pfehlen! Am liebsten würden wir den größern Teil dieses anekdotenreichen Kapitels
hier abdrucken. An den Abschnitten "Aus Rom" und "Aus Italien" ließe sich
zeigen, welche Leute zu Jtalienfahreru geeignet sind und welche nicht. Sehr ver¬
dienstlich und der Verbreitung wert ist auch das Schlußkapitel: "Französische
Urteile über Deutschland," weil es unsern Optimisten die Augen öffnen muß über
Gesinnung und Wesen unsrer westlichen Nachbarn. Es sind Urteile nur aus der
lisvus ass Äeux wonäos entnommen, also aus der Creme der französischen Gesellschaft.
Darum um so lehrreicher und sehr anschaulich für deu Grad der Verblendung, aber
auch für deren Ursachen. Immer wieder ists die alte, oberflächliche Orientierung,
die die novarum rsruin swäiosi Ks,IIi zu ihren Torheiten verleitet. So schreibt
Lapisse (im Jahre 1886): "Die deutsche Erziehung ist wesentlich national, sie will
Deutsche bilden. Die Helden der Vorzeit, Alarich, Theodorich usw. (!) werdeu so
heiß geliebt, als lebten sie noch." Lieb Vaterland, magst ruhig sein!




An unsre Leser

Durch einen allzu frühen Tod ist uns der Herausgeber dieser Zeitschrift,
mit der er seit dreißig Jahren eng verwachsen war, entrissen worden. Aber
die Richtung, die er ihr in unermüdlicher Arbeit gegeben hat, und in der er
sich auf eine Reihe ständiger, gleichgesinnter Mitarbeiter gestützt hat, ist so
fest vorgezeichnet, daß wir sie unbeirrt festhalten und weiter verfolgen werden.
Nach wie vor werden die Grenzboten, unabhängig von jeder Parteidoktrin, nur
dein Vaterlande dienen, unerschrocken werden sie das vertreten, was sie für gut
und recht halten, unnachsichtlich werden sie alles bekämpfen, was sie als schäd¬
lich und verderblich erkennen, aufrecht und gerade wie der unvergeßliche Mann,
der bisher ihre Seele gewesen ist und ihr das Gepräge seiner starken Persön¬
Die Redaktion lichkeit aufgedrückt hat.




Nach den übereinstimmenden Angaben hervorragender Forscher entspricht
Odol zurzeit den Anforderungen der Hygiene am vollkommensten und wird
daher als das beste von allen gegenwärtig bekannten Mundwässern anerkannt.
Wer Hdol Konsequent täglich Vorschriftsmäßig anwendet, not die
nach dem heutigen Stande der Wissenschaft denkbar veste Zahn- "ut
Mundpflege aus.




Maßgebliches und Unmaßgebliches

Selbsterlebten und in die moderne Zeit füllt, schildert Friedländer alles mit der¬
selben Virtuosität und Hingabe; nur der Gehalt der Gegenstände selbst veranlaßt
da Unterschiede in der Wirkung. Sehr stark sind diese Unterschiede zwischen dem
ersten und dem zweiten Aufsatz. Jener führt in eine der rätselhaftesten Perioden
deutscher Kultur, in das empfindsame Stammbuchtum, das sich neben Aufklärung
und napoleonischen Realismus nicht bloß behauptet, sondern schließlich zu den:
Mystizismus der in den „alten Papieren" wirklich auftretenden Madame Krüdener
weiter entwickelt. Der zweite Aufsatz ist ein Denkmal des deutschen Idealismus:
Schilderung des Königsberger Professorenlebens in der Zeit der Lobeck, Lehrs und
Rosenkranz. Isroxi xasss-ti — aber der heutigen Generation zur Beachtuug zu em¬
pfehlen! Am liebsten würden wir den größern Teil dieses anekdotenreichen Kapitels
hier abdrucken. An den Abschnitten „Aus Rom" und „Aus Italien" ließe sich
zeigen, welche Leute zu Jtalienfahreru geeignet sind und welche nicht. Sehr ver¬
dienstlich und der Verbreitung wert ist auch das Schlußkapitel: „Französische
Urteile über Deutschland," weil es unsern Optimisten die Augen öffnen muß über
Gesinnung und Wesen unsrer westlichen Nachbarn. Es sind Urteile nur aus der
lisvus ass Äeux wonäos entnommen, also aus der Creme der französischen Gesellschaft.
Darum um so lehrreicher und sehr anschaulich für deu Grad der Verblendung, aber
auch für deren Ursachen. Immer wieder ists die alte, oberflächliche Orientierung,
die die novarum rsruin swäiosi Ks,IIi zu ihren Torheiten verleitet. So schreibt
Lapisse (im Jahre 1886): „Die deutsche Erziehung ist wesentlich national, sie will
Deutsche bilden. Die Helden der Vorzeit, Alarich, Theodorich usw. (!) werdeu so
heiß geliebt, als lebten sie noch." Lieb Vaterland, magst ruhig sein!




An unsre Leser

Durch einen allzu frühen Tod ist uns der Herausgeber dieser Zeitschrift,
mit der er seit dreißig Jahren eng verwachsen war, entrissen worden. Aber
die Richtung, die er ihr in unermüdlicher Arbeit gegeben hat, und in der er
sich auf eine Reihe ständiger, gleichgesinnter Mitarbeiter gestützt hat, ist so
fest vorgezeichnet, daß wir sie unbeirrt festhalten und weiter verfolgen werden.
Nach wie vor werden die Grenzboten, unabhängig von jeder Parteidoktrin, nur
dein Vaterlande dienen, unerschrocken werden sie das vertreten, was sie für gut
und recht halten, unnachsichtlich werden sie alles bekämpfen, was sie als schäd¬
lich und verderblich erkennen, aufrecht und gerade wie der unvergeßliche Mann,
der bisher ihre Seele gewesen ist und ihr das Gepräge seiner starken Persön¬
Die Redaktion lichkeit aufgedrückt hat.




Nach den übereinstimmenden Angaben hervorragender Forscher entspricht
Odol zurzeit den Anforderungen der Hygiene am vollkommensten und wird
daher als das beste von allen gegenwärtig bekannten Mundwässern anerkannt.
Wer Hdol Konsequent täglich Vorschriftsmäßig anwendet, not die
nach dem heutigen Stande der Wissenschaft denkbar veste Zahn- «ut
Mundpflege aus.




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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_299040/122>, abgerufen am 27.12.2024.