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Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Zweites Vierteljahr.

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Herrenmenschen

Sie darum doch nicht. Sie stehn dennoch in meinen Händen. Ich kann Sie
so zusammendrücken und in die Ecke werfen. -- Er tat es mit einem Papiere,
das er in der Hand hielt.

Machen Sie mit mir, was Sie wollen, antwortete Kondrot, ich stehe in meines
Jesu Händen.

Groppoff lachte auf. O Sie alter Heuchler, rief er, kommen Sie mir ja
nicht mit heiligen Redensarten, dazu kennen wir uns denn doch zu genau und
zu lange.

Herr Amtshcmptmcinn, sagte Kondrot mit flehender Stimme, ich bitte Sie um
Gottes Jesu Barmherzigkeit willen, geben Sie mich frei. Ich will nichts verraten,
ich will nur Gutes vou Ihnen reden, ich will für Sie beten.

Das ists ja, Sie Narr, rief Groppoff, einen Menschen wie Sie hat man ent¬
weder an der Hand, oder man tritt ihn unter die Füße. Schreiben Sie.

Kondrot rührte sich nicht.

Schreiben Sie! Wollen Sie oder nicht?

Nein.

Jetzt brach die ganze mühsam zurückgehaltne Wut los. Groppoff schoß wie
ein Raubvogel auf Kondrot los, packte ihn vor der Brust und schüttelte ihn. Wer
ist hier der Herr? schrie er mit vor Wut heiserer Stimme, Sie oder ich? Ich
bin der Herr, und Sie sind mir verpfändet mit Leib und Seele. Gehorchen Sie
oder -- Er sah um sich, als wenn er eine Waffe suchte.

Man muß Gott mehr gehorchen als den Menschen, sagte Kondrot zitternd
und bebend.

Groppoff lachte. Ihr Gott heißt Rambvrn, schrie er, aber ich sage Ihnen,
ich dulde keine Götter neben mir. Entweder Sie ducken und schweigen, wenn ich
Sie trete, oder ich zertrete Sie. Ich mache Sie aussätzig! Ich jage Sie von
Haus und Hof, ich bringe Sie ins Zuchthaus. Hoffen Sie auf kein Mitleid.
Mitleid kenne ich nicht. Und wen ich einmal gefaßt habe --

Die Tür zum Nebenzimmer ging auf, sodaß ein schmaler Spalt entstand.
Groppoff bemerkte es, schloß die Tür und fuhr fort, indem er seine Stimme
dämpfte: Meinen Sie ja nicht, daß ich nicht wüßte, wo hinaus das will. Man
will mich abschütteln. Aber ich sitze zu fest im Sattel. Seitdem dieser Doktor
hier ist, steigt euch der Mut, und ihr fangt an, an der Kette zu reißen. Erst
kommen Sie und bitten um "Gottes Jesu willen," ich soll Sie freigeben, und
dann kommt der und dann der. Und zuletzt lauft ihr zum Kantor und laßt eine
Beschwerde gegen mich aufsetzen. Aber denkt ja nicht, daß ich so töricht bin, es
dazu kommen zu lassen. Jeden einzelnen von euch, der die Hand gegen mich er¬
hebt, den fange ich ab. Ich habe euch alle in Händen.

Herr! Herr! rief Kondrot entsetzt, haben Sie denn kein Gewissen?

Gewissen! antwortete Groppoff höhnisch. Das Gewissen ist die Kinderrute,
mit der eure Pfaffen euch kirre mache". Wer einen Herrengcist hat, der kennt
nur deu Willen zur Macht, der kennt kein Gewissen. Da steht es geschrieben --.
Er wies auf ein Buch, das auf dem Tische lag. Was aber das Gewissen aus
einem Menschen für ein altes Weib machen kann, das haben Sie mir eben dent-
lich genug gezeigt. Setzen Sie sich. Schreiben Sie.'

Nein.

Groppoff wies stumm nach der Tür, und Kondrot ging.

Dort wo der Weg über den Damm führte, stand Kondrot still und sah um
sich. Es war alles noch so, wie es zuvor gewesen war. Dort brandete das Meer,
und dort flogen die Möwen, und dort bewegte der Wind die kahlen Äste der
Bäume, und dort lag die Flotte der Fischerkähne am Strande, und dahinter das
Dorf, und dahinter der Wald, und dahinter der graue Himmel. Das war alles
noch so, wie es gewesen war, aber Kondrot kam sich darin wie fremd geworden
vor, wie wenn er die Heimat verloren hätte, wie wenn er in Acht und Bann


Herrenmenschen

Sie darum doch nicht. Sie stehn dennoch in meinen Händen. Ich kann Sie
so zusammendrücken und in die Ecke werfen. — Er tat es mit einem Papiere,
das er in der Hand hielt.

Machen Sie mit mir, was Sie wollen, antwortete Kondrot, ich stehe in meines
Jesu Händen.

Groppoff lachte auf. O Sie alter Heuchler, rief er, kommen Sie mir ja
nicht mit heiligen Redensarten, dazu kennen wir uns denn doch zu genau und
zu lange.

Herr Amtshcmptmcinn, sagte Kondrot mit flehender Stimme, ich bitte Sie um
Gottes Jesu Barmherzigkeit willen, geben Sie mich frei. Ich will nichts verraten,
ich will nur Gutes vou Ihnen reden, ich will für Sie beten.

Das ists ja, Sie Narr, rief Groppoff, einen Menschen wie Sie hat man ent¬
weder an der Hand, oder man tritt ihn unter die Füße. Schreiben Sie.

Kondrot rührte sich nicht.

Schreiben Sie! Wollen Sie oder nicht?

Nein.

Jetzt brach die ganze mühsam zurückgehaltne Wut los. Groppoff schoß wie
ein Raubvogel auf Kondrot los, packte ihn vor der Brust und schüttelte ihn. Wer
ist hier der Herr? schrie er mit vor Wut heiserer Stimme, Sie oder ich? Ich
bin der Herr, und Sie sind mir verpfändet mit Leib und Seele. Gehorchen Sie
oder — Er sah um sich, als wenn er eine Waffe suchte.

Man muß Gott mehr gehorchen als den Menschen, sagte Kondrot zitternd
und bebend.

Groppoff lachte. Ihr Gott heißt Rambvrn, schrie er, aber ich sage Ihnen,
ich dulde keine Götter neben mir. Entweder Sie ducken und schweigen, wenn ich
Sie trete, oder ich zertrete Sie. Ich mache Sie aussätzig! Ich jage Sie von
Haus und Hof, ich bringe Sie ins Zuchthaus. Hoffen Sie auf kein Mitleid.
Mitleid kenne ich nicht. Und wen ich einmal gefaßt habe —

Die Tür zum Nebenzimmer ging auf, sodaß ein schmaler Spalt entstand.
Groppoff bemerkte es, schloß die Tür und fuhr fort, indem er seine Stimme
dämpfte: Meinen Sie ja nicht, daß ich nicht wüßte, wo hinaus das will. Man
will mich abschütteln. Aber ich sitze zu fest im Sattel. Seitdem dieser Doktor
hier ist, steigt euch der Mut, und ihr fangt an, an der Kette zu reißen. Erst
kommen Sie und bitten um „Gottes Jesu willen," ich soll Sie freigeben, und
dann kommt der und dann der. Und zuletzt lauft ihr zum Kantor und laßt eine
Beschwerde gegen mich aufsetzen. Aber denkt ja nicht, daß ich so töricht bin, es
dazu kommen zu lassen. Jeden einzelnen von euch, der die Hand gegen mich er¬
hebt, den fange ich ab. Ich habe euch alle in Händen.

Herr! Herr! rief Kondrot entsetzt, haben Sie denn kein Gewissen?

Gewissen! antwortete Groppoff höhnisch. Das Gewissen ist die Kinderrute,
mit der eure Pfaffen euch kirre mache». Wer einen Herrengcist hat, der kennt
nur deu Willen zur Macht, der kennt kein Gewissen. Da steht es geschrieben —.
Er wies auf ein Buch, das auf dem Tische lag. Was aber das Gewissen aus
einem Menschen für ein altes Weib machen kann, das haben Sie mir eben dent-
lich genug gezeigt. Setzen Sie sich. Schreiben Sie.'

Nein.

Groppoff wies stumm nach der Tür, und Kondrot ging.

Dort wo der Weg über den Damm führte, stand Kondrot still und sah um
sich. Es war alles noch so, wie es zuvor gewesen war. Dort brandete das Meer,
und dort flogen die Möwen, und dort bewegte der Wind die kahlen Äste der
Bäume, und dort lag die Flotte der Fischerkähne am Strande, und dahinter das
Dorf, und dahinter der Wald, und dahinter der graue Himmel. Das war alles
noch so, wie es gewesen war, aber Kondrot kam sich darin wie fremd geworden
vor, wie wenn er die Heimat verloren hätte, wie wenn er in Acht und Bann


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[0448] Herrenmenschen Sie darum doch nicht. Sie stehn dennoch in meinen Händen. Ich kann Sie so zusammendrücken und in die Ecke werfen. — Er tat es mit einem Papiere, das er in der Hand hielt. Machen Sie mit mir, was Sie wollen, antwortete Kondrot, ich stehe in meines Jesu Händen. Groppoff lachte auf. O Sie alter Heuchler, rief er, kommen Sie mir ja nicht mit heiligen Redensarten, dazu kennen wir uns denn doch zu genau und zu lange. Herr Amtshcmptmcinn, sagte Kondrot mit flehender Stimme, ich bitte Sie um Gottes Jesu Barmherzigkeit willen, geben Sie mich frei. Ich will nichts verraten, ich will nur Gutes vou Ihnen reden, ich will für Sie beten. Das ists ja, Sie Narr, rief Groppoff, einen Menschen wie Sie hat man ent¬ weder an der Hand, oder man tritt ihn unter die Füße. Schreiben Sie. Kondrot rührte sich nicht. Schreiben Sie! Wollen Sie oder nicht? Nein. Jetzt brach die ganze mühsam zurückgehaltne Wut los. Groppoff schoß wie ein Raubvogel auf Kondrot los, packte ihn vor der Brust und schüttelte ihn. Wer ist hier der Herr? schrie er mit vor Wut heiserer Stimme, Sie oder ich? Ich bin der Herr, und Sie sind mir verpfändet mit Leib und Seele. Gehorchen Sie oder — Er sah um sich, als wenn er eine Waffe suchte. Man muß Gott mehr gehorchen als den Menschen, sagte Kondrot zitternd und bebend. Groppoff lachte. Ihr Gott heißt Rambvrn, schrie er, aber ich sage Ihnen, ich dulde keine Götter neben mir. Entweder Sie ducken und schweigen, wenn ich Sie trete, oder ich zertrete Sie. Ich mache Sie aussätzig! Ich jage Sie von Haus und Hof, ich bringe Sie ins Zuchthaus. Hoffen Sie auf kein Mitleid. Mitleid kenne ich nicht. Und wen ich einmal gefaßt habe — Die Tür zum Nebenzimmer ging auf, sodaß ein schmaler Spalt entstand. Groppoff bemerkte es, schloß die Tür und fuhr fort, indem er seine Stimme dämpfte: Meinen Sie ja nicht, daß ich nicht wüßte, wo hinaus das will. Man will mich abschütteln. Aber ich sitze zu fest im Sattel. Seitdem dieser Doktor hier ist, steigt euch der Mut, und ihr fangt an, an der Kette zu reißen. Erst kommen Sie und bitten um „Gottes Jesu willen," ich soll Sie freigeben, und dann kommt der und dann der. Und zuletzt lauft ihr zum Kantor und laßt eine Beschwerde gegen mich aufsetzen. Aber denkt ja nicht, daß ich so töricht bin, es dazu kommen zu lassen. Jeden einzelnen von euch, der die Hand gegen mich er¬ hebt, den fange ich ab. Ich habe euch alle in Händen. Herr! Herr! rief Kondrot entsetzt, haben Sie denn kein Gewissen? Gewissen! antwortete Groppoff höhnisch. Das Gewissen ist die Kinderrute, mit der eure Pfaffen euch kirre mache». Wer einen Herrengcist hat, der kennt nur deu Willen zur Macht, der kennt kein Gewissen. Da steht es geschrieben —. Er wies auf ein Buch, das auf dem Tische lag. Was aber das Gewissen aus einem Menschen für ein altes Weib machen kann, das haben Sie mir eben dent- lich genug gezeigt. Setzen Sie sich. Schreiben Sie.' Nein. Groppoff wies stumm nach der Tür, und Kondrot ging. Dort wo der Weg über den Damm führte, stand Kondrot still und sah um sich. Es war alles noch so, wie es zuvor gewesen war. Dort brandete das Meer, und dort flogen die Möwen, und dort bewegte der Wind die kahlen Äste der Bäume, und dort lag die Flotte der Fischerkähne am Strande, und dahinter das Dorf, und dahinter der Wald, und dahinter der graue Himmel. Das war alles noch so, wie es gewesen war, aber Kondrot kam sich darin wie fremd geworden vor, wie wenn er die Heimat verloren hätte, wie wenn er in Acht und Bann

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341881_296764/448>, abgerufen am 06.02.2025.