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Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

dieses fünfte Jahrbuch sicher viele neue Leser gewinnen. -- Anmutige und unter¬
haltende Darstellungen aus dem Naturleben gibt uns Karl Kraepelin in seinen
bei B. G. Teubner (Leipzig und Berlin) schon in dritter Auflage erschienenen Natur¬
studien im Hause mit Zeichnungen von O. Schwindrazheim. Die Form ist die
eines Zwiegesprächs zwischen Vater und Sohn, und der frische und anregende
Dialog führt uns bald durch die Gletscherwelt der Hochgebirge zu den Mineralien
und dem Kreislauf des Wassers, bald zu den Eigentümlichkeiten der Spinnen, bald
zur Biologie der Stubenfliege und andrer Hausinsekten, bald in die Geheimnisse
der Pflanzenwelt usw. Überall wird das Verständnis der Naturerscheinungen durch
anschauliche Bilder erleichtert. -- Besonders für die Jugend berechnet ist auch die
von K. Horn besorgte kleine Ausgabe der Kriegserinnerungen eines Feld¬
zugsfreiwilligen aus den Jahren 1870 und 1871 von Karl Zeitz mit
110 Illustrationen von Richard Starcke in Weimar und einer Übersichtskarte des
Kriegsschauplatzes (Altenburg, Stephan Geisel). Der Herausgeber hat die rein
kriegsgeschichtlichen Ausführungen weggelassen und dadurch die Erinnerungen des
Kriegsfreiwilligen für junge Leser anziehender gemacht. Ju zweiundzwanzig Kapiteln
sührt uns Zeitz durch die großen Ereignisse des Feldzugs. Ein buntes, oft dra¬
matisch bewegtes Bild entrollt sich vor unsern Augen: Märsche und Biwak, Epi¬
soden aus Gefechten und Schlachten, das Leben in Quartieren und die Kriegsnot
für Freund und Feind. Wörth, sedem, Orleans, Le Mans und Paris sind die
Hauptetappen des vorrückenden Regiments. Das große, schon in der fünften Auf¬
lage erschienene Werk des als Kommerzienrat in Meiningen lebenden Verfassers
hat schon längst seinen verdienten Erfolg auf dem literarischen Markte erworben,
und es ist kein Zweifel, daß auch diese kleine Ausgabe Beifall finden und die Er¬
innerungen an die große Zeit in den Herzen unsrer Jugend wach erhalten wird. --
In demselben Verlage sind vier neue Bändchen der Deutschen Seebücherei er¬
schienen: Stralsund zur Zeit der Seeräuber. -- Ein deutscher Seemann aus der
Zeit Friedrichs des Großen. -- Sr. Majestät Kanonenboot Iltis. -- Von Bremen
hinaus in die Welt. -- Diese von Otto Richter verfaßten Erzählungen aus dem
Leben des deutschen Volkes zur See sind mit Sachkenntnis und in echt nationalem
Geiste geschrieben. Sie können wesentlich dazu beitragen, das Verständnis für die
weltpolitischen Aufgaben unsers Volks in weiten Kreisen zu erwecken, die große
Bedeutung unsrer Schiffahrt und unsrer Marine klar zu machen und das Interesse
dafür in unsrer Jugend frisch und lebendig zu erhalten.



Herausgegeben von Johannes Grunow in Leipzig
Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig -- Druck von Karl Marquart in Leipzig


Maßgebliches und Unmaßgebliches

dieses fünfte Jahrbuch sicher viele neue Leser gewinnen. — Anmutige und unter¬
haltende Darstellungen aus dem Naturleben gibt uns Karl Kraepelin in seinen
bei B. G. Teubner (Leipzig und Berlin) schon in dritter Auflage erschienenen Natur¬
studien im Hause mit Zeichnungen von O. Schwindrazheim. Die Form ist die
eines Zwiegesprächs zwischen Vater und Sohn, und der frische und anregende
Dialog führt uns bald durch die Gletscherwelt der Hochgebirge zu den Mineralien
und dem Kreislauf des Wassers, bald zu den Eigentümlichkeiten der Spinnen, bald
zur Biologie der Stubenfliege und andrer Hausinsekten, bald in die Geheimnisse
der Pflanzenwelt usw. Überall wird das Verständnis der Naturerscheinungen durch
anschauliche Bilder erleichtert. — Besonders für die Jugend berechnet ist auch die
von K. Horn besorgte kleine Ausgabe der Kriegserinnerungen eines Feld¬
zugsfreiwilligen aus den Jahren 1870 und 1871 von Karl Zeitz mit
110 Illustrationen von Richard Starcke in Weimar und einer Übersichtskarte des
Kriegsschauplatzes (Altenburg, Stephan Geisel). Der Herausgeber hat die rein
kriegsgeschichtlichen Ausführungen weggelassen und dadurch die Erinnerungen des
Kriegsfreiwilligen für junge Leser anziehender gemacht. Ju zweiundzwanzig Kapiteln
sührt uns Zeitz durch die großen Ereignisse des Feldzugs. Ein buntes, oft dra¬
matisch bewegtes Bild entrollt sich vor unsern Augen: Märsche und Biwak, Epi¬
soden aus Gefechten und Schlachten, das Leben in Quartieren und die Kriegsnot
für Freund und Feind. Wörth, sedem, Orleans, Le Mans und Paris sind die
Hauptetappen des vorrückenden Regiments. Das große, schon in der fünften Auf¬
lage erschienene Werk des als Kommerzienrat in Meiningen lebenden Verfassers
hat schon längst seinen verdienten Erfolg auf dem literarischen Markte erworben,
und es ist kein Zweifel, daß auch diese kleine Ausgabe Beifall finden und die Er¬
innerungen an die große Zeit in den Herzen unsrer Jugend wach erhalten wird. —
In demselben Verlage sind vier neue Bändchen der Deutschen Seebücherei er¬
schienen: Stralsund zur Zeit der Seeräuber. — Ein deutscher Seemann aus der
Zeit Friedrichs des Großen. — Sr. Majestät Kanonenboot Iltis. — Von Bremen
hinaus in die Welt. — Diese von Otto Richter verfaßten Erzählungen aus dem
Leben des deutschen Volkes zur See sind mit Sachkenntnis und in echt nationalem
Geiste geschrieben. Sie können wesentlich dazu beitragen, das Verständnis für die
weltpolitischen Aufgaben unsers Volks in weiten Kreisen zu erwecken, die große
Bedeutung unsrer Schiffahrt und unsrer Marine klar zu machen und das Interesse
dafür in unsrer Jugend frisch und lebendig zu erhalten.



Herausgegeben von Johannes Grunow in Leipzig
Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig — Druck von Karl Marquart in Leipzig 


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[0574] Maßgebliches und Unmaßgebliches dieses fünfte Jahrbuch sicher viele neue Leser gewinnen. — Anmutige und unter¬ haltende Darstellungen aus dem Naturleben gibt uns Karl Kraepelin in seinen bei B. G. Teubner (Leipzig und Berlin) schon in dritter Auflage erschienenen Natur¬ studien im Hause mit Zeichnungen von O. Schwindrazheim. Die Form ist die eines Zwiegesprächs zwischen Vater und Sohn, und der frische und anregende Dialog führt uns bald durch die Gletscherwelt der Hochgebirge zu den Mineralien und dem Kreislauf des Wassers, bald zu den Eigentümlichkeiten der Spinnen, bald zur Biologie der Stubenfliege und andrer Hausinsekten, bald in die Geheimnisse der Pflanzenwelt usw. Überall wird das Verständnis der Naturerscheinungen durch anschauliche Bilder erleichtert. — Besonders für die Jugend berechnet ist auch die von K. Horn besorgte kleine Ausgabe der Kriegserinnerungen eines Feld¬ zugsfreiwilligen aus den Jahren 1870 und 1871 von Karl Zeitz mit 110 Illustrationen von Richard Starcke in Weimar und einer Übersichtskarte des Kriegsschauplatzes (Altenburg, Stephan Geisel). Der Herausgeber hat die rein kriegsgeschichtlichen Ausführungen weggelassen und dadurch die Erinnerungen des Kriegsfreiwilligen für junge Leser anziehender gemacht. Ju zweiundzwanzig Kapiteln sührt uns Zeitz durch die großen Ereignisse des Feldzugs. Ein buntes, oft dra¬ matisch bewegtes Bild entrollt sich vor unsern Augen: Märsche und Biwak, Epi¬ soden aus Gefechten und Schlachten, das Leben in Quartieren und die Kriegsnot für Freund und Feind. Wörth, sedem, Orleans, Le Mans und Paris sind die Hauptetappen des vorrückenden Regiments. Das große, schon in der fünften Auf¬ lage erschienene Werk des als Kommerzienrat in Meiningen lebenden Verfassers hat schon längst seinen verdienten Erfolg auf dem literarischen Markte erworben, und es ist kein Zweifel, daß auch diese kleine Ausgabe Beifall finden und die Er¬ innerungen an die große Zeit in den Herzen unsrer Jugend wach erhalten wird. — In demselben Verlage sind vier neue Bändchen der Deutschen Seebücherei er¬ schienen: Stralsund zur Zeit der Seeräuber. — Ein deutscher Seemann aus der Zeit Friedrichs des Großen. — Sr. Majestät Kanonenboot Iltis. — Von Bremen hinaus in die Welt. — Diese von Otto Richter verfaßten Erzählungen aus dem Leben des deutschen Volkes zur See sind mit Sachkenntnis und in echt nationalem Geiste geschrieben. Sie können wesentlich dazu beitragen, das Verständnis für die weltpolitischen Aufgaben unsers Volks in weiten Kreisen zu erwecken, die große Bedeutung unsrer Schiffahrt und unsrer Marine klar zu machen und das Interesse dafür in unsrer Jugend frisch und lebendig zu erhalten. Herausgegeben von Johannes Grunow in Leipzig Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig — Druck von Karl Marquart in Leipzig

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341881_296010/574>, abgerufen am 15.01.2025.