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Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Viertes Vierteljahr.

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Junge Herzen

Großmutter! sagte ich.

Sie und keine andre -- und das ist Anna.

Nun gab es ein Küssen und Erzählen und Schmatzen wie in der Schule,
wenn Pause ist. Und dann erzählte Großmutter genau so viel, wie Mutter gut
ist zu wissen. Ich quetschte ja nachher, als wir allein waren, etwas mehr aus ihr
heraus. Sie sagte, sie sei in Fünen gewesen und habe alte Erinnerungen auf¬
gefrischt, und da sei Anna zu ihr gestoßen. Gestern seien sie in die Stadt ge¬
kommen, wo eine Bekannte von Großmutter ein Erdgeschoß mit Garten für sie in
einer Villa in Frederiksberg gemietet habe.

Als sich der erste Schrecken gelegt hatte, fand Katrine, daß sie sich gebildet
bezeigen müsse, und da sagte sie denn: Wollen gnädige Frau nicht ein Band lösen?

Lösen, sagte Großmutter und lachte, nein, jetzt löse ich keine Bänder mehr.

Und dann legten Anna und sie ab. Anna sah mich lange an. Dann sagte
sie plötzlich: Wie wunderhübsch doch Helene ist! Und diese mir gemachte Liebes¬
erklärung rief ein allgemeines Gelächter hervor.

Anna küßte mich und sagte: Sie sehen ihr aber doch ähnlich!

Als Wir hörten, daß du wohl aufgehoben in Varnland säßest, freuten wir
uns ja schrecklich. Aber ich glaube, Mutter hatte das Gefühl, als drehe sich ihr
alles im Kopfe rund herum. Sie fragte, ob es auch sicher sei.

Bombensicher! sagte Großmutter.

Katrine war seelenvergnügt. Und ans einmal sing sie aus lauter Freude an,
laut zu heulen.

Großmutter streichelte sie. Und schließlich gelangte Katrine zu der Erkenntnis,
daß Kaffee gemacht werden müsse. Großmutter war entzückt über den Kaffee
und lobte Katrinens selbstgebackne Honigkuchen, obwohl sie so zäh waren wie
Guttapercha.

Aber jetzt denke und höre und staune! Ehe noch der Kaffee getrunken war,
hatte Großmutter mich engagiert, Annas häusliche Arbeiten zu beaufsichtigen. Du
kannst mir glauben, ich laufe uicht aus meiner Stellung weg.

Nun wurde Katrine ganz wild und wollte Tee machen. Dem widersetzte sich
aber Großmutter auf das bestimmteste; sie lud uus alle zusammen ein. Wir
mußten ja wie gewöhnlich auf Katrine warten, die ihr Haar salbte wie die Spar¬
taner vor dem Kampf.

Endlich kam sie aber in ihrem feinsten Staat, in dem bunten Schal und dein
schwarzen Hut mit den Kirschen zum Vorschein. Und dann fuhren wir uach der
Laugen Linie, wo wir zu Abend aßen. Und wir sahen nach Schweden hinüber und
dachten an dich. Und wir tranken dein Wohl in schwedischen Punsch. Katrine
weinte und schnaubte sich die ganze Zeit; so glücklich war sie.

Dann begleiteten wir Großmutter nach ihrer neuen Wohnung. Sie sagte, die
über ihr würde bald leer, ob wir nicht jemand wüßten, der Lust dazu hätte. Und
dann lachten sie und Anna sich zu und sahen uns an. Ich weiß, was ich nicht
weiß, aber Gedanken sind ja zollfrei.

Und min habe ich angefangen, Anna ein wenig auf die Klasse vorzubereiten,
in die sie nach deu Ferien kommen soll. Fräulein Mikkelsen hat sie schon geprüft
und sagt, das Fundament sei tadellos. Du bist doch tüchtiger gewesen, als ich
glaubte. Aber, Helene! In der Sprachlehre bist du lauge nicht sicher genug. Du
bist zu altmodisch!

Anna ist übrigens eine wahre kleine Perle. Und sie sieht mich oft so rührend
an; sie sucht nach dir in meinem häßlichen Gesicht.

Einmal in der Woche soll uach Hause geschrieben werden. Und wir -- das
heißt sie -- ich meine nämlich Annel -- hat schon einen Brief von deiner alten
Prinzipalin bekommen; aber das war ein sonderbarer Brief. Gar nicht wie von
einer Mutter, sondern wie von einer Kanzleirätin. Es ist gut, daß du der ent-
ronnen bist! -- Aber Unruhe im Blut hast du! Ob du in einem Schwcmenet ge-


Junge Herzen

Großmutter! sagte ich.

Sie und keine andre — und das ist Anna.

Nun gab es ein Küssen und Erzählen und Schmatzen wie in der Schule,
wenn Pause ist. Und dann erzählte Großmutter genau so viel, wie Mutter gut
ist zu wissen. Ich quetschte ja nachher, als wir allein waren, etwas mehr aus ihr
heraus. Sie sagte, sie sei in Fünen gewesen und habe alte Erinnerungen auf¬
gefrischt, und da sei Anna zu ihr gestoßen. Gestern seien sie in die Stadt ge¬
kommen, wo eine Bekannte von Großmutter ein Erdgeschoß mit Garten für sie in
einer Villa in Frederiksberg gemietet habe.

Als sich der erste Schrecken gelegt hatte, fand Katrine, daß sie sich gebildet
bezeigen müsse, und da sagte sie denn: Wollen gnädige Frau nicht ein Band lösen?

Lösen, sagte Großmutter und lachte, nein, jetzt löse ich keine Bänder mehr.

Und dann legten Anna und sie ab. Anna sah mich lange an. Dann sagte
sie plötzlich: Wie wunderhübsch doch Helene ist! Und diese mir gemachte Liebes¬
erklärung rief ein allgemeines Gelächter hervor.

Anna küßte mich und sagte: Sie sehen ihr aber doch ähnlich!

Als Wir hörten, daß du wohl aufgehoben in Varnland säßest, freuten wir
uns ja schrecklich. Aber ich glaube, Mutter hatte das Gefühl, als drehe sich ihr
alles im Kopfe rund herum. Sie fragte, ob es auch sicher sei.

Bombensicher! sagte Großmutter.

Katrine war seelenvergnügt. Und ans einmal sing sie aus lauter Freude an,
laut zu heulen.

Großmutter streichelte sie. Und schließlich gelangte Katrine zu der Erkenntnis,
daß Kaffee gemacht werden müsse. Großmutter war entzückt über den Kaffee
und lobte Katrinens selbstgebackne Honigkuchen, obwohl sie so zäh waren wie
Guttapercha.

Aber jetzt denke und höre und staune! Ehe noch der Kaffee getrunken war,
hatte Großmutter mich engagiert, Annas häusliche Arbeiten zu beaufsichtigen. Du
kannst mir glauben, ich laufe uicht aus meiner Stellung weg.

Nun wurde Katrine ganz wild und wollte Tee machen. Dem widersetzte sich
aber Großmutter auf das bestimmteste; sie lud uus alle zusammen ein. Wir
mußten ja wie gewöhnlich auf Katrine warten, die ihr Haar salbte wie die Spar¬
taner vor dem Kampf.

Endlich kam sie aber in ihrem feinsten Staat, in dem bunten Schal und dein
schwarzen Hut mit den Kirschen zum Vorschein. Und dann fuhren wir uach der
Laugen Linie, wo wir zu Abend aßen. Und wir sahen nach Schweden hinüber und
dachten an dich. Und wir tranken dein Wohl in schwedischen Punsch. Katrine
weinte und schnaubte sich die ganze Zeit; so glücklich war sie.

Dann begleiteten wir Großmutter nach ihrer neuen Wohnung. Sie sagte, die
über ihr würde bald leer, ob wir nicht jemand wüßten, der Lust dazu hätte. Und
dann lachten sie und Anna sich zu und sahen uns an. Ich weiß, was ich nicht
weiß, aber Gedanken sind ja zollfrei.

Und min habe ich angefangen, Anna ein wenig auf die Klasse vorzubereiten,
in die sie nach deu Ferien kommen soll. Fräulein Mikkelsen hat sie schon geprüft
und sagt, das Fundament sei tadellos. Du bist doch tüchtiger gewesen, als ich
glaubte. Aber, Helene! In der Sprachlehre bist du lauge nicht sicher genug. Du
bist zu altmodisch!

Anna ist übrigens eine wahre kleine Perle. Und sie sieht mich oft so rührend
an; sie sucht nach dir in meinem häßlichen Gesicht.

Einmal in der Woche soll uach Hause geschrieben werden. Und wir — das
heißt sie — ich meine nämlich Annel — hat schon einen Brief von deiner alten
Prinzipalin bekommen; aber das war ein sonderbarer Brief. Gar nicht wie von
einer Mutter, sondern wie von einer Kanzleirätin. Es ist gut, daß du der ent-
ronnen bist! — Aber Unruhe im Blut hast du! Ob du in einem Schwcmenet ge-


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[0282] Junge Herzen Großmutter! sagte ich. Sie und keine andre — und das ist Anna. Nun gab es ein Küssen und Erzählen und Schmatzen wie in der Schule, wenn Pause ist. Und dann erzählte Großmutter genau so viel, wie Mutter gut ist zu wissen. Ich quetschte ja nachher, als wir allein waren, etwas mehr aus ihr heraus. Sie sagte, sie sei in Fünen gewesen und habe alte Erinnerungen auf¬ gefrischt, und da sei Anna zu ihr gestoßen. Gestern seien sie in die Stadt ge¬ kommen, wo eine Bekannte von Großmutter ein Erdgeschoß mit Garten für sie in einer Villa in Frederiksberg gemietet habe. Als sich der erste Schrecken gelegt hatte, fand Katrine, daß sie sich gebildet bezeigen müsse, und da sagte sie denn: Wollen gnädige Frau nicht ein Band lösen? Lösen, sagte Großmutter und lachte, nein, jetzt löse ich keine Bänder mehr. Und dann legten Anna und sie ab. Anna sah mich lange an. Dann sagte sie plötzlich: Wie wunderhübsch doch Helene ist! Und diese mir gemachte Liebes¬ erklärung rief ein allgemeines Gelächter hervor. Anna küßte mich und sagte: Sie sehen ihr aber doch ähnlich! Als Wir hörten, daß du wohl aufgehoben in Varnland säßest, freuten wir uns ja schrecklich. Aber ich glaube, Mutter hatte das Gefühl, als drehe sich ihr alles im Kopfe rund herum. Sie fragte, ob es auch sicher sei. Bombensicher! sagte Großmutter. Katrine war seelenvergnügt. Und ans einmal sing sie aus lauter Freude an, laut zu heulen. Großmutter streichelte sie. Und schließlich gelangte Katrine zu der Erkenntnis, daß Kaffee gemacht werden müsse. Großmutter war entzückt über den Kaffee und lobte Katrinens selbstgebackne Honigkuchen, obwohl sie so zäh waren wie Guttapercha. Aber jetzt denke und höre und staune! Ehe noch der Kaffee getrunken war, hatte Großmutter mich engagiert, Annas häusliche Arbeiten zu beaufsichtigen. Du kannst mir glauben, ich laufe uicht aus meiner Stellung weg. Nun wurde Katrine ganz wild und wollte Tee machen. Dem widersetzte sich aber Großmutter auf das bestimmteste; sie lud uus alle zusammen ein. Wir mußten ja wie gewöhnlich auf Katrine warten, die ihr Haar salbte wie die Spar¬ taner vor dem Kampf. Endlich kam sie aber in ihrem feinsten Staat, in dem bunten Schal und dein schwarzen Hut mit den Kirschen zum Vorschein. Und dann fuhren wir uach der Laugen Linie, wo wir zu Abend aßen. Und wir sahen nach Schweden hinüber und dachten an dich. Und wir tranken dein Wohl in schwedischen Punsch. Katrine weinte und schnaubte sich die ganze Zeit; so glücklich war sie. Dann begleiteten wir Großmutter nach ihrer neuen Wohnung. Sie sagte, die über ihr würde bald leer, ob wir nicht jemand wüßten, der Lust dazu hätte. Und dann lachten sie und Anna sich zu und sahen uns an. Ich weiß, was ich nicht weiß, aber Gedanken sind ja zollfrei. Und min habe ich angefangen, Anna ein wenig auf die Klasse vorzubereiten, in die sie nach deu Ferien kommen soll. Fräulein Mikkelsen hat sie schon geprüft und sagt, das Fundament sei tadellos. Du bist doch tüchtiger gewesen, als ich glaubte. Aber, Helene! In der Sprachlehre bist du lauge nicht sicher genug. Du bist zu altmodisch! Anna ist übrigens eine wahre kleine Perle. Und sie sieht mich oft so rührend an; sie sucht nach dir in meinem häßlichen Gesicht. Einmal in der Woche soll uach Hause geschrieben werden. Und wir — das heißt sie — ich meine nämlich Annel — hat schon einen Brief von deiner alten Prinzipalin bekommen; aber das war ein sonderbarer Brief. Gar nicht wie von einer Mutter, sondern wie von einer Kanzleirätin. Es ist gut, daß du der ent- ronnen bist! — Aber Unruhe im Blut hast du! Ob du in einem Schwcmenet ge-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341881_296010/282>, abgerufen am 15.01.2025.