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Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Viertes Vierteljahr.

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Die Damen auf Markby

auch die piepsende Kinderstimme abgelegt, deren sie sich, wie Elu nnn merkte, nur
im Scherz bedient hatte.

Robert ist da, sagte Fräulein Bibbi. Er kam mit dem letzten Zug, um
etwas Wichtiges mit Arvid zu besprechen, und er ist deshalb zuerst in dessen
Wohnung gewesen.

Der Hcinptmanu stand von seinen Noten auf; er drehte ein wenig nervös an
seinem Schnurrbart und verließ dann rasch das Zimmer, um Robert zu begrüßen.

Beeile euch uur ein wenig mit den Geschäften! rief ihm Julie nach. Robert
möchte nach der Reise wohl auch gern eine Tasse Tee trinken.

Hierauf wandte sie sich an Bibbi! Möchtest dn nicht auch eine, Bibbi?

Nein, ich danke dir, kleine Julla, denn ich habe eben eine Tasse Biermvlkeu
mit Mama getrunken,

Elu starrte noch immer Fräulein Bibbi an; sie vergaß sogar ihretwegen,
weiter über "Robert" nachzudenken, denn sie meinte, noch nie in ihrem Leben ein
so häßliches Menschenkind gesehen zu haben. Fräulein Bibbi sah aus, als müßte
sie nahe an vierzig sein; sie hatte zwar eine schone stattliche Figur und war in
einem Gewand aus grauem glänzendem Stoff recht geschmackvoll gekleidet, aber
das Gesicht, das war unbedingt häßlich. Eine kleine platte Stülpnase mit so großen
Nasenlöchern, daß man -- wie sie selbst mit einem gewissen Galgenhumor zu sagen
pflegte -- ein gutes Stück in den Schädel hineinsehen konnte. Eine dunkle, braun¬
rote Gesichtsfarbe, ein allzu großer Mund und ein Paar Augen, die man an und
für sich nicht häßlich hätte nennen können -- wenn sie nur nicht so lächerlich rund
gewesen wären! Und dann das Haar! struppig und dünn, vom allergewöhnlichsten
Schwarz! Elu hatte um und für sich schon einen angebornen Widerwillen gegen
schwarzes Haar bei Damen! Und nun dieses hier!

Na, also so sieht der kleine Seraph ans!

Die große Elu errötete vor Beschämung über diese Anrede und lachte ein
wenig verlegen, während Fräulein Bibbi ihr mit überströmender Freundlichkeit
beide Hände schüttelte.

Gott sei Dank, daß die Fenster offen waren! Ich stand drüben in unserm
Wohnzimmer -- ja, Julie hat Ihnen doch wohl gesagt, wie leid es mir war, daß
ich heute Vormittag nicht angehn konnte. Und wie reizend ist es doch für die
kleine Dagny, daß sie so eine Freundin bekommt! schloß sie etwas unmotiviert
enthusiastisch, indem sie sich an den Konsul wandte.

Der mystische "Robert," der nun mit Hauptmann Hall zusammen eintrat, ent¬
puppte sich als der Rechtsanwalt Robert Garde, ein Vetter von Julie und Bibbi.
Er schien vollständig heimisch hier zu sein, sogar die präraphaelitische und düstere
Olga klärte sich ein wenig auf, als er eintrat.

Gegen Elu war er äußerst galant; sie sah selbst, daß sie ihn "blendete," und
tat sich nicht wenig darauf zugute. Sie sah auch, daß er groß und blond war,
mit einem stark ausgeprägten "Schafsprofil," nämlich vortretender Stirn und hervor¬
stehenden Angen -- etwas schläfrig kamen sie Elu vor -- und einem so kleinen
und zurückgeschobnen Kinn, daß es in dem hohen Stehkragen fast verschwand.
Übrigens sah er klug und liebenswürdig aus und schien auch Gott sei Dank
wenigstens ebenso musikalisch wie der Hauptmann zu sein. Im ganzen genommen
begann Elu sich recht behaglich auf Groß-Markby zu fühlen.

Später an. Abend wurden Obst und andre gute Dinge aufgetischt. Julie
war selbst im Treibhause gewesen, um ein paar Aprikosen für Dagny zur Ankunft
zu holen. Durch die vielen weitgeöffneten Flügeltüren sahen die andern sie, den
Pelzkragen um die Schulter" und ein Spitzentuch auf dem Kopf, im Eßzimmer
stehn, während sie die Früchte sorgsam in ein Körbchen bettete. Die Zigarre in
der Hand verließ Erik die andern und ging zu ihr hinein.

Lege nun das Seidenpapier ruhig darauf und stell das Körbchen vorsichtig
ins Boot, ermahnte sie ihn.


Die Damen auf Markby

auch die piepsende Kinderstimme abgelegt, deren sie sich, wie Elu nnn merkte, nur
im Scherz bedient hatte.

Robert ist da, sagte Fräulein Bibbi. Er kam mit dem letzten Zug, um
etwas Wichtiges mit Arvid zu besprechen, und er ist deshalb zuerst in dessen
Wohnung gewesen.

Der Hcinptmanu stand von seinen Noten auf; er drehte ein wenig nervös an
seinem Schnurrbart und verließ dann rasch das Zimmer, um Robert zu begrüßen.

Beeile euch uur ein wenig mit den Geschäften! rief ihm Julie nach. Robert
möchte nach der Reise wohl auch gern eine Tasse Tee trinken.

Hierauf wandte sie sich an Bibbi! Möchtest dn nicht auch eine, Bibbi?

Nein, ich danke dir, kleine Julla, denn ich habe eben eine Tasse Biermvlkeu
mit Mama getrunken,

Elu starrte noch immer Fräulein Bibbi an; sie vergaß sogar ihretwegen,
weiter über „Robert" nachzudenken, denn sie meinte, noch nie in ihrem Leben ein
so häßliches Menschenkind gesehen zu haben. Fräulein Bibbi sah aus, als müßte
sie nahe an vierzig sein; sie hatte zwar eine schone stattliche Figur und war in
einem Gewand aus grauem glänzendem Stoff recht geschmackvoll gekleidet, aber
das Gesicht, das war unbedingt häßlich. Eine kleine platte Stülpnase mit so großen
Nasenlöchern, daß man — wie sie selbst mit einem gewissen Galgenhumor zu sagen
pflegte — ein gutes Stück in den Schädel hineinsehen konnte. Eine dunkle, braun¬
rote Gesichtsfarbe, ein allzu großer Mund und ein Paar Augen, die man an und
für sich nicht häßlich hätte nennen können — wenn sie nur nicht so lächerlich rund
gewesen wären! Und dann das Haar! struppig und dünn, vom allergewöhnlichsten
Schwarz! Elu hatte um und für sich schon einen angebornen Widerwillen gegen
schwarzes Haar bei Damen! Und nun dieses hier!

Na, also so sieht der kleine Seraph ans!

Die große Elu errötete vor Beschämung über diese Anrede und lachte ein
wenig verlegen, während Fräulein Bibbi ihr mit überströmender Freundlichkeit
beide Hände schüttelte.

Gott sei Dank, daß die Fenster offen waren! Ich stand drüben in unserm
Wohnzimmer — ja, Julie hat Ihnen doch wohl gesagt, wie leid es mir war, daß
ich heute Vormittag nicht angehn konnte. Und wie reizend ist es doch für die
kleine Dagny, daß sie so eine Freundin bekommt! schloß sie etwas unmotiviert
enthusiastisch, indem sie sich an den Konsul wandte.

Der mystische „Robert," der nun mit Hauptmann Hall zusammen eintrat, ent¬
puppte sich als der Rechtsanwalt Robert Garde, ein Vetter von Julie und Bibbi.
Er schien vollständig heimisch hier zu sein, sogar die präraphaelitische und düstere
Olga klärte sich ein wenig auf, als er eintrat.

Gegen Elu war er äußerst galant; sie sah selbst, daß sie ihn „blendete," und
tat sich nicht wenig darauf zugute. Sie sah auch, daß er groß und blond war,
mit einem stark ausgeprägten „Schafsprofil," nämlich vortretender Stirn und hervor¬
stehenden Angen — etwas schläfrig kamen sie Elu vor — und einem so kleinen
und zurückgeschobnen Kinn, daß es in dem hohen Stehkragen fast verschwand.
Übrigens sah er klug und liebenswürdig aus und schien auch Gott sei Dank
wenigstens ebenso musikalisch wie der Hauptmann zu sein. Im ganzen genommen
begann Elu sich recht behaglich auf Groß-Markby zu fühlen.

Später an. Abend wurden Obst und andre gute Dinge aufgetischt. Julie
war selbst im Treibhause gewesen, um ein paar Aprikosen für Dagny zur Ankunft
zu holen. Durch die vielen weitgeöffneten Flügeltüren sahen die andern sie, den
Pelzkragen um die Schulter» und ein Spitzentuch auf dem Kopf, im Eßzimmer
stehn, während sie die Früchte sorgsam in ein Körbchen bettete. Die Zigarre in
der Hand verließ Erik die andern und ging zu ihr hinein.

Lege nun das Seidenpapier ruhig darauf und stell das Körbchen vorsichtig
ins Boot, ermahnte sie ihn.


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[0116] Die Damen auf Markby auch die piepsende Kinderstimme abgelegt, deren sie sich, wie Elu nnn merkte, nur im Scherz bedient hatte. Robert ist da, sagte Fräulein Bibbi. Er kam mit dem letzten Zug, um etwas Wichtiges mit Arvid zu besprechen, und er ist deshalb zuerst in dessen Wohnung gewesen. Der Hcinptmanu stand von seinen Noten auf; er drehte ein wenig nervös an seinem Schnurrbart und verließ dann rasch das Zimmer, um Robert zu begrüßen. Beeile euch uur ein wenig mit den Geschäften! rief ihm Julie nach. Robert möchte nach der Reise wohl auch gern eine Tasse Tee trinken. Hierauf wandte sie sich an Bibbi! Möchtest dn nicht auch eine, Bibbi? Nein, ich danke dir, kleine Julla, denn ich habe eben eine Tasse Biermvlkeu mit Mama getrunken, Elu starrte noch immer Fräulein Bibbi an; sie vergaß sogar ihretwegen, weiter über „Robert" nachzudenken, denn sie meinte, noch nie in ihrem Leben ein so häßliches Menschenkind gesehen zu haben. Fräulein Bibbi sah aus, als müßte sie nahe an vierzig sein; sie hatte zwar eine schone stattliche Figur und war in einem Gewand aus grauem glänzendem Stoff recht geschmackvoll gekleidet, aber das Gesicht, das war unbedingt häßlich. Eine kleine platte Stülpnase mit so großen Nasenlöchern, daß man — wie sie selbst mit einem gewissen Galgenhumor zu sagen pflegte — ein gutes Stück in den Schädel hineinsehen konnte. Eine dunkle, braun¬ rote Gesichtsfarbe, ein allzu großer Mund und ein Paar Augen, die man an und für sich nicht häßlich hätte nennen können — wenn sie nur nicht so lächerlich rund gewesen wären! Und dann das Haar! struppig und dünn, vom allergewöhnlichsten Schwarz! Elu hatte um und für sich schon einen angebornen Widerwillen gegen schwarzes Haar bei Damen! Und nun dieses hier! Na, also so sieht der kleine Seraph ans! Die große Elu errötete vor Beschämung über diese Anrede und lachte ein wenig verlegen, während Fräulein Bibbi ihr mit überströmender Freundlichkeit beide Hände schüttelte. Gott sei Dank, daß die Fenster offen waren! Ich stand drüben in unserm Wohnzimmer — ja, Julie hat Ihnen doch wohl gesagt, wie leid es mir war, daß ich heute Vormittag nicht angehn konnte. Und wie reizend ist es doch für die kleine Dagny, daß sie so eine Freundin bekommt! schloß sie etwas unmotiviert enthusiastisch, indem sie sich an den Konsul wandte. Der mystische „Robert," der nun mit Hauptmann Hall zusammen eintrat, ent¬ puppte sich als der Rechtsanwalt Robert Garde, ein Vetter von Julie und Bibbi. Er schien vollständig heimisch hier zu sein, sogar die präraphaelitische und düstere Olga klärte sich ein wenig auf, als er eintrat. Gegen Elu war er äußerst galant; sie sah selbst, daß sie ihn „blendete," und tat sich nicht wenig darauf zugute. Sie sah auch, daß er groß und blond war, mit einem stark ausgeprägten „Schafsprofil," nämlich vortretender Stirn und hervor¬ stehenden Angen — etwas schläfrig kamen sie Elu vor — und einem so kleinen und zurückgeschobnen Kinn, daß es in dem hohen Stehkragen fast verschwand. Übrigens sah er klug und liebenswürdig aus und schien auch Gott sei Dank wenigstens ebenso musikalisch wie der Hauptmann zu sein. Im ganzen genommen begann Elu sich recht behaglich auf Groß-Markby zu fühlen. Später an. Abend wurden Obst und andre gute Dinge aufgetischt. Julie war selbst im Treibhause gewesen, um ein paar Aprikosen für Dagny zur Ankunft zu holen. Durch die vielen weitgeöffneten Flügeltüren sahen die andern sie, den Pelzkragen um die Schulter» und ein Spitzentuch auf dem Kopf, im Eßzimmer stehn, während sie die Früchte sorgsam in ein Körbchen bettete. Die Zigarre in der Hand verließ Erik die andern und ging zu ihr hinein. Lege nun das Seidenpapier ruhig darauf und stell das Körbchen vorsichtig ins Boot, ermahnte sie ihn.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_295218/116>, abgerufen am 23.07.2024.