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Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Drittes Vierteljahr.

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beiß ich von Miß Sandus plappere! Welch durchdringender Verstand! Ach, welches
Verständnis! Nun denn, mein lieber Habichtsnase, da sich vor dir -- los monebo,
Mo?,! -- ja doch nichts verbergen läßt, will ich geständig sein; ja, ich plappere
von Miß Sandus!

Weißt du vielleicht, woher Signora Torrebianca kommt?

Oho, rief Adrian, du faselst von Signora Torrebianca. Ach ja! Ich gebe
sofort zu, daß auch sie ganz nett ist. O, ich bin der erste, der ihr huldigt. Aber
zum spaßen und Schäkern, zum Juxmachen, dazu brauche ich junge Mädchen oder
alte Frauen. Alte Damen, die die Jahre der Torheit hinter sich, oder junge
Mädchen, die.sie noch gar nicht erreicht haben. Aber Frauen in der Blüte der
Jahre denken an nichts, als an die neuste Modezeitnng oder Lockenbrenneisen, an
Liebe und an Einkaufen. Nenne mir, wenn du kannst, vier dümmere, langweiligere
und nutzlosere Dinge. Sag mal, hast du denn nie in der Stunde der Mitternacht
schlaflos auf deinem Lager gesessen und hast dir den Kopf darüber zerbrochen, wie
es kommt, daß ein Mann wie ich, ein Mann von meinen körperlichen und geistigen
Vorzügen noch immer einsam, als Junggeselle durchs Leben pilgert? Hast du dich
nie besonnen, durch welche ungeschriebne Geschichte von Kummer und Herzeleid und
Enttäuschung ich der schwermütige, gebrochne, einsame Hagestolz geworden bin?
Wohlan, in diesem feierlichen Augenblick, in diesem Augenblick des Herzensergusses
will ich vor deinen Augen den Schleier lüften. Es geschah, weil ich noch nie ein
heiratsfähiges Weib getroffen habe, dessen Kopf nicht mit Lockeneisen und Mode¬
zeitungen und Liebe und Einkcmfengehn vollgepfropft gewesen wäre.

Weißt dn vielleicht, von wo sie kommt? wiederholte Anthony.

Sie -- ? Wer? fragte Adrian verwundert. Als aber Anthony keine Antwort
gab, sondern nur seinen Stock in der Luft herumwirbelte und zugleich den Himmel
betrachtete, fragte er doch: O -- meinst du vielleicht Donna Torrebianca? Natürlich
weiß ich, von wo sie kommt. Sie kommt aus dem Lande, wo die Liebe bald in
den süßen Tönen der Turteltaube zerschmilzt, bald in blindem Wahnsinn zum Ver¬
brechen treibt. Ja, sie kommt aus Italien. Hast du in Italien einmal Fettammern
gegessen?

Weißt du, aus welchem Teil von Italien? beharrte Anthony.

Aus Rom, dem prächtigen, herrlichen, kaiserlichen Rom. Es steht im Miet¬
vertrag. Es geht nichts über einen Mietvertrag! Ich verstehe das Geschäft --
was? Da hat man alles hübsch Schwarz auf Weiß, sage ich. Die "Nobil Donna
Susanna Torrebianca, Palazzo Sebastiani, Via Quattro Fontane, Roma, Mieterin
des zweiten Stocks." Klingt das nicht schön? Der herrlichste Tonfall, der---

Rom mag der Ort sein, den sie Landagenten und derlei Leuten angibt, unter¬
brach Anthony den aufs neue drohenden Wortschwall, aber für gewöhnlich lebt sie
auf einer Weltverlornen, kleinen Insel, etliche fünfzig Meilen nördlich von Ancona --
auf der kleinen, unbekannten, schönen Insel Sampaolo.

Wiederum blieb Adrian stehn und ließ als Zeichen der höchsten Verwunderung
seinen Unterkiefer hängen.

Geh! Wirklich wahr? stammelte er endlich.

Ja, es ist wirklich wahr!

Ganz unglaublich!

Ja, es ist seltsam, nicht wahr?

Seltsam? rief Adrian. Es ist -- ist -- ist -- die englische Sprache ist zu
arm dafür! -- Du bist übrigens eine rechte Gans! Bildest du dir denn wirklich
el", ich habe all diese köstlichen, goldnen Tage und Wochen in der innigsten Ver¬
traulichkeit mit ihr verlebt, ohne zu erfahren, daß sie von der Insel Sampaolo
komme? Ein Kerl mit meinem durchdringenden Verstand? Ich appelliere an deine
Ehre -- ist dies wahrscheinlich?

Warum, zum Kuckuck, hast du mirs daun nicht gesagt? fragte Anthony
"rgerlich.


beiß ich von Miß Sandus plappere! Welch durchdringender Verstand! Ach, welches
Verständnis! Nun denn, mein lieber Habichtsnase, da sich vor dir — los monebo,
Mo?,! — ja doch nichts verbergen läßt, will ich geständig sein; ja, ich plappere
von Miß Sandus!

Weißt du vielleicht, woher Signora Torrebianca kommt?

Oho, rief Adrian, du faselst von Signora Torrebianca. Ach ja! Ich gebe
sofort zu, daß auch sie ganz nett ist. O, ich bin der erste, der ihr huldigt. Aber
zum spaßen und Schäkern, zum Juxmachen, dazu brauche ich junge Mädchen oder
alte Frauen. Alte Damen, die die Jahre der Torheit hinter sich, oder junge
Mädchen, die.sie noch gar nicht erreicht haben. Aber Frauen in der Blüte der
Jahre denken an nichts, als an die neuste Modezeitnng oder Lockenbrenneisen, an
Liebe und an Einkaufen. Nenne mir, wenn du kannst, vier dümmere, langweiligere
und nutzlosere Dinge. Sag mal, hast du denn nie in der Stunde der Mitternacht
schlaflos auf deinem Lager gesessen und hast dir den Kopf darüber zerbrochen, wie
es kommt, daß ein Mann wie ich, ein Mann von meinen körperlichen und geistigen
Vorzügen noch immer einsam, als Junggeselle durchs Leben pilgert? Hast du dich
nie besonnen, durch welche ungeschriebne Geschichte von Kummer und Herzeleid und
Enttäuschung ich der schwermütige, gebrochne, einsame Hagestolz geworden bin?
Wohlan, in diesem feierlichen Augenblick, in diesem Augenblick des Herzensergusses
will ich vor deinen Augen den Schleier lüften. Es geschah, weil ich noch nie ein
heiratsfähiges Weib getroffen habe, dessen Kopf nicht mit Lockeneisen und Mode¬
zeitungen und Liebe und Einkcmfengehn vollgepfropft gewesen wäre.

Weißt dn vielleicht, von wo sie kommt? wiederholte Anthony.

Sie — ? Wer? fragte Adrian verwundert. Als aber Anthony keine Antwort
gab, sondern nur seinen Stock in der Luft herumwirbelte und zugleich den Himmel
betrachtete, fragte er doch: O — meinst du vielleicht Donna Torrebianca? Natürlich
weiß ich, von wo sie kommt. Sie kommt aus dem Lande, wo die Liebe bald in
den süßen Tönen der Turteltaube zerschmilzt, bald in blindem Wahnsinn zum Ver¬
brechen treibt. Ja, sie kommt aus Italien. Hast du in Italien einmal Fettammern
gegessen?

Weißt du, aus welchem Teil von Italien? beharrte Anthony.

Aus Rom, dem prächtigen, herrlichen, kaiserlichen Rom. Es steht im Miet¬
vertrag. Es geht nichts über einen Mietvertrag! Ich verstehe das Geschäft —
was? Da hat man alles hübsch Schwarz auf Weiß, sage ich. Die „Nobil Donna
Susanna Torrebianca, Palazzo Sebastiani, Via Quattro Fontane, Roma, Mieterin
des zweiten Stocks." Klingt das nicht schön? Der herrlichste Tonfall, der---

Rom mag der Ort sein, den sie Landagenten und derlei Leuten angibt, unter¬
brach Anthony den aufs neue drohenden Wortschwall, aber für gewöhnlich lebt sie
auf einer Weltverlornen, kleinen Insel, etliche fünfzig Meilen nördlich von Ancona —
auf der kleinen, unbekannten, schönen Insel Sampaolo.

Wiederum blieb Adrian stehn und ließ als Zeichen der höchsten Verwunderung
seinen Unterkiefer hängen.

Geh! Wirklich wahr? stammelte er endlich.

Ja, es ist wirklich wahr!

Ganz unglaublich!

Ja, es ist seltsam, nicht wahr?

Seltsam? rief Adrian. Es ist — ist — ist — die englische Sprache ist zu
arm dafür! — Du bist übrigens eine rechte Gans! Bildest du dir denn wirklich
el», ich habe all diese köstlichen, goldnen Tage und Wochen in der innigsten Ver¬
traulichkeit mit ihr verlebt, ohne zu erfahren, daß sie von der Insel Sampaolo
komme? Ein Kerl mit meinem durchdringenden Verstand? Ich appelliere an deine
Ehre — ist dies wahrscheinlich?

Warum, zum Kuckuck, hast du mirs daun nicht gesagt? fragte Anthony
«rgerlich.


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[0541] beiß ich von Miß Sandus plappere! Welch durchdringender Verstand! Ach, welches Verständnis! Nun denn, mein lieber Habichtsnase, da sich vor dir — los monebo, Mo?,! — ja doch nichts verbergen läßt, will ich geständig sein; ja, ich plappere von Miß Sandus! Weißt du vielleicht, woher Signora Torrebianca kommt? Oho, rief Adrian, du faselst von Signora Torrebianca. Ach ja! Ich gebe sofort zu, daß auch sie ganz nett ist. O, ich bin der erste, der ihr huldigt. Aber zum spaßen und Schäkern, zum Juxmachen, dazu brauche ich junge Mädchen oder alte Frauen. Alte Damen, die die Jahre der Torheit hinter sich, oder junge Mädchen, die.sie noch gar nicht erreicht haben. Aber Frauen in der Blüte der Jahre denken an nichts, als an die neuste Modezeitnng oder Lockenbrenneisen, an Liebe und an Einkaufen. Nenne mir, wenn du kannst, vier dümmere, langweiligere und nutzlosere Dinge. Sag mal, hast du denn nie in der Stunde der Mitternacht schlaflos auf deinem Lager gesessen und hast dir den Kopf darüber zerbrochen, wie es kommt, daß ein Mann wie ich, ein Mann von meinen körperlichen und geistigen Vorzügen noch immer einsam, als Junggeselle durchs Leben pilgert? Hast du dich nie besonnen, durch welche ungeschriebne Geschichte von Kummer und Herzeleid und Enttäuschung ich der schwermütige, gebrochne, einsame Hagestolz geworden bin? Wohlan, in diesem feierlichen Augenblick, in diesem Augenblick des Herzensergusses will ich vor deinen Augen den Schleier lüften. Es geschah, weil ich noch nie ein heiratsfähiges Weib getroffen habe, dessen Kopf nicht mit Lockeneisen und Mode¬ zeitungen und Liebe und Einkcmfengehn vollgepfropft gewesen wäre. Weißt dn vielleicht, von wo sie kommt? wiederholte Anthony. Sie — ? Wer? fragte Adrian verwundert. Als aber Anthony keine Antwort gab, sondern nur seinen Stock in der Luft herumwirbelte und zugleich den Himmel betrachtete, fragte er doch: O — meinst du vielleicht Donna Torrebianca? Natürlich weiß ich, von wo sie kommt. Sie kommt aus dem Lande, wo die Liebe bald in den süßen Tönen der Turteltaube zerschmilzt, bald in blindem Wahnsinn zum Ver¬ brechen treibt. Ja, sie kommt aus Italien. Hast du in Italien einmal Fettammern gegessen? Weißt du, aus welchem Teil von Italien? beharrte Anthony. Aus Rom, dem prächtigen, herrlichen, kaiserlichen Rom. Es steht im Miet¬ vertrag. Es geht nichts über einen Mietvertrag! Ich verstehe das Geschäft — was? Da hat man alles hübsch Schwarz auf Weiß, sage ich. Die „Nobil Donna Susanna Torrebianca, Palazzo Sebastiani, Via Quattro Fontane, Roma, Mieterin des zweiten Stocks." Klingt das nicht schön? Der herrlichste Tonfall, der--- Rom mag der Ort sein, den sie Landagenten und derlei Leuten angibt, unter¬ brach Anthony den aufs neue drohenden Wortschwall, aber für gewöhnlich lebt sie auf einer Weltverlornen, kleinen Insel, etliche fünfzig Meilen nördlich von Ancona — auf der kleinen, unbekannten, schönen Insel Sampaolo. Wiederum blieb Adrian stehn und ließ als Zeichen der höchsten Verwunderung seinen Unterkiefer hängen. Geh! Wirklich wahr? stammelte er endlich. Ja, es ist wirklich wahr! Ganz unglaublich! Ja, es ist seltsam, nicht wahr? Seltsam? rief Adrian. Es ist — ist — ist — die englische Sprache ist zu arm dafür! — Du bist übrigens eine rechte Gans! Bildest du dir denn wirklich el», ich habe all diese köstlichen, goldnen Tage und Wochen in der innigsten Ver¬ traulichkeit mit ihr verlebt, ohne zu erfahren, daß sie von der Insel Sampaolo komme? Ein Kerl mit meinem durchdringenden Verstand? Ich appelliere an deine Ehre — ist dies wahrscheinlich? Warum, zum Kuckuck, hast du mirs daun nicht gesagt? fragte Anthony «rgerlich.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_294416/541>, abgerufen am 24.06.2024.