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Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Drittes Vierteljahr.

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Die kleine Marina und ihr Gemahl

die Bäume, wie sie wollten, und in dem hohen Gras, durch das sich viele schmale
Wege wanden, standen blühende gelbe Sträucher und wilde Rosen in vollem Flor.
Dies nannte der Gärtner "den englischen Park"; aber obwohl ein solches Arrangement
modern war, verachtete er es.

Die Glocken des Feuillantenklosters dicht daneben klangen durch die sonnen¬
gesättigte, blaue Morgenluft ermahnend und feierlich in den Garten herein.

Oben auf dem Balkon, die Hände um ihr Gebetbuch, stand die kleine Mar¬
quise von El Viso. Sie war etwa vierzehn Jahre alt, zierlich und rotblond; sie
trug ein hellbraunes Taffetkleid mit langer Jacke, hier und da mit schmalen, rosa
Seidenbändern besetzt, und auf dem Kopfe hatte sie einen dünnen, Weißen Gaze-
shawl, der unter dem Kinn zusammengeknotet war. Damit er gegen die Sonne
schütze, war er tief in die Stirn hineingezogen, fast bis ans die Augen hinab, und
wenn man aus der Ferne das blasse Gesicht und die niedergeschlagnen Augen sah,
so verlieh ihr dieser weiße und einfache Kopfputz viel Ähnlichkeit mit einer kleinen
farblosen Nonne. Aber in der Nähe, und wenn sie die dunkelbraunen Augen auf¬
schlug -- halb vom Licht abgewandt --, sah man ihren starken goldnen Glanz,
und durch den dünnen Shawl konnte man erkennen, daß das Haar dunkel braunrot
war, kräftig und gelockt.

Drinnen im Saal, hinter den hohen Türen, die weit geöffnet waren, hörte
sie ihre beiden kleinen Brüder -- den Grafen von Saloana und den Ritter von
Toledo -- sich bemühen, deutsch mit dem Oheim zu reden, während sie fochten.
Der kleine Martin stand da, den Kopf halb über die Schulter gewandt und
lauschte, vor sich hinlächelnd, kindlich vergnügt und überlegen.

Ich kann! rief sie plötzlich mit einer klaren und durchdringenden Stimme,
die voller Lachen und Übermut war, während sie sich nach dem Saal um¬
wandte.

Der Prinz von Salm-Salm trat in den Sonnenschein hinaus. Er stand
mitten in der hohen Tür ohne Rock und Weste -- das Hemd, das am Halse offen
stand, fiel faltig über den Hosenbund -- und die Ärmel bis über die Ellenbogen
aufgestreift. Er war barhäuptig, das blonde, eingepuderte Haar war aus der
Stirn und den Schläfen gestrichen und mit einem breiten, dunkeln Band um¬
wunden. Die eine Hand stemmte er geballt in die Seite, und in der andern hielt
er ein langes Florett mit einem Knopf auf der Spitze. Als er auf deu Balkon
trat, warf er es von sich und breitete die Arme theatralisch aus.

Die Marquise von El Viso hatte jetzt den Rücken ganz dem Garten zu¬
gewandt; mit den Händen stützte sie sich auf das Geländer, während sie auf ihre
Zehenspitzen hinabsah, und sie bewegte die Füße in den dünnen Schuhen auf
und nieder.

Aber Marina! sagte ihr Oheim vorwurfsvoll und legte parodiert sentimental
die Hand auf das Herz.

Dona Maria Leopoldiua wollte nicht aufsehen. Mit den Zehenspitzen bewegte
sie eine Blume auf dem steinernen Fußboden hin und her.

Der junge Mann steckte resigniert beide Daumen zwischen das Hemd und den
Hosenbund und verwandte kein Auge von dem jungen Mädchen. Er zuckte leise
die Achseln -- lächelnd -- und trat an seine Schwestertochter heran.

Aber -- hast du mich denn heute gar nicht lieb, Marina? Er ergriff ihre
eine Hand, die sie auf dem Rücken hielt, und sprach mit erheuchelt beleidigter,
halb einschmeichelnder, halb spottender Stimme, als habe er es mit einem fünf¬
jährigen Kinde zu tun.

Das junge Mädchen sah endlich zu ihm auf, von der Seite, ohne den Kopf
zu wenden -- scheu, von unten nach oben --, ohne seinen Augen begegnen zu
wollen. Sie rümpfte vornehm und mißbilligend die Nase und zog sich ein wenig
zurück. Er lachte laut und schlang den Arm um ihre Taille.

Manolito! sagte sie leise. Keins von den Kindern des Herzogs von Jnfantado


Die kleine Marina und ihr Gemahl

die Bäume, wie sie wollten, und in dem hohen Gras, durch das sich viele schmale
Wege wanden, standen blühende gelbe Sträucher und wilde Rosen in vollem Flor.
Dies nannte der Gärtner „den englischen Park"; aber obwohl ein solches Arrangement
modern war, verachtete er es.

Die Glocken des Feuillantenklosters dicht daneben klangen durch die sonnen¬
gesättigte, blaue Morgenluft ermahnend und feierlich in den Garten herein.

Oben auf dem Balkon, die Hände um ihr Gebetbuch, stand die kleine Mar¬
quise von El Viso. Sie war etwa vierzehn Jahre alt, zierlich und rotblond; sie
trug ein hellbraunes Taffetkleid mit langer Jacke, hier und da mit schmalen, rosa
Seidenbändern besetzt, und auf dem Kopfe hatte sie einen dünnen, Weißen Gaze-
shawl, der unter dem Kinn zusammengeknotet war. Damit er gegen die Sonne
schütze, war er tief in die Stirn hineingezogen, fast bis ans die Augen hinab, und
wenn man aus der Ferne das blasse Gesicht und die niedergeschlagnen Augen sah,
so verlieh ihr dieser weiße und einfache Kopfputz viel Ähnlichkeit mit einer kleinen
farblosen Nonne. Aber in der Nähe, und wenn sie die dunkelbraunen Augen auf¬
schlug — halb vom Licht abgewandt —, sah man ihren starken goldnen Glanz,
und durch den dünnen Shawl konnte man erkennen, daß das Haar dunkel braunrot
war, kräftig und gelockt.

Drinnen im Saal, hinter den hohen Türen, die weit geöffnet waren, hörte
sie ihre beiden kleinen Brüder — den Grafen von Saloana und den Ritter von
Toledo — sich bemühen, deutsch mit dem Oheim zu reden, während sie fochten.
Der kleine Martin stand da, den Kopf halb über die Schulter gewandt und
lauschte, vor sich hinlächelnd, kindlich vergnügt und überlegen.

Ich kann! rief sie plötzlich mit einer klaren und durchdringenden Stimme,
die voller Lachen und Übermut war, während sie sich nach dem Saal um¬
wandte.

Der Prinz von Salm-Salm trat in den Sonnenschein hinaus. Er stand
mitten in der hohen Tür ohne Rock und Weste — das Hemd, das am Halse offen
stand, fiel faltig über den Hosenbund — und die Ärmel bis über die Ellenbogen
aufgestreift. Er war barhäuptig, das blonde, eingepuderte Haar war aus der
Stirn und den Schläfen gestrichen und mit einem breiten, dunkeln Band um¬
wunden. Die eine Hand stemmte er geballt in die Seite, und in der andern hielt
er ein langes Florett mit einem Knopf auf der Spitze. Als er auf deu Balkon
trat, warf er es von sich und breitete die Arme theatralisch aus.

Die Marquise von El Viso hatte jetzt den Rücken ganz dem Garten zu¬
gewandt; mit den Händen stützte sie sich auf das Geländer, während sie auf ihre
Zehenspitzen hinabsah, und sie bewegte die Füße in den dünnen Schuhen auf
und nieder.

Aber Marina! sagte ihr Oheim vorwurfsvoll und legte parodiert sentimental
die Hand auf das Herz.

Dona Maria Leopoldiua wollte nicht aufsehen. Mit den Zehenspitzen bewegte
sie eine Blume auf dem steinernen Fußboden hin und her.

Der junge Mann steckte resigniert beide Daumen zwischen das Hemd und den
Hosenbund und verwandte kein Auge von dem jungen Mädchen. Er zuckte leise
die Achseln — lächelnd — und trat an seine Schwestertochter heran.

Aber — hast du mich denn heute gar nicht lieb, Marina? Er ergriff ihre
eine Hand, die sie auf dem Rücken hielt, und sprach mit erheuchelt beleidigter,
halb einschmeichelnder, halb spottender Stimme, als habe er es mit einem fünf¬
jährigen Kinde zu tun.

Das junge Mädchen sah endlich zu ihm auf, von der Seite, ohne den Kopf
zu wenden — scheu, von unten nach oben —, ohne seinen Augen begegnen zu
wollen. Sie rümpfte vornehm und mißbilligend die Nase und zog sich ein wenig
zurück. Er lachte laut und schlang den Arm um ihre Taille.

Manolito! sagte sie leise. Keins von den Kindern des Herzogs von Jnfantado


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[0052] Die kleine Marina und ihr Gemahl die Bäume, wie sie wollten, und in dem hohen Gras, durch das sich viele schmale Wege wanden, standen blühende gelbe Sträucher und wilde Rosen in vollem Flor. Dies nannte der Gärtner „den englischen Park"; aber obwohl ein solches Arrangement modern war, verachtete er es. Die Glocken des Feuillantenklosters dicht daneben klangen durch die sonnen¬ gesättigte, blaue Morgenluft ermahnend und feierlich in den Garten herein. Oben auf dem Balkon, die Hände um ihr Gebetbuch, stand die kleine Mar¬ quise von El Viso. Sie war etwa vierzehn Jahre alt, zierlich und rotblond; sie trug ein hellbraunes Taffetkleid mit langer Jacke, hier und da mit schmalen, rosa Seidenbändern besetzt, und auf dem Kopfe hatte sie einen dünnen, Weißen Gaze- shawl, der unter dem Kinn zusammengeknotet war. Damit er gegen die Sonne schütze, war er tief in die Stirn hineingezogen, fast bis ans die Augen hinab, und wenn man aus der Ferne das blasse Gesicht und die niedergeschlagnen Augen sah, so verlieh ihr dieser weiße und einfache Kopfputz viel Ähnlichkeit mit einer kleinen farblosen Nonne. Aber in der Nähe, und wenn sie die dunkelbraunen Augen auf¬ schlug — halb vom Licht abgewandt —, sah man ihren starken goldnen Glanz, und durch den dünnen Shawl konnte man erkennen, daß das Haar dunkel braunrot war, kräftig und gelockt. Drinnen im Saal, hinter den hohen Türen, die weit geöffnet waren, hörte sie ihre beiden kleinen Brüder — den Grafen von Saloana und den Ritter von Toledo — sich bemühen, deutsch mit dem Oheim zu reden, während sie fochten. Der kleine Martin stand da, den Kopf halb über die Schulter gewandt und lauschte, vor sich hinlächelnd, kindlich vergnügt und überlegen. Ich kann! rief sie plötzlich mit einer klaren und durchdringenden Stimme, die voller Lachen und Übermut war, während sie sich nach dem Saal um¬ wandte. Der Prinz von Salm-Salm trat in den Sonnenschein hinaus. Er stand mitten in der hohen Tür ohne Rock und Weste — das Hemd, das am Halse offen stand, fiel faltig über den Hosenbund — und die Ärmel bis über die Ellenbogen aufgestreift. Er war barhäuptig, das blonde, eingepuderte Haar war aus der Stirn und den Schläfen gestrichen und mit einem breiten, dunkeln Band um¬ wunden. Die eine Hand stemmte er geballt in die Seite, und in der andern hielt er ein langes Florett mit einem Knopf auf der Spitze. Als er auf deu Balkon trat, warf er es von sich und breitete die Arme theatralisch aus. Die Marquise von El Viso hatte jetzt den Rücken ganz dem Garten zu¬ gewandt; mit den Händen stützte sie sich auf das Geländer, während sie auf ihre Zehenspitzen hinabsah, und sie bewegte die Füße in den dünnen Schuhen auf und nieder. Aber Marina! sagte ihr Oheim vorwurfsvoll und legte parodiert sentimental die Hand auf das Herz. Dona Maria Leopoldiua wollte nicht aufsehen. Mit den Zehenspitzen bewegte sie eine Blume auf dem steinernen Fußboden hin und her. Der junge Mann steckte resigniert beide Daumen zwischen das Hemd und den Hosenbund und verwandte kein Auge von dem jungen Mädchen. Er zuckte leise die Achseln — lächelnd — und trat an seine Schwestertochter heran. Aber — hast du mich denn heute gar nicht lieb, Marina? Er ergriff ihre eine Hand, die sie auf dem Rücken hielt, und sprach mit erheuchelt beleidigter, halb einschmeichelnder, halb spottender Stimme, als habe er es mit einem fünf¬ jährigen Kinde zu tun. Das junge Mädchen sah endlich zu ihm auf, von der Seite, ohne den Kopf zu wenden — scheu, von unten nach oben —, ohne seinen Augen begegnen zu wollen. Sie rümpfte vornehm und mißbilligend die Nase und zog sich ein wenig zurück. Er lachte laut und schlang den Arm um ihre Taille. Manolito! sagte sie leise. Keins von den Kindern des Herzogs von Jnfantado

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_294416/52>, abgerufen am 23.07.2024.