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Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Drittes Vierteljahr.

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Im Lande der tausend Seen

Ich habe den Jmatra in den verschiedensten Stimmungen und zu den
verschiedensten Zeiten gesehen und jedesmal einen unvergleichlich tiefen, nach¬
haltigen Eindruck von diesem Wiedersehen erhalten. Am großartigsten vielleicht
im Spätsommer des Jahres 1899, als durch einen gewaltigen, von Norden
her ausgeübten Druck, vermutlich durch sich stauende Eismassen des Ark¬
tischen Meeres verursacht -- und durch hinzutretende anhaltende Regengüsse alle
Seen und Flüsse Finnlands anschwollen und aus ihren Ufern traten. Damals
erreichte der Jmatra die nie zuvor gesehene enorme Höhe von achteinhalb
Metern über dem Normalstand! Von all den eben geschilderten Aussichts¬
punkten war nichts mehr zu sehen, alles war unter den reißenden Fluten ver¬
schwunden, sodaß wir nur von den hochliegenden Parkwegen aus den ins Riesen¬
größe gewachsnen Strom anstaunen konnten.

Damals machte sich auch der bei weitem unbedeutendere, wenngleich land¬
schaftlich viel schönere Vallinkoski imposant, wegen seiner hochangeschwollenen
Gewässer, die sich, vom leuchtenden Sonnengold Übergossen, in allen Farben
des Regenbogens schillernd über den steilen, hier die breiteste Stelle des Flu߬
betts durchschneidenden Granitwall in die Tiefe stürzten. Der Vallinkoski ist
ein von äußerst malerischen Ufern umgebner schöner Wasserfall, gleich dem
berühmten Rheinfall durch eine aus der Mitte der schäumenden Kaskaden auf¬
tauchende grüne Insel geteilt. Oberhalb des Falles, auf der höchsten Höhe
des beinahe senkrecht aufsteigenden felsigen Ufers, liegt auf dem waldigen
Bergrücken eine reizende Villa im Schweizer Stil, von deren rings um das
Haus laufendem Balkon man einen entzückenden Ausblick auf den Vallinkoski
und die sich schwarzblau von dem lichten Sommerhimmel abhebenden Kon¬
turen der von ernstem Nadelwald bestandnen Berghänge hat, die ihn in weitem
Umkreis umschließen.

Die Führer lieben es, zur Belustigung der Fremden gegen ein geringes
Entgelt eine Tonne oberhalb des Falls in den Fluß zu werfen, und es ist
amüsant, zu beobachten, wie lange das Ding von den Wellen gleich einem
Spielball hin und her geworfen wird, bis es endlich im Strudel verschwindet,
worauf es erst weit unterhalb des Falls wieder aus der Tiefe emportaucht.
Um wieviel bösartiger der "große Jmatra" ist, kann man erkennen, wenn
man ein ähnliches Experiment dort beobachtet. Ein starker Baumstamm,
oberhalb der Stromschnellen in den Strom geworfen, kommt in Splitter zer¬
fetzt unterhalb wieder zum Vorschein.

Der Vallinkoski ist nur sechs Kilometer vom Hotel entfernt, und man
kann mit Benutzung eines Wagens -- denn der zum größten Teil auf der
Landstraße hinführende Weg ist keine lohnende Fußpartie -- den Ausflug
mit genügendem Aufenthalt in zwei Stunden machen und sollte es nie verab¬
säumen, nach dem schwermütig-düstern Jmatra das Auge an dem freundlichen
Lichtbilde des kleinen Falles zu erquicken.

Das schöne Jmatrahotel ist inzwischen ein Raub der Flammen geworden,
wie wenig Jahre zuvor die mit so vielen Kosten aufgeführte, allen Ansprüchen
eines verwöhnten internationalen Touristenpublikums entsprechende Dependcmce,
die sofort nach der Einweihung bis auf den Grund niederbrannte. Das Hotel,
wie wir es gekannt haben, war ein hoher imposanter Bau nach schwedischer Art
mit offnen Veranden und breiten Holzbalkons. Die schönen, von schlanken, höl¬
zernen Säulen getragnen hohen Säle waren geschmückt mit zum Verkauf be¬
stimmten Ölgemälden namhafter einheimischer und russischer Künstler, die alle
das Jmatramvtiv behandelten, sodaß sich der Käufer an Ort und Stelle von
der Naturtreue des Kunstwerks überzeugen konnte. Die an den großen Speise-
saal angrenzenden Nebenräume enthielten eine permanente Ausstellung finnischer
Industrie: schöne Holzschnitzereien, Brandarbeiten und Leinenstickereien sowre
eine Sammlung finnischer Altertümer. Von all diesen zum Teil sehr wert¬
vollen Dingen ist bei dem Brande nichts gerettet worden, denn das Feuer


Im Lande der tausend Seen

Ich habe den Jmatra in den verschiedensten Stimmungen und zu den
verschiedensten Zeiten gesehen und jedesmal einen unvergleichlich tiefen, nach¬
haltigen Eindruck von diesem Wiedersehen erhalten. Am großartigsten vielleicht
im Spätsommer des Jahres 1899, als durch einen gewaltigen, von Norden
her ausgeübten Druck, vermutlich durch sich stauende Eismassen des Ark¬
tischen Meeres verursacht — und durch hinzutretende anhaltende Regengüsse alle
Seen und Flüsse Finnlands anschwollen und aus ihren Ufern traten. Damals
erreichte der Jmatra die nie zuvor gesehene enorme Höhe von achteinhalb
Metern über dem Normalstand! Von all den eben geschilderten Aussichts¬
punkten war nichts mehr zu sehen, alles war unter den reißenden Fluten ver¬
schwunden, sodaß wir nur von den hochliegenden Parkwegen aus den ins Riesen¬
größe gewachsnen Strom anstaunen konnten.

Damals machte sich auch der bei weitem unbedeutendere, wenngleich land¬
schaftlich viel schönere Vallinkoski imposant, wegen seiner hochangeschwollenen
Gewässer, die sich, vom leuchtenden Sonnengold Übergossen, in allen Farben
des Regenbogens schillernd über den steilen, hier die breiteste Stelle des Flu߬
betts durchschneidenden Granitwall in die Tiefe stürzten. Der Vallinkoski ist
ein von äußerst malerischen Ufern umgebner schöner Wasserfall, gleich dem
berühmten Rheinfall durch eine aus der Mitte der schäumenden Kaskaden auf¬
tauchende grüne Insel geteilt. Oberhalb des Falles, auf der höchsten Höhe
des beinahe senkrecht aufsteigenden felsigen Ufers, liegt auf dem waldigen
Bergrücken eine reizende Villa im Schweizer Stil, von deren rings um das
Haus laufendem Balkon man einen entzückenden Ausblick auf den Vallinkoski
und die sich schwarzblau von dem lichten Sommerhimmel abhebenden Kon¬
turen der von ernstem Nadelwald bestandnen Berghänge hat, die ihn in weitem
Umkreis umschließen.

Die Führer lieben es, zur Belustigung der Fremden gegen ein geringes
Entgelt eine Tonne oberhalb des Falls in den Fluß zu werfen, und es ist
amüsant, zu beobachten, wie lange das Ding von den Wellen gleich einem
Spielball hin und her geworfen wird, bis es endlich im Strudel verschwindet,
worauf es erst weit unterhalb des Falls wieder aus der Tiefe emportaucht.
Um wieviel bösartiger der „große Jmatra" ist, kann man erkennen, wenn
man ein ähnliches Experiment dort beobachtet. Ein starker Baumstamm,
oberhalb der Stromschnellen in den Strom geworfen, kommt in Splitter zer¬
fetzt unterhalb wieder zum Vorschein.

Der Vallinkoski ist nur sechs Kilometer vom Hotel entfernt, und man
kann mit Benutzung eines Wagens — denn der zum größten Teil auf der
Landstraße hinführende Weg ist keine lohnende Fußpartie — den Ausflug
mit genügendem Aufenthalt in zwei Stunden machen und sollte es nie verab¬
säumen, nach dem schwermütig-düstern Jmatra das Auge an dem freundlichen
Lichtbilde des kleinen Falles zu erquicken.

Das schöne Jmatrahotel ist inzwischen ein Raub der Flammen geworden,
wie wenig Jahre zuvor die mit so vielen Kosten aufgeführte, allen Ansprüchen
eines verwöhnten internationalen Touristenpublikums entsprechende Dependcmce,
die sofort nach der Einweihung bis auf den Grund niederbrannte. Das Hotel,
wie wir es gekannt haben, war ein hoher imposanter Bau nach schwedischer Art
mit offnen Veranden und breiten Holzbalkons. Die schönen, von schlanken, höl¬
zernen Säulen getragnen hohen Säle waren geschmückt mit zum Verkauf be¬
stimmten Ölgemälden namhafter einheimischer und russischer Künstler, die alle
das Jmatramvtiv behandelten, sodaß sich der Käufer an Ort und Stelle von
der Naturtreue des Kunstwerks überzeugen konnte. Die an den großen Speise-
saal angrenzenden Nebenräume enthielten eine permanente Ausstellung finnischer
Industrie: schöne Holzschnitzereien, Brandarbeiten und Leinenstickereien sowre
eine Sammlung finnischer Altertümer. Von all diesen zum Teil sehr wert¬
vollen Dingen ist bei dem Brande nichts gerettet worden, denn das Feuer


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[0230] Im Lande der tausend Seen Ich habe den Jmatra in den verschiedensten Stimmungen und zu den verschiedensten Zeiten gesehen und jedesmal einen unvergleichlich tiefen, nach¬ haltigen Eindruck von diesem Wiedersehen erhalten. Am großartigsten vielleicht im Spätsommer des Jahres 1899, als durch einen gewaltigen, von Norden her ausgeübten Druck, vermutlich durch sich stauende Eismassen des Ark¬ tischen Meeres verursacht — und durch hinzutretende anhaltende Regengüsse alle Seen und Flüsse Finnlands anschwollen und aus ihren Ufern traten. Damals erreichte der Jmatra die nie zuvor gesehene enorme Höhe von achteinhalb Metern über dem Normalstand! Von all den eben geschilderten Aussichts¬ punkten war nichts mehr zu sehen, alles war unter den reißenden Fluten ver¬ schwunden, sodaß wir nur von den hochliegenden Parkwegen aus den ins Riesen¬ größe gewachsnen Strom anstaunen konnten. Damals machte sich auch der bei weitem unbedeutendere, wenngleich land¬ schaftlich viel schönere Vallinkoski imposant, wegen seiner hochangeschwollenen Gewässer, die sich, vom leuchtenden Sonnengold Übergossen, in allen Farben des Regenbogens schillernd über den steilen, hier die breiteste Stelle des Flu߬ betts durchschneidenden Granitwall in die Tiefe stürzten. Der Vallinkoski ist ein von äußerst malerischen Ufern umgebner schöner Wasserfall, gleich dem berühmten Rheinfall durch eine aus der Mitte der schäumenden Kaskaden auf¬ tauchende grüne Insel geteilt. Oberhalb des Falles, auf der höchsten Höhe des beinahe senkrecht aufsteigenden felsigen Ufers, liegt auf dem waldigen Bergrücken eine reizende Villa im Schweizer Stil, von deren rings um das Haus laufendem Balkon man einen entzückenden Ausblick auf den Vallinkoski und die sich schwarzblau von dem lichten Sommerhimmel abhebenden Kon¬ turen der von ernstem Nadelwald bestandnen Berghänge hat, die ihn in weitem Umkreis umschließen. Die Führer lieben es, zur Belustigung der Fremden gegen ein geringes Entgelt eine Tonne oberhalb des Falls in den Fluß zu werfen, und es ist amüsant, zu beobachten, wie lange das Ding von den Wellen gleich einem Spielball hin und her geworfen wird, bis es endlich im Strudel verschwindet, worauf es erst weit unterhalb des Falls wieder aus der Tiefe emportaucht. Um wieviel bösartiger der „große Jmatra" ist, kann man erkennen, wenn man ein ähnliches Experiment dort beobachtet. Ein starker Baumstamm, oberhalb der Stromschnellen in den Strom geworfen, kommt in Splitter zer¬ fetzt unterhalb wieder zum Vorschein. Der Vallinkoski ist nur sechs Kilometer vom Hotel entfernt, und man kann mit Benutzung eines Wagens — denn der zum größten Teil auf der Landstraße hinführende Weg ist keine lohnende Fußpartie — den Ausflug mit genügendem Aufenthalt in zwei Stunden machen und sollte es nie verab¬ säumen, nach dem schwermütig-düstern Jmatra das Auge an dem freundlichen Lichtbilde des kleinen Falles zu erquicken. Das schöne Jmatrahotel ist inzwischen ein Raub der Flammen geworden, wie wenig Jahre zuvor die mit so vielen Kosten aufgeführte, allen Ansprüchen eines verwöhnten internationalen Touristenpublikums entsprechende Dependcmce, die sofort nach der Einweihung bis auf den Grund niederbrannte. Das Hotel, wie wir es gekannt haben, war ein hoher imposanter Bau nach schwedischer Art mit offnen Veranden und breiten Holzbalkons. Die schönen, von schlanken, höl¬ zernen Säulen getragnen hohen Säle waren geschmückt mit zum Verkauf be¬ stimmten Ölgemälden namhafter einheimischer und russischer Künstler, die alle das Jmatramvtiv behandelten, sodaß sich der Käufer an Ort und Stelle von der Naturtreue des Kunstwerks überzeugen konnte. Die an den großen Speise- saal angrenzenden Nebenräume enthielten eine permanente Ausstellung finnischer Industrie: schöne Holzschnitzereien, Brandarbeiten und Leinenstickereien sowre eine Sammlung finnischer Altertümer. Von all diesen zum Teil sehr wert¬ vollen Dingen ist bei dem Brande nichts gerettet worden, denn das Feuer

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_294416/230>, abgerufen am 23.07.2024.