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Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

geben würde, un coup av marks^u sur la. Ms as Mstuseno. Über den Haupt¬
redner schüttet Monsieur Leroux die ganze Schale seines Spottes aus; dieser druf
dsÄU se tout-d.-kalt loinwin visillarä habe keine Festrede gehalten, sondern zwei
Stunden lang wie im Traum ein Selbstgespräch geführt. Man könne die Rede
in drei Perioden einteilen: in der ersten habe man neugierig das vornehme Greisen¬
haupt bewundert, in der zweiten habe sich der Oberpräsident Herr von Moltke ver¬
geblich bemüht, gegen den Schlaf anzukämpfen, in der dritten hätten sich die anfangs
stolz erhobnen Banner der Studenten immer tiefer und tiefer gesenkt. Mit einem
höchst melancholischen Gesänge sei die verschlafne Feier beendigt worden. Mehr
über Kant und das Kantsche weiß der reisende Sprachlehrer oder Reporter seinen
Landsleuten nicht zu erzählen -- halt, noch eins! er vergißt nicht, gewissenhaft
zu berichten, daß der Professor Walter auf der Straße ausgeglitten und durch
diesen Sturz sur Is üsirisro aus seinen provenzalischen Träumereien aufgeschreckt
worden sei. Dem Professor Koschwitz (er schreibt ihn Xoosnnit", also fast chinesisch)
läßt er zwar Gerechtigkeit widerfahren, aber im übrigen erscheint ihm doch die
Stadt der reinen Vernunft als ein merkwürdiger Raritätenkasten. Der Himmel
behüte die andern Universitäten vor solchen ausländischen Berichterstattern!






Herausgegeben von Johannes Grunow in Leipzig
Verlag von Fr. Will). Grunow in Leipzig -- Druck von Karl Marquart in Leipzig


Alle für die Grenzboten bestimmten Aufsätze und Zuschriften wolle man an den Verleger
persönlich richten (I. Grunow, Firma: Fr. Wilh. Grunow, Jnselstraße 20).

Die Manuskripte werden deutlich und sauber und nur auf die eine Seite des Papiers
geschrieben mit breiten: Rande erbeten.




Deutsches
Erzeugnis




Maßgebliches und Unmaßgebliches

geben würde, un coup av marks^u sur la. Ms as Mstuseno. Über den Haupt¬
redner schüttet Monsieur Leroux die ganze Schale seines Spottes aus; dieser druf
dsÄU se tout-d.-kalt loinwin visillarä habe keine Festrede gehalten, sondern zwei
Stunden lang wie im Traum ein Selbstgespräch geführt. Man könne die Rede
in drei Perioden einteilen: in der ersten habe man neugierig das vornehme Greisen¬
haupt bewundert, in der zweiten habe sich der Oberpräsident Herr von Moltke ver¬
geblich bemüht, gegen den Schlaf anzukämpfen, in der dritten hätten sich die anfangs
stolz erhobnen Banner der Studenten immer tiefer und tiefer gesenkt. Mit einem
höchst melancholischen Gesänge sei die verschlafne Feier beendigt worden. Mehr
über Kant und das Kantsche weiß der reisende Sprachlehrer oder Reporter seinen
Landsleuten nicht zu erzählen — halt, noch eins! er vergißt nicht, gewissenhaft
zu berichten, daß der Professor Walter auf der Straße ausgeglitten und durch
diesen Sturz sur Is üsirisro aus seinen provenzalischen Träumereien aufgeschreckt
worden sei. Dem Professor Koschwitz (er schreibt ihn Xoosnnit«, also fast chinesisch)
läßt er zwar Gerechtigkeit widerfahren, aber im übrigen erscheint ihm doch die
Stadt der reinen Vernunft als ein merkwürdiger Raritätenkasten. Der Himmel
behüte die andern Universitäten vor solchen ausländischen Berichterstattern!






Herausgegeben von Johannes Grunow in Leipzig
Verlag von Fr. Will). Grunow in Leipzig — Druck von Karl Marquart in Leipzig


Alle für die Grenzboten bestimmten Aufsätze und Zuschriften wolle man an den Verleger
persönlich richten (I. Grunow, Firma: Fr. Wilh. Grunow, Jnselstraße 20).

Die Manuskripte werden deutlich und sauber und nur auf die eine Seite des Papiers
geschrieben mit breiten: Rande erbeten.




Deutsches
Erzeugnis




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[0564] Maßgebliches und Unmaßgebliches geben würde, un coup av marks^u sur la. Ms as Mstuseno. Über den Haupt¬ redner schüttet Monsieur Leroux die ganze Schale seines Spottes aus; dieser druf dsÄU se tout-d.-kalt loinwin visillarä habe keine Festrede gehalten, sondern zwei Stunden lang wie im Traum ein Selbstgespräch geführt. Man könne die Rede in drei Perioden einteilen: in der ersten habe man neugierig das vornehme Greisen¬ haupt bewundert, in der zweiten habe sich der Oberpräsident Herr von Moltke ver¬ geblich bemüht, gegen den Schlaf anzukämpfen, in der dritten hätten sich die anfangs stolz erhobnen Banner der Studenten immer tiefer und tiefer gesenkt. Mit einem höchst melancholischen Gesänge sei die verschlafne Feier beendigt worden. Mehr über Kant und das Kantsche weiß der reisende Sprachlehrer oder Reporter seinen Landsleuten nicht zu erzählen — halt, noch eins! er vergißt nicht, gewissenhaft zu berichten, daß der Professor Walter auf der Straße ausgeglitten und durch diesen Sturz sur Is üsirisro aus seinen provenzalischen Träumereien aufgeschreckt worden sei. Dem Professor Koschwitz (er schreibt ihn Xoosnnit«, also fast chinesisch) läßt er zwar Gerechtigkeit widerfahren, aber im übrigen erscheint ihm doch die Stadt der reinen Vernunft als ein merkwürdiger Raritätenkasten. Der Himmel behüte die andern Universitäten vor solchen ausländischen Berichterstattern! Herausgegeben von Johannes Grunow in Leipzig Verlag von Fr. Will). Grunow in Leipzig — Druck von Karl Marquart in Leipzig Alle für die Grenzboten bestimmten Aufsätze und Zuschriften wolle man an den Verleger persönlich richten (I. Grunow, Firma: Fr. Wilh. Grunow, Jnselstraße 20). Die Manuskripte werden deutlich und sauber und nur auf die eine Seite des Papiers geschrieben mit breiten: Rande erbeten. Deutsches Erzeugnis

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_292796/564>, abgerufen am 22.07.2024.