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Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Erstes Vierteljahr.

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Die Rlabunkerstraße

Elisabeth war noch immer schwach. Wenn sie eine Zeit lang gegangen war,
mußte sie sich wieder setzen und sich ausruhn. Auch ihre Gedanken ruhten sich aus,
und manchmal kam es ihr vor, als dämmerte sie durch das Dasein. Aber sie hörte
doch das Leben und das Treiben auf dem Dovenhof, das Fahren der Wagen, das
Sprechen der Menschen; sie horchte auf die Stimmen von Jetta und Irmgard, die
so viel frischer klangen als ehemals, und sie versuchte, den Wage" mit ihrem Jungen
selbst durch die Wege zu schieben. Aber es ging noch immer nicht. Sie war zu
krank gewesen, damals vor Weihnachten, und die Kräfte kehrten nur langsam zurück.

Frau Baronin sollten sich schonen! sagte Rosalie Drümpelmeier mit ihrer
ernsten, nachdrücklichen Stimme.

Elisabeth lächelte und setzte sich.

Dafür haben mich der Herr Baron eigens engagiert, daß ich ans die Frau
Baronin und ihre Schonung achten soll, sowie auf die kleinen Fräulein! fuhr
Rosalie fort, während sie ein Tuch um Elisabeths Schulteru legte.

Sie druf, Rosalie, Sie durs! versicherte die junge Frau etwas ungeduldig;
und nach einer Weile stand sie wieder auf, wanderte nach eiuer Seite, wo Rosalie
nicht war, und horchte auf das Rauschen der Bäume und das Singen der Nachtigallen.

Es war ihr noch immer wie ein Traum, dieses alte Gutshaus mit den hohen
dunkeln Zimmern, der verträumte Garten, und die Felder und Wiesen, die Wolf
jetzt bewirtschaftete. Zwei Monate laug hatte Elisabeth kein klares Bewußtsein ge¬
habt; als sie dann wieder um sich sehen und ihre Umgebung erkennen konnte, lag
sie in einem schön eingerichteten Zimmer, und ihr Mann beugte sich über sie.

Wolf! sagte sie leise und atemlos.

Er küßte ihre Hand.

Keine Aufregung, Liebling; es ist alles vorüber!

Ja, es war vorüber. Krankheit und Angst, Sorge und Sehnsucht. Er, den
sie liebte, stand neben ihrem Lager und lächelte sie an; im anstoßenden Zimmer
hörte sie die kräftig schreiende Stimme des Kindes, an dessen Ankunft sie mit Grauen
gedacht hatte.

War es denn alles ein Traum?

Mit den zunehmenden Kräften kam die Erinnerung, und eines Tags fuhr sie
aus hindämmernden Schlaf auf.

Herr Müller -- wo ist Herr Müller!

Der gute Herr Müller! Wolf antwortete ihr lächelnd. Er ist tot; wir wollen
seiner stets in Dankbarkeit gedenken!

Da sah sie den alten sonderbaren Mann wieder vor sich, hörte seine klagende
Stimme und ihre eignen leisen Antworten. Sie waren gute Freunde geworden,
der alte Mann und die junge Frau, und ihr hatte er seine Seele geöffnet. Ihm
war viel Bitterkeit im Leben widerfahren; vielleicht war es Elisabeths linde Gegen¬
wart gewesen, die ihn ausgesöhnt hatte mit den vielen unbeantworteten Fragen
seines Daseins. Sanft und friedlich war er eines Tags, mit ihrer Hand in der
seinen, eingeschlafen, an dem Tage, wo sie mit gewaltsamer Anstrengung noch zu
ihm hinaufgekommen war und dann, nach seinein Scheiden, ihre eigne Wohnung
nicht mehr verlassen hatte.

Der gute Herr Müller. Ja, er mußte gut gewesen sein. Er hatte ihrer
gedacht und ihr sein Geld vermacht; allmählich hatte sie es erfahren, und Wolf
bestätigte ihr die Tatsache. Er sprach allerdings nicht gern darüber und dachte
nur mit Widerwillen an die Klcibunkerstraße und Panlinenterrcisse, an alles, was
damit zusammenhing; aber Herrn Müllers Geld war nicht zu verachten.

Ich habe gleich meine Auszahlung für den Dovenhof gemacht, sagte Wolf zu
Elisabeth, als sie etwas kräftiger geworden war, und er mit ihr über Geschäftliches
sprechen konnte. Hoffentlich ist es dir so recht. Für unsern Jungen war es doch
das beste.

Gewiß! entgegnete sie hastig. Mit dem Gelde kannst du schalten nach deinem
Wohlgefallen.


Die Rlabunkerstraße

Elisabeth war noch immer schwach. Wenn sie eine Zeit lang gegangen war,
mußte sie sich wieder setzen und sich ausruhn. Auch ihre Gedanken ruhten sich aus,
und manchmal kam es ihr vor, als dämmerte sie durch das Dasein. Aber sie hörte
doch das Leben und das Treiben auf dem Dovenhof, das Fahren der Wagen, das
Sprechen der Menschen; sie horchte auf die Stimmen von Jetta und Irmgard, die
so viel frischer klangen als ehemals, und sie versuchte, den Wage» mit ihrem Jungen
selbst durch die Wege zu schieben. Aber es ging noch immer nicht. Sie war zu
krank gewesen, damals vor Weihnachten, und die Kräfte kehrten nur langsam zurück.

Frau Baronin sollten sich schonen! sagte Rosalie Drümpelmeier mit ihrer
ernsten, nachdrücklichen Stimme.

Elisabeth lächelte und setzte sich.

Dafür haben mich der Herr Baron eigens engagiert, daß ich ans die Frau
Baronin und ihre Schonung achten soll, sowie auf die kleinen Fräulein! fuhr
Rosalie fort, während sie ein Tuch um Elisabeths Schulteru legte.

Sie druf, Rosalie, Sie durs! versicherte die junge Frau etwas ungeduldig;
und nach einer Weile stand sie wieder auf, wanderte nach eiuer Seite, wo Rosalie
nicht war, und horchte auf das Rauschen der Bäume und das Singen der Nachtigallen.

Es war ihr noch immer wie ein Traum, dieses alte Gutshaus mit den hohen
dunkeln Zimmern, der verträumte Garten, und die Felder und Wiesen, die Wolf
jetzt bewirtschaftete. Zwei Monate laug hatte Elisabeth kein klares Bewußtsein ge¬
habt; als sie dann wieder um sich sehen und ihre Umgebung erkennen konnte, lag
sie in einem schön eingerichteten Zimmer, und ihr Mann beugte sich über sie.

Wolf! sagte sie leise und atemlos.

Er küßte ihre Hand.

Keine Aufregung, Liebling; es ist alles vorüber!

Ja, es war vorüber. Krankheit und Angst, Sorge und Sehnsucht. Er, den
sie liebte, stand neben ihrem Lager und lächelte sie an; im anstoßenden Zimmer
hörte sie die kräftig schreiende Stimme des Kindes, an dessen Ankunft sie mit Grauen
gedacht hatte.

War es denn alles ein Traum?

Mit den zunehmenden Kräften kam die Erinnerung, und eines Tags fuhr sie
aus hindämmernden Schlaf auf.

Herr Müller — wo ist Herr Müller!

Der gute Herr Müller! Wolf antwortete ihr lächelnd. Er ist tot; wir wollen
seiner stets in Dankbarkeit gedenken!

Da sah sie den alten sonderbaren Mann wieder vor sich, hörte seine klagende
Stimme und ihre eignen leisen Antworten. Sie waren gute Freunde geworden,
der alte Mann und die junge Frau, und ihr hatte er seine Seele geöffnet. Ihm
war viel Bitterkeit im Leben widerfahren; vielleicht war es Elisabeths linde Gegen¬
wart gewesen, die ihn ausgesöhnt hatte mit den vielen unbeantworteten Fragen
seines Daseins. Sanft und friedlich war er eines Tags, mit ihrer Hand in der
seinen, eingeschlafen, an dem Tage, wo sie mit gewaltsamer Anstrengung noch zu
ihm hinaufgekommen war und dann, nach seinein Scheiden, ihre eigne Wohnung
nicht mehr verlassen hatte.

Der gute Herr Müller. Ja, er mußte gut gewesen sein. Er hatte ihrer
gedacht und ihr sein Geld vermacht; allmählich hatte sie es erfahren, und Wolf
bestätigte ihr die Tatsache. Er sprach allerdings nicht gern darüber und dachte
nur mit Widerwillen an die Klcibunkerstraße und Panlinenterrcisse, an alles, was
damit zusammenhing; aber Herrn Müllers Geld war nicht zu verachten.

Ich habe gleich meine Auszahlung für den Dovenhof gemacht, sagte Wolf zu
Elisabeth, als sie etwas kräftiger geworden war, und er mit ihr über Geschäftliches
sprechen konnte. Hoffentlich ist es dir so recht. Für unsern Jungen war es doch
das beste.

Gewiß! entgegnete sie hastig. Mit dem Gelde kannst du schalten nach deinem
Wohlgefallen.


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[0428] Die Rlabunkerstraße Elisabeth war noch immer schwach. Wenn sie eine Zeit lang gegangen war, mußte sie sich wieder setzen und sich ausruhn. Auch ihre Gedanken ruhten sich aus, und manchmal kam es ihr vor, als dämmerte sie durch das Dasein. Aber sie hörte doch das Leben und das Treiben auf dem Dovenhof, das Fahren der Wagen, das Sprechen der Menschen; sie horchte auf die Stimmen von Jetta und Irmgard, die so viel frischer klangen als ehemals, und sie versuchte, den Wage» mit ihrem Jungen selbst durch die Wege zu schieben. Aber es ging noch immer nicht. Sie war zu krank gewesen, damals vor Weihnachten, und die Kräfte kehrten nur langsam zurück. Frau Baronin sollten sich schonen! sagte Rosalie Drümpelmeier mit ihrer ernsten, nachdrücklichen Stimme. Elisabeth lächelte und setzte sich. Dafür haben mich der Herr Baron eigens engagiert, daß ich ans die Frau Baronin und ihre Schonung achten soll, sowie auf die kleinen Fräulein! fuhr Rosalie fort, während sie ein Tuch um Elisabeths Schulteru legte. Sie druf, Rosalie, Sie durs! versicherte die junge Frau etwas ungeduldig; und nach einer Weile stand sie wieder auf, wanderte nach eiuer Seite, wo Rosalie nicht war, und horchte auf das Rauschen der Bäume und das Singen der Nachtigallen. Es war ihr noch immer wie ein Traum, dieses alte Gutshaus mit den hohen dunkeln Zimmern, der verträumte Garten, und die Felder und Wiesen, die Wolf jetzt bewirtschaftete. Zwei Monate laug hatte Elisabeth kein klares Bewußtsein ge¬ habt; als sie dann wieder um sich sehen und ihre Umgebung erkennen konnte, lag sie in einem schön eingerichteten Zimmer, und ihr Mann beugte sich über sie. Wolf! sagte sie leise und atemlos. Er küßte ihre Hand. Keine Aufregung, Liebling; es ist alles vorüber! Ja, es war vorüber. Krankheit und Angst, Sorge und Sehnsucht. Er, den sie liebte, stand neben ihrem Lager und lächelte sie an; im anstoßenden Zimmer hörte sie die kräftig schreiende Stimme des Kindes, an dessen Ankunft sie mit Grauen gedacht hatte. War es denn alles ein Traum? Mit den zunehmenden Kräften kam die Erinnerung, und eines Tags fuhr sie aus hindämmernden Schlaf auf. Herr Müller — wo ist Herr Müller! Der gute Herr Müller! Wolf antwortete ihr lächelnd. Er ist tot; wir wollen seiner stets in Dankbarkeit gedenken! Da sah sie den alten sonderbaren Mann wieder vor sich, hörte seine klagende Stimme und ihre eignen leisen Antworten. Sie waren gute Freunde geworden, der alte Mann und die junge Frau, und ihr hatte er seine Seele geöffnet. Ihm war viel Bitterkeit im Leben widerfahren; vielleicht war es Elisabeths linde Gegen¬ wart gewesen, die ihn ausgesöhnt hatte mit den vielen unbeantworteten Fragen seines Daseins. Sanft und friedlich war er eines Tags, mit ihrer Hand in der seinen, eingeschlafen, an dem Tage, wo sie mit gewaltsamer Anstrengung noch zu ihm hinaufgekommen war und dann, nach seinein Scheiden, ihre eigne Wohnung nicht mehr verlassen hatte. Der gute Herr Müller. Ja, er mußte gut gewesen sein. Er hatte ihrer gedacht und ihr sein Geld vermacht; allmählich hatte sie es erfahren, und Wolf bestätigte ihr die Tatsache. Er sprach allerdings nicht gern darüber und dachte nur mit Widerwillen an die Klcibunkerstraße und Panlinenterrcisse, an alles, was damit zusammenhing; aber Herrn Müllers Geld war nicht zu verachten. Ich habe gleich meine Auszahlung für den Dovenhof gemacht, sagte Wolf zu Elisabeth, als sie etwas kräftiger geworden war, und er mit ihr über Geschäftliches sprechen konnte. Hoffentlich ist es dir so recht. Für unsern Jungen war es doch das beste. Gewiß! entgegnete sie hastig. Mit dem Gelde kannst du schalten nach deinem Wohlgefallen.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_292796/428>, abgerufen am 01.07.2024.