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Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Erstes Vierteljahr.

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Vie Alalmnkerstraße

Mädchen dürfen sich nicht zieren; dadurch verlieren sie an Reiz.

Haben Sie denn eigentlich die Gehaltserhöhung erhalten? erkundigte sie sich,
ohne auf seine Worte zu achten.

Er wurde rot.

Nein! Nachdem ich zweimal vergebens im Vorzimmer der Äbtissin gewartet
hatte, ließ sie mich zu sich eintreten, und als ich meinen Wunsch ausgesprochen hatte,
hielt mir die Gräfin Eberstein eine Pauke. Diese alten Damen können entsetzlich
reden; ich kam mir vor wie ein Schwächling, als ich vor ihnen stand.

Sie sagten nichts?

Ich hatte Mitleid mit ihrer Gebrechlichkeit und ging schweigend davon.

Melitta brach in Helles Gelächter aus.

Wenn Tante Betty hörte, daß Sie sie gebrechlich nennen! Ich glaube, sie hat
"och nie einen Schnupfen gehabt und ist gesünder als Sie.

Klaus wurde von ihrer Fröhlichkeit angesteckt und begann selbst zu lachen;
dann verschanzte er sich wieder hinter seine gesträubte Würde.

Mag die Gräfin gesund oder krank sein, jedenfalls hat sie sich sehr unpassend
gegen mich benommen. Aristokraten taugen eben nichts; das habe ich bei diesem
Baron Wolffenradt gemerkt, der jetzt im Äbtissiunenhcmse herumsitzt und den großen
Herrn spielt, obgleich er nur eine Art Kassierer ist. Ich habe ihm schon einmal meine
Meinung gesagt und werde nicht verfehlen, es bei Gelegenheit noch einmal zu tun.

Melitta sah den Sprecher mit einem kühlen Blick an.

Ich kann mir nicht denken, daß sich Baron Wolffenradt anders als passend
benimmt. Außerdem ist er sehr viel älter als Sie, und Sie dürfen ihm nicht
Ihre Meinung sagen.

Klaus nahm die Pfeife aus dem Munde.

Dieser Patron scheint ein Freund von Ihnen zu sein, Fräulein! Er schien
mir aber einen Trauring zu tragen.

Er ist verheiratet. Aber er ist sehr nett!

Melittas Ton klang trotzig, und Klaus lächelte argwöhnisch.

Lassen Sie sich nicht mit einem solchen Kerl ein, Fräulein. Der segelt unter
Trauringflagge, und das sind die gefährlichsten Verführer!

Wenn Leute verheiratet sind, müssen sie doch einen Trauring tragen!

Vielleicht, aber man braucht nicht zu heiraten und ist dann viel aufrichtiger.

Wollen Sie niemals heiraten?

Melitta fand die Unterhaltung wieder ergötzlich.

Nein, niemals. Ich bin für freie Liebe, das ist die beste und dauerhafteste!
Kommen Sie, Fräulein, setzen Sie sich nur ruhig neben mich. Ich tun Ihnen
nichts und lese Ihnen mein letztes Gedicht vor!

Aber Melitta erhob sich.

Augenblicklich habe ich keine Zeit mehr!

Sie war gegangen, ehe sich Klaus Fuchsins besinnen konnte. Nun saß er
allein auf seinem Weidenstumpf, rauchte und sprach allerhand ärgerliche Worte in
die Rauchwolken. Es war ihm nicht ganz klar, aber das schöne heitere Mädchen
hatte es ihm doch angetan, und daß sie ihn von sich entfernt hielt, reizte ihn.
Aber er war doch zu bequem und zu sehr von sich eingenommen, als daß er
seiner langen Pfeife hätte entsagen und liebenswürdiger werden mögen. Nach seiner
Ansicht waren die Mädchen doch nur dazu da, sich in ihn zu verlieben.

Melitta dachte nicht mehr an ihn. Er belustigte sie. und manchmal hatte sie
Interesse für ihn; als sie aber jetzt vom Pachthof durch den Klosterpark und dann
zum Kreuzgang wanderte, hatte sie hundert andre Gedanken. Wolf Wolffenradt
sah sie wenig, und Tante Betty wurde mit jedem Tage unliebenswüringcr. Melüta
liebte das Kloster und sein stilles vornehmes Leben, besonders wenn ste steh gelegent¬
lich auch einmal mit Männern unterhalten konnte; aber sie sah ein, daß es besser
wäre, möglichst bald eine neue Stellung zu finden. Ach diese neuen Stellungen!


Vie Alalmnkerstraße

Mädchen dürfen sich nicht zieren; dadurch verlieren sie an Reiz.

Haben Sie denn eigentlich die Gehaltserhöhung erhalten? erkundigte sie sich,
ohne auf seine Worte zu achten.

Er wurde rot.

Nein! Nachdem ich zweimal vergebens im Vorzimmer der Äbtissin gewartet
hatte, ließ sie mich zu sich eintreten, und als ich meinen Wunsch ausgesprochen hatte,
hielt mir die Gräfin Eberstein eine Pauke. Diese alten Damen können entsetzlich
reden; ich kam mir vor wie ein Schwächling, als ich vor ihnen stand.

Sie sagten nichts?

Ich hatte Mitleid mit ihrer Gebrechlichkeit und ging schweigend davon.

Melitta brach in Helles Gelächter aus.

Wenn Tante Betty hörte, daß Sie sie gebrechlich nennen! Ich glaube, sie hat
"och nie einen Schnupfen gehabt und ist gesünder als Sie.

Klaus wurde von ihrer Fröhlichkeit angesteckt und begann selbst zu lachen;
dann verschanzte er sich wieder hinter seine gesträubte Würde.

Mag die Gräfin gesund oder krank sein, jedenfalls hat sie sich sehr unpassend
gegen mich benommen. Aristokraten taugen eben nichts; das habe ich bei diesem
Baron Wolffenradt gemerkt, der jetzt im Äbtissiunenhcmse herumsitzt und den großen
Herrn spielt, obgleich er nur eine Art Kassierer ist. Ich habe ihm schon einmal meine
Meinung gesagt und werde nicht verfehlen, es bei Gelegenheit noch einmal zu tun.

Melitta sah den Sprecher mit einem kühlen Blick an.

Ich kann mir nicht denken, daß sich Baron Wolffenradt anders als passend
benimmt. Außerdem ist er sehr viel älter als Sie, und Sie dürfen ihm nicht
Ihre Meinung sagen.

Klaus nahm die Pfeife aus dem Munde.

Dieser Patron scheint ein Freund von Ihnen zu sein, Fräulein! Er schien
mir aber einen Trauring zu tragen.

Er ist verheiratet. Aber er ist sehr nett!

Melittas Ton klang trotzig, und Klaus lächelte argwöhnisch.

Lassen Sie sich nicht mit einem solchen Kerl ein, Fräulein. Der segelt unter
Trauringflagge, und das sind die gefährlichsten Verführer!

Wenn Leute verheiratet sind, müssen sie doch einen Trauring tragen!

Vielleicht, aber man braucht nicht zu heiraten und ist dann viel aufrichtiger.

Wollen Sie niemals heiraten?

Melitta fand die Unterhaltung wieder ergötzlich.

Nein, niemals. Ich bin für freie Liebe, das ist die beste und dauerhafteste!
Kommen Sie, Fräulein, setzen Sie sich nur ruhig neben mich. Ich tun Ihnen
nichts und lese Ihnen mein letztes Gedicht vor!

Aber Melitta erhob sich.

Augenblicklich habe ich keine Zeit mehr!

Sie war gegangen, ehe sich Klaus Fuchsins besinnen konnte. Nun saß er
allein auf seinem Weidenstumpf, rauchte und sprach allerhand ärgerliche Worte in
die Rauchwolken. Es war ihm nicht ganz klar, aber das schöne heitere Mädchen
hatte es ihm doch angetan, und daß sie ihn von sich entfernt hielt, reizte ihn.
Aber er war doch zu bequem und zu sehr von sich eingenommen, als daß er
seiner langen Pfeife hätte entsagen und liebenswürdiger werden mögen. Nach seiner
Ansicht waren die Mädchen doch nur dazu da, sich in ihn zu verlieben.

Melitta dachte nicht mehr an ihn. Er belustigte sie. und manchmal hatte sie
Interesse für ihn; als sie aber jetzt vom Pachthof durch den Klosterpark und dann
zum Kreuzgang wanderte, hatte sie hundert andre Gedanken. Wolf Wolffenradt
sah sie wenig, und Tante Betty wurde mit jedem Tage unliebenswüringcr. Melüta
liebte das Kloster und sein stilles vornehmes Leben, besonders wenn ste steh gelegent¬
lich auch einmal mit Männern unterhalten konnte; aber sie sah ein, daß es besser
wäre, möglichst bald eine neue Stellung zu finden. Ach diese neuen Stellungen!


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[0251] Vie Alalmnkerstraße Mädchen dürfen sich nicht zieren; dadurch verlieren sie an Reiz. Haben Sie denn eigentlich die Gehaltserhöhung erhalten? erkundigte sie sich, ohne auf seine Worte zu achten. Er wurde rot. Nein! Nachdem ich zweimal vergebens im Vorzimmer der Äbtissin gewartet hatte, ließ sie mich zu sich eintreten, und als ich meinen Wunsch ausgesprochen hatte, hielt mir die Gräfin Eberstein eine Pauke. Diese alten Damen können entsetzlich reden; ich kam mir vor wie ein Schwächling, als ich vor ihnen stand. Sie sagten nichts? Ich hatte Mitleid mit ihrer Gebrechlichkeit und ging schweigend davon. Melitta brach in Helles Gelächter aus. Wenn Tante Betty hörte, daß Sie sie gebrechlich nennen! Ich glaube, sie hat "och nie einen Schnupfen gehabt und ist gesünder als Sie. Klaus wurde von ihrer Fröhlichkeit angesteckt und begann selbst zu lachen; dann verschanzte er sich wieder hinter seine gesträubte Würde. Mag die Gräfin gesund oder krank sein, jedenfalls hat sie sich sehr unpassend gegen mich benommen. Aristokraten taugen eben nichts; das habe ich bei diesem Baron Wolffenradt gemerkt, der jetzt im Äbtissiunenhcmse herumsitzt und den großen Herrn spielt, obgleich er nur eine Art Kassierer ist. Ich habe ihm schon einmal meine Meinung gesagt und werde nicht verfehlen, es bei Gelegenheit noch einmal zu tun. Melitta sah den Sprecher mit einem kühlen Blick an. Ich kann mir nicht denken, daß sich Baron Wolffenradt anders als passend benimmt. Außerdem ist er sehr viel älter als Sie, und Sie dürfen ihm nicht Ihre Meinung sagen. Klaus nahm die Pfeife aus dem Munde. Dieser Patron scheint ein Freund von Ihnen zu sein, Fräulein! Er schien mir aber einen Trauring zu tragen. Er ist verheiratet. Aber er ist sehr nett! Melittas Ton klang trotzig, und Klaus lächelte argwöhnisch. Lassen Sie sich nicht mit einem solchen Kerl ein, Fräulein. Der segelt unter Trauringflagge, und das sind die gefährlichsten Verführer! Wenn Leute verheiratet sind, müssen sie doch einen Trauring tragen! Vielleicht, aber man braucht nicht zu heiraten und ist dann viel aufrichtiger. Wollen Sie niemals heiraten? Melitta fand die Unterhaltung wieder ergötzlich. Nein, niemals. Ich bin für freie Liebe, das ist die beste und dauerhafteste! Kommen Sie, Fräulein, setzen Sie sich nur ruhig neben mich. Ich tun Ihnen nichts und lese Ihnen mein letztes Gedicht vor! Aber Melitta erhob sich. Augenblicklich habe ich keine Zeit mehr! Sie war gegangen, ehe sich Klaus Fuchsins besinnen konnte. Nun saß er allein auf seinem Weidenstumpf, rauchte und sprach allerhand ärgerliche Worte in die Rauchwolken. Es war ihm nicht ganz klar, aber das schöne heitere Mädchen hatte es ihm doch angetan, und daß sie ihn von sich entfernt hielt, reizte ihn. Aber er war doch zu bequem und zu sehr von sich eingenommen, als daß er seiner langen Pfeife hätte entsagen und liebenswürdiger werden mögen. Nach seiner Ansicht waren die Mädchen doch nur dazu da, sich in ihn zu verlieben. Melitta dachte nicht mehr an ihn. Er belustigte sie. und manchmal hatte sie Interesse für ihn; als sie aber jetzt vom Pachthof durch den Klosterpark und dann zum Kreuzgang wanderte, hatte sie hundert andre Gedanken. Wolf Wolffenradt sah sie wenig, und Tante Betty wurde mit jedem Tage unliebenswüringcr. Melüta liebte das Kloster und sein stilles vornehmes Leben, besonders wenn ste steh gelegent¬ lich auch einmal mit Männern unterhalten konnte; aber sie sah ein, daß es besser wäre, möglichst bald eine neue Stellung zu finden. Ach diese neuen Stellungen!

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_292796/251>, abgerufen am 22.07.2024.