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Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

damit ein Steigen der meisten Etatspositionen. Die Kosten der Ablösung von
Schiffsbesatzungen sind von 1531490 ans 1814000 Mark, die Porto-, Depeschen-
und Frachtkosten von 340000 ans 514000 Mark gewachsen, für Mumtwn be,
Schießübungen. Saluten usw. sind 200000 Mark mehr eingestellt. d"s Torpedo-
und Minenwesen beansprucht an Personal- und sachlichen Mehrkosten 3o6388 Mart,
die Arbeiterversichernng im Bereich der Marineverwaltung verlangt nebst
Mark für Wohlfahrtseinrichtungen 796000 Mark. Im ganzen ist bei den fort¬
laufenden Ausgaben ein Plus vou sechs Millionen zu verzeichnen, eine ,amers,n
müßige und in der Sache liegende Steigerung.

Die einmaligen Ausgaben im ordentlichen Etat sind schon durch die Tages¬
presse spezialisiert bekannt geworden, Es handelt sich hierbei zunächst um Schiffs-
bäumten, sowie um die Raten für Artillerie- und Torpedvarmierung. Die Forde¬
rungen halten sich genau im Rahmen des Flottengesetzes. Es werden neu ge¬
fordert-. 2 Linienschiffe. 1 großer (Panzer-) Kreuzer, 3 kleine Kreuzer (wovon
als Ersatz). 1 Kanonenboot. 1 Artillcrietender und 1 Vermessungsschiff, ,in ganzen
WO 371000 Mark. 380000 Mark weniger als im Jahre vorher. Für die Lunen-
schiffe ist die Anschlagsumme die bisherige geblieben, sür deu B"u exrlu',ve
Armierung 15650000 Mark, die für den großen Kreuzer ist aus 1^W666 ^carr
"hohe worden (gegen 13500000). um dem Schiffe eine größere Geschmudigke.
geben zu können. Die Steigerung der einmaligen Kosten der Werften um o036die" .vcarr
entspricht nur den notwendigsten Anforderungen des überall erweiterten Dienst¬
betriebes, auch die erweiterten Bedürfnisse der Artillerieverwnltnng, des Torpedo-
"ut Minenwesens sowie der Garnisonverwaltnng enthalten nichts außerordentliches.
Kuxhaven erhält eine neue Kaserne für 200 Mann, die infolge der Vermehrung
der dortigen Garnison nötig wird. Bemerkenswert ist außerdem die beabsichtigte
Verlegung der Marineschule nach Mürwik bei Flensburg, die dazu dienen soll, der
Marineakademie in Kiel, deren Räume nicht mehr zureiche", eine weitere Aus¬
dehnung zu ermöglichen. Im Interesse der Ausbildung der Seeoffizieraspiranten
'se die Verlegung der Schule an einen ruhigern Ort dringend erwünscht Hervor¬
zuheben ist ferner der Ansatz von 200000 Mark zu erweiterten Versuchen der
Aotte in der Übernahme von Kohlen auf See. Es ist diese Übung f"r unsre
Flotte bei dem Mangel an Kohlenstationen von ganz besondern, Wert. Dieselbe
Summe von 200000 Mark wird zur Verstärkung der Kr.egsbckle,dnngsvorräte
gefordert


Der außerordentliche Etat

fordert für Hafen- und Hochbauten zunächst
nur weitere Raten für Dockbauten in Kiel und Wilhelmshaven, ferner für Er¬
weiterungen der Ban- und Ausrüstungsbassins, für die Verlegung der Torpedo-
Abteilungen usw von Kiel nach der Wieker Bucht nebst Erbauung von Kasernen
"ut Lazarett dort Ausbau der Werft zu Danzig (900000 Mary, die ersten Raten
Sum Bau eines Schwimmdocks für Torpedoboote auf der Werft zu Kiel und einer
Kaserne für 1200 Mann in Wilhelmshaven, ferner Geländeerwerb dort für die
Erweiterung der Marinecmlagen 500000 Mark.

^Ein weiterer interessanter Posten ist die erste Rate von 500000 Mark zur
Einrichtung von Liegeplätzen für die Artillerieschnlschiffe bei Sonderburg sowie für
dle dort nötigen Landbauten. Die Gesamtkoste" sind auf 1160000 Mark ver¬
anschlagt. Die Flensburger Bucht wird damit völlig in den Betrieb der Marine
einbezogen. Wie die Torpedoschulschiffe nach Mürwik. sollen die Artillerieschul ehr e
much Souderburg verlegt werden, da die Kieler Bucht mehr und mehr durch die
Schlachtflvtte in Anspruch genommen wird. Die Artillerieschnlschiffe sind infolge¬
dessen genötiat. andre Schießplätze aufzufuchen. und es soll ihnen demzufolge bei
^onderburg hierfür ein Stützpunkt geschaffen werden. Auch sonst mögen Grunde
fliegen, die technischen Schulschiffe der Flotte und ihren Betrieb ans der von
Zahr zu Jahr in steigenden, Maße von fremden Kriegsschiffe" besuchten K,eier
Bucht zu verlegen. An Festungsbauten ist der Fortgang der Verbesserungen an


Maßgebliches und Unmaßgebliches

damit ein Steigen der meisten Etatspositionen. Die Kosten der Ablösung von
Schiffsbesatzungen sind von 1531490 ans 1814000 Mark, die Porto-, Depeschen-
und Frachtkosten von 340000 ans 514000 Mark gewachsen, für Mumtwn be,
Schießübungen. Saluten usw. sind 200000 Mark mehr eingestellt. d"s Torpedo-
und Minenwesen beansprucht an Personal- und sachlichen Mehrkosten 3o6388 Mart,
die Arbeiterversichernng im Bereich der Marineverwaltung verlangt nebst
Mark für Wohlfahrtseinrichtungen 796000 Mark. Im ganzen ist bei den fort¬
laufenden Ausgaben ein Plus vou sechs Millionen zu verzeichnen, eine ,amers,n
müßige und in der Sache liegende Steigerung.

Die einmaligen Ausgaben im ordentlichen Etat sind schon durch die Tages¬
presse spezialisiert bekannt geworden, Es handelt sich hierbei zunächst um Schiffs-
bäumten, sowie um die Raten für Artillerie- und Torpedvarmierung. Die Forde¬
rungen halten sich genau im Rahmen des Flottengesetzes. Es werden neu ge¬
fordert-. 2 Linienschiffe. 1 großer (Panzer-) Kreuzer, 3 kleine Kreuzer (wovon
als Ersatz). 1 Kanonenboot. 1 Artillcrietender und 1 Vermessungsschiff, ,in ganzen
WO 371000 Mark. 380000 Mark weniger als im Jahre vorher. Für die Lunen-
schiffe ist die Anschlagsumme die bisherige geblieben, sür deu B«u exrlu',ve
Armierung 15650000 Mark, die für den großen Kreuzer ist aus 1^W666 ^carr
"hohe worden (gegen 13500000). um dem Schiffe eine größere Geschmudigke.
geben zu können. Die Steigerung der einmaligen Kosten der Werften um o036die» .vcarr
entspricht nur den notwendigsten Anforderungen des überall erweiterten Dienst¬
betriebes, auch die erweiterten Bedürfnisse der Artillerieverwnltnng, des Torpedo-
«ut Minenwesens sowie der Garnisonverwaltnng enthalten nichts außerordentliches.
Kuxhaven erhält eine neue Kaserne für 200 Mann, die infolge der Vermehrung
der dortigen Garnison nötig wird. Bemerkenswert ist außerdem die beabsichtigte
Verlegung der Marineschule nach Mürwik bei Flensburg, die dazu dienen soll, der
Marineakademie in Kiel, deren Räume nicht mehr zureiche», eine weitere Aus¬
dehnung zu ermöglichen. Im Interesse der Ausbildung der Seeoffizieraspiranten
'se die Verlegung der Schule an einen ruhigern Ort dringend erwünscht Hervor¬
zuheben ist ferner der Ansatz von 200000 Mark zu erweiterten Versuchen der
Aotte in der Übernahme von Kohlen auf See. Es ist diese Übung f"r unsre
Flotte bei dem Mangel an Kohlenstationen von ganz besondern, Wert. Dieselbe
Summe von 200000 Mark wird zur Verstärkung der Kr.egsbckle,dnngsvorräte
gefordert


Der außerordentliche Etat

fordert für Hafen- und Hochbauten zunächst
nur weitere Raten für Dockbauten in Kiel und Wilhelmshaven, ferner für Er¬
weiterungen der Ban- und Ausrüstungsbassins, für die Verlegung der Torpedo-
Abteilungen usw von Kiel nach der Wieker Bucht nebst Erbauung von Kasernen
"ut Lazarett dort Ausbau der Werft zu Danzig (900000 Mary, die ersten Raten
Sum Bau eines Schwimmdocks für Torpedoboote auf der Werft zu Kiel und einer
Kaserne für 1200 Mann in Wilhelmshaven, ferner Geländeerwerb dort für die
Erweiterung der Marinecmlagen 500000 Mark.

^Ein weiterer interessanter Posten ist die erste Rate von 500000 Mark zur
Einrichtung von Liegeplätzen für die Artillerieschnlschiffe bei Sonderburg sowie für
dle dort nötigen Landbauten. Die Gesamtkoste» sind auf 1160000 Mark ver¬
anschlagt. Die Flensburger Bucht wird damit völlig in den Betrieb der Marine
einbezogen. Wie die Torpedoschulschiffe nach Mürwik. sollen die Artillerieschul ehr e
much Souderburg verlegt werden, da die Kieler Bucht mehr und mehr durch die
Schlachtflvtte in Anspruch genommen wird. Die Artillerieschnlschiffe sind infolge¬
dessen genötiat. andre Schießplätze aufzufuchen. und es soll ihnen demzufolge bei
^onderburg hierfür ein Stützpunkt geschaffen werden. Auch sonst mögen Grunde
fliegen, die technischen Schulschiffe der Flotte und ihren Betrieb ans der von
Zahr zu Jahr in steigenden, Maße von fremden Kriegsschiffe» besuchten K,eier
Bucht zu verlegen. An Festungsbauten ist der Fortgang der Verbesserungen an


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[0675] Maßgebliches und Unmaßgebliches damit ein Steigen der meisten Etatspositionen. Die Kosten der Ablösung von Schiffsbesatzungen sind von 1531490 ans 1814000 Mark, die Porto-, Depeschen- und Frachtkosten von 340000 ans 514000 Mark gewachsen, für Mumtwn be, Schießübungen. Saluten usw. sind 200000 Mark mehr eingestellt. d"s Torpedo- und Minenwesen beansprucht an Personal- und sachlichen Mehrkosten 3o6388 Mart, die Arbeiterversichernng im Bereich der Marineverwaltung verlangt nebst Mark für Wohlfahrtseinrichtungen 796000 Mark. Im ganzen ist bei den fort¬ laufenden Ausgaben ein Plus vou sechs Millionen zu verzeichnen, eine ,amers,n müßige und in der Sache liegende Steigerung. Die einmaligen Ausgaben im ordentlichen Etat sind schon durch die Tages¬ presse spezialisiert bekannt geworden, Es handelt sich hierbei zunächst um Schiffs- bäumten, sowie um die Raten für Artillerie- und Torpedvarmierung. Die Forde¬ rungen halten sich genau im Rahmen des Flottengesetzes. Es werden neu ge¬ fordert-. 2 Linienschiffe. 1 großer (Panzer-) Kreuzer, 3 kleine Kreuzer (wovon als Ersatz). 1 Kanonenboot. 1 Artillcrietender und 1 Vermessungsschiff, ,in ganzen WO 371000 Mark. 380000 Mark weniger als im Jahre vorher. Für die Lunen- schiffe ist die Anschlagsumme die bisherige geblieben, sür deu B«u exrlu',ve Armierung 15650000 Mark, die für den großen Kreuzer ist aus 1^W666 ^carr "hohe worden (gegen 13500000). um dem Schiffe eine größere Geschmudigke. geben zu können. Die Steigerung der einmaligen Kosten der Werften um o036die» .vcarr entspricht nur den notwendigsten Anforderungen des überall erweiterten Dienst¬ betriebes, auch die erweiterten Bedürfnisse der Artillerieverwnltnng, des Torpedo- «ut Minenwesens sowie der Garnisonverwaltnng enthalten nichts außerordentliches. Kuxhaven erhält eine neue Kaserne für 200 Mann, die infolge der Vermehrung der dortigen Garnison nötig wird. Bemerkenswert ist außerdem die beabsichtigte Verlegung der Marineschule nach Mürwik bei Flensburg, die dazu dienen soll, der Marineakademie in Kiel, deren Räume nicht mehr zureiche», eine weitere Aus¬ dehnung zu ermöglichen. Im Interesse der Ausbildung der Seeoffizieraspiranten 'se die Verlegung der Schule an einen ruhigern Ort dringend erwünscht Hervor¬ zuheben ist ferner der Ansatz von 200000 Mark zu erweiterten Versuchen der Aotte in der Übernahme von Kohlen auf See. Es ist diese Übung f"r unsre Flotte bei dem Mangel an Kohlenstationen von ganz besondern, Wert. Dieselbe Summe von 200000 Mark wird zur Verstärkung der Kr.egsbckle,dnngsvorräte gefordert Der außerordentliche Etat fordert für Hafen- und Hochbauten zunächst nur weitere Raten für Dockbauten in Kiel und Wilhelmshaven, ferner für Er¬ weiterungen der Ban- und Ausrüstungsbassins, für die Verlegung der Torpedo- Abteilungen usw von Kiel nach der Wieker Bucht nebst Erbauung von Kasernen "ut Lazarett dort Ausbau der Werft zu Danzig (900000 Mary, die ersten Raten Sum Bau eines Schwimmdocks für Torpedoboote auf der Werft zu Kiel und einer Kaserne für 1200 Mann in Wilhelmshaven, ferner Geländeerwerb dort für die Erweiterung der Marinecmlagen 500000 Mark. ^Ein weiterer interessanter Posten ist die erste Rate von 500000 Mark zur Einrichtung von Liegeplätzen für die Artillerieschnlschiffe bei Sonderburg sowie für dle dort nötigen Landbauten. Die Gesamtkoste» sind auf 1160000 Mark ver¬ anschlagt. Die Flensburger Bucht wird damit völlig in den Betrieb der Marine einbezogen. Wie die Torpedoschulschiffe nach Mürwik. sollen die Artillerieschul ehr e much Souderburg verlegt werden, da die Kieler Bucht mehr und mehr durch die Schlachtflvtte in Anspruch genommen wird. Die Artillerieschnlschiffe sind infolge¬ dessen genötiat. andre Schießplätze aufzufuchen. und es soll ihnen demzufolge bei ^onderburg hierfür ein Stützpunkt geschaffen werden. Auch sonst mögen Grunde fliegen, die technischen Schulschiffe der Flotte und ihren Betrieb ans der von Zahr zu Jahr in steigenden, Maße von fremden Kriegsschiffe» besuchten K,eier Bucht zu verlegen. An Festungsbauten ist der Fortgang der Verbesserungen an

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Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_242067/675>, abgerufen am 01.07.2024.