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Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Viertes Vierteljahr.

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Zwei Seelen

in die Welt hinein. Endlich ging ich dann regelmäßig irgendwohin, wo ich sicher
war, meine Gedanken tot zu kriegen.

Lcmrettc lies; den sonderbaren Menschen, der mehr von ihr wollte, als sie
geben konnte, kühlen Herzens gehn. Was sie von ihm verlangte, empfing sie ohne¬
hin, all das beschmutzte Gold, das er erwarb, ergriff sie mit gierigen Händen.
Zeigte er zu deutlich, daß er sich frei wähnte, so überzeugte sie ihn, daß er noch
immer Ton in ihren Händen war, so ließ sie die Fesseln klirren und zog ihn in
eine wilde Zärtlichkeit hinein. Die schweren Gedanken scheuchte sie ihm von der
Stirn und brachte jede Fiber seines Wesens in eine Erregung, aus der er um so
elender erwachte. Im übrigen war ihr der Träumer wohl längst zur Last ge¬
worden. Die Leute, die ihr gefallen sollten, mußten aus unteren Holze geschnitzt
sein. Lustig mußten sie sein, das Geld springen lassen und begierig den schäumenden
Becher leeren, aber sie durften nicht fragen und nicht tiefer in der Seele des andern
graben wollen. Ihr Tag hatte immer nur wenig Stunden. Dauert er so kurz,
so hat mau keine Zeit, sich um das, was innen im Menschen ruht, zu bemühen.
Man hält sich an die Schale. Dieses Menschenbild ist schön genng, einige Stunden
daran zu wenden, auch wenn hinter ihm nichts andres mehr zu finden ist.

Sie hatte inzwischen mancherlei Abenteuer erlebt, die mau jedoch, dn mau
meine Eifersucht fürchtete, vor mir geheim hielt, sie war heiß umworben und schnöde
verlassen wordeu, ohne sich darüber zu grämen, vielmehr hatte sie ihre Schönheit
immer wieder mit demselben Vergnügen spazieren geführt. Ging der eine, so kam
der andre. Das ist nun einmal der Weltlnnf. Eines Tages war sie dem jungen
Leopold, als sie seiner Mutter einen geheimen Auftrag zu überbringen hatte, in
den Weg gelaufen, und der stattliche Herr mit dem duftenden Haar und dem gut¬
mütigen eiteln Gesicht, der die Augen weit öffnete, um ja nichts von der Schön¬
heit, die ans dunkler Stiege an ihm vorüberglitt, zu verlieren, hatte Eindruck auf
sie gemacht. Sie wußte es einzurichten, daß sie ihm in einem Hellem Lichte noch¬
mals begegnete und warf ihm einen Blick zu, von dem der Strohkopf in Flammen
gesetzt wurde. Das Feuerchen, das sie in meiner unmittelbaren Nähe angezündet
h^ete, konnte mir denn doch nicht verborgen bleiben; ich begegnete dem Pärchen,
"is mir von einem Besuch, den wir einem Goldschmied abgestattet hatten, zurück¬
kehrten und in dem stillen Mondschein, der über den schneebedeckten Dächern
schimmerte, heimwärts gingen. Heinemann wollte mich beruhigen, ich lachte ihn
iedoch auis, worauf er'fröhlich in mein Lachen einstimmte und mir anvertraute,
°le Sorge um mich hätte ihn manche Nacht nicht schlafen lassen. Ich sei ein
besondrer Mensch, ein gescheites Kerlchc", aber so blind und so dumm. Nun wäre
es aber gut, daß ich endlich meinen Verstand wieder gefunden hätte. Mit einem
6euer spielt man nicht, man kocht damit, das ist meine Maxime, schloß er stolz
Mre Rede. Du hast sie leider überhört.

Als wir unsre Beute betrachteten nud abschätzten, fiel mir ein feines kleines
^uusiwerk in die Auge", ein zartes Spinnennetz, in dessen Bütte ein Spinnchen
W und auf ein Opfer lauerte. Laurette war inzwischen eingetreten und betrachtete
'Ah mit einem verlegner Lächeln. Ich hielt die Brosche in der Hand, besah sie
"ge und sagte endlich, es sei schade, die wunderbar künstliche Arbeit mit dem
^ lZeu einzuschmelzen. Der das Werk geschaffen habe, hätte die Absicht gehabt,
eriüm Mädchen einen neuen Schmuck zu verleihen, und sein Wille solle
Sie NWorten überreichte ich deu Gegenstand der Laurettc.
sah s' ^ sogleich um, und während sie es an ihrem Kleide befestigte,
^ M unes verwundert über diese plötzliche Huldigung an.

^"gen "ag hübsches Geschäftsschild, antwortete ich auf die Frage, die in ihren

ferti^^ ^'"^ sie feuerrot und lachte dünn hell auf. Damit war ich mit ihr
"g. glaubte es zu sein.

-wer es geschieht nichts, was nicht die Ursache eines andern würde. Das


Zwei Seelen

in die Welt hinein. Endlich ging ich dann regelmäßig irgendwohin, wo ich sicher
war, meine Gedanken tot zu kriegen.

Lcmrettc lies; den sonderbaren Menschen, der mehr von ihr wollte, als sie
geben konnte, kühlen Herzens gehn. Was sie von ihm verlangte, empfing sie ohne¬
hin, all das beschmutzte Gold, das er erwarb, ergriff sie mit gierigen Händen.
Zeigte er zu deutlich, daß er sich frei wähnte, so überzeugte sie ihn, daß er noch
immer Ton in ihren Händen war, so ließ sie die Fesseln klirren und zog ihn in
eine wilde Zärtlichkeit hinein. Die schweren Gedanken scheuchte sie ihm von der
Stirn und brachte jede Fiber seines Wesens in eine Erregung, aus der er um so
elender erwachte. Im übrigen war ihr der Träumer wohl längst zur Last ge¬
worden. Die Leute, die ihr gefallen sollten, mußten aus unteren Holze geschnitzt
sein. Lustig mußten sie sein, das Geld springen lassen und begierig den schäumenden
Becher leeren, aber sie durften nicht fragen und nicht tiefer in der Seele des andern
graben wollen. Ihr Tag hatte immer nur wenig Stunden. Dauert er so kurz,
so hat mau keine Zeit, sich um das, was innen im Menschen ruht, zu bemühen.
Man hält sich an die Schale. Dieses Menschenbild ist schön genng, einige Stunden
daran zu wenden, auch wenn hinter ihm nichts andres mehr zu finden ist.

Sie hatte inzwischen mancherlei Abenteuer erlebt, die mau jedoch, dn mau
meine Eifersucht fürchtete, vor mir geheim hielt, sie war heiß umworben und schnöde
verlassen wordeu, ohne sich darüber zu grämen, vielmehr hatte sie ihre Schönheit
immer wieder mit demselben Vergnügen spazieren geführt. Ging der eine, so kam
der andre. Das ist nun einmal der Weltlnnf. Eines Tages war sie dem jungen
Leopold, als sie seiner Mutter einen geheimen Auftrag zu überbringen hatte, in
den Weg gelaufen, und der stattliche Herr mit dem duftenden Haar und dem gut¬
mütigen eiteln Gesicht, der die Augen weit öffnete, um ja nichts von der Schön¬
heit, die ans dunkler Stiege an ihm vorüberglitt, zu verlieren, hatte Eindruck auf
sie gemacht. Sie wußte es einzurichten, daß sie ihm in einem Hellem Lichte noch¬
mals begegnete und warf ihm einen Blick zu, von dem der Strohkopf in Flammen
gesetzt wurde. Das Feuerchen, das sie in meiner unmittelbaren Nähe angezündet
h^ete, konnte mir denn doch nicht verborgen bleiben; ich begegnete dem Pärchen,
"is mir von einem Besuch, den wir einem Goldschmied abgestattet hatten, zurück¬
kehrten und in dem stillen Mondschein, der über den schneebedeckten Dächern
schimmerte, heimwärts gingen. Heinemann wollte mich beruhigen, ich lachte ihn
iedoch auis, worauf er'fröhlich in mein Lachen einstimmte und mir anvertraute,
°le Sorge um mich hätte ihn manche Nacht nicht schlafen lassen. Ich sei ein
besondrer Mensch, ein gescheites Kerlchc», aber so blind und so dumm. Nun wäre
es aber gut, daß ich endlich meinen Verstand wieder gefunden hätte. Mit einem
6euer spielt man nicht, man kocht damit, das ist meine Maxime, schloß er stolz
Mre Rede. Du hast sie leider überhört.

Als wir unsre Beute betrachteten nud abschätzten, fiel mir ein feines kleines
^uusiwerk in die Auge», ein zartes Spinnennetz, in dessen Bütte ein Spinnchen
W und auf ein Opfer lauerte. Laurette war inzwischen eingetreten und betrachtete
'Ah mit einem verlegner Lächeln. Ich hielt die Brosche in der Hand, besah sie
"ge und sagte endlich, es sei schade, die wunderbar künstliche Arbeit mit dem
^ lZeu einzuschmelzen. Der das Werk geschaffen habe, hätte die Absicht gehabt,
eriüm Mädchen einen neuen Schmuck zu verleihen, und sein Wille solle
Sie NWorten überreichte ich deu Gegenstand der Laurettc.
sah s' ^ sogleich um, und während sie es an ihrem Kleide befestigte,
^ M unes verwundert über diese plötzliche Huldigung an.

^"gen "ag hübsches Geschäftsschild, antwortete ich auf die Frage, die in ihren

ferti^^ ^'"^ sie feuerrot und lachte dünn hell auf. Damit war ich mit ihr
"g. glaubte es zu sein.

-wer es geschieht nichts, was nicht die Ursache eines andern würde. Das


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[0461] Zwei Seelen in die Welt hinein. Endlich ging ich dann regelmäßig irgendwohin, wo ich sicher war, meine Gedanken tot zu kriegen. Lcmrettc lies; den sonderbaren Menschen, der mehr von ihr wollte, als sie geben konnte, kühlen Herzens gehn. Was sie von ihm verlangte, empfing sie ohne¬ hin, all das beschmutzte Gold, das er erwarb, ergriff sie mit gierigen Händen. Zeigte er zu deutlich, daß er sich frei wähnte, so überzeugte sie ihn, daß er noch immer Ton in ihren Händen war, so ließ sie die Fesseln klirren und zog ihn in eine wilde Zärtlichkeit hinein. Die schweren Gedanken scheuchte sie ihm von der Stirn und brachte jede Fiber seines Wesens in eine Erregung, aus der er um so elender erwachte. Im übrigen war ihr der Träumer wohl längst zur Last ge¬ worden. Die Leute, die ihr gefallen sollten, mußten aus unteren Holze geschnitzt sein. Lustig mußten sie sein, das Geld springen lassen und begierig den schäumenden Becher leeren, aber sie durften nicht fragen und nicht tiefer in der Seele des andern graben wollen. Ihr Tag hatte immer nur wenig Stunden. Dauert er so kurz, so hat mau keine Zeit, sich um das, was innen im Menschen ruht, zu bemühen. Man hält sich an die Schale. Dieses Menschenbild ist schön genng, einige Stunden daran zu wenden, auch wenn hinter ihm nichts andres mehr zu finden ist. Sie hatte inzwischen mancherlei Abenteuer erlebt, die mau jedoch, dn mau meine Eifersucht fürchtete, vor mir geheim hielt, sie war heiß umworben und schnöde verlassen wordeu, ohne sich darüber zu grämen, vielmehr hatte sie ihre Schönheit immer wieder mit demselben Vergnügen spazieren geführt. Ging der eine, so kam der andre. Das ist nun einmal der Weltlnnf. Eines Tages war sie dem jungen Leopold, als sie seiner Mutter einen geheimen Auftrag zu überbringen hatte, in den Weg gelaufen, und der stattliche Herr mit dem duftenden Haar und dem gut¬ mütigen eiteln Gesicht, der die Augen weit öffnete, um ja nichts von der Schön¬ heit, die ans dunkler Stiege an ihm vorüberglitt, zu verlieren, hatte Eindruck auf sie gemacht. Sie wußte es einzurichten, daß sie ihm in einem Hellem Lichte noch¬ mals begegnete und warf ihm einen Blick zu, von dem der Strohkopf in Flammen gesetzt wurde. Das Feuerchen, das sie in meiner unmittelbaren Nähe angezündet h^ete, konnte mir denn doch nicht verborgen bleiben; ich begegnete dem Pärchen, "is mir von einem Besuch, den wir einem Goldschmied abgestattet hatten, zurück¬ kehrten und in dem stillen Mondschein, der über den schneebedeckten Dächern schimmerte, heimwärts gingen. Heinemann wollte mich beruhigen, ich lachte ihn iedoch auis, worauf er'fröhlich in mein Lachen einstimmte und mir anvertraute, °le Sorge um mich hätte ihn manche Nacht nicht schlafen lassen. Ich sei ein besondrer Mensch, ein gescheites Kerlchc», aber so blind und so dumm. Nun wäre es aber gut, daß ich endlich meinen Verstand wieder gefunden hätte. Mit einem 6euer spielt man nicht, man kocht damit, das ist meine Maxime, schloß er stolz Mre Rede. Du hast sie leider überhört. Als wir unsre Beute betrachteten nud abschätzten, fiel mir ein feines kleines ^uusiwerk in die Auge», ein zartes Spinnennetz, in dessen Bütte ein Spinnchen W und auf ein Opfer lauerte. Laurette war inzwischen eingetreten und betrachtete 'Ah mit einem verlegner Lächeln. Ich hielt die Brosche in der Hand, besah sie "ge und sagte endlich, es sei schade, die wunderbar künstliche Arbeit mit dem ^ lZeu einzuschmelzen. Der das Werk geschaffen habe, hätte die Absicht gehabt, eriüm Mädchen einen neuen Schmuck zu verleihen, und sein Wille solle Sie NWorten überreichte ich deu Gegenstand der Laurettc. sah s' ^ sogleich um, und während sie es an ihrem Kleide befestigte, ^ M unes verwundert über diese plötzliche Huldigung an. ^"gen "ag hübsches Geschäftsschild, antwortete ich auf die Frage, die in ihren ferti^^ ^'"^ sie feuerrot und lachte dünn hell auf. Damit war ich mit ihr "g. glaubte es zu sein. -wer es geschieht nichts, was nicht die Ursache eines andern würde. Das

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_242067/461>, abgerufen am 28.09.2024.