Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Zweites Vierteljahr.Bilder von der Roter "ut der Pulsnitz Prinzliche Kreis um den Preis der Erwerbung Erfurts Sachsen lieber nur ^r.Allmählich muß sich der preußische König davon überzeugt haben, daß er ^, Bilder von der Roter »ut der Pulsnitz Prinzliche Kreis um den Preis der Erwerbung Erfurts Sachsen lieber nur ^r.Allmählich muß sich der preußische König davon überzeugt haben, daß er ^, <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0733" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/241115"/> <fw type="header" place="top"> Bilder von der Roter »ut der Pulsnitz</fw><lb/> <p xml:id="ID_3393" prev="#ID_3392"> Prinzliche Kreis um den Preis der Erwerbung Erfurts Sachsen lieber nur<lb/> Preußen und dieses mit Frankreich im Bunde gesehen hätten. Aber nach der<lb/> Eröffnung der Feindseligkeiten konnte doch davon keine Rede mehr sein. lind<lb/> so schrieb denn Friedrich der Zweite völlig die Wahrheit wenn er am<lb/> 17. Mai 1757 an das Departement der auswärtigen Affären folgende Weisung<lb/> erlich: „Ich habe, glaube Ich, den p. Wackerbarth so lauge Ich in Dresden<lb/> gewesen bin/nicht mit Augen gesehen, und well Ich ihn vor die Lnevillo<lb/> »uvriers („5>inptmachcr") bei der Königin von Polen von allen denen ^.raine.'.<lb/> so in- und Außerhalb Sachsen die Zeit des Krieges hindurch gegen Mich ge-<lb/> machet worden gehalten habe, so habe Ich ihn arretieren und nach CnstriN<lb/> in Verwahrung bringen lassen. Das Ministers muß also das zu .Hannover<lb/> völlig desabufiercn und dergleichen Infamien lmutomsill demcntiren und so<lb/> iinalificiren, wie sie es meritircn." </p><lb/> <p xml:id="ID_3394"> ^r.Allmählich muß sich der preußische König davon überzeugt haben, daß er<lb/> sich in Wackerbarths Charakter gründlich geirrt habe, daß dieser, wenn mich<lb/> keine freundliche, so doch eine gegen Preußen ehrliche Politik vertrat. Am<lb/> 5- Januar 1758 wurde Wackerbarth freigegeben und kehrte um den kurprinz¬<lb/> lichen Hof nach Dresden zurück. Hier steigerten sich die Veckgenhenten auch<lb/> des kurprinzlichen Paares mit den Kriegsdrangsalcu. Für das üble Verhalten<lb/> der Russen in den preußische., Provinzen rächte sich Friedrich der Zweite durch<lb/> neue Verweisungen ans Dresden: im November 1758 w.irde der Kammerherr<lb/> Maria Autouias. Graf Salmour. wohl ein Bruder des Obcrhofmarschallv<lb/> fruit seiner Ge.nasum trok aller Fürbitten nach Warschau abgeschoben, auch Graf<lb/> Wackerbarth-Salmour scheint wieder aus Dresden ausgewiesen worden zu sei»,<lb/> «ut im Jahre 1759 trat die grobe Not an die kurprmzliche H-amitie heran.<lb/> Die letztem Diamanten der Prinzessin waren verpfändet, und da ;ete I n er-<lb/> stutzung voll Paris und Warschau ausblieb, lebte mau vou dem heimlichem<lb/> Verkauf von Schmuclqegeuständcn. Al.ßerdem erwartete Maria Auto.iia ihre<lb/> Niederkunft. Damals'bahnte sich zuerst ein Einverstä.idnis der Kurpruizessin<lb/> ""t Friedrich dem Großen an. Dieser hatte erkannt, daß in der Umgebung<lb/> des Knrprinzcn eine andre Luft wehte als am Hofe seines Vaters. Der junge<lb/> Hof" — l-i ivunö cour L-ixonns a, vresäs — gewanii für ihn an Interesse.<lb/> Schon ain 20 September 1758 schreibt er an seinen Stadtkommandanten von<lb/> Dresden, den General Schmettau: vous lore? bion alö xröter iMsution sur<lb/> es Mi so 6it ÄSL nouvöllss 5 1a Mus oonr 8-ixonnö -r vrosäs. Mit ?^nevricy^<lb/> Genehungnng, aber ohne seinen Auftrag, ging um Spätherbste 1?^ der<lb/> sächsische Oberjägcrnicister Graf Karl Ludwig von Wolffersdorf nach Warschau,<lb/> um im Namen des jungen Hofes die Not des Landes dort eindringlich dar¬<lb/> zustellen und deu König und Brust um die Einleitung vou Fricdcusverhaud-<lb/> wngen zu bitten. Aber Brust hatte dafür gesorgt, daß Wolffcrsdorf dem<lb/> Könige als ein unnüker Querulant erschien. Der König antwortete auf seine<lb/> Klage nichts als die Worte: ..Einen Wolf brauche ich erst nach Weihnachten,<lb/> und als der Oberjägermeister fortfuhr, „mit Lsnsivllllo und W»es8»ö" zu<lb/> precher: „Wolffersdorf, ich brauche einen Bären," sodaß der brave Beamte<lb/> schließlich ganz konsterniert in sein Zimmer zurückkehrte und es vor der Ab¬<lb/> reise nicht wieder verließ. , . . . - </p><lb/> <p xml:id="ID_3395" next="#ID_3396"> ^,<lb/> ^ Da versuchte die Knrprinzessin seit Ende Januar 1759 selbst .me^ricorichdem Großen eine Verständigung anzubahnen. Sie teilte dein General Schmettau<lb/> "n Vertrauen mit, sie wünsche den König heimlich zu sprechen, um sich ihm<lb/> AU eröffnen. Die Umstände lassen dies nicht zu, dn Friedrich in Schlesien<lb/> unabkömmlich ist, aber er schreibt: Vous it-lltsr<Z2 vt (Ajolörs? ig, .isuno pour<lb/> lo Powidls — eiiioicin'on xrvimill ton^ours vos sürotvs Ä «zorwiiis ögarcls --<lb/> 1/our l^ntrslöirir äans as dans ssirtinionts et xour ncmrrir surtout esux as<lb/> l^ krwvössg elvvtorgls ein'eilf vous a litte M-u-quor ir mon sg-ircl. daraus-</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0733]
Bilder von der Roter »ut der Pulsnitz
Prinzliche Kreis um den Preis der Erwerbung Erfurts Sachsen lieber nur
Preußen und dieses mit Frankreich im Bunde gesehen hätten. Aber nach der
Eröffnung der Feindseligkeiten konnte doch davon keine Rede mehr sein. lind
so schrieb denn Friedrich der Zweite völlig die Wahrheit wenn er am
17. Mai 1757 an das Departement der auswärtigen Affären folgende Weisung
erlich: „Ich habe, glaube Ich, den p. Wackerbarth so lauge Ich in Dresden
gewesen bin/nicht mit Augen gesehen, und well Ich ihn vor die Lnevillo
»uvriers („5>inptmachcr") bei der Königin von Polen von allen denen ^.raine.'.
so in- und Außerhalb Sachsen die Zeit des Krieges hindurch gegen Mich ge-
machet worden gehalten habe, so habe Ich ihn arretieren und nach CnstriN
in Verwahrung bringen lassen. Das Ministers muß also das zu .Hannover
völlig desabufiercn und dergleichen Infamien lmutomsill demcntiren und so
iinalificiren, wie sie es meritircn."
^r.Allmählich muß sich der preußische König davon überzeugt haben, daß er
sich in Wackerbarths Charakter gründlich geirrt habe, daß dieser, wenn mich
keine freundliche, so doch eine gegen Preußen ehrliche Politik vertrat. Am
5- Januar 1758 wurde Wackerbarth freigegeben und kehrte um den kurprinz¬
lichen Hof nach Dresden zurück. Hier steigerten sich die Veckgenhenten auch
des kurprinzlichen Paares mit den Kriegsdrangsalcu. Für das üble Verhalten
der Russen in den preußische., Provinzen rächte sich Friedrich der Zweite durch
neue Verweisungen ans Dresden: im November 1758 w.irde der Kammerherr
Maria Autouias. Graf Salmour. wohl ein Bruder des Obcrhofmarschallv
fruit seiner Ge.nasum trok aller Fürbitten nach Warschau abgeschoben, auch Graf
Wackerbarth-Salmour scheint wieder aus Dresden ausgewiesen worden zu sei»,
«ut im Jahre 1759 trat die grobe Not an die kurprmzliche H-amitie heran.
Die letztem Diamanten der Prinzessin waren verpfändet, und da ;ete I n er-
stutzung voll Paris und Warschau ausblieb, lebte mau vou dem heimlichem
Verkauf von Schmuclqegeuständcn. Al.ßerdem erwartete Maria Auto.iia ihre
Niederkunft. Damals'bahnte sich zuerst ein Einverstä.idnis der Kurpruizessin
""t Friedrich dem Großen an. Dieser hatte erkannt, daß in der Umgebung
des Knrprinzcn eine andre Luft wehte als am Hofe seines Vaters. Der junge
Hof" — l-i ivunö cour L-ixonns a, vresäs — gewanii für ihn an Interesse.
Schon ain 20 September 1758 schreibt er an seinen Stadtkommandanten von
Dresden, den General Schmettau: vous lore? bion alö xröter iMsution sur
es Mi so 6it ÄSL nouvöllss 5 1a Mus oonr 8-ixonnö -r vrosäs. Mit ?^nevricy^
Genehungnng, aber ohne seinen Auftrag, ging um Spätherbste 1?^ der
sächsische Oberjägcrnicister Graf Karl Ludwig von Wolffersdorf nach Warschau,
um im Namen des jungen Hofes die Not des Landes dort eindringlich dar¬
zustellen und deu König und Brust um die Einleitung vou Fricdcusverhaud-
wngen zu bitten. Aber Brust hatte dafür gesorgt, daß Wolffcrsdorf dem
Könige als ein unnüker Querulant erschien. Der König antwortete auf seine
Klage nichts als die Worte: ..Einen Wolf brauche ich erst nach Weihnachten,
und als der Oberjägermeister fortfuhr, „mit Lsnsivllllo und W»es8»ö" zu
precher: „Wolffersdorf, ich brauche einen Bären," sodaß der brave Beamte
schließlich ganz konsterniert in sein Zimmer zurückkehrte und es vor der Ab¬
reise nicht wieder verließ. , . . . -
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^ Da versuchte die Knrprinzessin seit Ende Januar 1759 selbst .me^ricorichdem Großen eine Verständigung anzubahnen. Sie teilte dein General Schmettau
"n Vertrauen mit, sie wünsche den König heimlich zu sprechen, um sich ihm
AU eröffnen. Die Umstände lassen dies nicht zu, dn Friedrich in Schlesien
unabkömmlich ist, aber er schreibt: Vous it-lltsr<Z2 vt (Ajolörs? ig, .isuno pour
lo Powidls — eiiioicin'on xrvimill ton^ours vos sürotvs Ä «zorwiiis ögarcls --
1/our l^ntrslöirir äans as dans ssirtinionts et xour ncmrrir surtout esux as
l^ krwvössg elvvtorgls ein'eilf vous a litte M-u-quor ir mon sg-ircl. daraus-
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