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Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Zweites Vierteljahr.

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deren Schutz gegen Blockade und Landung ab, sodann von seinen Interessen
auf dem Weltmeer und in fernen Erdteilen. Maßgebend für den Umfang wird
dabei die Stärke der voraussichtlichen Gegner, die größere oder die geringere
Nähe ihrer Stütz- und AusrüstuugSpunkte sein. Aber in Betracht gezogen
werden muß unabhängig von der jeweiligen politischen Konstellation jede
vorhandne Flotte, selbst z. B. die dänische, die bei einem russisch-französischen
Koalitionskriege gegen Deutschland schwerlich neutral bleiben würde. Wie jede
neue Eisenbahn für den Landkrieg, füllt jede neue Dampferliuie, jeder neue
Hafen für den Seekrieg ins Gewicht, nicht mir wegen der von ihnen geschaffnen
neuen kommerziellen Interessen, sondern mich wegen der Bedeutung, die den
Dampfern der neuen Linie als Hilfskreuzern und Transpvrtmaterial zukommt,
sowie dem neuen Hafen als Ausrüstuugspunkt für Kohlen, Proviant, Re¬
paraturen usw. Die Abmessung der maritimen Wehrkraft einer Großmacht
wird also nie willkürlich sein können, sie muß sich genan nach den zu er¬
füllenden Aufgaben richten, und diese werden immer sein: die Hauptmacht
des Gegners zu schlagen, seinen Handel zu schädigen, den eignen zu decken.
Daneben kommt der überseeische Besitz in Betracht, der eigne wie der feind¬
liche. Man kann hierbei sehr wohl mit der Theorie rechnen, daß die Ent¬
scheidung doch immer in der Vernichtung der feindlichen Hauptkräfte zu suchen
sein werde. Aber es darf doch nicht aus den Augen gelassen werden, daß
in den Kriegen großer Mächte das ni,i xoL8i'ave,i8 bei den schließlichen Friedens¬
verhandlungen eine große Rolle spielt. Der überwundne Gegner kann beim
Friedensschlüsse gezwungen werden, weggenommene Kolonien usw. wieder
herauszugeben, aber es wird ihm das doch als ein Kreditposten, als ein
Guthaben bei der Schlußabrechnung anzurechnen sein. Aufgabe der fern
von der Heimat tätigen Flottenabteilungen wird es deshalb immer bleiben,
solchen partiellen Niederlagen und Nachteilen nach Kräften vorzubeugen.
Diese Aufgabe ist nnn freilich sehr erschwert dadurch, daß sich neuerdings ganz
neue Kräfte auf dein Weltmeere Platz errungen haben. Die Vereinigten
Staaten von Nordamerika, die man noch vor zehn Jahren als einer rein
defensiven Politik ergeben ansah, sind durch ihre Besitzergreifung von den
Philippinen nicht nur plötzlich eine Kolonialmacht geworden, sondern sie haben
ihre Interessensphäre auch auf China und das chinesische Meer ausgedehnt.
Kein Geringerer als der bekannte amerikanische Marineschriftstcller Kapitän
Madam hat im Fcbrnarhcst der U'Moral Rsvie^v ausgeführt, daß das Korre¬
lativ für die Monroedoktrin in der Enthaltung Amerikas von europäischen
Territorialfragen liege. "Diese umfassen nicht nur Europa im engern Sinne,
sondern die Gegenden, in denen sich durch Nachbarschaft, Kvntinnitnt, lange
anerkannte Okkupation, eine Priorität europäischen Einflusses und europäischer
Interessen begründet hat, ganz wie die Monrocdoktrin es für die amerika¬
nischen Inseln und Kontinente in Anspruch nimmt." Nach Mahans Meinung
würde nach dieser Doktrin Europa in sich schließen: "Afrika, die Levante,
Indien und die dazwischen liegenden Länder. Japan, China und überhaupt
den pazifischen Ozean nicht. Die Vereinigten Staaten mögen ausgezeichnete
Gründe haben, sich einer Aktion in den letztgenannten Gebieten zu enthalten,
aber die Monroedoktrin in ihrer legitimen Auslegung konnte sie davon nicht ab¬
schrecken." Bekanntlich hat sich Amerika an der Intervention bei den chinesischen
Wirren beteiligt und bei diesem Anlaß zum erstenmal Truppen auf den asia¬
tischen Kontinent gesandt. Nach Mahans Auslegung, die wohl als kompetent
angesehen werden darf, werden somit die europäischen Mächte und Japan bei
allen künftigen Ereignissen in China darauf zu rechnen haben, daß Amerika seine
Mitwirkung als eine Geltendmachung legitimer Interessen betrachtet. Vielleicht
hat also nicht nur das russische, sondern auch das amerikanische Vordringen
die englisch-japanische Allianz zeitigen helfen. Japan hat sein Ange ans die


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deren Schutz gegen Blockade und Landung ab, sodann von seinen Interessen
auf dem Weltmeer und in fernen Erdteilen. Maßgebend für den Umfang wird
dabei die Stärke der voraussichtlichen Gegner, die größere oder die geringere
Nähe ihrer Stütz- und AusrüstuugSpunkte sein. Aber in Betracht gezogen
werden muß unabhängig von der jeweiligen politischen Konstellation jede
vorhandne Flotte, selbst z. B. die dänische, die bei einem russisch-französischen
Koalitionskriege gegen Deutschland schwerlich neutral bleiben würde. Wie jede
neue Eisenbahn für den Landkrieg, füllt jede neue Dampferliuie, jeder neue
Hafen für den Seekrieg ins Gewicht, nicht mir wegen der von ihnen geschaffnen
neuen kommerziellen Interessen, sondern mich wegen der Bedeutung, die den
Dampfern der neuen Linie als Hilfskreuzern und Transpvrtmaterial zukommt,
sowie dem neuen Hafen als Ausrüstuugspunkt für Kohlen, Proviant, Re¬
paraturen usw. Die Abmessung der maritimen Wehrkraft einer Großmacht
wird also nie willkürlich sein können, sie muß sich genan nach den zu er¬
füllenden Aufgaben richten, und diese werden immer sein: die Hauptmacht
des Gegners zu schlagen, seinen Handel zu schädigen, den eignen zu decken.
Daneben kommt der überseeische Besitz in Betracht, der eigne wie der feind¬
liche. Man kann hierbei sehr wohl mit der Theorie rechnen, daß die Ent¬
scheidung doch immer in der Vernichtung der feindlichen Hauptkräfte zu suchen
sein werde. Aber es darf doch nicht aus den Augen gelassen werden, daß
in den Kriegen großer Mächte das ni,i xoL8i'ave,i8 bei den schließlichen Friedens¬
verhandlungen eine große Rolle spielt. Der überwundne Gegner kann beim
Friedensschlüsse gezwungen werden, weggenommene Kolonien usw. wieder
herauszugeben, aber es wird ihm das doch als ein Kreditposten, als ein
Guthaben bei der Schlußabrechnung anzurechnen sein. Aufgabe der fern
von der Heimat tätigen Flottenabteilungen wird es deshalb immer bleiben,
solchen partiellen Niederlagen und Nachteilen nach Kräften vorzubeugen.
Diese Aufgabe ist nnn freilich sehr erschwert dadurch, daß sich neuerdings ganz
neue Kräfte auf dein Weltmeere Platz errungen haben. Die Vereinigten
Staaten von Nordamerika, die man noch vor zehn Jahren als einer rein
defensiven Politik ergeben ansah, sind durch ihre Besitzergreifung von den
Philippinen nicht nur plötzlich eine Kolonialmacht geworden, sondern sie haben
ihre Interessensphäre auch auf China und das chinesische Meer ausgedehnt.
Kein Geringerer als der bekannte amerikanische Marineschriftstcller Kapitän
Madam hat im Fcbrnarhcst der U'Moral Rsvie^v ausgeführt, daß das Korre¬
lativ für die Monroedoktrin in der Enthaltung Amerikas von europäischen
Territorialfragen liege. „Diese umfassen nicht nur Europa im engern Sinne,
sondern die Gegenden, in denen sich durch Nachbarschaft, Kvntinnitnt, lange
anerkannte Okkupation, eine Priorität europäischen Einflusses und europäischer
Interessen begründet hat, ganz wie die Monrocdoktrin es für die amerika¬
nischen Inseln und Kontinente in Anspruch nimmt." Nach Mahans Meinung
würde nach dieser Doktrin Europa in sich schließen: „Afrika, die Levante,
Indien und die dazwischen liegenden Länder. Japan, China und überhaupt
den pazifischen Ozean nicht. Die Vereinigten Staaten mögen ausgezeichnete
Gründe haben, sich einer Aktion in den letztgenannten Gebieten zu enthalten,
aber die Monroedoktrin in ihrer legitimen Auslegung konnte sie davon nicht ab¬
schrecken." Bekanntlich hat sich Amerika an der Intervention bei den chinesischen
Wirren beteiligt und bei diesem Anlaß zum erstenmal Truppen auf den asia¬
tischen Kontinent gesandt. Nach Mahans Auslegung, die wohl als kompetent
angesehen werden darf, werden somit die europäischen Mächte und Japan bei
allen künftigen Ereignissen in China darauf zu rechnen haben, daß Amerika seine
Mitwirkung als eine Geltendmachung legitimer Interessen betrachtet. Vielleicht
hat also nicht nur das russische, sondern auch das amerikanische Vordringen
die englisch-japanische Allianz zeitigen helfen. Japan hat sein Ange ans die


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_240381/18>, abgerufen am 03.07.2024.