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Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Erstes Vierteljahr.

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Die Grenzen des amerikanischen Aufschwungs

hat nach dem siebziger Kriege gerade in der Zeit, wo unser Landvolk durch
große Ereignisse, an denen es teilgenommen hatte, zum Selbstbewußtsein er¬
wacht war, viele unsrer Landsleute aus dem endlich geeinigten Vaterlande
weggelockt. Es kam hinzu, daß ein Jahrzehnt vorher in den Vereinigten
Staaten das Heimstättengesetz erlassen worden war, das eine beinahe kosten¬
lose Landprämie dein garantiert, der bereit ist, sich auf Regiernngsland nieder¬
zulassen und eine Heimstätte zu gründen. Dieser Generosität der amerikanischen
Gesetzgebung gegenüber stand die Engigkeit deutscher Verhältnisse, die hohen
Abgaben, der Militärdienst, die gutgemeinte Bevormundung der Behörden, die
das Landvolk doch meist als unnütze Schurigelei empfindet. Später freilich
füllte sich der Westen Nordamerikas schnell uns, und das Land wurde auch
dort teurer, während bei uns durch die Arbeit der Ansiedlungskommission für
Posen und Westpreußen und durch die Rentengutsgesetzgebung im eignen Lande
auf einmal viel Grund und Boden für kleine Landwirte frei wurde. Zwischen
innerer Kolonisation, Ostmarkenpolitik und verminderter Answandrung besteht
ein Zusammenhang, der, soviel ich sehen kann, bisher nicht genügend gewürdigt
worden ist.

Während die deutsche Wandrung nach Amerika abnimmt, hat sich die
nordische vermehrt. Die Schweden, Norweger, Schotten treibt sicherlich viel¬
fach das trostlose Klima und die Ärmlichkeit des Bodens von ihren rauhen
Küsten westwärts. Nicht mehr die altgermanische Wanderlust, sondern Not
in irgend einer Form veranlaßt diese Bauern, ihre jahrtausendelang gehaltnen
Sitze mit diesem großen Kontinent zu vertauschen, der noch immer jungfräu¬
lichen Boden in Fülle bietet. Die germanische Wnndrnng hat von jeher
etwas elementares, gewaltiges, unwiderstehliches gehabt; es fehlte ihr auch
in modernen Zeiten nicht der Zug von Größe, Heldentum und Wucht, der
die Völkerwandrung zu einer so eigentümlichen Erscheinung macht.

Viel weniger einheitlich und klar in den Anlässen ist die Einwandrung,
die sich neuerdings aus dem Süden und dem Osten Europas in stetig zu¬
nehmender Menge nach den Vereinigten Staaten ergießt. Der Völkerkessel
Österreich-Ungarn mit den angrenzenden altpolnischen und südslavischen Ge¬
bieten ist am stärksten daran beteiligt. Aber auch Italien, Portugal, Griechen¬
land, Rußland schicken starke Auswandrerscharen. Diese Wnndrnng ist, ver¬
glichen mit der angelsächsisch-teutonischen, ein Abstoßen von Ausschuß. Nicht
mehr die Kühnsten, Kräftigsten, Gesündesten greifen nach dem Wanderstabe,
sondern im Gegenteil die Elenden, Verkommenen, Verstoßenen, die, für die
es keinen heroischen Entschluß bedeutet, das alte Europa zu verlassen, weil
sie kein eigentliches Heim, kein Vaterland haben.

Während Nordamerika früher vor allem das Ziel der Bauern und
der Handwerker war, die ihr Leben verbessern wollten, zieht es jetzt alle
zigeunerhaften Existenzen an sich, die dem Plankton des Meeres vergleich¬
bar von der Strömung hierhin und dahin getrieben werden. Neuerdings
machen die durch und durch internationalen Juden einen verhältnismäßig
starken Prozentsatz der jährlichen Einwandruug in die Vereinigten Staaten
aus. Besonders aus Italien fahren viele Arbeiter im Frühjahr als Saison-


Die Grenzen des amerikanischen Aufschwungs

hat nach dem siebziger Kriege gerade in der Zeit, wo unser Landvolk durch
große Ereignisse, an denen es teilgenommen hatte, zum Selbstbewußtsein er¬
wacht war, viele unsrer Landsleute aus dem endlich geeinigten Vaterlande
weggelockt. Es kam hinzu, daß ein Jahrzehnt vorher in den Vereinigten
Staaten das Heimstättengesetz erlassen worden war, das eine beinahe kosten¬
lose Landprämie dein garantiert, der bereit ist, sich auf Regiernngsland nieder¬
zulassen und eine Heimstätte zu gründen. Dieser Generosität der amerikanischen
Gesetzgebung gegenüber stand die Engigkeit deutscher Verhältnisse, die hohen
Abgaben, der Militärdienst, die gutgemeinte Bevormundung der Behörden, die
das Landvolk doch meist als unnütze Schurigelei empfindet. Später freilich
füllte sich der Westen Nordamerikas schnell uns, und das Land wurde auch
dort teurer, während bei uns durch die Arbeit der Ansiedlungskommission für
Posen und Westpreußen und durch die Rentengutsgesetzgebung im eignen Lande
auf einmal viel Grund und Boden für kleine Landwirte frei wurde. Zwischen
innerer Kolonisation, Ostmarkenpolitik und verminderter Answandrung besteht
ein Zusammenhang, der, soviel ich sehen kann, bisher nicht genügend gewürdigt
worden ist.

Während die deutsche Wandrung nach Amerika abnimmt, hat sich die
nordische vermehrt. Die Schweden, Norweger, Schotten treibt sicherlich viel¬
fach das trostlose Klima und die Ärmlichkeit des Bodens von ihren rauhen
Küsten westwärts. Nicht mehr die altgermanische Wanderlust, sondern Not
in irgend einer Form veranlaßt diese Bauern, ihre jahrtausendelang gehaltnen
Sitze mit diesem großen Kontinent zu vertauschen, der noch immer jungfräu¬
lichen Boden in Fülle bietet. Die germanische Wnndrnng hat von jeher
etwas elementares, gewaltiges, unwiderstehliches gehabt; es fehlte ihr auch
in modernen Zeiten nicht der Zug von Größe, Heldentum und Wucht, der
die Völkerwandrung zu einer so eigentümlichen Erscheinung macht.

Viel weniger einheitlich und klar in den Anlässen ist die Einwandrung,
die sich neuerdings aus dem Süden und dem Osten Europas in stetig zu¬
nehmender Menge nach den Vereinigten Staaten ergießt. Der Völkerkessel
Österreich-Ungarn mit den angrenzenden altpolnischen und südslavischen Ge¬
bieten ist am stärksten daran beteiligt. Aber auch Italien, Portugal, Griechen¬
land, Rußland schicken starke Auswandrerscharen. Diese Wnndrnng ist, ver¬
glichen mit der angelsächsisch-teutonischen, ein Abstoßen von Ausschuß. Nicht
mehr die Kühnsten, Kräftigsten, Gesündesten greifen nach dem Wanderstabe,
sondern im Gegenteil die Elenden, Verkommenen, Verstoßenen, die, für die
es keinen heroischen Entschluß bedeutet, das alte Europa zu verlassen, weil
sie kein eigentliches Heim, kein Vaterland haben.

Während Nordamerika früher vor allem das Ziel der Bauern und
der Handwerker war, die ihr Leben verbessern wollten, zieht es jetzt alle
zigeunerhaften Existenzen an sich, die dem Plankton des Meeres vergleich¬
bar von der Strömung hierhin und dahin getrieben werden. Neuerdings
machen die durch und durch internationalen Juden einen verhältnismäßig
starken Prozentsatz der jährlichen Einwandruug in die Vereinigten Staaten
aus. Besonders aus Italien fahren viele Arbeiter im Frühjahr als Saison-


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[0638] Die Grenzen des amerikanischen Aufschwungs hat nach dem siebziger Kriege gerade in der Zeit, wo unser Landvolk durch große Ereignisse, an denen es teilgenommen hatte, zum Selbstbewußtsein er¬ wacht war, viele unsrer Landsleute aus dem endlich geeinigten Vaterlande weggelockt. Es kam hinzu, daß ein Jahrzehnt vorher in den Vereinigten Staaten das Heimstättengesetz erlassen worden war, das eine beinahe kosten¬ lose Landprämie dein garantiert, der bereit ist, sich auf Regiernngsland nieder¬ zulassen und eine Heimstätte zu gründen. Dieser Generosität der amerikanischen Gesetzgebung gegenüber stand die Engigkeit deutscher Verhältnisse, die hohen Abgaben, der Militärdienst, die gutgemeinte Bevormundung der Behörden, die das Landvolk doch meist als unnütze Schurigelei empfindet. Später freilich füllte sich der Westen Nordamerikas schnell uns, und das Land wurde auch dort teurer, während bei uns durch die Arbeit der Ansiedlungskommission für Posen und Westpreußen und durch die Rentengutsgesetzgebung im eignen Lande auf einmal viel Grund und Boden für kleine Landwirte frei wurde. Zwischen innerer Kolonisation, Ostmarkenpolitik und verminderter Answandrung besteht ein Zusammenhang, der, soviel ich sehen kann, bisher nicht genügend gewürdigt worden ist. Während die deutsche Wandrung nach Amerika abnimmt, hat sich die nordische vermehrt. Die Schweden, Norweger, Schotten treibt sicherlich viel¬ fach das trostlose Klima und die Ärmlichkeit des Bodens von ihren rauhen Küsten westwärts. Nicht mehr die altgermanische Wanderlust, sondern Not in irgend einer Form veranlaßt diese Bauern, ihre jahrtausendelang gehaltnen Sitze mit diesem großen Kontinent zu vertauschen, der noch immer jungfräu¬ lichen Boden in Fülle bietet. Die germanische Wnndrnng hat von jeher etwas elementares, gewaltiges, unwiderstehliches gehabt; es fehlte ihr auch in modernen Zeiten nicht der Zug von Größe, Heldentum und Wucht, der die Völkerwandrung zu einer so eigentümlichen Erscheinung macht. Viel weniger einheitlich und klar in den Anlässen ist die Einwandrung, die sich neuerdings aus dem Süden und dem Osten Europas in stetig zu¬ nehmender Menge nach den Vereinigten Staaten ergießt. Der Völkerkessel Österreich-Ungarn mit den angrenzenden altpolnischen und südslavischen Ge¬ bieten ist am stärksten daran beteiligt. Aber auch Italien, Portugal, Griechen¬ land, Rußland schicken starke Auswandrerscharen. Diese Wnndrnng ist, ver¬ glichen mit der angelsächsisch-teutonischen, ein Abstoßen von Ausschuß. Nicht mehr die Kühnsten, Kräftigsten, Gesündesten greifen nach dem Wanderstabe, sondern im Gegenteil die Elenden, Verkommenen, Verstoßenen, die, für die es keinen heroischen Entschluß bedeutet, das alte Europa zu verlassen, weil sie kein eigentliches Heim, kein Vaterland haben. Während Nordamerika früher vor allem das Ziel der Bauern und der Handwerker war, die ihr Leben verbessern wollten, zieht es jetzt alle zigeunerhaften Existenzen an sich, die dem Plankton des Meeres vergleich¬ bar von der Strömung hierhin und dahin getrieben werden. Neuerdings machen die durch und durch internationalen Juden einen verhältnismäßig starken Prozentsatz der jährlichen Einwandruug in die Vereinigten Staaten aus. Besonders aus Italien fahren viele Arbeiter im Frühjahr als Saison-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_239555/638>, abgerufen am 24.11.2024.