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Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Maßgebliches und Unmaßgebliches
Die Universitätsbibliotheken in Preußen und ihr Nevrganisatvr.

Etwa gegen die Mitte des vorigen Jahrhunderts war es um die Verwaltung der
Universitätsbibliotheken Deutschlands -- bei den deutschen Territorialbibliotheken
die Verhältnisse in dieser Beziehung von Anfang an günstiger -- noch recht
!! ^ ^ ^' Die steigenden Anforderungen, die von allen Seiten an die Leistungen
der.^Motheken gestellt wurden, konnten'auch nicht annähernd befriedigt werden.
? "^/"umligen Leiter -- in der Regel ordentliche Universitätsprofessoren --
"M bibliothekarische Tätigkeit nur als ein Nebenamt betrachteten, dem sie überdies
^"/achmmmischer Beziehung durchaus nicht gewachsen waren. Die Verbindung
^wlwthekariats mit dem Dozentenberuf, die man in jener Zeit fast durchweg
>n den Bibliotheken der deutschen Hochschulen antreffen konnte, und deren Ein-
NttMng sich daraus erklären läßt, daß man das Bibliotheksaal für nicht bedeutend
n,^"^' ^ete, dafür besonders einen Fachmann anzustellen, oder auch weil man es
M W salarieren konnte, daß es allein dem Beamten ein genügendes Auskommen
gewahrt hätte, erwies sich einer gedeihlichen Entwicklung der Bibliotheken als im
Webster Grade hinderlich. Sollten diese wirklich prosperieren, so mußte der Ober-
"^en Nebenbeschäftigungen gänzlich frei sein, mußte seine Kräfte aus-
Mießlich dem bibliothekarischen Berufe widmen und vor allem anch die nötigen
technischen Kenntnisse von der Sache haben. Nach mannigfachen Anregungen und
einer ausgedehnten literarischen Fehde, ans der die im Jahre 1871 anonym er-
lchlenene Broschüre "Die Selbständigkeit des bibliothekarischen Berufs mit Rücksicht
"uf die deutscheu Universitätsbibliotheken" besondre Hervorhebung verdient, da durch
sie die Bewegung erst in Fluß gekommen war, entschloß man sich endlich in Preußen,
die leitenden Biblivtheksstellen nicht mehr mit Universitätsdozcntcn, sondern mit
fachmännisch geschulten, selbständigen Beamten zu besetzen. Der Verfasser der ge¬
nannten, übrigens sehr klar und überzeugend geschriebnen Schrift, Anton Klette,
hatte darauf hingewiesen, daß das Bibliotheksfach überhaupt ein Lebensberuf sei,
und dabei die Ansicht ausgesprochen, daß es geradezu eine Bibliothekswissenschaft
gäbe, und daß man die Fähigkeit zur Ausfüllung eines bibliothekarischen Amtes
nicht ohne weiteres bei jedem beliebigen, wenn auch sonst noch so tüchtigen Gelehrten
voraussetzen dürfe.

An der nun etwa gegen das Ende der siebziger Jahre beginnenden durch¬
greifenden Reform der deutschen, und zwar insbesondre der preußischen öffentlichen
Bibliotheken hat von Anfang an neben Steffenhagen, Kochendörffer und andern
namhaften Bibliothekaren in entscheidender Weise besonders ein Mann mitgearbeitet,
der nicht auf halben Wege stehn blieb und nur die Verwaltung des obersten
Bibliotheksaales in die Hände eines geschulten Mannes von Fach gelegt wissen
wollte, sondern auf eine gründliche fachmännische Durchbildung aller Biblivtheks-
beamten drang und somit das gesamte Bibliothekswesen Preußens ans eine wissen¬
schaftliche Grundlage stellte. Karl Dziatzko, der bekannte, am 13. Januar dieses
Wahres ganz plötzlich verschiedne, seiner Wissenschaft allzu früh entrissene Göttinger
Professor und Bibliotheksdirektor war es. auf dessen Anregung hiu im Jahre 1887
"n der Universität Göttingen ein besondrer Lehrstuhl -- und zwar bis jetzt der
"nzige in Preußen wie in Deutschland überhaupt -- für Biblivthekshilfswisfen-
chaften (wie z. B. Bibliothcksverwaltungslehre, Geschichte des Schrift- und Bnch-
we>eus, Geschichte der Buchdruckerkunst, ferner Paläographie, Jnkmmbelkuude u. tgi. in.)
errichtet wurde, und auf dessen Veranlassung hin der praktische und der theoretische
^'bereitungsdienst der Bibliotheksvolontäre überhaupt erst eine genaue Regelung
1^ ^ wichtige", darauf Bezug nehmenden ministeriellen Erlaß vom
5> Dezember 1893 wird von den Kandidaten, die sich die Befähigung zum Wissen-


Grenzboten I 1903 39
Maßgebliches und Unmaßgebliches

Maßgebliches und Unmaßgebliches
Die Universitätsbibliotheken in Preußen und ihr Nevrganisatvr.

Etwa gegen die Mitte des vorigen Jahrhunderts war es um die Verwaltung der
Universitätsbibliotheken Deutschlands — bei den deutschen Territorialbibliotheken
die Verhältnisse in dieser Beziehung von Anfang an günstiger — noch recht
!! ^ ^ ^' Die steigenden Anforderungen, die von allen Seiten an die Leistungen
der.^Motheken gestellt wurden, konnten'auch nicht annähernd befriedigt werden.
? "^/"umligen Leiter — in der Regel ordentliche Universitätsprofessoren —
"M bibliothekarische Tätigkeit nur als ein Nebenamt betrachteten, dem sie überdies
^"/achmmmischer Beziehung durchaus nicht gewachsen waren. Die Verbindung
^wlwthekariats mit dem Dozentenberuf, die man in jener Zeit fast durchweg
>n den Bibliotheken der deutschen Hochschulen antreffen konnte, und deren Ein-
NttMng sich daraus erklären läßt, daß man das Bibliotheksaal für nicht bedeutend
n,^"^' ^ete, dafür besonders einen Fachmann anzustellen, oder auch weil man es
M W salarieren konnte, daß es allein dem Beamten ein genügendes Auskommen
gewahrt hätte, erwies sich einer gedeihlichen Entwicklung der Bibliotheken als im
Webster Grade hinderlich. Sollten diese wirklich prosperieren, so mußte der Ober-
"^en Nebenbeschäftigungen gänzlich frei sein, mußte seine Kräfte aus-
Mießlich dem bibliothekarischen Berufe widmen und vor allem anch die nötigen
technischen Kenntnisse von der Sache haben. Nach mannigfachen Anregungen und
einer ausgedehnten literarischen Fehde, ans der die im Jahre 1871 anonym er-
lchlenene Broschüre „Die Selbständigkeit des bibliothekarischen Berufs mit Rücksicht
"uf die deutscheu Universitätsbibliotheken" besondre Hervorhebung verdient, da durch
sie die Bewegung erst in Fluß gekommen war, entschloß man sich endlich in Preußen,
die leitenden Biblivtheksstellen nicht mehr mit Universitätsdozcntcn, sondern mit
fachmännisch geschulten, selbständigen Beamten zu besetzen. Der Verfasser der ge¬
nannten, übrigens sehr klar und überzeugend geschriebnen Schrift, Anton Klette,
hatte darauf hingewiesen, daß das Bibliotheksfach überhaupt ein Lebensberuf sei,
und dabei die Ansicht ausgesprochen, daß es geradezu eine Bibliothekswissenschaft
gäbe, und daß man die Fähigkeit zur Ausfüllung eines bibliothekarischen Amtes
nicht ohne weiteres bei jedem beliebigen, wenn auch sonst noch so tüchtigen Gelehrten
voraussetzen dürfe.

An der nun etwa gegen das Ende der siebziger Jahre beginnenden durch¬
greifenden Reform der deutschen, und zwar insbesondre der preußischen öffentlichen
Bibliotheken hat von Anfang an neben Steffenhagen, Kochendörffer und andern
namhaften Bibliothekaren in entscheidender Weise besonders ein Mann mitgearbeitet,
der nicht auf halben Wege stehn blieb und nur die Verwaltung des obersten
Bibliotheksaales in die Hände eines geschulten Mannes von Fach gelegt wissen
wollte, sondern auf eine gründliche fachmännische Durchbildung aller Biblivtheks-
beamten drang und somit das gesamte Bibliothekswesen Preußens ans eine wissen¬
schaftliche Grundlage stellte. Karl Dziatzko, der bekannte, am 13. Januar dieses
Wahres ganz plötzlich verschiedne, seiner Wissenschaft allzu früh entrissene Göttinger
Professor und Bibliotheksdirektor war es. auf dessen Anregung hiu im Jahre 1887
«n der Universität Göttingen ein besondrer Lehrstuhl — und zwar bis jetzt der
"nzige in Preußen wie in Deutschland überhaupt — für Biblivthekshilfswisfen-
chaften (wie z. B. Bibliothcksverwaltungslehre, Geschichte des Schrift- und Bnch-
we>eus, Geschichte der Buchdruckerkunst, ferner Paläographie, Jnkmmbelkuude u. tgi. in.)
errichtet wurde, und auf dessen Veranlassung hin der praktische und der theoretische
^'bereitungsdienst der Bibliotheksvolontäre überhaupt erst eine genaue Regelung
1^ ^ wichtige», darauf Bezug nehmenden ministeriellen Erlaß vom
5> Dezember 1893 wird von den Kandidaten, die sich die Befähigung zum Wissen-


Grenzboten I 1903 39
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[0309] Maßgebliches und Unmaßgebliches Maßgebliches und Unmaßgebliches Die Universitätsbibliotheken in Preußen und ihr Nevrganisatvr. Etwa gegen die Mitte des vorigen Jahrhunderts war es um die Verwaltung der Universitätsbibliotheken Deutschlands — bei den deutschen Territorialbibliotheken die Verhältnisse in dieser Beziehung von Anfang an günstiger — noch recht !! ^ ^ ^' Die steigenden Anforderungen, die von allen Seiten an die Leistungen der.^Motheken gestellt wurden, konnten'auch nicht annähernd befriedigt werden. ? "^/"umligen Leiter — in der Regel ordentliche Universitätsprofessoren — "M bibliothekarische Tätigkeit nur als ein Nebenamt betrachteten, dem sie überdies ^"/achmmmischer Beziehung durchaus nicht gewachsen waren. Die Verbindung ^wlwthekariats mit dem Dozentenberuf, die man in jener Zeit fast durchweg >n den Bibliotheken der deutschen Hochschulen antreffen konnte, und deren Ein- NttMng sich daraus erklären läßt, daß man das Bibliotheksaal für nicht bedeutend n,^"^' ^ete, dafür besonders einen Fachmann anzustellen, oder auch weil man es M W salarieren konnte, daß es allein dem Beamten ein genügendes Auskommen gewahrt hätte, erwies sich einer gedeihlichen Entwicklung der Bibliotheken als im Webster Grade hinderlich. Sollten diese wirklich prosperieren, so mußte der Ober- "^en Nebenbeschäftigungen gänzlich frei sein, mußte seine Kräfte aus- Mießlich dem bibliothekarischen Berufe widmen und vor allem anch die nötigen technischen Kenntnisse von der Sache haben. Nach mannigfachen Anregungen und einer ausgedehnten literarischen Fehde, ans der die im Jahre 1871 anonym er- lchlenene Broschüre „Die Selbständigkeit des bibliothekarischen Berufs mit Rücksicht "uf die deutscheu Universitätsbibliotheken" besondre Hervorhebung verdient, da durch sie die Bewegung erst in Fluß gekommen war, entschloß man sich endlich in Preußen, die leitenden Biblivtheksstellen nicht mehr mit Universitätsdozcntcn, sondern mit fachmännisch geschulten, selbständigen Beamten zu besetzen. Der Verfasser der ge¬ nannten, übrigens sehr klar und überzeugend geschriebnen Schrift, Anton Klette, hatte darauf hingewiesen, daß das Bibliotheksfach überhaupt ein Lebensberuf sei, und dabei die Ansicht ausgesprochen, daß es geradezu eine Bibliothekswissenschaft gäbe, und daß man die Fähigkeit zur Ausfüllung eines bibliothekarischen Amtes nicht ohne weiteres bei jedem beliebigen, wenn auch sonst noch so tüchtigen Gelehrten voraussetzen dürfe. An der nun etwa gegen das Ende der siebziger Jahre beginnenden durch¬ greifenden Reform der deutschen, und zwar insbesondre der preußischen öffentlichen Bibliotheken hat von Anfang an neben Steffenhagen, Kochendörffer und andern namhaften Bibliothekaren in entscheidender Weise besonders ein Mann mitgearbeitet, der nicht auf halben Wege stehn blieb und nur die Verwaltung des obersten Bibliotheksaales in die Hände eines geschulten Mannes von Fach gelegt wissen wollte, sondern auf eine gründliche fachmännische Durchbildung aller Biblivtheks- beamten drang und somit das gesamte Bibliothekswesen Preußens ans eine wissen¬ schaftliche Grundlage stellte. Karl Dziatzko, der bekannte, am 13. Januar dieses Wahres ganz plötzlich verschiedne, seiner Wissenschaft allzu früh entrissene Göttinger Professor und Bibliotheksdirektor war es. auf dessen Anregung hiu im Jahre 1887 «n der Universität Göttingen ein besondrer Lehrstuhl — und zwar bis jetzt der "nzige in Preußen wie in Deutschland überhaupt — für Biblivthekshilfswisfen- chaften (wie z. B. Bibliothcksverwaltungslehre, Geschichte des Schrift- und Bnch- we>eus, Geschichte der Buchdruckerkunst, ferner Paläographie, Jnkmmbelkuude u. tgi. in.) errichtet wurde, und auf dessen Veranlassung hin der praktische und der theoretische ^'bereitungsdienst der Bibliotheksvolontäre überhaupt erst eine genaue Regelung 1^ ^ wichtige», darauf Bezug nehmenden ministeriellen Erlaß vom 5> Dezember 1893 wird von den Kandidaten, die sich die Befähigung zum Wissen- Grenzboten I 1903 39

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_239555/309>, abgerufen am 24.11.2024.