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Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Viertes Vierteljahr.

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400 Franken nommat. Das jährliche Erfordernis betrug zu Anfang
23 760000 Franken und sollte sich von Jahr zu Jahr, nach Maßgabe der
Tilgung, vermindern. Dadurch wurden große Summen frei, die jährlich zu
Prämien verwandt werden sollten, und die 3600000 Franken jährlich bis
1910 und vou 1910 an 2335000 Franken jährlich betragen sollten bis zur
^folgten Tilgung. Außer den mit Prämien tilgbaren Tieres, deren Zahl auf
festgesetzt wurde, umfaßten die Ziehuugen ki M'i (400 Franken) rückzahl¬
bare Tieres, deren Zahl (heute 4800) vou Jahr zu Jahr steigt. Nach diesem
Plan sollten aus der Annuität von 28 Millionen Franken bezahlt werden:

187V für Zinsen 28 92V000 Franken für Tilgung 4080000 Franken'
1900 ,. ,. 22KK0000 ., " ,. 5340000
1930 " " 20 995 000 " " " 7805000
1960 " " 9315000 " " 18685000

Das Mouharremdetret unterbrach die Zahlungen; sie sollten wieder auf¬
genommen werden, wenn uach der zur vollständigen Zahlung der Prämien
notwendigen Summe ein Überschuß bliebe; "die Ziehungen der Tieres und die
Zahlung der Prämien sollen genau uach dem ursprünglichen Plan fortgesetzt
werden, insoweit die dafür ausgesetzten Beträge ausreichen."

Danach finden aller zwei Monate Ziehungen statt, und die gezognen
Nummern sind zahlbar mit den herausgekommenen Betrügen. Thatsächlich
aber hängt die Zahlung ab von den Summen, die der Conseil dafür anweist.

In den ersten vierzehn Monaten betrug die Zuweisung 182379 türk. Pf.,
wovon 25 Prozent zur Zahlung von 20 Prozent Prämien aus ältern Ziehungen
^stimmt waren. Der Überschuß diente zur Zahlung von 58 Prozent
(232 Franken) auf die mit 400 Franken gezognen Tieres. Man behielt eine
^reserve, um den Koeffizienten von 58 Prozent während der folgenden vier
^andre beizubehalten. Das sechste Budget führte so zu einem Defizit von
2783 türk. Pf., das aus deu Mitteln für das nächste Budget gedeckt wurde.
>in den Jahren 1888/89 waren die während der Zahlungseinstellungen ge¬
zognen Tieres getilgt, und die dafür bestimmten Mittel wurden frei. Der
Conseil schlug vor, deu Koeffizienten von 58 Prozent aufrecht zu erhalten und
"en Betrag zum Ankauf der Tieres an den Börsen zu verwenden.

Damals erfolgte die Konversion der Prioritätsobligativnen. Die sich
daraus ergebende Ersparnis von 145000 Pf. jährlich sollte zum Rückkauf
der Tieres der Serien L, 0, v verwandt werden. Die Lose waren aus¬
geschlossen. -- Von allen Seiten kamen Proteste. Das österreichische Komitee
entwarf 1893 einen Plan zur Behandlung der Lose. Der Koeffizient sollte
"uf 75 Prozent erhöht werden. Alle Syndikate, ausgenommen das italienische,
Unarten zu, neue Kommissionen wurden eingesetzt, aber der Plan wurde
"ergessen.

Der Conseil hatte inzwischen gesucht, den Wünschen der Losbesitzer, soweit
Mre Macht reichte, entgegenzukommen: die zurückgekauften Lose sollen nicht
wlk dem Außerkurssetzungsstempel versehen werden, sondern sie sollen eine",
pezmldossier zur Verfügung der Besitzer überwiese" werden. Tilgungen und
Prämien werdeu ans dem Fuß von 58 Prozent bezahlt, obgleich man die


400 Franken nommat. Das jährliche Erfordernis betrug zu Anfang
23 760000 Franken und sollte sich von Jahr zu Jahr, nach Maßgabe der
Tilgung, vermindern. Dadurch wurden große Summen frei, die jährlich zu
Prämien verwandt werden sollten, und die 3600000 Franken jährlich bis
1910 und vou 1910 an 2335000 Franken jährlich betragen sollten bis zur
^folgten Tilgung. Außer den mit Prämien tilgbaren Tieres, deren Zahl auf
festgesetzt wurde, umfaßten die Ziehuugen ki M'i (400 Franken) rückzahl¬
bare Tieres, deren Zahl (heute 4800) vou Jahr zu Jahr steigt. Nach diesem
Plan sollten aus der Annuität von 28 Millionen Franken bezahlt werden:

187V für Zinsen 28 92V000 Franken für Tilgung 4080000 Franken'
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1930 „ „ 20 995 000 „ „ „ 7805000
1960 „ „ 9315000 „ „ 18685000

Das Mouharremdetret unterbrach die Zahlungen; sie sollten wieder auf¬
genommen werden, wenn uach der zur vollständigen Zahlung der Prämien
notwendigen Summe ein Überschuß bliebe; „die Ziehungen der Tieres und die
Zahlung der Prämien sollen genau uach dem ursprünglichen Plan fortgesetzt
werden, insoweit die dafür ausgesetzten Beträge ausreichen."

Danach finden aller zwei Monate Ziehungen statt, und die gezognen
Nummern sind zahlbar mit den herausgekommenen Betrügen. Thatsächlich
aber hängt die Zahlung ab von den Summen, die der Conseil dafür anweist.

In den ersten vierzehn Monaten betrug die Zuweisung 182379 türk. Pf.,
wovon 25 Prozent zur Zahlung von 20 Prozent Prämien aus ältern Ziehungen
^stimmt waren. Der Überschuß diente zur Zahlung von 58 Prozent
(232 Franken) auf die mit 400 Franken gezognen Tieres. Man behielt eine
^reserve, um den Koeffizienten von 58 Prozent während der folgenden vier
^andre beizubehalten. Das sechste Budget führte so zu einem Defizit von
2783 türk. Pf., das aus deu Mitteln für das nächste Budget gedeckt wurde.
>in den Jahren 1888/89 waren die während der Zahlungseinstellungen ge¬
zognen Tieres getilgt, und die dafür bestimmten Mittel wurden frei. Der
Conseil schlug vor, deu Koeffizienten von 58 Prozent aufrecht zu erhalten und
"en Betrag zum Ankauf der Tieres an den Börsen zu verwenden.

Damals erfolgte die Konversion der Prioritätsobligativnen. Die sich
daraus ergebende Ersparnis von 145000 Pf. jährlich sollte zum Rückkauf
der Tieres der Serien L, 0, v verwandt werden. Die Lose waren aus¬
geschlossen. — Von allen Seiten kamen Proteste. Das österreichische Komitee
entwarf 1893 einen Plan zur Behandlung der Lose. Der Koeffizient sollte
"uf 75 Prozent erhöht werden. Alle Syndikate, ausgenommen das italienische,
Unarten zu, neue Kommissionen wurden eingesetzt, aber der Plan wurde
"ergessen.

Der Conseil hatte inzwischen gesucht, den Wünschen der Losbesitzer, soweit
Mre Macht reichte, entgegenzukommen: die zurückgekauften Lose sollen nicht
wlk dem Außerkurssetzungsstempel versehen werden, sondern sie sollen eine»,
pezmldossier zur Verfügung der Besitzer überwiese» werden. Tilgungen und
Prämien werdeu ans dem Fuß von 58 Prozent bezahlt, obgleich man die


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[0609] 400 Franken nommat. Das jährliche Erfordernis betrug zu Anfang 23 760000 Franken und sollte sich von Jahr zu Jahr, nach Maßgabe der Tilgung, vermindern. Dadurch wurden große Summen frei, die jährlich zu Prämien verwandt werden sollten, und die 3600000 Franken jährlich bis 1910 und vou 1910 an 2335000 Franken jährlich betragen sollten bis zur ^folgten Tilgung. Außer den mit Prämien tilgbaren Tieres, deren Zahl auf festgesetzt wurde, umfaßten die Ziehuugen ki M'i (400 Franken) rückzahl¬ bare Tieres, deren Zahl (heute 4800) vou Jahr zu Jahr steigt. Nach diesem Plan sollten aus der Annuität von 28 Millionen Franken bezahlt werden: 187V für Zinsen 28 92V000 Franken für Tilgung 4080000 Franken' 1900 ,. ,. 22KK0000 ., „ ,. 5340000 1930 „ „ 20 995 000 „ „ „ 7805000 1960 „ „ 9315000 „ „ 18685000 Das Mouharremdetret unterbrach die Zahlungen; sie sollten wieder auf¬ genommen werden, wenn uach der zur vollständigen Zahlung der Prämien notwendigen Summe ein Überschuß bliebe; „die Ziehungen der Tieres und die Zahlung der Prämien sollen genau uach dem ursprünglichen Plan fortgesetzt werden, insoweit die dafür ausgesetzten Beträge ausreichen." Danach finden aller zwei Monate Ziehungen statt, und die gezognen Nummern sind zahlbar mit den herausgekommenen Betrügen. Thatsächlich aber hängt die Zahlung ab von den Summen, die der Conseil dafür anweist. In den ersten vierzehn Monaten betrug die Zuweisung 182379 türk. Pf., wovon 25 Prozent zur Zahlung von 20 Prozent Prämien aus ältern Ziehungen ^stimmt waren. Der Überschuß diente zur Zahlung von 58 Prozent (232 Franken) auf die mit 400 Franken gezognen Tieres. Man behielt eine ^reserve, um den Koeffizienten von 58 Prozent während der folgenden vier ^andre beizubehalten. Das sechste Budget führte so zu einem Defizit von 2783 türk. Pf., das aus deu Mitteln für das nächste Budget gedeckt wurde. >in den Jahren 1888/89 waren die während der Zahlungseinstellungen ge¬ zognen Tieres getilgt, und die dafür bestimmten Mittel wurden frei. Der Conseil schlug vor, deu Koeffizienten von 58 Prozent aufrecht zu erhalten und "en Betrag zum Ankauf der Tieres an den Börsen zu verwenden. Damals erfolgte die Konversion der Prioritätsobligativnen. Die sich daraus ergebende Ersparnis von 145000 Pf. jährlich sollte zum Rückkauf der Tieres der Serien L, 0, v verwandt werden. Die Lose waren aus¬ geschlossen. — Von allen Seiten kamen Proteste. Das österreichische Komitee entwarf 1893 einen Plan zur Behandlung der Lose. Der Koeffizient sollte "uf 75 Prozent erhöht werden. Alle Syndikate, ausgenommen das italienische, Unarten zu, neue Kommissionen wurden eingesetzt, aber der Plan wurde "ergessen. Der Conseil hatte inzwischen gesucht, den Wünschen der Losbesitzer, soweit Mre Macht reichte, entgegenzukommen: die zurückgekauften Lose sollen nicht wlk dem Außerkurssetzungsstempel versehen werden, sondern sie sollen eine», pezmldossier zur Verfügung der Besitzer überwiese» werden. Tilgungen und Prämien werdeu ans dem Fuß von 58 Prozent bezahlt, obgleich man die

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341875_238787/609>, abgerufen am 01.09.2024.