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Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Viertes Vierteljahr.

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Wie könnte unter solchen Umständen auf dem Hradschin statt Verödung Leben,
statt Kirchhofsstille munteres Geräusch und Getreide herrschen? Was kann so ein
einzelner abgelagerter Kastellan, was kaun ein noch so wohlbeleibter Sakristan zur
Belebung der weiten stillen Räume thun? Sind ein paar armselige Frösche im¬
stande, durch ihre Sprünge und Fahrten ein verlassenes Nicscnaquarium in ein
Modebad der Amphibicnwelt umzuwandeln, und werden sie sich nicht vielmehr still
und verschüchtert in das künstlich angepflanzte Schilf zurückziehn, weil es sie, so
ganz allein in der weiten Wasserwüste, graute und gruselt?

Die alte Frau auf den Stufen hatte ihre durch das Mittagsmahl unterbrochner
Fürbitten mit besondrer Inbrunst von neuem begonnen. Es kamen "wieder" zwei
die Stufen herauf, ein hochgestellter geistlicher Herr und, in ein lebhaftes Gespräch
mit ihm vertieft, ein unverkennbar echtösterreichischer Kavalier. Aus dem Munde
des Prälaten empfing die Beterin die beglückende Segeusformel, aus der Tasche
des Kavaliers das kaum minder beglückende Geldstück. Der Kavalier war der von
uns aus Wien zurückerwartete Viktor Mvutencro, der in der That mit zwei wunder¬
schönen arabischen Schimmelhengsten und einem nubischen Wüstensohne in Prag
eingetroffen war und im Palais seines Oheims, des Fürsten, Wohnung genommen
hatte; der Prälat war der Prior, der, ohne daß der andre eine Ahnung davon
hatte, das letzte Verhör mit ihm anstellte.

Individuelle Offenbarung, fragte der Prälat, den von Montenero gebrauchten
Ausdruck wiederholend, wie meinen Sie das, lieber Graf?

Wie ich das meine, Hochwürden? Nun, daß auch wir zwei nicht dasselbe
zu glauben brauchen, weil wir zwei verschiedne Herzen habe", und sich vielleicht
der Schöpfer das eine so, das andre so hat zurecht machen wollen.

Und diese Vorstellung von der individuellen Offenbarung führt Sie natürlich
dazu, alle Satzungen und Lehren unsrer heiligen Kirche für irrtümlich anzusehen,
sobald sie eiuer Meinung widersprechen, die sich bei Ihnen im Wege der vermeint¬
lichen individuellen Offenbarung gebildet hat!

Doch nicht, Hochwürden. Ich nehme im Gegenteil an, daß jeder sich an das
halten muß, was ihm einleuchtet. Wenn Euer Hochwürden die Dogmen der Kirche
sämtlich einleuchten, was nur durch eine besondre Gnade möglich ist, so muß der
Herr Prälat für sie durchs Feuer gehn, und niemand hat das Recht, ihm seinen
Glauben als einen ans irrtümlichen Grunde beruhenden vorzuwerfen.

Ebensowenig vermutlich, als ich das nach Ihrer Meinung Ihnen gegenüber
zu thun berechtigt bin.

Nun ja, Hochwürden, darauf möchte es freilich in der Hauptsache hinaus¬
laufen.

Aber, Graf, ist es Ihnen denn nicht klar, daß mit solchen Grundsätzen von
einer herrschenden Kirche, vom Amte der Schlüssel, vom Stuhle Petri nicht mehr
die Rede sein kann?

Doch doch, Hochwürden, für die, die daran glaube" . . .

Und für die, die nicht daran glauben, Graf?

Ja, die müssen sich eben sehr hüten, daß sie fremden Glauben und ganz ^
sonders den Glauben einer ganzen Kirche nicht vorwitzigerweise als Aberglauben
bezeichnen, während sie doch nur von sich selbst zu reden berechtigt sind und nur
sagen können, was ihnen einleuchtet und was nicht.

Aber damit machen Sie ja Ihre eigne Vernunft, von der Sie doch zugeben
müssen, daß sie. nur zu oft irrt und irreführt, zur einzigen Leuchte auf Jhre>"
Wege, und wenn alle dächten wie Sie... ^

Ja, Hochwürden, das ist es ja gerade. Ganz wie ich denkt keiner, und day
das so ist, scheint doch in des Schöpfers Absicht gelegen zu haben...¬

Wenn es nicht vielmehr in der seines größten Feindes liegt, der allzeit Un
kraut unter deu Weizen säet, und dem an nichts mehr gelegen ist als an der Herr¬
schaft von Unglauben und Zweifel. Wie können Sie, Graf, mit Ihren Gruuv-


Wie könnte unter solchen Umständen auf dem Hradschin statt Verödung Leben,
statt Kirchhofsstille munteres Geräusch und Getreide herrschen? Was kann so ein
einzelner abgelagerter Kastellan, was kaun ein noch so wohlbeleibter Sakristan zur
Belebung der weiten stillen Räume thun? Sind ein paar armselige Frösche im¬
stande, durch ihre Sprünge und Fahrten ein verlassenes Nicscnaquarium in ein
Modebad der Amphibicnwelt umzuwandeln, und werden sie sich nicht vielmehr still
und verschüchtert in das künstlich angepflanzte Schilf zurückziehn, weil es sie, so
ganz allein in der weiten Wasserwüste, graute und gruselt?

Die alte Frau auf den Stufen hatte ihre durch das Mittagsmahl unterbrochner
Fürbitten mit besondrer Inbrunst von neuem begonnen. Es kamen „wieder" zwei
die Stufen herauf, ein hochgestellter geistlicher Herr und, in ein lebhaftes Gespräch
mit ihm vertieft, ein unverkennbar echtösterreichischer Kavalier. Aus dem Munde
des Prälaten empfing die Beterin die beglückende Segeusformel, aus der Tasche
des Kavaliers das kaum minder beglückende Geldstück. Der Kavalier war der von
uns aus Wien zurückerwartete Viktor Mvutencro, der in der That mit zwei wunder¬
schönen arabischen Schimmelhengsten und einem nubischen Wüstensohne in Prag
eingetroffen war und im Palais seines Oheims, des Fürsten, Wohnung genommen
hatte; der Prälat war der Prior, der, ohne daß der andre eine Ahnung davon
hatte, das letzte Verhör mit ihm anstellte.

Individuelle Offenbarung, fragte der Prälat, den von Montenero gebrauchten
Ausdruck wiederholend, wie meinen Sie das, lieber Graf?

Wie ich das meine, Hochwürden? Nun, daß auch wir zwei nicht dasselbe
zu glauben brauchen, weil wir zwei verschiedne Herzen habe», und sich vielleicht
der Schöpfer das eine so, das andre so hat zurecht machen wollen.

Und diese Vorstellung von der individuellen Offenbarung führt Sie natürlich
dazu, alle Satzungen und Lehren unsrer heiligen Kirche für irrtümlich anzusehen,
sobald sie eiuer Meinung widersprechen, die sich bei Ihnen im Wege der vermeint¬
lichen individuellen Offenbarung gebildet hat!

Doch nicht, Hochwürden. Ich nehme im Gegenteil an, daß jeder sich an das
halten muß, was ihm einleuchtet. Wenn Euer Hochwürden die Dogmen der Kirche
sämtlich einleuchten, was nur durch eine besondre Gnade möglich ist, so muß der
Herr Prälat für sie durchs Feuer gehn, und niemand hat das Recht, ihm seinen
Glauben als einen ans irrtümlichen Grunde beruhenden vorzuwerfen.

Ebensowenig vermutlich, als ich das nach Ihrer Meinung Ihnen gegenüber
zu thun berechtigt bin.

Nun ja, Hochwürden, darauf möchte es freilich in der Hauptsache hinaus¬
laufen.

Aber, Graf, ist es Ihnen denn nicht klar, daß mit solchen Grundsätzen von
einer herrschenden Kirche, vom Amte der Schlüssel, vom Stuhle Petri nicht mehr
die Rede sein kann?

Doch doch, Hochwürden, für die, die daran glaube» . . .

Und für die, die nicht daran glauben, Graf?

Ja, die müssen sich eben sehr hüten, daß sie fremden Glauben und ganz ^
sonders den Glauben einer ganzen Kirche nicht vorwitzigerweise als Aberglauben
bezeichnen, während sie doch nur von sich selbst zu reden berechtigt sind und nur
sagen können, was ihnen einleuchtet und was nicht.

Aber damit machen Sie ja Ihre eigne Vernunft, von der Sie doch zugeben
müssen, daß sie. nur zu oft irrt und irreführt, zur einzigen Leuchte auf Jhre>"
Wege, und wenn alle dächten wie Sie... ^

Ja, Hochwürden, das ist es ja gerade. Ganz wie ich denkt keiner, und day
das so ist, scheint doch in des Schöpfers Absicht gelegen zu haben...¬

Wenn es nicht vielmehr in der seines größten Feindes liegt, der allzeit Un
kraut unter deu Weizen säet, und dem an nichts mehr gelegen ist als an der Herr¬
schaft von Unglauben und Zweifel. Wie können Sie, Graf, mit Ihren Gruuv-


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341875_238787/556>, abgerufen am 01.09.2024.