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Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Zweites Vierteljahr.

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Doktor Duttmüller und sein Freund

Verschossen worden, er ist verloren. Um ihn wieder zu erlangen, mit andern Worten,
um unsern gehabten Verlust wieder einzubringen, müssen wir ein neues Opfer
bringen. Mit andern Worten: Es handelt sich um die Sanierung unsrer Tote
Asse-merkantil-Ausbentungsgesellschaft. Und die gegenwärtige Frage ist die: Wird
die Gesellschaft sich dazu verstehn, einen zweiten Pfeil auszusenden?

Sind Sie nun fertig mit Ihrem Geseire? fragte Larisch.

Noch nicht ganz.

Dann bringen Sie, was Sie zu sagen haben, hernach vor, setzen Sie sich
auf Ihren natürlichen Schwerpunkt und hören Sie zu. Damit zog Larisch mit
großer Wichtigkeit einen Brief aus seiner Tasche und fuhr fort: Erfahren Sie also
folgendes. -- Aber rufen wir erst den Gastrat her.

Hier ist er schon.

Na also. In diesem Briefe steht geschrieben -- ich erhielt ihn gestern --:
"Lieber Herr Larisch. Es drangt mir, Sie mitzuteilen, daß der Gastwirt Happich
ein ganz schlechter Mensch ist. Er ganz allein hat Sie um die Karpfen beluchst,
die er alle mit der Grundangel herausgeholt hat, was ich beschworen kann. Und
den Kanal von Thonröhren habe ich selber gelegt auf das eigenhändige Kommando
von demselbtgen Happich, was ich auch beschworen kann. Und Happich ist so ein
schlechter Mensch und Räuberhauptmann, daß er seine Dienstboten um ihr sauer ver¬
dientes Lohn betrügt. H. W." Was sagen Sie nun? Sie schlechter Mensch? Sie
Gastrat mit dem ewigen Lächeln in der Visiognomage, Sie Schlange, die wir am
Busen genährt haben?

Happich lächelte.

Der Herr Kantor nahm als Sachverständiger den Brief in die Hand und
prüfte die Schrift. Er kam zu dem Resultate, daß das H. W. nach den t s und
r s zu schließen, Heinrich Winkelmann bedeuten könne, es könne aber auch heißen
Hans Wuppe, der ein ganz schlechter Bengel gewesen und vor drei Jahren nach
Amerika ausgewandert sei.

Happich lächelte. -- Das sehen Sie doch, meine Herren, sagte er, daß das
ein ganz gemeiner Racheakt des Husarenweidling ist, der bei mir Knecht war. Dieser
Mensch ist vorige Woche aus der Arbeit weggelaufen, worauf ich ihm den Lohn
inne behielt, und der sich jetzt zu rächen sucht.

Sie haben also nicht den Kanal legen lassen?

Keine Ahnung. Der Mensch hat einfach gelogen.

Was? gelogen? ertönte eine entrüstete Stimme ans dem Haufen der Berg¬
leute, die durch die offne Thür hereingedrungen waren. -- Wie kann dieser Mensch
behaupten, daß ich gelogen habe? Wie kann er das behaupten? Gehn Sie hinauf,
meine Herren, hinter dem Schranke neben der Bodentreppe stehn seine Angeln und
ein Kuchenblech, wo er alles draufgeschrieben hat.

Es war Husarenweidling, der das Wort genommen hatte, Husarenweidling mit
der Bergmannsmntze auf dem Kopfe und einem großen Groll im Herzen, der sehr
erregt that und mit Staatsanwalt und Zuchthaus drohte. Man forderte den Herrn
Kantor auf, die corpora, äslieti zu holen, aber der Herr Kantor war äußerst schwer¬
hörig. Da sich auch sonst niemand finden wollte, so mußte der kleine Bolze hinaus¬
gehn. Kurze Zeit darauf kam er wieder und legte zwei Angeln und ein mit Kreide
beschriebnes Kuchenblech auf dem Tische des Hauses nieder. Darauf ergriff er das
Wort und sagte: Meine Herren, ehe ich dazu schreite, den Inhalt dieses Bleches
zu verlesen, muß ich bemerke" --

Bemerken Sie gar nichts, wenn ich bitten darf, fuhr ihn Larisch an, Sie
Professor aller einleitenden Wissenschaften. Scholz, geben Sie mal das Blech
herüber, dieser Bolze ist imstande, uns erst noch eine Vorlesung über Knchenbn'ckerei
zu halten. Also hören Sie zu --

Herr Larisch, sagte Wandrer, wäre es nicht besser, diesen Scherz ein andermal
weiter zu spinnen? Wir sind doch nicht unter uns.


Doktor Duttmüller und sein Freund

Verschossen worden, er ist verloren. Um ihn wieder zu erlangen, mit andern Worten,
um unsern gehabten Verlust wieder einzubringen, müssen wir ein neues Opfer
bringen. Mit andern Worten: Es handelt sich um die Sanierung unsrer Tote
Asse-merkantil-Ausbentungsgesellschaft. Und die gegenwärtige Frage ist die: Wird
die Gesellschaft sich dazu verstehn, einen zweiten Pfeil auszusenden?

Sind Sie nun fertig mit Ihrem Geseire? fragte Larisch.

Noch nicht ganz.

Dann bringen Sie, was Sie zu sagen haben, hernach vor, setzen Sie sich
auf Ihren natürlichen Schwerpunkt und hören Sie zu. Damit zog Larisch mit
großer Wichtigkeit einen Brief aus seiner Tasche und fuhr fort: Erfahren Sie also
folgendes. — Aber rufen wir erst den Gastrat her.

Hier ist er schon.

Na also. In diesem Briefe steht geschrieben — ich erhielt ihn gestern —:
„Lieber Herr Larisch. Es drangt mir, Sie mitzuteilen, daß der Gastwirt Happich
ein ganz schlechter Mensch ist. Er ganz allein hat Sie um die Karpfen beluchst,
die er alle mit der Grundangel herausgeholt hat, was ich beschworen kann. Und
den Kanal von Thonröhren habe ich selber gelegt auf das eigenhändige Kommando
von demselbtgen Happich, was ich auch beschworen kann. Und Happich ist so ein
schlechter Mensch und Räuberhauptmann, daß er seine Dienstboten um ihr sauer ver¬
dientes Lohn betrügt. H. W." Was sagen Sie nun? Sie schlechter Mensch? Sie
Gastrat mit dem ewigen Lächeln in der Visiognomage, Sie Schlange, die wir am
Busen genährt haben?

Happich lächelte.

Der Herr Kantor nahm als Sachverständiger den Brief in die Hand und
prüfte die Schrift. Er kam zu dem Resultate, daß das H. W. nach den t s und
r s zu schließen, Heinrich Winkelmann bedeuten könne, es könne aber auch heißen
Hans Wuppe, der ein ganz schlechter Bengel gewesen und vor drei Jahren nach
Amerika ausgewandert sei.

Happich lächelte. — Das sehen Sie doch, meine Herren, sagte er, daß das
ein ganz gemeiner Racheakt des Husarenweidling ist, der bei mir Knecht war. Dieser
Mensch ist vorige Woche aus der Arbeit weggelaufen, worauf ich ihm den Lohn
inne behielt, und der sich jetzt zu rächen sucht.

Sie haben also nicht den Kanal legen lassen?

Keine Ahnung. Der Mensch hat einfach gelogen.

Was? gelogen? ertönte eine entrüstete Stimme ans dem Haufen der Berg¬
leute, die durch die offne Thür hereingedrungen waren. — Wie kann dieser Mensch
behaupten, daß ich gelogen habe? Wie kann er das behaupten? Gehn Sie hinauf,
meine Herren, hinter dem Schranke neben der Bodentreppe stehn seine Angeln und
ein Kuchenblech, wo er alles draufgeschrieben hat.

Es war Husarenweidling, der das Wort genommen hatte, Husarenweidling mit
der Bergmannsmntze auf dem Kopfe und einem großen Groll im Herzen, der sehr
erregt that und mit Staatsanwalt und Zuchthaus drohte. Man forderte den Herrn
Kantor auf, die corpora, äslieti zu holen, aber der Herr Kantor war äußerst schwer¬
hörig. Da sich auch sonst niemand finden wollte, so mußte der kleine Bolze hinaus¬
gehn. Kurze Zeit darauf kam er wieder und legte zwei Angeln und ein mit Kreide
beschriebnes Kuchenblech auf dem Tische des Hauses nieder. Darauf ergriff er das
Wort und sagte: Meine Herren, ehe ich dazu schreite, den Inhalt dieses Bleches
zu verlesen, muß ich bemerke» —

Bemerken Sie gar nichts, wenn ich bitten darf, fuhr ihn Larisch an, Sie
Professor aller einleitenden Wissenschaften. Scholz, geben Sie mal das Blech
herüber, dieser Bolze ist imstande, uns erst noch eine Vorlesung über Knchenbn'ckerei
zu halten. Also hören Sie zu —

Herr Larisch, sagte Wandrer, wäre es nicht besser, diesen Scherz ein andermal
weiter zu spinnen? Wir sind doch nicht unter uns.


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[0110] Doktor Duttmüller und sein Freund Verschossen worden, er ist verloren. Um ihn wieder zu erlangen, mit andern Worten, um unsern gehabten Verlust wieder einzubringen, müssen wir ein neues Opfer bringen. Mit andern Worten: Es handelt sich um die Sanierung unsrer Tote Asse-merkantil-Ausbentungsgesellschaft. Und die gegenwärtige Frage ist die: Wird die Gesellschaft sich dazu verstehn, einen zweiten Pfeil auszusenden? Sind Sie nun fertig mit Ihrem Geseire? fragte Larisch. Noch nicht ganz. Dann bringen Sie, was Sie zu sagen haben, hernach vor, setzen Sie sich auf Ihren natürlichen Schwerpunkt und hören Sie zu. Damit zog Larisch mit großer Wichtigkeit einen Brief aus seiner Tasche und fuhr fort: Erfahren Sie also folgendes. — Aber rufen wir erst den Gastrat her. Hier ist er schon. Na also. In diesem Briefe steht geschrieben — ich erhielt ihn gestern —: „Lieber Herr Larisch. Es drangt mir, Sie mitzuteilen, daß der Gastwirt Happich ein ganz schlechter Mensch ist. Er ganz allein hat Sie um die Karpfen beluchst, die er alle mit der Grundangel herausgeholt hat, was ich beschworen kann. Und den Kanal von Thonröhren habe ich selber gelegt auf das eigenhändige Kommando von demselbtgen Happich, was ich auch beschworen kann. Und Happich ist so ein schlechter Mensch und Räuberhauptmann, daß er seine Dienstboten um ihr sauer ver¬ dientes Lohn betrügt. H. W." Was sagen Sie nun? Sie schlechter Mensch? Sie Gastrat mit dem ewigen Lächeln in der Visiognomage, Sie Schlange, die wir am Busen genährt haben? Happich lächelte. Der Herr Kantor nahm als Sachverständiger den Brief in die Hand und prüfte die Schrift. Er kam zu dem Resultate, daß das H. W. nach den t s und r s zu schließen, Heinrich Winkelmann bedeuten könne, es könne aber auch heißen Hans Wuppe, der ein ganz schlechter Bengel gewesen und vor drei Jahren nach Amerika ausgewandert sei. Happich lächelte. — Das sehen Sie doch, meine Herren, sagte er, daß das ein ganz gemeiner Racheakt des Husarenweidling ist, der bei mir Knecht war. Dieser Mensch ist vorige Woche aus der Arbeit weggelaufen, worauf ich ihm den Lohn inne behielt, und der sich jetzt zu rächen sucht. Sie haben also nicht den Kanal legen lassen? Keine Ahnung. Der Mensch hat einfach gelogen. Was? gelogen? ertönte eine entrüstete Stimme ans dem Haufen der Berg¬ leute, die durch die offne Thür hereingedrungen waren. — Wie kann dieser Mensch behaupten, daß ich gelogen habe? Wie kann er das behaupten? Gehn Sie hinauf, meine Herren, hinter dem Schranke neben der Bodentreppe stehn seine Angeln und ein Kuchenblech, wo er alles draufgeschrieben hat. Es war Husarenweidling, der das Wort genommen hatte, Husarenweidling mit der Bergmannsmntze auf dem Kopfe und einem großen Groll im Herzen, der sehr erregt that und mit Staatsanwalt und Zuchthaus drohte. Man forderte den Herrn Kantor auf, die corpora, äslieti zu holen, aber der Herr Kantor war äußerst schwer¬ hörig. Da sich auch sonst niemand finden wollte, so mußte der kleine Bolze hinaus¬ gehn. Kurze Zeit darauf kam er wieder und legte zwei Angeln und ein mit Kreide beschriebnes Kuchenblech auf dem Tische des Hauses nieder. Darauf ergriff er das Wort und sagte: Meine Herren, ehe ich dazu schreite, den Inhalt dieses Bleches zu verlesen, muß ich bemerke» — Bemerken Sie gar nichts, wenn ich bitten darf, fuhr ihn Larisch an, Sie Professor aller einleitenden Wissenschaften. Scholz, geben Sie mal das Blech herüber, dieser Bolze ist imstande, uns erst noch eine Vorlesung über Knchenbn'ckerei zu halten. Also hören Sie zu — Herr Larisch, sagte Wandrer, wäre es nicht besser, diesen Scherz ein andermal weiter zu spinnen? Wir sind doch nicht unter uns.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341875_237285/110>, abgerufen am 23.07.2024.