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Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Erstes Vierteljahr.

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Doktor Duttmüller und sein Freund

Inzwischen war Klapphorn im blauen Fracke und mit weißen Handschuhen,
die er in der Eile über die schmutzigen Hände gezogen hatte, erschienen und hatte
sich mit blödsinnigen Ausdrucke im Gesicht neben der Thür aufgepflanzt. Die
gnädige Frau winkte ihm bedeutsam mit der Lorgnette zu, worauf er verschwand
und gleich darauf mit der "oller Pfeifsache" ankam, Theetassen, Theeextrnkt, Wasser¬
kessel, und was sonst dazu gehörte. -- Sie müssen sich schon gefallen lassen, sagte
die gnädige Frau in ungewöhnlich leutseligem Tone, da Sie zu unsrer Theestunde
gekommen find, eine Tasse Thee anzunehmen. Alice, bitte.

Alice bereitete den Thee, und Klapphorn wartete seines Amtes. Herrn Doktor
Louis Dnttmüller war die Sache nicht recht geheuer. Die ganze Geschichte war
ihm überaus fremdartig, und er wußte nicht recht, wie er sich benehmen sollte.
Nachdem er aber seinen Hut glücklich losgeworden war, gings ja halbwegs, und
die gnädige Fran half liebenswürdig über kleine Verstoße hinweg, Alice hatte sich
zu Mama gesetzt und hörte dem zu, was der Herr Doktor über Mikroorganismen
und die Serumtherapie auseinandersetzte. Er sah anch gar nicht so übel ans, mau
hätte thu sogar einen schönen Mann nennen können. Und er schien ja anch durch¬
aus "anständig" zu sein. Der Herr Oberstleutnant war auch erschienen, hatte den
neuen Arzt begrüßt und sich dann zerstreut und perstimmt im Hintergründe in
einen Lehnstuhl gesetzt. Ellen beugte sich über die Lehne des Stuhls und sagte
leise: Pa, Schimpfe nicht.

Pa versuchte zu lächeln und erwiderte: Schuucki, ich sage ja kein Wort.

Jawohl, du schimpfst. Pa, gestehe!

Was soll ich denn gestehn?

Pa, du hast Sorgen. Sei ganz still, ich weiß es. Du hast mehr Sorgen,
als du merken lassen willst. Und daran ist Aork schuld und die Mama, die ja
mit ihrem Dorr rein närrisch ist.

Ja, das weiß Gott, seufzte der Oberstleutnant.

Pn, sage mal, alle Welt verdient Geld, warum verdienen wir nichts?

Edelleute sollen keine Geschäfte machen.

Ach Unsinn! Aber beim Juden Geld pumpen, das dürfen sie! Ich halte
nun gerade das Pumpen für unedel. -- Pa!
Was dann, Schnucki?

Alle Welt verdient Geld vom Kaliwerke, warum wir nicht?

Ja wenn wir das könnten! Ich soll wohl meine Tinte an den Direktor ver¬
kaufen? Was meinst du, würde Mama dazu sagen!

Ach Mama! Mama kommt hier nicht in Frage. Mama will bloß Geld
haben, und wir müssen sehen, wie wir es verdienen. Pa, ich will dir was sagen,
geh doch auch unter die Industriellen. Mit der Landwirtschaft ist doch so wie so
nichts los. Aber mit Bergwerken, Mineralien, Chemie, damit ist etwas zu machen.

Kind, man muß das verstehn.

Was ist da weiter zu verstehn? Und was man nicht weiß, das lernt man.
Pa, du hast doch deine schönen Kalksteinbrüche am Kirschberge, die ganz tot daliegen.
Verkaufe doch den Kalk ans Werk. Und wer weiß, was sich sonst noch findet.

Der Oberstleutnant führ mit einem Rucke herum und rief: Donnerwetter. --
Die gnädige Frau hob stumm beschwörend die Lorgnette hoch. -- Schnucki, du
bist ein Teufelsnadel. Herr Gott von Frankreich, wenn ich bedenke, was diese
Herren von der Industrie verdienen. Das Geld liegt auf der Straße, man muß
nur lernen, es zu erkennen. Schnucki, wir gehn zu den Industriellen über.

Damit kehrte die gute Laune zurück. Der Herr Oberstleutnant wurde ge¬
sprächig, schnippte mit den Fingern und summte eine fidele Melodie, was alles
mögliche bedeutete nach der kaum überstandnen Prüfung, die ihm seine Gnädige
eben bereitet hatte.

Der Herr Doktor erhob sich, um sich zu empfehlen; die Lage nahm wieder
einen feierlichen Charakter an. Leider wurde der Aktschluß in betrübender Weise


Doktor Duttmüller und sein Freund

Inzwischen war Klapphorn im blauen Fracke und mit weißen Handschuhen,
die er in der Eile über die schmutzigen Hände gezogen hatte, erschienen und hatte
sich mit blödsinnigen Ausdrucke im Gesicht neben der Thür aufgepflanzt. Die
gnädige Frau winkte ihm bedeutsam mit der Lorgnette zu, worauf er verschwand
und gleich darauf mit der „oller Pfeifsache" ankam, Theetassen, Theeextrnkt, Wasser¬
kessel, und was sonst dazu gehörte. — Sie müssen sich schon gefallen lassen, sagte
die gnädige Frau in ungewöhnlich leutseligem Tone, da Sie zu unsrer Theestunde
gekommen find, eine Tasse Thee anzunehmen. Alice, bitte.

Alice bereitete den Thee, und Klapphorn wartete seines Amtes. Herrn Doktor
Louis Dnttmüller war die Sache nicht recht geheuer. Die ganze Geschichte war
ihm überaus fremdartig, und er wußte nicht recht, wie er sich benehmen sollte.
Nachdem er aber seinen Hut glücklich losgeworden war, gings ja halbwegs, und
die gnädige Fran half liebenswürdig über kleine Verstoße hinweg, Alice hatte sich
zu Mama gesetzt und hörte dem zu, was der Herr Doktor über Mikroorganismen
und die Serumtherapie auseinandersetzte. Er sah anch gar nicht so übel ans, mau
hätte thu sogar einen schönen Mann nennen können. Und er schien ja anch durch¬
aus „anständig" zu sein. Der Herr Oberstleutnant war auch erschienen, hatte den
neuen Arzt begrüßt und sich dann zerstreut und perstimmt im Hintergründe in
einen Lehnstuhl gesetzt. Ellen beugte sich über die Lehne des Stuhls und sagte
leise: Pa, Schimpfe nicht.

Pa versuchte zu lächeln und erwiderte: Schuucki, ich sage ja kein Wort.

Jawohl, du schimpfst. Pa, gestehe!

Was soll ich denn gestehn?

Pa, du hast Sorgen. Sei ganz still, ich weiß es. Du hast mehr Sorgen,
als du merken lassen willst. Und daran ist Aork schuld und die Mama, die ja
mit ihrem Dorr rein närrisch ist.

Ja, das weiß Gott, seufzte der Oberstleutnant.

Pn, sage mal, alle Welt verdient Geld, warum verdienen wir nichts?

Edelleute sollen keine Geschäfte machen.

Ach Unsinn! Aber beim Juden Geld pumpen, das dürfen sie! Ich halte
nun gerade das Pumpen für unedel. — Pa!
Was dann, Schnucki?

Alle Welt verdient Geld vom Kaliwerke, warum wir nicht?

Ja wenn wir das könnten! Ich soll wohl meine Tinte an den Direktor ver¬
kaufen? Was meinst du, würde Mama dazu sagen!

Ach Mama! Mama kommt hier nicht in Frage. Mama will bloß Geld
haben, und wir müssen sehen, wie wir es verdienen. Pa, ich will dir was sagen,
geh doch auch unter die Industriellen. Mit der Landwirtschaft ist doch so wie so
nichts los. Aber mit Bergwerken, Mineralien, Chemie, damit ist etwas zu machen.

Kind, man muß das verstehn.

Was ist da weiter zu verstehn? Und was man nicht weiß, das lernt man.
Pa, du hast doch deine schönen Kalksteinbrüche am Kirschberge, die ganz tot daliegen.
Verkaufe doch den Kalk ans Werk. Und wer weiß, was sich sonst noch findet.

Der Oberstleutnant führ mit einem Rucke herum und rief: Donnerwetter. —
Die gnädige Frau hob stumm beschwörend die Lorgnette hoch. — Schnucki, du
bist ein Teufelsnadel. Herr Gott von Frankreich, wenn ich bedenke, was diese
Herren von der Industrie verdienen. Das Geld liegt auf der Straße, man muß
nur lernen, es zu erkennen. Schnucki, wir gehn zu den Industriellen über.

Damit kehrte die gute Laune zurück. Der Herr Oberstleutnant wurde ge¬
sprächig, schnippte mit den Fingern und summte eine fidele Melodie, was alles
mögliche bedeutete nach der kaum überstandnen Prüfung, die ihm seine Gnädige
eben bereitet hatte.

Der Herr Doktor erhob sich, um sich zu empfehlen; die Lage nahm wieder
einen feierlichen Charakter an. Leider wurde der Aktschluß in betrübender Weise


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[0228] Doktor Duttmüller und sein Freund Inzwischen war Klapphorn im blauen Fracke und mit weißen Handschuhen, die er in der Eile über die schmutzigen Hände gezogen hatte, erschienen und hatte sich mit blödsinnigen Ausdrucke im Gesicht neben der Thür aufgepflanzt. Die gnädige Frau winkte ihm bedeutsam mit der Lorgnette zu, worauf er verschwand und gleich darauf mit der „oller Pfeifsache" ankam, Theetassen, Theeextrnkt, Wasser¬ kessel, und was sonst dazu gehörte. — Sie müssen sich schon gefallen lassen, sagte die gnädige Frau in ungewöhnlich leutseligem Tone, da Sie zu unsrer Theestunde gekommen find, eine Tasse Thee anzunehmen. Alice, bitte. Alice bereitete den Thee, und Klapphorn wartete seines Amtes. Herrn Doktor Louis Dnttmüller war die Sache nicht recht geheuer. Die ganze Geschichte war ihm überaus fremdartig, und er wußte nicht recht, wie er sich benehmen sollte. Nachdem er aber seinen Hut glücklich losgeworden war, gings ja halbwegs, und die gnädige Fran half liebenswürdig über kleine Verstoße hinweg, Alice hatte sich zu Mama gesetzt und hörte dem zu, was der Herr Doktor über Mikroorganismen und die Serumtherapie auseinandersetzte. Er sah anch gar nicht so übel ans, mau hätte thu sogar einen schönen Mann nennen können. Und er schien ja anch durch¬ aus „anständig" zu sein. Der Herr Oberstleutnant war auch erschienen, hatte den neuen Arzt begrüßt und sich dann zerstreut und perstimmt im Hintergründe in einen Lehnstuhl gesetzt. Ellen beugte sich über die Lehne des Stuhls und sagte leise: Pa, Schimpfe nicht. Pa versuchte zu lächeln und erwiderte: Schuucki, ich sage ja kein Wort. Jawohl, du schimpfst. Pa, gestehe! Was soll ich denn gestehn? Pa, du hast Sorgen. Sei ganz still, ich weiß es. Du hast mehr Sorgen, als du merken lassen willst. Und daran ist Aork schuld und die Mama, die ja mit ihrem Dorr rein närrisch ist. Ja, das weiß Gott, seufzte der Oberstleutnant. Pn, sage mal, alle Welt verdient Geld, warum verdienen wir nichts? Edelleute sollen keine Geschäfte machen. Ach Unsinn! Aber beim Juden Geld pumpen, das dürfen sie! Ich halte nun gerade das Pumpen für unedel. — Pa! Was dann, Schnucki? Alle Welt verdient Geld vom Kaliwerke, warum wir nicht? Ja wenn wir das könnten! Ich soll wohl meine Tinte an den Direktor ver¬ kaufen? Was meinst du, würde Mama dazu sagen! Ach Mama! Mama kommt hier nicht in Frage. Mama will bloß Geld haben, und wir müssen sehen, wie wir es verdienen. Pa, ich will dir was sagen, geh doch auch unter die Industriellen. Mit der Landwirtschaft ist doch so wie so nichts los. Aber mit Bergwerken, Mineralien, Chemie, damit ist etwas zu machen. Kind, man muß das verstehn. Was ist da weiter zu verstehn? Und was man nicht weiß, das lernt man. Pa, du hast doch deine schönen Kalksteinbrüche am Kirschberge, die ganz tot daliegen. Verkaufe doch den Kalk ans Werk. Und wer weiß, was sich sonst noch findet. Der Oberstleutnant führ mit einem Rucke herum und rief: Donnerwetter. — Die gnädige Frau hob stumm beschwörend die Lorgnette hoch. — Schnucki, du bist ein Teufelsnadel. Herr Gott von Frankreich, wenn ich bedenke, was diese Herren von der Industrie verdienen. Das Geld liegt auf der Straße, man muß nur lernen, es zu erkennen. Schnucki, wir gehn zu den Industriellen über. Damit kehrte die gute Laune zurück. Der Herr Oberstleutnant wurde ge¬ sprächig, schnippte mit den Fingern und summte eine fidele Melodie, was alles mögliche bedeutete nach der kaum überstandnen Prüfung, die ihm seine Gnädige eben bereitet hatte. Der Herr Doktor erhob sich, um sich zu empfehlen; die Lage nahm wieder einen feierlichen Charakter an. Leider wurde der Aktschluß in betrübender Weise

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341875_236523/228>, abgerufen am 20.10.2024.