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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

bei diesem Besoldungsmodus rin dem fünf- und zehnfachen eines solchen Lehrer¬
grundgehalts zu wirtschaften! Altertümer nehmen sich recht schon aus im Museum,
aber nicht in einer modernen Einkommcnordnung; und unsre hohen Behörden gehn
so weit in der antiquarischen Liebhaberei, das; meinem Lehrer, als er seinen Geuuß-
zettel zur Bestätigung vorlegte, der Weizen gestrichen und "Kuchelspeise" hinein-
kvrrigiert worden ist, weil der Weizen das ursprüngliche Deputat an Erbsen und
Hirse ersetzt, die heute auf dem betreffenden Dominium nicht mehr gebaut werden.
An Lehrerwohnuugeu, die der zu Beffleben den Rang ablaufen, fehlt es auch nicht
im Osten der Monarchie. Klagt der Lehrer und fordert er Abhilfe, so ermahnt
ihn der geistliche Ortsschulinspektor zur christliche" Geduld und Demut und fügt
allenfalls hinzu, das Haus habe ja dreihundert Jahre lang genügt, da werde es
wohl auch noch ein weiteres Jahrhundert genügen. Sehr schon! Ich bin auch
für altvaterische einfache Sitten. Nur gehe ich nicht so weit, daß ich auch solche
Wohnungen konservieren möchte, die nicht blos; eng, unbequem und baufällig sind,
sondern in denen man die Gicht und die Schwindsucht bekommt. Und außerdem:
wenn der Staat mit Lehrern zufrieden ist, die sich nach altväterischer Weise mehr
mit Graben, Pflügen und Mistfahren als mit den Wissenschaften und dem Unter¬
richt beschäftigen, die barfuß und in geflickten Rocken' einhergehn, und die den
Kindern nicht mehr eiupauken als deu kleinen Katechismus, holperiges Lesen und
notdürftiges Buchstabemnaleu, denn mag er immerhin diese Leute in deu baufälligen
Hütten lassen, die man ihnen vor zweihundert Jahren in dem damals angemessenen
Stil errichtet hat, nicht als Lehrern, sondern als Küstern. Wenn er aber diese
ehemaligen niedern Kirchendiener als seine Beamten in Anspruch nimmt und die
jetzt üblichen Anforderungen an sie stellt, dann wird er wohl auch die jetzt übliche
Besoldung in der jetzt üblichen Form zahlen und für angemessene Wohnung sorgen
müssen, da Wohnungsentschädigung auf dem Dorfe meistens nicht angebracht ist.
Durch seiue Ansprüche an die Lehrer hat sich der Staat allerdings die Verpflichtung
aufgeladen, die Lehrerbildungen zu zahlen. An sich finde ich es, abweichend von
dem erwähnten Grenzbotenaufsatz, ungehörig und sozialistisch, wenn den Bauern die
Kosten des Unterrichts ihrer Kinder auch nnr teilweise abgenommen werden.
Übrigens ist es mit ihrer Überlastung nicht so gar schlimm. Wie der Leser ge¬
sehen hat, beträgt die Last, die die Neuregelung der hier angezognen Gemeinde
zur Aufbringung des Grundgehalts neu aufgebürdet hat, 12 Pfennige und die
dein Dominium zugemuteten 4 Pfennige. Was aber die Alterszulagen betrifft, so
zahlt sie von 100 bis 900 Mark der Staat, die Gemeinde nnr, was sie über den
Einheitssatz von 100 Mark bewilligt, und das ist in vielen Fällen Null, in den
meisten übrigen Fällen wenig mehr. An jeder Schule hat jetzt der Hauptlehrer
auf Anordnung der Regierung eine Schulchronik zu fuhren. Zu dem Bericht über
die Gehnltsregulicruug hat nun ein junger Lehrer bemerkt: "Die Gemeinde ver¬
pflichtet sich zu weiter nichts, als die erforderlichen Kinder zu liefern." Man stelle
sich das Gesicht vor, das der geistliche Kreisschuliuspeltor gemacht huben mag, als
er bei der nächsten Revision diese Bemerkung las! Übrigens sind die Bauer" des
Ostens ii" allgemeine" weder so geizig und nnveriiünftig, wie sie von der el"c",
noch so arm, wie sie von der andern Seite geschildert werden, und sie würden an
vielen Orten dem Lehrer sehr Wohl geben können und ganz gern geben wollen,
was ihm gebührt, wenn sie nicht von Ratgebern beeinflußt würden, die die ganze
Macht der preußischen Monarchie ganz anders hinter sich haben als der bedauerns¬
x werte Pastor.




Herausgegeben von Johannes Grunow in Leipzig
Verlag von Fr. Will). Grunow in Leipzig -- Druck von Carl Mnrquart in Leipzig
Maßgebliches und Unmaßgebliches

bei diesem Besoldungsmodus rin dem fünf- und zehnfachen eines solchen Lehrer¬
grundgehalts zu wirtschaften! Altertümer nehmen sich recht schon aus im Museum,
aber nicht in einer modernen Einkommcnordnung; und unsre hohen Behörden gehn
so weit in der antiquarischen Liebhaberei, das; meinem Lehrer, als er seinen Geuuß-
zettel zur Bestätigung vorlegte, der Weizen gestrichen und „Kuchelspeise" hinein-
kvrrigiert worden ist, weil der Weizen das ursprüngliche Deputat an Erbsen und
Hirse ersetzt, die heute auf dem betreffenden Dominium nicht mehr gebaut werden.
An Lehrerwohnuugeu, die der zu Beffleben den Rang ablaufen, fehlt es auch nicht
im Osten der Monarchie. Klagt der Lehrer und fordert er Abhilfe, so ermahnt
ihn der geistliche Ortsschulinspektor zur christliche» Geduld und Demut und fügt
allenfalls hinzu, das Haus habe ja dreihundert Jahre lang genügt, da werde es
wohl auch noch ein weiteres Jahrhundert genügen. Sehr schon! Ich bin auch
für altvaterische einfache Sitten. Nur gehe ich nicht so weit, daß ich auch solche
Wohnungen konservieren möchte, die nicht blos; eng, unbequem und baufällig sind,
sondern in denen man die Gicht und die Schwindsucht bekommt. Und außerdem:
wenn der Staat mit Lehrern zufrieden ist, die sich nach altväterischer Weise mehr
mit Graben, Pflügen und Mistfahren als mit den Wissenschaften und dem Unter¬
richt beschäftigen, die barfuß und in geflickten Rocken' einhergehn, und die den
Kindern nicht mehr eiupauken als deu kleinen Katechismus, holperiges Lesen und
notdürftiges Buchstabemnaleu, denn mag er immerhin diese Leute in deu baufälligen
Hütten lassen, die man ihnen vor zweihundert Jahren in dem damals angemessenen
Stil errichtet hat, nicht als Lehrern, sondern als Küstern. Wenn er aber diese
ehemaligen niedern Kirchendiener als seine Beamten in Anspruch nimmt und die
jetzt üblichen Anforderungen an sie stellt, dann wird er wohl auch die jetzt übliche
Besoldung in der jetzt üblichen Form zahlen und für angemessene Wohnung sorgen
müssen, da Wohnungsentschädigung auf dem Dorfe meistens nicht angebracht ist.
Durch seiue Ansprüche an die Lehrer hat sich der Staat allerdings die Verpflichtung
aufgeladen, die Lehrerbildungen zu zahlen. An sich finde ich es, abweichend von
dem erwähnten Grenzbotenaufsatz, ungehörig und sozialistisch, wenn den Bauern die
Kosten des Unterrichts ihrer Kinder auch nnr teilweise abgenommen werden.
Übrigens ist es mit ihrer Überlastung nicht so gar schlimm. Wie der Leser ge¬
sehen hat, beträgt die Last, die die Neuregelung der hier angezognen Gemeinde
zur Aufbringung des Grundgehalts neu aufgebürdet hat, 12 Pfennige und die
dein Dominium zugemuteten 4 Pfennige. Was aber die Alterszulagen betrifft, so
zahlt sie von 100 bis 900 Mark der Staat, die Gemeinde nnr, was sie über den
Einheitssatz von 100 Mark bewilligt, und das ist in vielen Fällen Null, in den
meisten übrigen Fällen wenig mehr. An jeder Schule hat jetzt der Hauptlehrer
auf Anordnung der Regierung eine Schulchronik zu fuhren. Zu dem Bericht über
die Gehnltsregulicruug hat nun ein junger Lehrer bemerkt: „Die Gemeinde ver¬
pflichtet sich zu weiter nichts, als die erforderlichen Kinder zu liefern." Man stelle
sich das Gesicht vor, das der geistliche Kreisschuliuspeltor gemacht huben mag, als
er bei der nächsten Revision diese Bemerkung las! Übrigens sind die Bauer» des
Ostens ii» allgemeine» weder so geizig und nnveriiünftig, wie sie von der el»c»,
noch so arm, wie sie von der andern Seite geschildert werden, und sie würden an
vielen Orten dem Lehrer sehr Wohl geben können und ganz gern geben wollen,
was ihm gebührt, wenn sie nicht von Ratgebern beeinflußt würden, die die ganze
Macht der preußischen Monarchie ganz anders hinter sich haben als der bedauerns¬
x werte Pastor.




Herausgegeben von Johannes Grunow in Leipzig
Verlag von Fr. Will). Grunow in Leipzig — Druck von Carl Mnrquart in Leipzig
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[0064] Maßgebliches und Unmaßgebliches bei diesem Besoldungsmodus rin dem fünf- und zehnfachen eines solchen Lehrer¬ grundgehalts zu wirtschaften! Altertümer nehmen sich recht schon aus im Museum, aber nicht in einer modernen Einkommcnordnung; und unsre hohen Behörden gehn so weit in der antiquarischen Liebhaberei, das; meinem Lehrer, als er seinen Geuuß- zettel zur Bestätigung vorlegte, der Weizen gestrichen und „Kuchelspeise" hinein- kvrrigiert worden ist, weil der Weizen das ursprüngliche Deputat an Erbsen und Hirse ersetzt, die heute auf dem betreffenden Dominium nicht mehr gebaut werden. An Lehrerwohnuugeu, die der zu Beffleben den Rang ablaufen, fehlt es auch nicht im Osten der Monarchie. Klagt der Lehrer und fordert er Abhilfe, so ermahnt ihn der geistliche Ortsschulinspektor zur christliche» Geduld und Demut und fügt allenfalls hinzu, das Haus habe ja dreihundert Jahre lang genügt, da werde es wohl auch noch ein weiteres Jahrhundert genügen. Sehr schon! Ich bin auch für altvaterische einfache Sitten. Nur gehe ich nicht so weit, daß ich auch solche Wohnungen konservieren möchte, die nicht blos; eng, unbequem und baufällig sind, sondern in denen man die Gicht und die Schwindsucht bekommt. Und außerdem: wenn der Staat mit Lehrern zufrieden ist, die sich nach altväterischer Weise mehr mit Graben, Pflügen und Mistfahren als mit den Wissenschaften und dem Unter¬ richt beschäftigen, die barfuß und in geflickten Rocken' einhergehn, und die den Kindern nicht mehr eiupauken als deu kleinen Katechismus, holperiges Lesen und notdürftiges Buchstabemnaleu, denn mag er immerhin diese Leute in deu baufälligen Hütten lassen, die man ihnen vor zweihundert Jahren in dem damals angemessenen Stil errichtet hat, nicht als Lehrern, sondern als Küstern. Wenn er aber diese ehemaligen niedern Kirchendiener als seine Beamten in Anspruch nimmt und die jetzt üblichen Anforderungen an sie stellt, dann wird er wohl auch die jetzt übliche Besoldung in der jetzt üblichen Form zahlen und für angemessene Wohnung sorgen müssen, da Wohnungsentschädigung auf dem Dorfe meistens nicht angebracht ist. Durch seiue Ansprüche an die Lehrer hat sich der Staat allerdings die Verpflichtung aufgeladen, die Lehrerbildungen zu zahlen. An sich finde ich es, abweichend von dem erwähnten Grenzbotenaufsatz, ungehörig und sozialistisch, wenn den Bauern die Kosten des Unterrichts ihrer Kinder auch nnr teilweise abgenommen werden. Übrigens ist es mit ihrer Überlastung nicht so gar schlimm. Wie der Leser ge¬ sehen hat, beträgt die Last, die die Neuregelung der hier angezognen Gemeinde zur Aufbringung des Grundgehalts neu aufgebürdet hat, 12 Pfennige und die dein Dominium zugemuteten 4 Pfennige. Was aber die Alterszulagen betrifft, so zahlt sie von 100 bis 900 Mark der Staat, die Gemeinde nnr, was sie über den Einheitssatz von 100 Mark bewilligt, und das ist in vielen Fällen Null, in den meisten übrigen Fällen wenig mehr. An jeder Schule hat jetzt der Hauptlehrer auf Anordnung der Regierung eine Schulchronik zu fuhren. Zu dem Bericht über die Gehnltsregulicruug hat nun ein junger Lehrer bemerkt: „Die Gemeinde ver¬ pflichtet sich zu weiter nichts, als die erforderlichen Kinder zu liefern." Man stelle sich das Gesicht vor, das der geistliche Kreisschuliuspeltor gemacht huben mag, als er bei der nächsten Revision diese Bemerkung las! Übrigens sind die Bauer» des Ostens ii» allgemeine» weder so geizig und nnveriiünftig, wie sie von der el»c», noch so arm, wie sie von der andern Seite geschildert werden, und sie würden an vielen Orten dem Lehrer sehr Wohl geben können und ganz gern geben wollen, was ihm gebührt, wenn sie nicht von Ratgebern beeinflußt würden, die die ganze Macht der preußischen Monarchie ganz anders hinter sich haben als der bedauerns¬ x werte Pastor. Herausgegeben von Johannes Grunow in Leipzig Verlag von Fr. Will). Grunow in Leipzig — Druck von Carl Mnrquart in Leipzig

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_235821/64>, abgerufen am 28.07.2024.