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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Ganz berechtigt ist aber die Opposition gegen Männer, die ans Grund der
Zugehörigkeit zu einer Politischen Partei ausgewählt werden. Es ist schon seltsam,
wenn politische Erwägungen und kirchendiplomntische Gründe (Fühlung mit dem
Vatikan, Kompensation gegenüber politischen Diensten) bei wissenschaftlichen An¬
stellungen ausschlaggebend sind, und kein Mensch wird es einer Akademie übel
nehmen, wenn sie dagegen protestiert; noch empörender aber ist es, wenn dabei
nicht einmal die Besten der Konfession, sondern Mediokritäten gewählt werden, die
nichts geleistet haben. Die Zentrumspartei hat ihren Einfluß in den Staaten in
diesem Sinne wiederholt geltend zu machen gewußt. Die katholische Universität
Washington hatte zwei deutsche Professoren (Schröder und Pohle) abgesetzt, weil
ihre Leistungen ungenügend und ihr Verhalten anstößig war" sie wurden sofort
durch das Zentrum zu Professoren an deutschen Universitäten befördert; also was
in Amerika unbrauchbar befunden wird, ist für eine deutsche Universität gut genug.
Damals aber kam kein Mommsen und entrüstete sich wegen "Degradation einer
Hochschule." Zu bemerken ist noch, daß beide Männer der rückständigsten Richtung
des jesuitischen Katholizismus angehören und wissenschaftlich Nullen sind; besonders
Schröder hat in seinem langen Leben nichts geschrieben als ein Pamphlet gegen
Franz Kraus, den Kirchenhistoriker, und ein kriechendes jesuitisches Machwerk für
den Papst: "Amerika und die römische Frage," worin er beweisen wollte, daß die
Amerikaner sür Wiederherstellung des Kirchenstaats schwärmen. In Bädern übt
der hessische Baron Hertling seinen für Lhceen und "katholische Professuren" an
der Universität allmächtigen Einfluß in der Art ans, daß kein Reformer, wenn er
auch noch so bedeutend ist, Anstellung finden kann. Der Verfasser des "Pseudv-
Dionysius," Koch aus Tübingen, einer der ersten Kirchenhistoriker, wurde zu Gunsten
eines Landpfarrers, der uicht einmal den theologischen Doktortitel hat, zurück¬
gewiesen; dieser war Amanuensis des Würzburger Domherrn Brau", des großen
Schelltöters, und arbeitete für ihn die Geschichte des Würzburger Seminars ans.
Ein Naturforscher, der schon acht Jahre Assistent am zoologischen Institut ist, die
höchste Qualifikation hat und erst jüngst in der Akademie der Wissenschaften in
München seine Forschungen publizierte, mußte hinter einem Schützling des Regens-
burger Bischofs zurückstehn, der den Forscher für zu liberal fand. Die Regierung
sträubte sich anfangs gegen den Neuling, ernannte ihn aber doch; denn Zentrum
ist Trumpf bei uns! Daß unsre politischen Abgeordneten Sabatier, Pichler, Daller
die höchsten Würden inne haben, ohne auch nur eine Rezension für ein Fachblatt
geliefert zu haben, weiß jeder. Ich selbst bin durch die jetzige Richtung von jeder
Anstellung ausgeschlossen, obwohl der bayrischen Regierung die Urteile von Autoritäten
wie Falkenberg, Rudolf Euckeu, Vorländer, sichert usw. über meine Werke bekannt
sind. Und da sucht man jetzt allerorten nach einem katholischen Professor für
Philosophie! So behandelt der Katholizismus seine eignen Kräfte! Und soweit
muß es kommen, wenn die Politik und die Koterie regieren. Wir Reformer, die
wir alles, was Geist hat im deutsche" Katholizismus, in unsern Reihen haben
-- kein Theolog von Bedeutung gehört zum Zentrum --, genießen nirgends, nicht
im Staat, uicht in der Kirche Schutz unsrer Rechte; wir, die eine Versöhnung und
Uberbrückuug der Konfessionen anstreben, die das ultramontane Prinzip aus der
Kirche ausmerzen Wollen, werden unter Zulassung der "freien Forscher" und der
protestantischen Kreise vergewaltigt und den katholischen Zeloten ausgeliefert! Welcher
Gegner des undeutschen Zentrums hat jemals für uns national und fortschrittlich
Gesinnte ein Wort eingelegt? Wir sind eben nur Katholiken, und zwar kircheu-
treue, trotz der Behnndlnng, die uns die Hierarchie angedeihen läßt. Ich hoffe,
daß wenigstens der Herausgeber der Grenzboten diesen Notschrei aufnimmt.


>),-, Joseph Müller,
2!edokIcur der Uenmssmice, Zeitschrift sür Auiturgeschichle,
Aeligion und schöne Litteratur
Maßgebliches und Unmaßgebliches

Ganz berechtigt ist aber die Opposition gegen Männer, die ans Grund der
Zugehörigkeit zu einer Politischen Partei ausgewählt werden. Es ist schon seltsam,
wenn politische Erwägungen und kirchendiplomntische Gründe (Fühlung mit dem
Vatikan, Kompensation gegenüber politischen Diensten) bei wissenschaftlichen An¬
stellungen ausschlaggebend sind, und kein Mensch wird es einer Akademie übel
nehmen, wenn sie dagegen protestiert; noch empörender aber ist es, wenn dabei
nicht einmal die Besten der Konfession, sondern Mediokritäten gewählt werden, die
nichts geleistet haben. Die Zentrumspartei hat ihren Einfluß in den Staaten in
diesem Sinne wiederholt geltend zu machen gewußt. Die katholische Universität
Washington hatte zwei deutsche Professoren (Schröder und Pohle) abgesetzt, weil
ihre Leistungen ungenügend und ihr Verhalten anstößig war" sie wurden sofort
durch das Zentrum zu Professoren an deutschen Universitäten befördert; also was
in Amerika unbrauchbar befunden wird, ist für eine deutsche Universität gut genug.
Damals aber kam kein Mommsen und entrüstete sich wegen „Degradation einer
Hochschule." Zu bemerken ist noch, daß beide Männer der rückständigsten Richtung
des jesuitischen Katholizismus angehören und wissenschaftlich Nullen sind; besonders
Schröder hat in seinem langen Leben nichts geschrieben als ein Pamphlet gegen
Franz Kraus, den Kirchenhistoriker, und ein kriechendes jesuitisches Machwerk für
den Papst: „Amerika und die römische Frage," worin er beweisen wollte, daß die
Amerikaner sür Wiederherstellung des Kirchenstaats schwärmen. In Bädern übt
der hessische Baron Hertling seinen für Lhceen und „katholische Professuren" an
der Universität allmächtigen Einfluß in der Art ans, daß kein Reformer, wenn er
auch noch so bedeutend ist, Anstellung finden kann. Der Verfasser des „Pseudv-
Dionysius," Koch aus Tübingen, einer der ersten Kirchenhistoriker, wurde zu Gunsten
eines Landpfarrers, der uicht einmal den theologischen Doktortitel hat, zurück¬
gewiesen; dieser war Amanuensis des Würzburger Domherrn Brau», des großen
Schelltöters, und arbeitete für ihn die Geschichte des Würzburger Seminars ans.
Ein Naturforscher, der schon acht Jahre Assistent am zoologischen Institut ist, die
höchste Qualifikation hat und erst jüngst in der Akademie der Wissenschaften in
München seine Forschungen publizierte, mußte hinter einem Schützling des Regens-
burger Bischofs zurückstehn, der den Forscher für zu liberal fand. Die Regierung
sträubte sich anfangs gegen den Neuling, ernannte ihn aber doch; denn Zentrum
ist Trumpf bei uns! Daß unsre politischen Abgeordneten Sabatier, Pichler, Daller
die höchsten Würden inne haben, ohne auch nur eine Rezension für ein Fachblatt
geliefert zu haben, weiß jeder. Ich selbst bin durch die jetzige Richtung von jeder
Anstellung ausgeschlossen, obwohl der bayrischen Regierung die Urteile von Autoritäten
wie Falkenberg, Rudolf Euckeu, Vorländer, sichert usw. über meine Werke bekannt
sind. Und da sucht man jetzt allerorten nach einem katholischen Professor für
Philosophie! So behandelt der Katholizismus seine eignen Kräfte! Und soweit
muß es kommen, wenn die Politik und die Koterie regieren. Wir Reformer, die
wir alles, was Geist hat im deutsche» Katholizismus, in unsern Reihen haben
— kein Theolog von Bedeutung gehört zum Zentrum —, genießen nirgends, nicht
im Staat, uicht in der Kirche Schutz unsrer Rechte; wir, die eine Versöhnung und
Uberbrückuug der Konfessionen anstreben, die das ultramontane Prinzip aus der
Kirche ausmerzen Wollen, werden unter Zulassung der „freien Forscher" und der
protestantischen Kreise vergewaltigt und den katholischen Zeloten ausgeliefert! Welcher
Gegner des undeutschen Zentrums hat jemals für uns national und fortschrittlich
Gesinnte ein Wort eingelegt? Wir sind eben nur Katholiken, und zwar kircheu-
treue, trotz der Behnndlnng, die uns die Hierarchie angedeihen läßt. Ich hoffe,
daß wenigstens der Herausgeber der Grenzboten diesen Notschrei aufnimmt.


>),-, Joseph Müller,
2!edokIcur der Uenmssmice, Zeitschrift sür Auiturgeschichle,
Aeligion und schöne Litteratur
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[0573] Maßgebliches und Unmaßgebliches Ganz berechtigt ist aber die Opposition gegen Männer, die ans Grund der Zugehörigkeit zu einer Politischen Partei ausgewählt werden. Es ist schon seltsam, wenn politische Erwägungen und kirchendiplomntische Gründe (Fühlung mit dem Vatikan, Kompensation gegenüber politischen Diensten) bei wissenschaftlichen An¬ stellungen ausschlaggebend sind, und kein Mensch wird es einer Akademie übel nehmen, wenn sie dagegen protestiert; noch empörender aber ist es, wenn dabei nicht einmal die Besten der Konfession, sondern Mediokritäten gewählt werden, die nichts geleistet haben. Die Zentrumspartei hat ihren Einfluß in den Staaten in diesem Sinne wiederholt geltend zu machen gewußt. Die katholische Universität Washington hatte zwei deutsche Professoren (Schröder und Pohle) abgesetzt, weil ihre Leistungen ungenügend und ihr Verhalten anstößig war" sie wurden sofort durch das Zentrum zu Professoren an deutschen Universitäten befördert; also was in Amerika unbrauchbar befunden wird, ist für eine deutsche Universität gut genug. Damals aber kam kein Mommsen und entrüstete sich wegen „Degradation einer Hochschule." Zu bemerken ist noch, daß beide Männer der rückständigsten Richtung des jesuitischen Katholizismus angehören und wissenschaftlich Nullen sind; besonders Schröder hat in seinem langen Leben nichts geschrieben als ein Pamphlet gegen Franz Kraus, den Kirchenhistoriker, und ein kriechendes jesuitisches Machwerk für den Papst: „Amerika und die römische Frage," worin er beweisen wollte, daß die Amerikaner sür Wiederherstellung des Kirchenstaats schwärmen. In Bädern übt der hessische Baron Hertling seinen für Lhceen und „katholische Professuren" an der Universität allmächtigen Einfluß in der Art ans, daß kein Reformer, wenn er auch noch so bedeutend ist, Anstellung finden kann. Der Verfasser des „Pseudv- Dionysius," Koch aus Tübingen, einer der ersten Kirchenhistoriker, wurde zu Gunsten eines Landpfarrers, der uicht einmal den theologischen Doktortitel hat, zurück¬ gewiesen; dieser war Amanuensis des Würzburger Domherrn Brau», des großen Schelltöters, und arbeitete für ihn die Geschichte des Würzburger Seminars ans. Ein Naturforscher, der schon acht Jahre Assistent am zoologischen Institut ist, die höchste Qualifikation hat und erst jüngst in der Akademie der Wissenschaften in München seine Forschungen publizierte, mußte hinter einem Schützling des Regens- burger Bischofs zurückstehn, der den Forscher für zu liberal fand. Die Regierung sträubte sich anfangs gegen den Neuling, ernannte ihn aber doch; denn Zentrum ist Trumpf bei uns! Daß unsre politischen Abgeordneten Sabatier, Pichler, Daller die höchsten Würden inne haben, ohne auch nur eine Rezension für ein Fachblatt geliefert zu haben, weiß jeder. Ich selbst bin durch die jetzige Richtung von jeder Anstellung ausgeschlossen, obwohl der bayrischen Regierung die Urteile von Autoritäten wie Falkenberg, Rudolf Euckeu, Vorländer, sichert usw. über meine Werke bekannt sind. Und da sucht man jetzt allerorten nach einem katholischen Professor für Philosophie! So behandelt der Katholizismus seine eignen Kräfte! Und soweit muß es kommen, wenn die Politik und die Koterie regieren. Wir Reformer, die wir alles, was Geist hat im deutsche» Katholizismus, in unsern Reihen haben — kein Theolog von Bedeutung gehört zum Zentrum —, genießen nirgends, nicht im Staat, uicht in der Kirche Schutz unsrer Rechte; wir, die eine Versöhnung und Uberbrückuug der Konfessionen anstreben, die das ultramontane Prinzip aus der Kirche ausmerzen Wollen, werden unter Zulassung der „freien Forscher" und der protestantischen Kreise vergewaltigt und den katholischen Zeloten ausgeliefert! Welcher Gegner des undeutschen Zentrums hat jemals für uns national und fortschrittlich Gesinnte ein Wort eingelegt? Wir sind eben nur Katholiken, und zwar kircheu- treue, trotz der Behnndlnng, die uns die Hierarchie angedeihen läßt. Ich hoffe, daß wenigstens der Herausgeber der Grenzboten diesen Notschrei aufnimmt. >),-, Joseph Müller, 2!edokIcur der Uenmssmice, Zeitschrift sür Auiturgeschichle, Aeligion und schöne Litteratur

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_235821/573>, abgerufen am 27.07.2024.