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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Viertes Vierteljahr.

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bis in den November hinein ein eine Gebietsvergrößeruug zur Entschädigung für
den Verlust der paar Quadratmeilen 1866, während kein andrer Staat, auch
Preußen nicht, einen solchen Anspruch erhob, der an die unglückseligen Vcrgröße-
rungsgelüste der seit 1792 gegen Frankreich verbündeten Mächte erinnert. Aus
diesen -- man kann doch ehrlicherweise nicht anders sagen als rückständigen --
Ansichten erklärt sich weiter die Schwierigkeit der Vcrfnssnngsverhnndlungen in
Versailles, und um so dankenswerter ist die Veröffentlichung einer Reihe von
Briefen Brass aus dieser Zeit. Damit wird auch ein billigeres Urteil über die
seiner Zeit in nationalen Kreisen hart getadelten Zugeständnisse Bismarcks um
Bayern möglich, denn es ist kein Zweifel, daß nicht nur der König Ludwig II,,
sondern auch die Mehrheit des bayrischen Volks geradeso dachte wie Bray und
-- leider -- wahrscheinlich noch heute so denkt. Bei Graf Bray ist aber, wie
der Bearbeiter mit Recht hervorhebt, schon das Durchdringen zu diesem Grade von
nationaler Gesinnung, wie er ihn 1876 bewährt hat, um so anerkennenswerter, als
die Familie fremden Ursprungs war und gar keine deutschnationalen Traditionen
hatte. Nach der Gründung des Reichs ließ er sogar seinen einzige" Sohn Graf
Hippolyt Bray in dessen diplomatischen Dienst eintreten, als den ersten Bayern,
der das that, "der vielen einer, denen deutsches Reichsinteresse und bayrisches Landes¬
interesse identische Begriffe geworden sind." Er selbst kehrte im September 1871
als Gesandter nach Wien zurück und versah diesen Posten in voller geistiger Frische
noch bis 1897, wo er als ein Neunzigjähriger in den Ruhestand trat. Nach kurzer
Krankheit verschied er 1899 in München.

Eine ahnliche Verbindung von Biographie und Aufzeichnungen wie dieses
Buch ist ein neues Werk von Heinrich Friedjung: Benedeks nachgelassene
Papiere. Herausgegeben und zu einer Biographie verarbeitet. (Leipzig, 1961,
Grübel u. Sommerlatte.) Da wir auf diese wichtige Publikation, die des Heraus¬
gebers vorzügliche Arbeit über den Krieg von 1866 (Der Kampf um die Vor¬
herrschaft in Deutschland) in der wünschenswertesten Weise ergänzt, noch ausführ¬
licher einzugehn gedenken, so begnügen wir uns an dieser Stelle mit dieser kurzen
empfehlenden Anzeige. Aus demselben Grunde gedenken wir hier nur mit eiuer
ebensolchen der Fortsetzung eines der nllerwichtigsten zeitgeschichtlichen Qnellenwerkc:
Aus dem Leben Theodor von Bernhardis. 8. Teil: Zwischen zwei Kriegen.
Tagebuchblätter aus den Jahren 1867 bis 1869. (Leipzig, S. Hirzel, 1961.)
Schon die Bruchstücke, die daraus die Deutsche Rundschau im November 1966 und
im Januar 1961 gebracht hat, gaben eine Reihe der allerinteressantcstcn Einzel¬
heiten über die italienische Politik dieser Jahre, als Bernhardt Militärbevoll-
mächtigter in Florenz war. Als er im April 1869 in derselben Eigenschaft nach
Madrid ging, waren die leitenden Kreise in Berlin vollkommen überzeugt, daß das
Bündnis zwischen Frankreich, Österreich und Italien schon so gut wie geschlossen
sei. Um so interessanter dürften die spanische" Aufzeichnungen Bernhardis werden,
und wir hoffen mir, daß ihrer baldigen Veröffentlichung nichts entgegensteht.

Keinen eigentlich wissenschaftlichen Wert beansprucht das Prachtwerk von
Hermann Müller-Bohn: Kaiser Friedrich der Gütige. (Berlin, Paul Kittel,
1966.) Aber es bemüht sich, ein möglichst vielseitiges und treues Bild der edeln
Persönlichkeit zu geben, und unterstützt dieses Bestreben durch eine Fülle meist -gut
ausgeführter Illustrationen von historischen Stätten, Szenen und Persönlichkeiten
und einige Faksimile. Auch die übrige Ausstattung des ansehnlichen Foliobnndes
ist vorzüglich.

Eine willkommne Ergänzung zu jeder Bismarckbiographie ist eine Arbeit des
Obersten Grafen Jork von Wartenburg, der kurz nach ihrem Erscheinen in China
seinen Tod gefunden hat: Bismarcks äußere Erscheinung in Wort und Bild.
Neunzig Bismarckbildnisse nach den Originalaufnahmen nebst Verzeichnis einer


bis in den November hinein ein eine Gebietsvergrößeruug zur Entschädigung für
den Verlust der paar Quadratmeilen 1866, während kein andrer Staat, auch
Preußen nicht, einen solchen Anspruch erhob, der an die unglückseligen Vcrgröße-
rungsgelüste der seit 1792 gegen Frankreich verbündeten Mächte erinnert. Aus
diesen — man kann doch ehrlicherweise nicht anders sagen als rückständigen —
Ansichten erklärt sich weiter die Schwierigkeit der Vcrfnssnngsverhnndlungen in
Versailles, und um so dankenswerter ist die Veröffentlichung einer Reihe von
Briefen Brass aus dieser Zeit. Damit wird auch ein billigeres Urteil über die
seiner Zeit in nationalen Kreisen hart getadelten Zugeständnisse Bismarcks um
Bayern möglich, denn es ist kein Zweifel, daß nicht nur der König Ludwig II,,
sondern auch die Mehrheit des bayrischen Volks geradeso dachte wie Bray und
— leider — wahrscheinlich noch heute so denkt. Bei Graf Bray ist aber, wie
der Bearbeiter mit Recht hervorhebt, schon das Durchdringen zu diesem Grade von
nationaler Gesinnung, wie er ihn 1876 bewährt hat, um so anerkennenswerter, als
die Familie fremden Ursprungs war und gar keine deutschnationalen Traditionen
hatte. Nach der Gründung des Reichs ließ er sogar seinen einzige» Sohn Graf
Hippolyt Bray in dessen diplomatischen Dienst eintreten, als den ersten Bayern,
der das that, „der vielen einer, denen deutsches Reichsinteresse und bayrisches Landes¬
interesse identische Begriffe geworden sind." Er selbst kehrte im September 1871
als Gesandter nach Wien zurück und versah diesen Posten in voller geistiger Frische
noch bis 1897, wo er als ein Neunzigjähriger in den Ruhestand trat. Nach kurzer
Krankheit verschied er 1899 in München.

Eine ahnliche Verbindung von Biographie und Aufzeichnungen wie dieses
Buch ist ein neues Werk von Heinrich Friedjung: Benedeks nachgelassene
Papiere. Herausgegeben und zu einer Biographie verarbeitet. (Leipzig, 1961,
Grübel u. Sommerlatte.) Da wir auf diese wichtige Publikation, die des Heraus¬
gebers vorzügliche Arbeit über den Krieg von 1866 (Der Kampf um die Vor¬
herrschaft in Deutschland) in der wünschenswertesten Weise ergänzt, noch ausführ¬
licher einzugehn gedenken, so begnügen wir uns an dieser Stelle mit dieser kurzen
empfehlenden Anzeige. Aus demselben Grunde gedenken wir hier nur mit eiuer
ebensolchen der Fortsetzung eines der nllerwichtigsten zeitgeschichtlichen Qnellenwerkc:
Aus dem Leben Theodor von Bernhardis. 8. Teil: Zwischen zwei Kriegen.
Tagebuchblätter aus den Jahren 1867 bis 1869. (Leipzig, S. Hirzel, 1961.)
Schon die Bruchstücke, die daraus die Deutsche Rundschau im November 1966 und
im Januar 1961 gebracht hat, gaben eine Reihe der allerinteressantcstcn Einzel¬
heiten über die italienische Politik dieser Jahre, als Bernhardt Militärbevoll-
mächtigter in Florenz war. Als er im April 1869 in derselben Eigenschaft nach
Madrid ging, waren die leitenden Kreise in Berlin vollkommen überzeugt, daß das
Bündnis zwischen Frankreich, Österreich und Italien schon so gut wie geschlossen
sei. Um so interessanter dürften die spanische» Aufzeichnungen Bernhardis werden,
und wir hoffen mir, daß ihrer baldigen Veröffentlichung nichts entgegensteht.

Keinen eigentlich wissenschaftlichen Wert beansprucht das Prachtwerk von
Hermann Müller-Bohn: Kaiser Friedrich der Gütige. (Berlin, Paul Kittel,
1966.) Aber es bemüht sich, ein möglichst vielseitiges und treues Bild der edeln
Persönlichkeit zu geben, und unterstützt dieses Bestreben durch eine Fülle meist -gut
ausgeführter Illustrationen von historischen Stätten, Szenen und Persönlichkeiten
und einige Faksimile. Auch die übrige Ausstattung des ansehnlichen Foliobnndes
ist vorzüglich.

Eine willkommne Ergänzung zu jeder Bismarckbiographie ist eine Arbeit des
Obersten Grafen Jork von Wartenburg, der kurz nach ihrem Erscheinen in China
seinen Tod gefunden hat: Bismarcks äußere Erscheinung in Wort und Bild.
Neunzig Bismarckbildnisse nach den Originalaufnahmen nebst Verzeichnis einer


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[0454] bis in den November hinein ein eine Gebietsvergrößeruug zur Entschädigung für den Verlust der paar Quadratmeilen 1866, während kein andrer Staat, auch Preußen nicht, einen solchen Anspruch erhob, der an die unglückseligen Vcrgröße- rungsgelüste der seit 1792 gegen Frankreich verbündeten Mächte erinnert. Aus diesen — man kann doch ehrlicherweise nicht anders sagen als rückständigen — Ansichten erklärt sich weiter die Schwierigkeit der Vcrfnssnngsverhnndlungen in Versailles, und um so dankenswerter ist die Veröffentlichung einer Reihe von Briefen Brass aus dieser Zeit. Damit wird auch ein billigeres Urteil über die seiner Zeit in nationalen Kreisen hart getadelten Zugeständnisse Bismarcks um Bayern möglich, denn es ist kein Zweifel, daß nicht nur der König Ludwig II,, sondern auch die Mehrheit des bayrischen Volks geradeso dachte wie Bray und — leider — wahrscheinlich noch heute so denkt. Bei Graf Bray ist aber, wie der Bearbeiter mit Recht hervorhebt, schon das Durchdringen zu diesem Grade von nationaler Gesinnung, wie er ihn 1876 bewährt hat, um so anerkennenswerter, als die Familie fremden Ursprungs war und gar keine deutschnationalen Traditionen hatte. Nach der Gründung des Reichs ließ er sogar seinen einzige» Sohn Graf Hippolyt Bray in dessen diplomatischen Dienst eintreten, als den ersten Bayern, der das that, „der vielen einer, denen deutsches Reichsinteresse und bayrisches Landes¬ interesse identische Begriffe geworden sind." Er selbst kehrte im September 1871 als Gesandter nach Wien zurück und versah diesen Posten in voller geistiger Frische noch bis 1897, wo er als ein Neunzigjähriger in den Ruhestand trat. Nach kurzer Krankheit verschied er 1899 in München. Eine ahnliche Verbindung von Biographie und Aufzeichnungen wie dieses Buch ist ein neues Werk von Heinrich Friedjung: Benedeks nachgelassene Papiere. Herausgegeben und zu einer Biographie verarbeitet. (Leipzig, 1961, Grübel u. Sommerlatte.) Da wir auf diese wichtige Publikation, die des Heraus¬ gebers vorzügliche Arbeit über den Krieg von 1866 (Der Kampf um die Vor¬ herrschaft in Deutschland) in der wünschenswertesten Weise ergänzt, noch ausführ¬ licher einzugehn gedenken, so begnügen wir uns an dieser Stelle mit dieser kurzen empfehlenden Anzeige. Aus demselben Grunde gedenken wir hier nur mit eiuer ebensolchen der Fortsetzung eines der nllerwichtigsten zeitgeschichtlichen Qnellenwerkc: Aus dem Leben Theodor von Bernhardis. 8. Teil: Zwischen zwei Kriegen. Tagebuchblätter aus den Jahren 1867 bis 1869. (Leipzig, S. Hirzel, 1961.) Schon die Bruchstücke, die daraus die Deutsche Rundschau im November 1966 und im Januar 1961 gebracht hat, gaben eine Reihe der allerinteressantcstcn Einzel¬ heiten über die italienische Politik dieser Jahre, als Bernhardt Militärbevoll- mächtigter in Florenz war. Als er im April 1869 in derselben Eigenschaft nach Madrid ging, waren die leitenden Kreise in Berlin vollkommen überzeugt, daß das Bündnis zwischen Frankreich, Österreich und Italien schon so gut wie geschlossen sei. Um so interessanter dürften die spanische» Aufzeichnungen Bernhardis werden, und wir hoffen mir, daß ihrer baldigen Veröffentlichung nichts entgegensteht. Keinen eigentlich wissenschaftlichen Wert beansprucht das Prachtwerk von Hermann Müller-Bohn: Kaiser Friedrich der Gütige. (Berlin, Paul Kittel, 1966.) Aber es bemüht sich, ein möglichst vielseitiges und treues Bild der edeln Persönlichkeit zu geben, und unterstützt dieses Bestreben durch eine Fülle meist -gut ausgeführter Illustrationen von historischen Stätten, Szenen und Persönlichkeiten und einige Faksimile. Auch die übrige Ausstattung des ansehnlichen Foliobnndes ist vorzüglich. Eine willkommne Ergänzung zu jeder Bismarckbiographie ist eine Arbeit des Obersten Grafen Jork von Wartenburg, der kurz nach ihrem Erscheinen in China seinen Tod gefunden hat: Bismarcks äußere Erscheinung in Wort und Bild. Neunzig Bismarckbildnisse nach den Originalaufnahmen nebst Verzeichnis einer

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_235821/454>, abgerufen am 27.07.2024.