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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Viertes Vierteljahr.

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Sachen schlief, war Eugene bald fertig. Er ordnete seine kleinen Gerätschaften,
stellte die Spirituslampe auf den Koffer, legte seine Bürsten zurecht: er nannte
das die Wirtschaft besorgen. Wie lange würde er das schmächtige Häuschen bewohnen,
das seit gestern vor dem Park von Saint-Pernvy aufgerichtet war? Es war seit
Conlmiers sein dritter Lagerplatz.

Entschwunden war die trunkne Begeistrung, in der er die erste schlaflose Sieges-
nncht, das endlose Hin- und Herrücken, das Rasten im Regen mit verspäteten
Fnssnngen erträglich gefunden hatte. Das Feuer, das nicht brennen wollte, der
erbärmliche Kaffeeanfgnß, der harte Schiffszwieback! Das waren alles kleine Leiden
im Vergleich zu der große" Freude, die man gehabt hatte: die Wiedereinnähme
von Orleans, die rückwärtige Bewegung der Deutschen bei Etampes war gemeldet
worden. Die Hoffnung, den Sieg durch eine kräftige Offensive vervollständigen
zu können, der Umstand, daß man durch jubelnde Dörfer den gefangnen Pariser
Brüdern eutgegeumarschierte, ließ den Tornister weniger schwer, die Etappe weniger
ermüdend erscheinen: der Schnee fiel einem hinten zum Hals hinein, schmolz den
Rücken hinunter, klebriger Morast heftete sich einem an die Sohlen, bei jedem
Schritte hatte man ein bleiernes Gewicht zu heben. Es wurde einem bald klar,
daß es an einem Plan, an einer leitenden Idee fehle. Verfolgung des Feindes,
Vorstoß? Nein, zweckloses Verharren am Platz, eine Wassermasse, die statt sich
wie ein Gießbach dnrch den gebrochnen Damm vorwärtszustürzeu, rückwärts flutet,
hin- und herschwankt, zum stehn kommt.

Sie waren durch Dörfer gekommen, wo einem deutsche Inschriften, zerbrochnc
Fensterscheiben, besudelte Streu das Schmerzliche feindlichen Haufens im Lande klar
machten. Tümpel waren von dem Blute nmgestandner, steif ausgestreckter Pferde ge¬
rötet. Ein paar alte Männer, einige Frauen betrachteten wie im. Traume die durch¬
ziehenden Truppe". Und nur die Erschütterung beim Anblick der ersten feind¬
lichen Leichname, drei Jnfanteristen in blauer Uniform, barfuß. Nun ja doch, er
war auf diese Begegnung vorbereitet gewesen, aber er hatte es sich nicht so über¬
wältigend vorgestellt. Diese verlassenen, freventlich beraubten Leiber, das, was in
ihren verbissenen Zügen noch von Ausdruck geblieben war, der Gedanke, daß diese
bleichen Körper Menschen gewesen seien, und daß ihnen aus der Ferne, aus dem
bayrischen Lande, die Eltern, die Mutter, eine Braut mit heißen Segenswünschen
gefolgt wären, alles machte ihm deu Eindruck noch entsetzlicher.

Vom Biwak bei Villardn bis zu dem von Clos-Aubry immer Regen und
Kot -- eine lange, im Banne der Langenweile hingebrachte Woche. Nein, wirklich
man rückte nicht von der Stelle. Der Tag von Coulmiers sollte keinen Nachfolger
haben. Worauf wartete man? Sollten die Truppen von der Tnnns Zeit haben,
sich erst wieder zu formieren, wollte man denen des Großherzogs von Mecklenburg
Zeit lassen, von Chartres herunterzukommen? Eine rekognoszierende Abteilung, die
in Viabon ein Ulanenregiment über den Haufen geworfen hatte, hatte auf dem
Tisch seines Kommandeurs, des Prinzen Albrecht, ein nnsführliches Marschtablean
gefunden. Und die Armee des Prinzen Friedrich Karl, die seit der Übergabe von
Metz verwendbar war? Würde sie nicht anch in Eilmärschen herbeigeeilt kommen?
Die 16. Armee hatte sich in noch engern Kantonnements gelagert: man blieb bei
Orleans kleben. Umsonst forderte Chnnzy d'Aurelie ans, weiter vor den Abschnitt
von la Conie zu besetzen, umsonst war Lipowski mit seinen Patrouillen bis Voves,
auf zwei Drittel des Wegs nach Chartres vorgegangen. Indem man, um sich an¬
geblich wieder zu verproviantieren, die kostbare Zeit verlor, griff man nach einem
zweifelhaften Gewinn, willigte in einen sichern Verlust ...

Die Begeistrung des Kampfs ist von kurzer Dauer, dann kommen die Stra¬
pazen, die Entbehrungen, die täglichen Enttäuschungen. Er fühlte, daß es mit


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Sachen schlief, war Eugene bald fertig. Er ordnete seine kleinen Gerätschaften,
stellte die Spirituslampe auf den Koffer, legte seine Bürsten zurecht: er nannte
das die Wirtschaft besorgen. Wie lange würde er das schmächtige Häuschen bewohnen,
das seit gestern vor dem Park von Saint-Pernvy aufgerichtet war? Es war seit
Conlmiers sein dritter Lagerplatz.

Entschwunden war die trunkne Begeistrung, in der er die erste schlaflose Sieges-
nncht, das endlose Hin- und Herrücken, das Rasten im Regen mit verspäteten
Fnssnngen erträglich gefunden hatte. Das Feuer, das nicht brennen wollte, der
erbärmliche Kaffeeanfgnß, der harte Schiffszwieback! Das waren alles kleine Leiden
im Vergleich zu der große» Freude, die man gehabt hatte: die Wiedereinnähme
von Orleans, die rückwärtige Bewegung der Deutschen bei Etampes war gemeldet
worden. Die Hoffnung, den Sieg durch eine kräftige Offensive vervollständigen
zu können, der Umstand, daß man durch jubelnde Dörfer den gefangnen Pariser
Brüdern eutgegeumarschierte, ließ den Tornister weniger schwer, die Etappe weniger
ermüdend erscheinen: der Schnee fiel einem hinten zum Hals hinein, schmolz den
Rücken hinunter, klebriger Morast heftete sich einem an die Sohlen, bei jedem
Schritte hatte man ein bleiernes Gewicht zu heben. Es wurde einem bald klar,
daß es an einem Plan, an einer leitenden Idee fehle. Verfolgung des Feindes,
Vorstoß? Nein, zweckloses Verharren am Platz, eine Wassermasse, die statt sich
wie ein Gießbach dnrch den gebrochnen Damm vorwärtszustürzeu, rückwärts flutet,
hin- und herschwankt, zum stehn kommt.

Sie waren durch Dörfer gekommen, wo einem deutsche Inschriften, zerbrochnc
Fensterscheiben, besudelte Streu das Schmerzliche feindlichen Haufens im Lande klar
machten. Tümpel waren von dem Blute nmgestandner, steif ausgestreckter Pferde ge¬
rötet. Ein paar alte Männer, einige Frauen betrachteten wie im. Traume die durch¬
ziehenden Truppe». Und nur die Erschütterung beim Anblick der ersten feind¬
lichen Leichname, drei Jnfanteristen in blauer Uniform, barfuß. Nun ja doch, er
war auf diese Begegnung vorbereitet gewesen, aber er hatte es sich nicht so über¬
wältigend vorgestellt. Diese verlassenen, freventlich beraubten Leiber, das, was in
ihren verbissenen Zügen noch von Ausdruck geblieben war, der Gedanke, daß diese
bleichen Körper Menschen gewesen seien, und daß ihnen aus der Ferne, aus dem
bayrischen Lande, die Eltern, die Mutter, eine Braut mit heißen Segenswünschen
gefolgt wären, alles machte ihm deu Eindruck noch entsetzlicher.

Vom Biwak bei Villardn bis zu dem von Clos-Aubry immer Regen und
Kot — eine lange, im Banne der Langenweile hingebrachte Woche. Nein, wirklich
man rückte nicht von der Stelle. Der Tag von Coulmiers sollte keinen Nachfolger
haben. Worauf wartete man? Sollten die Truppen von der Tnnns Zeit haben,
sich erst wieder zu formieren, wollte man denen des Großherzogs von Mecklenburg
Zeit lassen, von Chartres herunterzukommen? Eine rekognoszierende Abteilung, die
in Viabon ein Ulanenregiment über den Haufen geworfen hatte, hatte auf dem
Tisch seines Kommandeurs, des Prinzen Albrecht, ein nnsführliches Marschtablean
gefunden. Und die Armee des Prinzen Friedrich Karl, die seit der Übergabe von
Metz verwendbar war? Würde sie nicht anch in Eilmärschen herbeigeeilt kommen?
Die 16. Armee hatte sich in noch engern Kantonnements gelagert: man blieb bei
Orleans kleben. Umsonst forderte Chnnzy d'Aurelie ans, weiter vor den Abschnitt
von la Conie zu besetzen, umsonst war Lipowski mit seinen Patrouillen bis Voves,
auf zwei Drittel des Wegs nach Chartres vorgegangen. Indem man, um sich an¬
geblich wieder zu verproviantieren, die kostbare Zeit verlor, griff man nach einem
zweifelhaften Gewinn, willigte in einen sichern Verlust ...

Die Begeistrung des Kampfs ist von kurzer Dauer, dann kommen die Stra¬
pazen, die Entbehrungen, die täglichen Enttäuschungen. Er fühlte, daß es mit


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[0358] l„e« troncvwi cku lllaive Sachen schlief, war Eugene bald fertig. Er ordnete seine kleinen Gerätschaften, stellte die Spirituslampe auf den Koffer, legte seine Bürsten zurecht: er nannte das die Wirtschaft besorgen. Wie lange würde er das schmächtige Häuschen bewohnen, das seit gestern vor dem Park von Saint-Pernvy aufgerichtet war? Es war seit Conlmiers sein dritter Lagerplatz. Entschwunden war die trunkne Begeistrung, in der er die erste schlaflose Sieges- nncht, das endlose Hin- und Herrücken, das Rasten im Regen mit verspäteten Fnssnngen erträglich gefunden hatte. Das Feuer, das nicht brennen wollte, der erbärmliche Kaffeeanfgnß, der harte Schiffszwieback! Das waren alles kleine Leiden im Vergleich zu der große» Freude, die man gehabt hatte: die Wiedereinnähme von Orleans, die rückwärtige Bewegung der Deutschen bei Etampes war gemeldet worden. Die Hoffnung, den Sieg durch eine kräftige Offensive vervollständigen zu können, der Umstand, daß man durch jubelnde Dörfer den gefangnen Pariser Brüdern eutgegeumarschierte, ließ den Tornister weniger schwer, die Etappe weniger ermüdend erscheinen: der Schnee fiel einem hinten zum Hals hinein, schmolz den Rücken hinunter, klebriger Morast heftete sich einem an die Sohlen, bei jedem Schritte hatte man ein bleiernes Gewicht zu heben. Es wurde einem bald klar, daß es an einem Plan, an einer leitenden Idee fehle. Verfolgung des Feindes, Vorstoß? Nein, zweckloses Verharren am Platz, eine Wassermasse, die statt sich wie ein Gießbach dnrch den gebrochnen Damm vorwärtszustürzeu, rückwärts flutet, hin- und herschwankt, zum stehn kommt. Sie waren durch Dörfer gekommen, wo einem deutsche Inschriften, zerbrochnc Fensterscheiben, besudelte Streu das Schmerzliche feindlichen Haufens im Lande klar machten. Tümpel waren von dem Blute nmgestandner, steif ausgestreckter Pferde ge¬ rötet. Ein paar alte Männer, einige Frauen betrachteten wie im. Traume die durch¬ ziehenden Truppe». Und nur die Erschütterung beim Anblick der ersten feind¬ lichen Leichname, drei Jnfanteristen in blauer Uniform, barfuß. Nun ja doch, er war auf diese Begegnung vorbereitet gewesen, aber er hatte es sich nicht so über¬ wältigend vorgestellt. Diese verlassenen, freventlich beraubten Leiber, das, was in ihren verbissenen Zügen noch von Ausdruck geblieben war, der Gedanke, daß diese bleichen Körper Menschen gewesen seien, und daß ihnen aus der Ferne, aus dem bayrischen Lande, die Eltern, die Mutter, eine Braut mit heißen Segenswünschen gefolgt wären, alles machte ihm deu Eindruck noch entsetzlicher. Vom Biwak bei Villardn bis zu dem von Clos-Aubry immer Regen und Kot — eine lange, im Banne der Langenweile hingebrachte Woche. Nein, wirklich man rückte nicht von der Stelle. Der Tag von Coulmiers sollte keinen Nachfolger haben. Worauf wartete man? Sollten die Truppen von der Tnnns Zeit haben, sich erst wieder zu formieren, wollte man denen des Großherzogs von Mecklenburg Zeit lassen, von Chartres herunterzukommen? Eine rekognoszierende Abteilung, die in Viabon ein Ulanenregiment über den Haufen geworfen hatte, hatte auf dem Tisch seines Kommandeurs, des Prinzen Albrecht, ein nnsführliches Marschtablean gefunden. Und die Armee des Prinzen Friedrich Karl, die seit der Übergabe von Metz verwendbar war? Würde sie nicht anch in Eilmärschen herbeigeeilt kommen? Die 16. Armee hatte sich in noch engern Kantonnements gelagert: man blieb bei Orleans kleben. Umsonst forderte Chnnzy d'Aurelie ans, weiter vor den Abschnitt von la Conie zu besetzen, umsonst war Lipowski mit seinen Patrouillen bis Voves, auf zwei Drittel des Wegs nach Chartres vorgegangen. Indem man, um sich an¬ geblich wieder zu verproviantieren, die kostbare Zeit verlor, griff man nach einem zweifelhaften Gewinn, willigte in einen sichern Verlust ... Die Begeistrung des Kampfs ist von kurzer Dauer, dann kommen die Stra¬ pazen, die Entbehrungen, die täglichen Enttäuschungen. Er fühlte, daß es mit

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_235821/358>, abgerufen am 01.09.2024.