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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Viertes Vierteljahr.

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in der Aufgabe dieses Platenus, das man im November mit Batterien bedeckt hatte,
damit es dem Vormarsch Dncrots nach der Marne und dem Ausfall der der Loire¬
armee entgegenziehenden Pariser als Stützpunkt dienen sollte, den schließlichen Zu¬
sammenbruch aller Angriffspläne, einen neuen Beweis von Trochus Unfähigkeit."
Alle Welt sah! Wir bedauern es sagen zu müssen, alle Welt sah in diesem einen
Falle wenigstens durch ein gefärbtes Glas, denn für die Maßregel", die zu treffen
gewesen wären, das Plateau gegen einen artilleristischen Angriff zu sichern,
war Trochn nicht verantwortlich. Das war Sache des Kontreadmirals Saisset
und des Obersten stosset. Wir haben gelesen, man sei bei der Herstellung der
Erdwerke sehr bald ans felsigen Boden gestoßen: inwieweit das auf Thatsache
beruht, lassen wir dahingestellt.

Auch wegen Le Bourget, wo, wie uns die Verfasser versichern, "Trochu zwölf-
hundert brave Soldaten von der ganzen Preußischen Garde abschlachten ließ," geht
Mademoiselle Umi sehr streng mit ihm ins Gericht. "Es wird alle Tage besser, sagt
sie. Man setzt sich dnrch Überrumplung in den Besitz eines wichtigen Punktes
und läßt ihn sich am nächsten Tage wieder entreißen. Pech sür die, die sich dabei
wegputzen lassen. Trochu läßt das kalt: er hat seinen Plan." Sie summte:


ils "s,is Jo plan <1<z Irovliu,
I>kalt! Plan! ?lien! ?I"n!
>Is "Ais to pbw cis Il-vein,
<ZiÄeö ü, Imi risn "'est xsräu.

Der viclbesprochne Ausfall, nach dessen erfolglosen Verlauf in den Tagen vom
29. November bis mit 2. Dezember die Pariser Truppen unter Dncrot auf das
rechte Marneufcr zurückgingen, wird von den Verfassern ausführlich geschildert. Es
war namentlich deswegen ein wenig versprechendes Unternehmen, weil der Angriff
der Loirearmee, die dem Gegner in den Rücken fallen sollte, noch in zu weitem
Felde war, als daß man sich, wenn auch alle sonstigen Veranstaltungen geklappt
hätten, auf das rechtzeitige Eintreffen eines Ersatzheeres hätte Hoffnung machen
dürfen. AVer es klappte ja, wie dem deutschen Leser ohnehin bekannt ist, auch
sonst vieles nicht; nur brauche" dabei nnr um das wirklich ausgesucht unglückliche
Zusammentreffe" vo" Umstände" zu erinnern, daß die dem Brückentrnin als Re-
morqueur dienende ?erssvüraneo am Passieren des nicht zerstörten einen Bogens
der Brücke vou Joinville hinderte und so die rechtzeitige Herstellung der zum Über¬
gang der zweiten Armee ans das linke Mnrneufer nötigen Pontonbrücken umuöglich
machte. Die Margnerittischen Brüder geben sich zwar einer Illusion hin, wen"
sie glauben, der deshalb um vierundzwanzig Stunden (vom 29. auf den 30. November)
verschobn" Angriff habe "in deswillen weniger Aussicht aus Erfolg gehabt, weil man
den Gegner nun nicht mehr habe überraschen können -- man war vielmehr
deutscherseits von den für einen größern Ausfall getrosfuen Vorbercitmige" ein¬
gehend unterrichtet --, aber die beiden Diversionen bei l'Hay auf dem linken Marne¬
ufer, bei l'Epincn im Norden hingen nun in der Luft, und der uus von der ersten
Stunde bis heute unerklärlich gebliebne Umstand, daß es den Ausfalltrnppen während
der vier Nächte, die sie bei zum Teil sehr hartem Frost auf dem linke" Marne¬
ufer verbrachten, mehrfach an den notwendigsten Lager- und Proviantgegenständen
gefehlt haben soll, muß offenbar mit jeder so durchwachten Nacht die schlecht ver¬
sorgten französische" Truppen den in der Hauptsache gut versorgten deutschen gegen¬
über in Nachteil gebracht haben. Von der Nacht vom 30. November zum 1. De¬
zember sagen Marguerittes wörtlich: "Die Nacht ist pechschwarz, der Frost nimmt
zu. Auf die Pariser Armee, die in deu von ihr besetzten Stellungen lagert, senkt
sich wie ein eisiges Leichentuch die bleierne Schwere der Ermüdung und das
Schrecknis der entsetzlichen Stunden ohne Feuer, ohne Brot, ohne Lagerdecke. Denn
man hat sich an maßgebender Stelle von vornherein mit dein Gedanken wieder
umzukehren so vertraut gemacht, daß man für die Bedürfnisse der gelagerte" Truppen


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in der Aufgabe dieses Platenus, das man im November mit Batterien bedeckt hatte,
damit es dem Vormarsch Dncrots nach der Marne und dem Ausfall der der Loire¬
armee entgegenziehenden Pariser als Stützpunkt dienen sollte, den schließlichen Zu¬
sammenbruch aller Angriffspläne, einen neuen Beweis von Trochus Unfähigkeit."
Alle Welt sah! Wir bedauern es sagen zu müssen, alle Welt sah in diesem einen
Falle wenigstens durch ein gefärbtes Glas, denn für die Maßregel», die zu treffen
gewesen wären, das Plateau gegen einen artilleristischen Angriff zu sichern,
war Trochn nicht verantwortlich. Das war Sache des Kontreadmirals Saisset
und des Obersten stosset. Wir haben gelesen, man sei bei der Herstellung der
Erdwerke sehr bald ans felsigen Boden gestoßen: inwieweit das auf Thatsache
beruht, lassen wir dahingestellt.

Auch wegen Le Bourget, wo, wie uns die Verfasser versichern, „Trochu zwölf-
hundert brave Soldaten von der ganzen Preußischen Garde abschlachten ließ," geht
Mademoiselle Umi sehr streng mit ihm ins Gericht. „Es wird alle Tage besser, sagt
sie. Man setzt sich dnrch Überrumplung in den Besitz eines wichtigen Punktes
und läßt ihn sich am nächsten Tage wieder entreißen. Pech sür die, die sich dabei
wegputzen lassen. Trochu läßt das kalt: er hat seinen Plan." Sie summte:


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Der viclbesprochne Ausfall, nach dessen erfolglosen Verlauf in den Tagen vom
29. November bis mit 2. Dezember die Pariser Truppen unter Dncrot auf das
rechte Marneufcr zurückgingen, wird von den Verfassern ausführlich geschildert. Es
war namentlich deswegen ein wenig versprechendes Unternehmen, weil der Angriff
der Loirearmee, die dem Gegner in den Rücken fallen sollte, noch in zu weitem
Felde war, als daß man sich, wenn auch alle sonstigen Veranstaltungen geklappt
hätten, auf das rechtzeitige Eintreffen eines Ersatzheeres hätte Hoffnung machen
dürfen. AVer es klappte ja, wie dem deutschen Leser ohnehin bekannt ist, auch
sonst vieles nicht; nur brauche» dabei nnr um das wirklich ausgesucht unglückliche
Zusammentreffe» vo» Umstände» zu erinnern, daß die dem Brückentrnin als Re-
morqueur dienende ?erssvüraneo am Passieren des nicht zerstörten einen Bogens
der Brücke vou Joinville hinderte und so die rechtzeitige Herstellung der zum Über¬
gang der zweiten Armee ans das linke Mnrneufer nötigen Pontonbrücken umuöglich
machte. Die Margnerittischen Brüder geben sich zwar einer Illusion hin, wen»
sie glauben, der deshalb um vierundzwanzig Stunden (vom 29. auf den 30. November)
verschobn« Angriff habe »in deswillen weniger Aussicht aus Erfolg gehabt, weil man
den Gegner nun nicht mehr habe überraschen können — man war vielmehr
deutscherseits von den für einen größern Ausfall getrosfuen Vorbercitmige» ein¬
gehend unterrichtet —, aber die beiden Diversionen bei l'Hay auf dem linken Marne¬
ufer, bei l'Epincn im Norden hingen nun in der Luft, und der uus von der ersten
Stunde bis heute unerklärlich gebliebne Umstand, daß es den Ausfalltrnppen während
der vier Nächte, die sie bei zum Teil sehr hartem Frost auf dem linke» Marne¬
ufer verbrachten, mehrfach an den notwendigsten Lager- und Proviantgegenständen
gefehlt haben soll, muß offenbar mit jeder so durchwachten Nacht die schlecht ver¬
sorgten französische» Truppen den in der Hauptsache gut versorgten deutschen gegen¬
über in Nachteil gebracht haben. Von der Nacht vom 30. November zum 1. De¬
zember sagen Marguerittes wörtlich: „Die Nacht ist pechschwarz, der Frost nimmt
zu. Auf die Pariser Armee, die in deu von ihr besetzten Stellungen lagert, senkt
sich wie ein eisiges Leichentuch die bleierne Schwere der Ermüdung und das
Schrecknis der entsetzlichen Stunden ohne Feuer, ohne Brot, ohne Lagerdecke. Denn
man hat sich an maßgebender Stelle von vornherein mit dein Gedanken wieder
umzukehren so vertraut gemacht, daß man für die Bedürfnisse der gelagerte» Truppen


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[0315] I.SS trou^vos ein xl^ive in der Aufgabe dieses Platenus, das man im November mit Batterien bedeckt hatte, damit es dem Vormarsch Dncrots nach der Marne und dem Ausfall der der Loire¬ armee entgegenziehenden Pariser als Stützpunkt dienen sollte, den schließlichen Zu¬ sammenbruch aller Angriffspläne, einen neuen Beweis von Trochus Unfähigkeit." Alle Welt sah! Wir bedauern es sagen zu müssen, alle Welt sah in diesem einen Falle wenigstens durch ein gefärbtes Glas, denn für die Maßregel», die zu treffen gewesen wären, das Plateau gegen einen artilleristischen Angriff zu sichern, war Trochn nicht verantwortlich. Das war Sache des Kontreadmirals Saisset und des Obersten stosset. Wir haben gelesen, man sei bei der Herstellung der Erdwerke sehr bald ans felsigen Boden gestoßen: inwieweit das auf Thatsache beruht, lassen wir dahingestellt. Auch wegen Le Bourget, wo, wie uns die Verfasser versichern, „Trochu zwölf- hundert brave Soldaten von der ganzen Preußischen Garde abschlachten ließ," geht Mademoiselle Umi sehr streng mit ihm ins Gericht. „Es wird alle Tage besser, sagt sie. Man setzt sich dnrch Überrumplung in den Besitz eines wichtigen Punktes und läßt ihn sich am nächsten Tage wieder entreißen. Pech sür die, die sich dabei wegputzen lassen. Trochu läßt das kalt: er hat seinen Plan." Sie summte: ils «s,is Jo plan <1<z Irovliu, I>kalt! Plan! ?lien! ?I»n! >Is »Ais to pbw cis Il-vein, <ZiÄeö ü, Imi risn »'est xsräu. Der viclbesprochne Ausfall, nach dessen erfolglosen Verlauf in den Tagen vom 29. November bis mit 2. Dezember die Pariser Truppen unter Dncrot auf das rechte Marneufcr zurückgingen, wird von den Verfassern ausführlich geschildert. Es war namentlich deswegen ein wenig versprechendes Unternehmen, weil der Angriff der Loirearmee, die dem Gegner in den Rücken fallen sollte, noch in zu weitem Felde war, als daß man sich, wenn auch alle sonstigen Veranstaltungen geklappt hätten, auf das rechtzeitige Eintreffen eines Ersatzheeres hätte Hoffnung machen dürfen. AVer es klappte ja, wie dem deutschen Leser ohnehin bekannt ist, auch sonst vieles nicht; nur brauche» dabei nnr um das wirklich ausgesucht unglückliche Zusammentreffe» vo» Umstände» zu erinnern, daß die dem Brückentrnin als Re- morqueur dienende ?erssvüraneo am Passieren des nicht zerstörten einen Bogens der Brücke vou Joinville hinderte und so die rechtzeitige Herstellung der zum Über¬ gang der zweiten Armee ans das linke Mnrneufer nötigen Pontonbrücken umuöglich machte. Die Margnerittischen Brüder geben sich zwar einer Illusion hin, wen» sie glauben, der deshalb um vierundzwanzig Stunden (vom 29. auf den 30. November) verschobn« Angriff habe »in deswillen weniger Aussicht aus Erfolg gehabt, weil man den Gegner nun nicht mehr habe überraschen können — man war vielmehr deutscherseits von den für einen größern Ausfall getrosfuen Vorbercitmige» ein¬ gehend unterrichtet —, aber die beiden Diversionen bei l'Hay auf dem linken Marne¬ ufer, bei l'Epincn im Norden hingen nun in der Luft, und der uus von der ersten Stunde bis heute unerklärlich gebliebne Umstand, daß es den Ausfalltrnppen während der vier Nächte, die sie bei zum Teil sehr hartem Frost auf dem linke» Marne¬ ufer verbrachten, mehrfach an den notwendigsten Lager- und Proviantgegenständen gefehlt haben soll, muß offenbar mit jeder so durchwachten Nacht die schlecht ver¬ sorgten französische» Truppen den in der Hauptsache gut versorgten deutschen gegen¬ über in Nachteil gebracht haben. Von der Nacht vom 30. November zum 1. De¬ zember sagen Marguerittes wörtlich: „Die Nacht ist pechschwarz, der Frost nimmt zu. Auf die Pariser Armee, die in deu von ihr besetzten Stellungen lagert, senkt sich wie ein eisiges Leichentuch die bleierne Schwere der Ermüdung und das Schrecknis der entsetzlichen Stunden ohne Feuer, ohne Brot, ohne Lagerdecke. Denn man hat sich an maßgebender Stelle von vornherein mit dein Gedanken wieder umzukehren so vertraut gemacht, daß man für die Bedürfnisse der gelagerte» Truppen

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_235821/315>, abgerufen am 01.09.2024.