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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Drittes Vierteljahr.

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Litteratur

schlössen, dem wir im Kaukasus schon seit Güldcnstcidts und Pallas Zeit begegnen,
und dem wir auch noch in den letzten Jahrzehnten höchst schätzbare Beiträge zur
Naturgeschichte dieser Bergwelt zu verdanken hatten. Mit großen touristischen Ver¬
öffentlichungen find uns die Engländer, wie immer, anch in diesem Gebiet voraus,
aber eine so liebevolle, umfassende und gründliche Schilderung des Kaukasus und
seiner Volker, so glänzend ausgestattet, ist etwas vollständig neues. Indem
Gottfried Merzbacher, ein in alpinen Kreisen längst geschätzter Kenner der Alpen,
der Erzählung seiner kaukasische" Bergfahrten eine Einleitung von sechs Kapiteln
über die Orographie, die Gletscher, Flüsse und Pässe des Kaukasus, sowie eine von
feinem Natursinn zeugende Vergleichung des Kaukasus mit den Alpen voraussendet,
stellt er seinen Leser auf einen festen Boden und versetzt die touristische Kost, in
der so starke Stücke, wie die Besteigung des Kasbek und des Elbrus, stehn, mit
dem Salze der Wissenschaft. Ans demselben Grnnde heißen wir das allgemeine
ethnographische Kapitel im ersten Band und das große Kapitel über die Ethnographie
der karthwclischen Völker willkommen, das den zweiten Band einleitet. Aus den
übrigen Abschnitten heben wir als einen besonders anziehenden "Eine Parallele
zwischen Kaukasus und Alpen" im ersten Bande hervor. Bescheiden leitet ihn
Merzbacher mit einem Hinweis auf den schwankenden, subjektiven Charakter der
Schönheitsbegriffe ein; er möchte "nicht sein eignes Urteil in den Vordergrund
stellen, sondern nur die da wie dort vorwaltenden, besondern Verhältnisse hervor¬
heben, die Elemente, die in dem einen wie in dem andern im Landschaftsbilde vor¬
herrschen, einander gegenüberstellen und auf solche Weise Parallelen zieh", aus
denen sich der Leser selbst seine Ansicht zu bilden vermag." Das ist ein treffliches
Vornehmen, und der Leser ist dem Verfasser sicherlich dankbar, der aus einer so
reichen Anschauung heraus -- denn Mcrzbncher kennt anch die Gebirgsriesen und
Riesengebirge Zcutralasieus -- ihm nichts aufdringen, ihm mir mitteilen will.
Diese Parallele, in der der Kaukasus als ein im Vergleich mit den Alpen einfacher
gebautes, dabei aber doch durch seine größere Höhe schrofferes Gebirge mit tiefer
eingesenkten Thälern erscheint, ist für jeden Gebirgsfrennd reich an Genuß und
Belehrung. Wer einstweilen nur die Alpen genauer keimt, wird gerade aus dem
Vergleich mit dem Kaukasus ihre Eigentümlichkeit recht versteh" lernen. Wie viel
von dem landschaftlichen Reiz der Alpen dem verhältnismäßig milden Stil, worin
sie gebaut sind, zuzurechnen ist, wird uns erst recht klar, wenn man uns den
Mangel der Terrassen und Stufen im Aufbau kaukasischer Massive zeigt, die mit
fast unvermittelter Böschung aus der Thalsohle bis zu deu höchsten Kammlinien
ansteigen und darum etwas Erdrückendes in ihrer Größe haben. Dieselbe Eigen¬
schaft rückt die Hochgipfel näher zusammen, wozu auch noch die Zerstörung der
Wane zwischen ihnen beiträgt. Schluchten und Wände sind tiefer von Lawinen
durchfurcht. Nicht einmal das Matterhorn kann sich mit der furchtbar großartige"
Erscheinung des Uschba messe". Der Vergleich der Alpe" und des Kaukasus mit
romanischem und gotischem Kirchenbau hat einen Kern von Wahrheit. Die Gletscher
sind wilder, zerrissener, treten mitten in die reiche Pflanzenwelt hinein, die in dem
südlichern Gebirge ihre Vorposten höher hinaufscndct, und diese Pflanzenwelt bringt
durch ihre an die Flora des Mttclmcers erinnernden Elemente besonders im Unter¬
holz der Wälder -- Azaleen, Buchs, Jlex, Lorbeer -- einen Zug von reicher
Mannigfaltigkeit sogar bis in die Landschaftsbilder nahe an der Firngrenze. Das
eigentümliche Völkerleben des Kaukasus braucht nur genannt zu werden. Wir
empfehlen wiederholt das schöne Werk allen Naturfreunden nnter unsern Leser".




Herausgegeben von Johannes Grunow in Leipzig
Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig -- Druck von Carl Mcirquart i" Leipzig
Litteratur

schlössen, dem wir im Kaukasus schon seit Güldcnstcidts und Pallas Zeit begegnen,
und dem wir auch noch in den letzten Jahrzehnten höchst schätzbare Beiträge zur
Naturgeschichte dieser Bergwelt zu verdanken hatten. Mit großen touristischen Ver¬
öffentlichungen find uns die Engländer, wie immer, anch in diesem Gebiet voraus,
aber eine so liebevolle, umfassende und gründliche Schilderung des Kaukasus und
seiner Volker, so glänzend ausgestattet, ist etwas vollständig neues. Indem
Gottfried Merzbacher, ein in alpinen Kreisen längst geschätzter Kenner der Alpen,
der Erzählung seiner kaukasische» Bergfahrten eine Einleitung von sechs Kapiteln
über die Orographie, die Gletscher, Flüsse und Pässe des Kaukasus, sowie eine von
feinem Natursinn zeugende Vergleichung des Kaukasus mit den Alpen voraussendet,
stellt er seinen Leser auf einen festen Boden und versetzt die touristische Kost, in
der so starke Stücke, wie die Besteigung des Kasbek und des Elbrus, stehn, mit
dem Salze der Wissenschaft. Ans demselben Grnnde heißen wir das allgemeine
ethnographische Kapitel im ersten Band und das große Kapitel über die Ethnographie
der karthwclischen Völker willkommen, das den zweiten Band einleitet. Aus den
übrigen Abschnitten heben wir als einen besonders anziehenden „Eine Parallele
zwischen Kaukasus und Alpen" im ersten Bande hervor. Bescheiden leitet ihn
Merzbacher mit einem Hinweis auf den schwankenden, subjektiven Charakter der
Schönheitsbegriffe ein; er möchte „nicht sein eignes Urteil in den Vordergrund
stellen, sondern nur die da wie dort vorwaltenden, besondern Verhältnisse hervor¬
heben, die Elemente, die in dem einen wie in dem andern im Landschaftsbilde vor¬
herrschen, einander gegenüberstellen und auf solche Weise Parallelen zieh», aus
denen sich der Leser selbst seine Ansicht zu bilden vermag." Das ist ein treffliches
Vornehmen, und der Leser ist dem Verfasser sicherlich dankbar, der aus einer so
reichen Anschauung heraus — denn Mcrzbncher kennt anch die Gebirgsriesen und
Riesengebirge Zcutralasieus — ihm nichts aufdringen, ihm mir mitteilen will.
Diese Parallele, in der der Kaukasus als ein im Vergleich mit den Alpen einfacher
gebautes, dabei aber doch durch seine größere Höhe schrofferes Gebirge mit tiefer
eingesenkten Thälern erscheint, ist für jeden Gebirgsfrennd reich an Genuß und
Belehrung. Wer einstweilen nur die Alpen genauer keimt, wird gerade aus dem
Vergleich mit dem Kaukasus ihre Eigentümlichkeit recht versteh» lernen. Wie viel
von dem landschaftlichen Reiz der Alpen dem verhältnismäßig milden Stil, worin
sie gebaut sind, zuzurechnen ist, wird uns erst recht klar, wenn man uns den
Mangel der Terrassen und Stufen im Aufbau kaukasischer Massive zeigt, die mit
fast unvermittelter Böschung aus der Thalsohle bis zu deu höchsten Kammlinien
ansteigen und darum etwas Erdrückendes in ihrer Größe haben. Dieselbe Eigen¬
schaft rückt die Hochgipfel näher zusammen, wozu auch noch die Zerstörung der
Wane zwischen ihnen beiträgt. Schluchten und Wände sind tiefer von Lawinen
durchfurcht. Nicht einmal das Matterhorn kann sich mit der furchtbar großartige»
Erscheinung des Uschba messe». Der Vergleich der Alpe» und des Kaukasus mit
romanischem und gotischem Kirchenbau hat einen Kern von Wahrheit. Die Gletscher
sind wilder, zerrissener, treten mitten in die reiche Pflanzenwelt hinein, die in dem
südlichern Gebirge ihre Vorposten höher hinaufscndct, und diese Pflanzenwelt bringt
durch ihre an die Flora des Mttclmcers erinnernden Elemente besonders im Unter¬
holz der Wälder — Azaleen, Buchs, Jlex, Lorbeer — einen Zug von reicher
Mannigfaltigkeit sogar bis in die Landschaftsbilder nahe an der Firngrenze. Das
eigentümliche Völkerleben des Kaukasus braucht nur genannt zu werden. Wir
empfehlen wiederholt das schöne Werk allen Naturfreunden nnter unsern Leser».




Herausgegeben von Johannes Grunow in Leipzig
Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig — Druck von Carl Mcirquart i» Leipzig
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[0296] Litteratur schlössen, dem wir im Kaukasus schon seit Güldcnstcidts und Pallas Zeit begegnen, und dem wir auch noch in den letzten Jahrzehnten höchst schätzbare Beiträge zur Naturgeschichte dieser Bergwelt zu verdanken hatten. Mit großen touristischen Ver¬ öffentlichungen find uns die Engländer, wie immer, anch in diesem Gebiet voraus, aber eine so liebevolle, umfassende und gründliche Schilderung des Kaukasus und seiner Volker, so glänzend ausgestattet, ist etwas vollständig neues. Indem Gottfried Merzbacher, ein in alpinen Kreisen längst geschätzter Kenner der Alpen, der Erzählung seiner kaukasische» Bergfahrten eine Einleitung von sechs Kapiteln über die Orographie, die Gletscher, Flüsse und Pässe des Kaukasus, sowie eine von feinem Natursinn zeugende Vergleichung des Kaukasus mit den Alpen voraussendet, stellt er seinen Leser auf einen festen Boden und versetzt die touristische Kost, in der so starke Stücke, wie die Besteigung des Kasbek und des Elbrus, stehn, mit dem Salze der Wissenschaft. Ans demselben Grnnde heißen wir das allgemeine ethnographische Kapitel im ersten Band und das große Kapitel über die Ethnographie der karthwclischen Völker willkommen, das den zweiten Band einleitet. Aus den übrigen Abschnitten heben wir als einen besonders anziehenden „Eine Parallele zwischen Kaukasus und Alpen" im ersten Bande hervor. Bescheiden leitet ihn Merzbacher mit einem Hinweis auf den schwankenden, subjektiven Charakter der Schönheitsbegriffe ein; er möchte „nicht sein eignes Urteil in den Vordergrund stellen, sondern nur die da wie dort vorwaltenden, besondern Verhältnisse hervor¬ heben, die Elemente, die in dem einen wie in dem andern im Landschaftsbilde vor¬ herrschen, einander gegenüberstellen und auf solche Weise Parallelen zieh», aus denen sich der Leser selbst seine Ansicht zu bilden vermag." Das ist ein treffliches Vornehmen, und der Leser ist dem Verfasser sicherlich dankbar, der aus einer so reichen Anschauung heraus — denn Mcrzbncher kennt anch die Gebirgsriesen und Riesengebirge Zcutralasieus — ihm nichts aufdringen, ihm mir mitteilen will. Diese Parallele, in der der Kaukasus als ein im Vergleich mit den Alpen einfacher gebautes, dabei aber doch durch seine größere Höhe schrofferes Gebirge mit tiefer eingesenkten Thälern erscheint, ist für jeden Gebirgsfrennd reich an Genuß und Belehrung. Wer einstweilen nur die Alpen genauer keimt, wird gerade aus dem Vergleich mit dem Kaukasus ihre Eigentümlichkeit recht versteh» lernen. Wie viel von dem landschaftlichen Reiz der Alpen dem verhältnismäßig milden Stil, worin sie gebaut sind, zuzurechnen ist, wird uns erst recht klar, wenn man uns den Mangel der Terrassen und Stufen im Aufbau kaukasischer Massive zeigt, die mit fast unvermittelter Böschung aus der Thalsohle bis zu deu höchsten Kammlinien ansteigen und darum etwas Erdrückendes in ihrer Größe haben. Dieselbe Eigen¬ schaft rückt die Hochgipfel näher zusammen, wozu auch noch die Zerstörung der Wane zwischen ihnen beiträgt. Schluchten und Wände sind tiefer von Lawinen durchfurcht. Nicht einmal das Matterhorn kann sich mit der furchtbar großartige» Erscheinung des Uschba messe». Der Vergleich der Alpe» und des Kaukasus mit romanischem und gotischem Kirchenbau hat einen Kern von Wahrheit. Die Gletscher sind wilder, zerrissener, treten mitten in die reiche Pflanzenwelt hinein, die in dem südlichern Gebirge ihre Vorposten höher hinaufscndct, und diese Pflanzenwelt bringt durch ihre an die Flora des Mttclmcers erinnernden Elemente besonders im Unter¬ holz der Wälder — Azaleen, Buchs, Jlex, Lorbeer — einen Zug von reicher Mannigfaltigkeit sogar bis in die Landschaftsbilder nahe an der Firngrenze. Das eigentümliche Völkerleben des Kaukasus braucht nur genannt zu werden. Wir empfehlen wiederholt das schöne Werk allen Naturfreunden nnter unsern Leser». Herausgegeben von Johannes Grunow in Leipzig Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig — Druck von Carl Mcirquart i» Leipzig

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_235171/296>, abgerufen am 22.07.2024.