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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Zweites Vierteljahr.

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Mit den Buren im Felde

aufzuklären, sind die Bachfeste da. Nach dieser Richtung hat das erste nur den
bisher herrschenden Zustand noch einmal festgestellt und den Nachfolgern die
Aufgabe hinterlassen, Wandel zu schaffei,. Dazu wird nötig sein, daß für
das nächste ein Ort gewählt wird, der eine einheitliche Leitung ermöglicht.

Sehr erwünscht wäre es, wenn dabei der Gedanke einer Bnchausstellung
wieder aufgenommen werde" könnte. Dem Berliner Apparat wird man es
auswärts nicht gleich thun können, aber es ist nicht ausgeschlossen, daß man
z. B. in Thüringen einen ganz hübschen Borrat von Instrumenten aus
Bachscher Zeit zusammenbringt und damit zugleich das laudsmaunschaftliche
und lokale Juteresse an Dingen der Musikgeschichte fördert. Das Vorzeigen
von Autographen halten wir dabei für minder wichtig, aber das Vorspielen
und Erklären Bachscher Instrumente für wesentlich. Das ist allerdings leichter
gesagt als gethan und müßte von langer Hand vorbereitet werden. Denn
wo hat man die Musiker, die Lauten, Gauden, Clarins spielen können?
Daß es aber noch welche giebt, hat das Berliner Bachfest gezeigt: ein junger
Hochschüler blies in dein zweiten Brandenburgischen Konzert die für unaus¬
führbar erklärte, bis ins dreigestrichne A reichende Trompetenpartie original¬
getreu. Vielleicht verlohnt es sich für später seineu Namen zu merken: er
hieß Stolle.

Auch noch andre Zugaben zu einem Bachfest liegen nahe. Eine ist
statutenmäßig versprochen und diesesmal ausgeblieben: Versammlung mit Vor¬
trägen und Diskussionen, wie sie sich bei der Goethe- und der Shakespeare¬
gesellschaft bewährt haben. Sind einmal Bachleute zusammen, so wäre es
leicht und einfach, den eigentlichen Festkonzerten noch einige kleinere Matineen
und Reeitals anzuhängen, Spezialkonzertchen für Orgel, für Klavier usw.
Dergleichen wird sich alles von allein gestalten. Der gemachte Anfang, hat das
eine, das die Hauptsache ist, bewiesen: daß für Bachsche Kunst ein Publikum
da ist, auf das weitere Pläne gegründet werden können.




Mit den Buren im Felde Lügen Wagner Nach dein Tagebuche eines Mitkämpfers wiedergegeben von
in(Schluß)

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worden ist.ir bekamen nun Ruhe; uur vou dem jenseitigen Modderufer
hallt ein heftiges Jufanteriefeuer herüber. Dort muß "och ein
schweres Gefecht im Gange sein. Das Geschützfeuer auf unser
Lager hat etwas abgenommen, wohl weil die Aufmerksamkeit
des Feindes wie die unsrige auf die eigne Artillerie abgelenkt
In der Richtung nämlich, wo wir hergekommen sind, sehen wir


Mit den Buren im Felde

aufzuklären, sind die Bachfeste da. Nach dieser Richtung hat das erste nur den
bisher herrschenden Zustand noch einmal festgestellt und den Nachfolgern die
Aufgabe hinterlassen, Wandel zu schaffei,. Dazu wird nötig sein, daß für
das nächste ein Ort gewählt wird, der eine einheitliche Leitung ermöglicht.

Sehr erwünscht wäre es, wenn dabei der Gedanke einer Bnchausstellung
wieder aufgenommen werde» könnte. Dem Berliner Apparat wird man es
auswärts nicht gleich thun können, aber es ist nicht ausgeschlossen, daß man
z. B. in Thüringen einen ganz hübschen Borrat von Instrumenten aus
Bachscher Zeit zusammenbringt und damit zugleich das laudsmaunschaftliche
und lokale Juteresse an Dingen der Musikgeschichte fördert. Das Vorzeigen
von Autographen halten wir dabei für minder wichtig, aber das Vorspielen
und Erklären Bachscher Instrumente für wesentlich. Das ist allerdings leichter
gesagt als gethan und müßte von langer Hand vorbereitet werden. Denn
wo hat man die Musiker, die Lauten, Gauden, Clarins spielen können?
Daß es aber noch welche giebt, hat das Berliner Bachfest gezeigt: ein junger
Hochschüler blies in dein zweiten Brandenburgischen Konzert die für unaus¬
führbar erklärte, bis ins dreigestrichne A reichende Trompetenpartie original¬
getreu. Vielleicht verlohnt es sich für später seineu Namen zu merken: er
hieß Stolle.

Auch noch andre Zugaben zu einem Bachfest liegen nahe. Eine ist
statutenmäßig versprochen und diesesmal ausgeblieben: Versammlung mit Vor¬
trägen und Diskussionen, wie sie sich bei der Goethe- und der Shakespeare¬
gesellschaft bewährt haben. Sind einmal Bachleute zusammen, so wäre es
leicht und einfach, den eigentlichen Festkonzerten noch einige kleinere Matineen
und Reeitals anzuhängen, Spezialkonzertchen für Orgel, für Klavier usw.
Dergleichen wird sich alles von allein gestalten. Der gemachte Anfang, hat das
eine, das die Hauptsache ist, bewiesen: daß für Bachsche Kunst ein Publikum
da ist, auf das weitere Pläne gegründet werden können.




Mit den Buren im Felde Lügen Wagner Nach dein Tagebuche eines Mitkämpfers wiedergegeben von
in(Schluß)

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worden ist.ir bekamen nun Ruhe; uur vou dem jenseitigen Modderufer
hallt ein heftiges Jufanteriefeuer herüber. Dort muß »och ein
schweres Gefecht im Gange sein. Das Geschützfeuer auf unser
Lager hat etwas abgenommen, wohl weil die Aufmerksamkeit
des Feindes wie die unsrige auf die eigne Artillerie abgelenkt
In der Richtung nämlich, wo wir hergekommen sind, sehen wir


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[0330] Mit den Buren im Felde aufzuklären, sind die Bachfeste da. Nach dieser Richtung hat das erste nur den bisher herrschenden Zustand noch einmal festgestellt und den Nachfolgern die Aufgabe hinterlassen, Wandel zu schaffei,. Dazu wird nötig sein, daß für das nächste ein Ort gewählt wird, der eine einheitliche Leitung ermöglicht. Sehr erwünscht wäre es, wenn dabei der Gedanke einer Bnchausstellung wieder aufgenommen werde» könnte. Dem Berliner Apparat wird man es auswärts nicht gleich thun können, aber es ist nicht ausgeschlossen, daß man z. B. in Thüringen einen ganz hübschen Borrat von Instrumenten aus Bachscher Zeit zusammenbringt und damit zugleich das laudsmaunschaftliche und lokale Juteresse an Dingen der Musikgeschichte fördert. Das Vorzeigen von Autographen halten wir dabei für minder wichtig, aber das Vorspielen und Erklären Bachscher Instrumente für wesentlich. Das ist allerdings leichter gesagt als gethan und müßte von langer Hand vorbereitet werden. Denn wo hat man die Musiker, die Lauten, Gauden, Clarins spielen können? Daß es aber noch welche giebt, hat das Berliner Bachfest gezeigt: ein junger Hochschüler blies in dein zweiten Brandenburgischen Konzert die für unaus¬ führbar erklärte, bis ins dreigestrichne A reichende Trompetenpartie original¬ getreu. Vielleicht verlohnt es sich für später seineu Namen zu merken: er hieß Stolle. Auch noch andre Zugaben zu einem Bachfest liegen nahe. Eine ist statutenmäßig versprochen und diesesmal ausgeblieben: Versammlung mit Vor¬ trägen und Diskussionen, wie sie sich bei der Goethe- und der Shakespeare¬ gesellschaft bewährt haben. Sind einmal Bachleute zusammen, so wäre es leicht und einfach, den eigentlichen Festkonzerten noch einige kleinere Matineen und Reeitals anzuhängen, Spezialkonzertchen für Orgel, für Klavier usw. Dergleichen wird sich alles von allein gestalten. Der gemachte Anfang, hat das eine, das die Hauptsache ist, bewiesen: daß für Bachsche Kunst ein Publikum da ist, auf das weitere Pläne gegründet werden können. Mit den Buren im Felde Lügen Wagner Nach dein Tagebuche eines Mitkämpfers wiedergegeben von in(Schluß) '^WG^ ^>>FL? worden ist.ir bekamen nun Ruhe; uur vou dem jenseitigen Modderufer hallt ein heftiges Jufanteriefeuer herüber. Dort muß »och ein schweres Gefecht im Gange sein. Das Geschützfeuer auf unser Lager hat etwas abgenommen, wohl weil die Aufmerksamkeit des Feindes wie die unsrige auf die eigne Artillerie abgelenkt In der Richtung nämlich, wo wir hergekommen sind, sehen wir

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_234529/330>, abgerufen am 22.07.2024.