Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Erstes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite

einer einzelnen Pensionärin eine Ausnahmestellung vor den andern einzuräumen.
Fräulein Sabine würde sich der Hausordnung einzufügen und sich mit den übrigen
jungen Mädchen auf gute" Fuß zu stellen haben. Das und das sei mitzubringen.
Die Pension sei prttnumercmdo zu zahlen. Einen so energischen Ton hatte sie noch
nie angeschlagen. Als sie den Brief auf die Post gab, geschah es mit dem be¬
friedigenden Bewußtsein, alles gethan zu haben, um bösen Erfahrungen vorzu¬
beugen.

Was hatten nun aber die jungen Mädchen mit dem Seidenpapier vor? Sie
hatten ein Buch gelesen, das den Titel "Die Rosenkette" führt, und daraus die
Idee geschöpft, einen Rosenbund zu gründen. Diese Gründung sollte mit uner¬
hörter Feierlichkeit vor sich gehn und teils Aktus teils lebendes Bild sein. Eine
Nosenkönigin sollte gewählt werden, Gelübde sollten abgelegt werden, in Versen
sollte gesprochen werden, und alles sollte mit Seidenpapierrvsen geschmückt werden.
Man machte also Rosen, ganze Körbe voll, bis das letzte Stückchen Seidenpapier
verbraucht war. Die Eile und die Massenproduktion mögen es entschuldigen, wenn
die Rosen nicht allzu roseuhaft ausfielen. Man dichtete. Hier stand eine, den
Bleistift am Kinn, die Augen gen Himmel gerichtet, dort lag eine mit sorgenvoller
Miene über dem Tische, dort teilte man sich finstere Geheimnisse und, und Muttche
wurde hundertmal gefragt, ob sie alle diese finstern Geheimnisse erraten könne.
Und abends gab es endlose Konferenzen, bis Muttche die ganze Gesellschaft ins
Bett schickte.

Am Mittwoch sollte das Zauberfest stattfinden. Am Mittwoch kam Herr
Pastor Dcinnicke aus Tenndorf an, um rin dem Herrn Superintendenten über eine
Eiutommenfrage zu verhandeln. Die Verhandlungen dauerten ewig. Nun blieb
er auch noch zum Abendessen da und erzählte lange Geschichten von dem Tenn-
dvrfer Gemeindekirchenrate, für den sich doch kein Mensch interessierte. Und als
man dachte, er würde aufbrechen, hatte er noch einen wichtigen Bericht von einem
Streite rin einer Tenndorfer Fran über ihren Kirchensitz zu geben. Und wie er
sich schon die Abschiedscigarre ansteckte, mußte uoch erörtert werden, warum in
Tenudorf die Zahl der Kommuuikanten gegen das Vorjahr um zehn zurückgeblieben
sei. Und als er schon in der Thür stand, eröffnete er die Besprechung über die
Thatsache, daß das Dach der Pfarre in Tenndorf reparaturbedürftig sei, und was
der Schulze in Tenndorf und Herr Pslnumner, der eine besonders einflußreiche
Persönlichkeit wäre, dazu gesagt hätten.

Endlich war er fort. Die jungen Mädchen hatten im stillen Blut geschwitzt.
Nun aber aus Rosenfest. Man kramte oben eine ganze Stunde lang. Darauf
erschien eine Deputation, um Muttche und Jungfer Dorothee als Publikum einzu¬
laden. Aber sonst niemand, auch den Herrn Superintendenten nicht! Da nun dem
Publikum kein Schweigen auferlegt war, so ist uicht unbekannt geblieben, was sich
oben ereignete. Das Turmzimmer war zur Bühne umgewandelt worden. Ein
paar aneinander geheftete Tücher gaben den Vorhang ab, mit Rosen befleckte Bett¬
tücher den Hintergrund. Als sich der Vorhang teilte, sah man als erstes lebendes
Bild die Wahl der Nosenkönigin. Alle waren weiß gekleidet und mit Rosen ge¬
schmückt. Weil es aber an weißen Kleidern fehlte, hatte man Nachthemden über
die Kleider gezogen. Man hatte die Haare gelöst und Schärpen und goldne Gürtel
umgethan, es war sehr schön. Hierauf hielt Irma, die "süße Irma" genannt,
weil sie die hübscheste war und ein süßes Gesicht hatte, eine Ansprache in Versen,
in der sie sagte, Königin sollte Rosa sein, nicht bloß weil sie Rosa hieß, sondern
weil sie die beste und selbstloseste von allen sei. Sie erhielt den Ehrennamen Rosa
Gutherz, das Szepter der Rosenkönigin -- das heißt einen Rouleaustab, an den
eine Rose von exotischer Größe angebunden war -- und das alleinige Verfügungs-


einer einzelnen Pensionärin eine Ausnahmestellung vor den andern einzuräumen.
Fräulein Sabine würde sich der Hausordnung einzufügen und sich mit den übrigen
jungen Mädchen auf gute« Fuß zu stellen haben. Das und das sei mitzubringen.
Die Pension sei prttnumercmdo zu zahlen. Einen so energischen Ton hatte sie noch
nie angeschlagen. Als sie den Brief auf die Post gab, geschah es mit dem be¬
friedigenden Bewußtsein, alles gethan zu haben, um bösen Erfahrungen vorzu¬
beugen.

Was hatten nun aber die jungen Mädchen mit dem Seidenpapier vor? Sie
hatten ein Buch gelesen, das den Titel „Die Rosenkette" führt, und daraus die
Idee geschöpft, einen Rosenbund zu gründen. Diese Gründung sollte mit uner¬
hörter Feierlichkeit vor sich gehn und teils Aktus teils lebendes Bild sein. Eine
Nosenkönigin sollte gewählt werden, Gelübde sollten abgelegt werden, in Versen
sollte gesprochen werden, und alles sollte mit Seidenpapierrvsen geschmückt werden.
Man machte also Rosen, ganze Körbe voll, bis das letzte Stückchen Seidenpapier
verbraucht war. Die Eile und die Massenproduktion mögen es entschuldigen, wenn
die Rosen nicht allzu roseuhaft ausfielen. Man dichtete. Hier stand eine, den
Bleistift am Kinn, die Augen gen Himmel gerichtet, dort lag eine mit sorgenvoller
Miene über dem Tische, dort teilte man sich finstere Geheimnisse und, und Muttche
wurde hundertmal gefragt, ob sie alle diese finstern Geheimnisse erraten könne.
Und abends gab es endlose Konferenzen, bis Muttche die ganze Gesellschaft ins
Bett schickte.

Am Mittwoch sollte das Zauberfest stattfinden. Am Mittwoch kam Herr
Pastor Dcinnicke aus Tenndorf an, um rin dem Herrn Superintendenten über eine
Eiutommenfrage zu verhandeln. Die Verhandlungen dauerten ewig. Nun blieb
er auch noch zum Abendessen da und erzählte lange Geschichten von dem Tenn-
dvrfer Gemeindekirchenrate, für den sich doch kein Mensch interessierte. Und als
man dachte, er würde aufbrechen, hatte er noch einen wichtigen Bericht von einem
Streite rin einer Tenndorfer Fran über ihren Kirchensitz zu geben. Und wie er
sich schon die Abschiedscigarre ansteckte, mußte uoch erörtert werden, warum in
Tenudorf die Zahl der Kommuuikanten gegen das Vorjahr um zehn zurückgeblieben
sei. Und als er schon in der Thür stand, eröffnete er die Besprechung über die
Thatsache, daß das Dach der Pfarre in Tenndorf reparaturbedürftig sei, und was
der Schulze in Tenndorf und Herr Pslnumner, der eine besonders einflußreiche
Persönlichkeit wäre, dazu gesagt hätten.

Endlich war er fort. Die jungen Mädchen hatten im stillen Blut geschwitzt.
Nun aber aus Rosenfest. Man kramte oben eine ganze Stunde lang. Darauf
erschien eine Deputation, um Muttche und Jungfer Dorothee als Publikum einzu¬
laden. Aber sonst niemand, auch den Herrn Superintendenten nicht! Da nun dem
Publikum kein Schweigen auferlegt war, so ist uicht unbekannt geblieben, was sich
oben ereignete. Das Turmzimmer war zur Bühne umgewandelt worden. Ein
paar aneinander geheftete Tücher gaben den Vorhang ab, mit Rosen befleckte Bett¬
tücher den Hintergrund. Als sich der Vorhang teilte, sah man als erstes lebendes
Bild die Wahl der Nosenkönigin. Alle waren weiß gekleidet und mit Rosen ge¬
schmückt. Weil es aber an weißen Kleidern fehlte, hatte man Nachthemden über
die Kleider gezogen. Man hatte die Haare gelöst und Schärpen und goldne Gürtel
umgethan, es war sehr schön. Hierauf hielt Irma, die „süße Irma" genannt,
weil sie die hübscheste war und ein süßes Gesicht hatte, eine Ansprache in Versen,
in der sie sagte, Königin sollte Rosa sein, nicht bloß weil sie Rosa hieß, sondern
weil sie die beste und selbstloseste von allen sei. Sie erhielt den Ehrennamen Rosa
Gutherz, das Szepter der Rosenkönigin — das heißt einen Rouleaustab, an den
eine Rose von exotischer Größe angebunden war — und das alleinige Verfügungs-


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0050" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/233930"/>
          <fw type="header" place="top"/><lb/>
          <p xml:id="ID_122" prev="#ID_121"> einer einzelnen Pensionärin eine Ausnahmestellung vor den andern einzuräumen.<lb/>
Fräulein Sabine würde sich der Hausordnung einzufügen und sich mit den übrigen<lb/>
jungen Mädchen auf gute« Fuß zu stellen haben. Das und das sei mitzubringen.<lb/>
Die Pension sei prttnumercmdo zu zahlen. Einen so energischen Ton hatte sie noch<lb/>
nie angeschlagen. Als sie den Brief auf die Post gab, geschah es mit dem be¬<lb/>
friedigenden Bewußtsein, alles gethan zu haben, um bösen Erfahrungen vorzu¬<lb/>
beugen.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_123"> Was hatten nun aber die jungen Mädchen mit dem Seidenpapier vor? Sie<lb/>
hatten ein Buch gelesen, das den Titel &#x201E;Die Rosenkette" führt, und daraus die<lb/>
Idee geschöpft, einen Rosenbund zu gründen. Diese Gründung sollte mit uner¬<lb/>
hörter Feierlichkeit vor sich gehn und teils Aktus teils lebendes Bild sein. Eine<lb/>
Nosenkönigin sollte gewählt werden, Gelübde sollten abgelegt werden, in Versen<lb/>
sollte gesprochen werden, und alles sollte mit Seidenpapierrvsen geschmückt werden.<lb/>
Man machte also Rosen, ganze Körbe voll, bis das letzte Stückchen Seidenpapier<lb/>
verbraucht war. Die Eile und die Massenproduktion mögen es entschuldigen, wenn<lb/>
die Rosen nicht allzu roseuhaft ausfielen. Man dichtete. Hier stand eine, den<lb/>
Bleistift am Kinn, die Augen gen Himmel gerichtet, dort lag eine mit sorgenvoller<lb/>
Miene über dem Tische, dort teilte man sich finstere Geheimnisse und, und Muttche<lb/>
wurde hundertmal gefragt, ob sie alle diese finstern Geheimnisse erraten könne.<lb/>
Und abends gab es endlose Konferenzen, bis Muttche die ganze Gesellschaft ins<lb/>
Bett schickte.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_124"> Am Mittwoch sollte das Zauberfest stattfinden. Am Mittwoch kam Herr<lb/>
Pastor Dcinnicke aus Tenndorf an, um rin dem Herrn Superintendenten über eine<lb/>
Eiutommenfrage zu verhandeln. Die Verhandlungen dauerten ewig. Nun blieb<lb/>
er auch noch zum Abendessen da und erzählte lange Geschichten von dem Tenn-<lb/>
dvrfer Gemeindekirchenrate, für den sich doch kein Mensch interessierte. Und als<lb/>
man dachte, er würde aufbrechen, hatte er noch einen wichtigen Bericht von einem<lb/>
Streite rin einer Tenndorfer Fran über ihren Kirchensitz zu geben. Und wie er<lb/>
sich schon die Abschiedscigarre ansteckte, mußte uoch erörtert werden, warum in<lb/>
Tenudorf die Zahl der Kommuuikanten gegen das Vorjahr um zehn zurückgeblieben<lb/>
sei. Und als er schon in der Thür stand, eröffnete er die Besprechung über die<lb/>
Thatsache, daß das Dach der Pfarre in Tenndorf reparaturbedürftig sei, und was<lb/>
der Schulze in Tenndorf und Herr Pslnumner, der eine besonders einflußreiche<lb/>
Persönlichkeit wäre, dazu gesagt hätten.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_125" next="#ID_126"> Endlich war er fort. Die jungen Mädchen hatten im stillen Blut geschwitzt.<lb/>
Nun aber aus Rosenfest. Man kramte oben eine ganze Stunde lang. Darauf<lb/>
erschien eine Deputation, um Muttche und Jungfer Dorothee als Publikum einzu¬<lb/>
laden. Aber sonst niemand, auch den Herrn Superintendenten nicht! Da nun dem<lb/>
Publikum kein Schweigen auferlegt war, so ist uicht unbekannt geblieben, was sich<lb/>
oben ereignete. Das Turmzimmer war zur Bühne umgewandelt worden. Ein<lb/>
paar aneinander geheftete Tücher gaben den Vorhang ab, mit Rosen befleckte Bett¬<lb/>
tücher den Hintergrund. Als sich der Vorhang teilte, sah man als erstes lebendes<lb/>
Bild die Wahl der Nosenkönigin. Alle waren weiß gekleidet und mit Rosen ge¬<lb/>
schmückt. Weil es aber an weißen Kleidern fehlte, hatte man Nachthemden über<lb/>
die Kleider gezogen. Man hatte die Haare gelöst und Schärpen und goldne Gürtel<lb/>
umgethan, es war sehr schön. Hierauf hielt Irma, die &#x201E;süße Irma" genannt,<lb/>
weil sie die hübscheste war und ein süßes Gesicht hatte, eine Ansprache in Versen,<lb/>
in der sie sagte, Königin sollte Rosa sein, nicht bloß weil sie Rosa hieß, sondern<lb/>
weil sie die beste und selbstloseste von allen sei. Sie erhielt den Ehrennamen Rosa<lb/>
Gutherz, das Szepter der Rosenkönigin &#x2014; das heißt einen Rouleaustab, an den<lb/>
eine Rose von exotischer Größe angebunden war &#x2014; und das alleinige Verfügungs-</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0050] einer einzelnen Pensionärin eine Ausnahmestellung vor den andern einzuräumen. Fräulein Sabine würde sich der Hausordnung einzufügen und sich mit den übrigen jungen Mädchen auf gute« Fuß zu stellen haben. Das und das sei mitzubringen. Die Pension sei prttnumercmdo zu zahlen. Einen so energischen Ton hatte sie noch nie angeschlagen. Als sie den Brief auf die Post gab, geschah es mit dem be¬ friedigenden Bewußtsein, alles gethan zu haben, um bösen Erfahrungen vorzu¬ beugen. Was hatten nun aber die jungen Mädchen mit dem Seidenpapier vor? Sie hatten ein Buch gelesen, das den Titel „Die Rosenkette" führt, und daraus die Idee geschöpft, einen Rosenbund zu gründen. Diese Gründung sollte mit uner¬ hörter Feierlichkeit vor sich gehn und teils Aktus teils lebendes Bild sein. Eine Nosenkönigin sollte gewählt werden, Gelübde sollten abgelegt werden, in Versen sollte gesprochen werden, und alles sollte mit Seidenpapierrvsen geschmückt werden. Man machte also Rosen, ganze Körbe voll, bis das letzte Stückchen Seidenpapier verbraucht war. Die Eile und die Massenproduktion mögen es entschuldigen, wenn die Rosen nicht allzu roseuhaft ausfielen. Man dichtete. Hier stand eine, den Bleistift am Kinn, die Augen gen Himmel gerichtet, dort lag eine mit sorgenvoller Miene über dem Tische, dort teilte man sich finstere Geheimnisse und, und Muttche wurde hundertmal gefragt, ob sie alle diese finstern Geheimnisse erraten könne. Und abends gab es endlose Konferenzen, bis Muttche die ganze Gesellschaft ins Bett schickte. Am Mittwoch sollte das Zauberfest stattfinden. Am Mittwoch kam Herr Pastor Dcinnicke aus Tenndorf an, um rin dem Herrn Superintendenten über eine Eiutommenfrage zu verhandeln. Die Verhandlungen dauerten ewig. Nun blieb er auch noch zum Abendessen da und erzählte lange Geschichten von dem Tenn- dvrfer Gemeindekirchenrate, für den sich doch kein Mensch interessierte. Und als man dachte, er würde aufbrechen, hatte er noch einen wichtigen Bericht von einem Streite rin einer Tenndorfer Fran über ihren Kirchensitz zu geben. Und wie er sich schon die Abschiedscigarre ansteckte, mußte uoch erörtert werden, warum in Tenudorf die Zahl der Kommuuikanten gegen das Vorjahr um zehn zurückgeblieben sei. Und als er schon in der Thür stand, eröffnete er die Besprechung über die Thatsache, daß das Dach der Pfarre in Tenndorf reparaturbedürftig sei, und was der Schulze in Tenndorf und Herr Pslnumner, der eine besonders einflußreiche Persönlichkeit wäre, dazu gesagt hätten. Endlich war er fort. Die jungen Mädchen hatten im stillen Blut geschwitzt. Nun aber aus Rosenfest. Man kramte oben eine ganze Stunde lang. Darauf erschien eine Deputation, um Muttche und Jungfer Dorothee als Publikum einzu¬ laden. Aber sonst niemand, auch den Herrn Superintendenten nicht! Da nun dem Publikum kein Schweigen auferlegt war, so ist uicht unbekannt geblieben, was sich oben ereignete. Das Turmzimmer war zur Bühne umgewandelt worden. Ein paar aneinander geheftete Tücher gaben den Vorhang ab, mit Rosen befleckte Bett¬ tücher den Hintergrund. Als sich der Vorhang teilte, sah man als erstes lebendes Bild die Wahl der Nosenkönigin. Alle waren weiß gekleidet und mit Rosen ge¬ schmückt. Weil es aber an weißen Kleidern fehlte, hatte man Nachthemden über die Kleider gezogen. Man hatte die Haare gelöst und Schärpen und goldne Gürtel umgethan, es war sehr schön. Hierauf hielt Irma, die „süße Irma" genannt, weil sie die hübscheste war und ein süßes Gesicht hatte, eine Ansprache in Versen, in der sie sagte, Königin sollte Rosa sein, nicht bloß weil sie Rosa hieß, sondern weil sie die beste und selbstloseste von allen sei. Sie erhielt den Ehrennamen Rosa Gutherz, das Szepter der Rosenkönigin — das heißt einen Rouleaustab, an den eine Rose von exotischer Größe angebunden war — und das alleinige Verfügungs-

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_233879
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_233879/50
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_233879/50>, abgerufen am 02.10.2024.