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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Erstes Vierteljahr.

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wiesen, das sich vom Leben ganz ablöst und es grollend isoliert, indem er
jenes zwar mit poetischem Zauber, aber ohne Wesenheit, ohne absolute Wahr¬
heit, abgerissen von dem Vorhandnen, auffaßt. Die Versöhnung, die ich ans
dem Leben selbst gewinnen will, der Nachweis, den ich suche, das; das
Übel wirklich kleiner ist als die Wunde, die nur sehen, das Geheimnis der
Schönheit und Poesie, das für mich nicht in der Trennung von dem wirk¬
lichen Leben, sondern in seiner innigen warmen Auffassung, wie der süße Kern
in der rauhen Schale, ruht, dieses gläubige Vertrauen, daß die Wunden besser
heilen, wenn wir nicht den Verband wegreißen und spottend zeigen, wie groß
sie sind, sondern mit dem Ernst religiöser Wahrheit ihre Ursachen nachzuweisen
suchen, um auf diesem Wege den Schwankenden festen Boden zu zeigen und
der Welt ihre ewige Harmonie zu retten: das sind Richtungen, die ihn be¬
leidigen müssen, da er jene Geißel, die er wie seine ganze Schule schwingt,
für seine ganze Zeit geflochten zu haben glaubt." Tieck vermochte doch
wenigstens noch der schlechten wirklichen Welt eine zauberhaft schöne Phan-
tasiewelt gegenüberzustellen, aber was vermögen deun die heutigen Tantiemen¬
jäger, die, mehr noch Trivialitäten und Schmutz als Wunden zeigend, einem
dummen und rohen Publikum mit Photographien des Fuhrmann Henschel
und der Familie Selicke das Geld aus der Tasche locken? Finanziell ver¬
mögen sie sehr viel, poetisch nichts. Darum haben Nur das schlecht stilisierte,
aber heute doppelt zeitgemäße Satzungeheuer der Paalzow abgeschrieben.

Damit unser heutiges Ragout nicht gar zu süßlich ausfalle, thun wir
zuletzt noch einen kräftigen, herben Brocken dran: Ad albert Falk, Preußens
einstiger Kultusminister. Blätter aus der Einsamkeit. Mit einem Bildnis.
Von Hans N. Fischer. (Haar i. W., E. Griebsch, 1901.) Der Verfasser
erzählt nicht etwa die Geschichte des Kulturkampfs, sondern nur persönliche
Erinnerungen an Falk aus der stillen Zeit seiner richterlichen Wirksamkeit und
glücklichen Häuslichkeit in Hamm. Es war ein Unglück für Falk, daß er das
schwierigste aller preußischen Ministerien in der für dieses Ministerium gefähr¬
lichsten Zeit bekleiden mußte, und daß das Unterrichtsministerium mit dem
Kultusministerium verkoppelt ist. Wäre er bloß Unterrichtsminister gewesen,
so hätte er das noch lange bleiben können, und er würde sehr segensreich ge¬
wirkt haben; denn was er für die Volksschule und für die Lehrer gethan hat,
das ist nicht aus der Kulturkampfstimmung hervorgegangen, sondern aus
warmem und verständnisvollen Interesse für die Volksschule. Die Schul-
münuer haben ihm denn auch ein treues, daukbnrcs Andenken bewahrt.
Fischer erzählt u. a. folgenden charakteristischen Vorfall. Falk war von Putt-
tnmer abgelöst worden. Auf dem Festbankett des westfälischen Lehrertags zu
Bielefeld am 18. Mai 1880 herrschte eine gedrückte Stimmung. Nachdem die
Reihe der offiziellen Trinksprüche abgehaspelt worden war, schickte ein Rektor
Dietleiu dem Vorsitzenden. Schulrat Hielscher, auf einem Zettel die Anzeige,
daß er auf Falk zu toasten wünsche. Hielscher aber ließ es sich nicht nehmen,
diesen Toast selbst auszubringen, und er that es -- in Gegenwart des Regie¬
rungspräsidenten -- in einer Weise, daß sich die Lehrer vom Drucke befreit
fühlten und in Jubel ausbrachen. Einer der Anwesenden aber flüsterte seinem
Nachbar zu: Die Rede riecht nach Gumbinnen, und richtig: drei Wochen darauf
wurde Hielscher nach Gumbinnen versetzt. Da von Trinksprüchen die Rede
war, wollen wir doch den Mustertriukspruch mitteile", den Falk am 22. Mürz
1886 ausgebracht hat: "Unser Trinkspruch, meine Herren, bedarf keiner be¬
sondern Begründung; der Name dessen, dem er gilt, umfaßt die reichste Be¬
gründung: Kaiser Wilhelm, unser teurer, ehrwürdiger Kaiser, lebe hoch!" Zur


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wiesen, das sich vom Leben ganz ablöst und es grollend isoliert, indem er
jenes zwar mit poetischem Zauber, aber ohne Wesenheit, ohne absolute Wahr¬
heit, abgerissen von dem Vorhandnen, auffaßt. Die Versöhnung, die ich ans
dem Leben selbst gewinnen will, der Nachweis, den ich suche, das; das
Übel wirklich kleiner ist als die Wunde, die nur sehen, das Geheimnis der
Schönheit und Poesie, das für mich nicht in der Trennung von dem wirk¬
lichen Leben, sondern in seiner innigen warmen Auffassung, wie der süße Kern
in der rauhen Schale, ruht, dieses gläubige Vertrauen, daß die Wunden besser
heilen, wenn wir nicht den Verband wegreißen und spottend zeigen, wie groß
sie sind, sondern mit dem Ernst religiöser Wahrheit ihre Ursachen nachzuweisen
suchen, um auf diesem Wege den Schwankenden festen Boden zu zeigen und
der Welt ihre ewige Harmonie zu retten: das sind Richtungen, die ihn be¬
leidigen müssen, da er jene Geißel, die er wie seine ganze Schule schwingt,
für seine ganze Zeit geflochten zu haben glaubt." Tieck vermochte doch
wenigstens noch der schlechten wirklichen Welt eine zauberhaft schöne Phan-
tasiewelt gegenüberzustellen, aber was vermögen deun die heutigen Tantiemen¬
jäger, die, mehr noch Trivialitäten und Schmutz als Wunden zeigend, einem
dummen und rohen Publikum mit Photographien des Fuhrmann Henschel
und der Familie Selicke das Geld aus der Tasche locken? Finanziell ver¬
mögen sie sehr viel, poetisch nichts. Darum haben Nur das schlecht stilisierte,
aber heute doppelt zeitgemäße Satzungeheuer der Paalzow abgeschrieben.

Damit unser heutiges Ragout nicht gar zu süßlich ausfalle, thun wir
zuletzt noch einen kräftigen, herben Brocken dran: Ad albert Falk, Preußens
einstiger Kultusminister. Blätter aus der Einsamkeit. Mit einem Bildnis.
Von Hans N. Fischer. (Haar i. W., E. Griebsch, 1901.) Der Verfasser
erzählt nicht etwa die Geschichte des Kulturkampfs, sondern nur persönliche
Erinnerungen an Falk aus der stillen Zeit seiner richterlichen Wirksamkeit und
glücklichen Häuslichkeit in Hamm. Es war ein Unglück für Falk, daß er das
schwierigste aller preußischen Ministerien in der für dieses Ministerium gefähr¬
lichsten Zeit bekleiden mußte, und daß das Unterrichtsministerium mit dem
Kultusministerium verkoppelt ist. Wäre er bloß Unterrichtsminister gewesen,
so hätte er das noch lange bleiben können, und er würde sehr segensreich ge¬
wirkt haben; denn was er für die Volksschule und für die Lehrer gethan hat,
das ist nicht aus der Kulturkampfstimmung hervorgegangen, sondern aus
warmem und verständnisvollen Interesse für die Volksschule. Die Schul-
münuer haben ihm denn auch ein treues, daukbnrcs Andenken bewahrt.
Fischer erzählt u. a. folgenden charakteristischen Vorfall. Falk war von Putt-
tnmer abgelöst worden. Auf dem Festbankett des westfälischen Lehrertags zu
Bielefeld am 18. Mai 1880 herrschte eine gedrückte Stimmung. Nachdem die
Reihe der offiziellen Trinksprüche abgehaspelt worden war, schickte ein Rektor
Dietleiu dem Vorsitzenden. Schulrat Hielscher, auf einem Zettel die Anzeige,
daß er auf Falk zu toasten wünsche. Hielscher aber ließ es sich nicht nehmen,
diesen Toast selbst auszubringen, und er that es — in Gegenwart des Regie¬
rungspräsidenten — in einer Weise, daß sich die Lehrer vom Drucke befreit
fühlten und in Jubel ausbrachen. Einer der Anwesenden aber flüsterte seinem
Nachbar zu: Die Rede riecht nach Gumbinnen, und richtig: drei Wochen darauf
wurde Hielscher nach Gumbinnen versetzt. Da von Trinksprüchen die Rede
war, wollen wir doch den Mustertriukspruch mitteile», den Falk am 22. Mürz
1886 ausgebracht hat: „Unser Trinkspruch, meine Herren, bedarf keiner be¬
sondern Begründung; der Name dessen, dem er gilt, umfaßt die reichste Be¬
gründung: Kaiser Wilhelm, unser teurer, ehrwürdiger Kaiser, lebe hoch!" Zur


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[0384] Einige Lcbeusl'eschrlnlmngeu wiesen, das sich vom Leben ganz ablöst und es grollend isoliert, indem er jenes zwar mit poetischem Zauber, aber ohne Wesenheit, ohne absolute Wahr¬ heit, abgerissen von dem Vorhandnen, auffaßt. Die Versöhnung, die ich ans dem Leben selbst gewinnen will, der Nachweis, den ich suche, das; das Übel wirklich kleiner ist als die Wunde, die nur sehen, das Geheimnis der Schönheit und Poesie, das für mich nicht in der Trennung von dem wirk¬ lichen Leben, sondern in seiner innigen warmen Auffassung, wie der süße Kern in der rauhen Schale, ruht, dieses gläubige Vertrauen, daß die Wunden besser heilen, wenn wir nicht den Verband wegreißen und spottend zeigen, wie groß sie sind, sondern mit dem Ernst religiöser Wahrheit ihre Ursachen nachzuweisen suchen, um auf diesem Wege den Schwankenden festen Boden zu zeigen und der Welt ihre ewige Harmonie zu retten: das sind Richtungen, die ihn be¬ leidigen müssen, da er jene Geißel, die er wie seine ganze Schule schwingt, für seine ganze Zeit geflochten zu haben glaubt." Tieck vermochte doch wenigstens noch der schlechten wirklichen Welt eine zauberhaft schöne Phan- tasiewelt gegenüberzustellen, aber was vermögen deun die heutigen Tantiemen¬ jäger, die, mehr noch Trivialitäten und Schmutz als Wunden zeigend, einem dummen und rohen Publikum mit Photographien des Fuhrmann Henschel und der Familie Selicke das Geld aus der Tasche locken? Finanziell ver¬ mögen sie sehr viel, poetisch nichts. Darum haben Nur das schlecht stilisierte, aber heute doppelt zeitgemäße Satzungeheuer der Paalzow abgeschrieben. Damit unser heutiges Ragout nicht gar zu süßlich ausfalle, thun wir zuletzt noch einen kräftigen, herben Brocken dran: Ad albert Falk, Preußens einstiger Kultusminister. Blätter aus der Einsamkeit. Mit einem Bildnis. Von Hans N. Fischer. (Haar i. W., E. Griebsch, 1901.) Der Verfasser erzählt nicht etwa die Geschichte des Kulturkampfs, sondern nur persönliche Erinnerungen an Falk aus der stillen Zeit seiner richterlichen Wirksamkeit und glücklichen Häuslichkeit in Hamm. Es war ein Unglück für Falk, daß er das schwierigste aller preußischen Ministerien in der für dieses Ministerium gefähr¬ lichsten Zeit bekleiden mußte, und daß das Unterrichtsministerium mit dem Kultusministerium verkoppelt ist. Wäre er bloß Unterrichtsminister gewesen, so hätte er das noch lange bleiben können, und er würde sehr segensreich ge¬ wirkt haben; denn was er für die Volksschule und für die Lehrer gethan hat, das ist nicht aus der Kulturkampfstimmung hervorgegangen, sondern aus warmem und verständnisvollen Interesse für die Volksschule. Die Schul- münuer haben ihm denn auch ein treues, daukbnrcs Andenken bewahrt. Fischer erzählt u. a. folgenden charakteristischen Vorfall. Falk war von Putt- tnmer abgelöst worden. Auf dem Festbankett des westfälischen Lehrertags zu Bielefeld am 18. Mai 1880 herrschte eine gedrückte Stimmung. Nachdem die Reihe der offiziellen Trinksprüche abgehaspelt worden war, schickte ein Rektor Dietleiu dem Vorsitzenden. Schulrat Hielscher, auf einem Zettel die Anzeige, daß er auf Falk zu toasten wünsche. Hielscher aber ließ es sich nicht nehmen, diesen Toast selbst auszubringen, und er that es — in Gegenwart des Regie¬ rungspräsidenten — in einer Weise, daß sich die Lehrer vom Drucke befreit fühlten und in Jubel ausbrachen. Einer der Anwesenden aber flüsterte seinem Nachbar zu: Die Rede riecht nach Gumbinnen, und richtig: drei Wochen darauf wurde Hielscher nach Gumbinnen versetzt. Da von Trinksprüchen die Rede war, wollen wir doch den Mustertriukspruch mitteile», den Falk am 22. Mürz 1886 ausgebracht hat: „Unser Trinkspruch, meine Herren, bedarf keiner be¬ sondern Begründung; der Name dessen, dem er gilt, umfaßt die reichste Be¬ gründung: Kaiser Wilhelm, unser teurer, ehrwürdiger Kaiser, lebe hoch!" Zur

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_233879/384>, abgerufen am 02.10.2024.