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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Erstes Vierteljahr.

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besonders dem Stammhospiz zufallen, beweisen, wie hoch dieser Dienst der
Mönche geschätzt wurde. Noch mehrere Jahrhunderte ging der Verkehr aus¬
schließlich über die westlichen und die östlichen Pässe der Zcntralalpen: die
Walliser und die Bündner Pässe, deren Geschichte ausführlich erzählt wird
(die Ostnlpcn, deren Pässe aus dem Donaugebiet "ach Venedig führen, liegen
außerhalb der Grenzen, die sich der Verfasser gesteckt hat). Wie in unsrer
Zeit der Gotthard der letzte der großen Alpenpässe gewesen ist, der dem Dampf¬
wagen zugänglich gemacht wurde, so hat er auch im Mittelalter am längsten
auf die Erschließung zu warten gehabt. Zwischen dem Urserenthal und der
den obersten Teil von Uri bildenden Schölleuenschlucht klaffte ein tiefer Spalt,
der nicht zu umgehn war und mit den damaligen Mitteln auch nicht über¬
brückt werden zu können schien. Nachdem Deutsche das Urserenthal besiedelt
hatten, mag ihr und der Leute von Uri Verlangen und Bedürfnis, einander
die Hand zu reichen, dringend geworden sein. Erst die Deutschen haben auch
in den übrigen vordem rhätischen Gegenden des Hochgebirges, in Wnllis und
Graubünden, die Römerstraßen wiederhergestellt und neue Wege angelegt.
Endlich ist ein erfinderischer und kühner Mann -- vielleicht der Schmied von
Urseren, meint Schulte -- auf den Gedanken verfallen, eine Brücke an Ketten
aufzuhängen. Damit, sagt er weiter, habe das Eisen seinen ersten Triumph
in der Weltgeschichte gefeiert, und nicht der sagenhafte Schlitze Tell, sondern
der unbekannte Erbauer der stäubenden Brücke über die Neuß sei der Vater
der Schweiz. Von der Route über den "Berg Elvelinns, den die Lombarden
Ursnre nennen," hat zum erstenmal der Abt Albert von Stade erzählt, der
1236 eine Romfahrt gemacht hatte; Schulte rechnet aus, daß der Weg zwischen
1218 und 1225 eröffnet worden sein müsse. Seinen heutigen Namen hat der
Berg Elvelinns, deutsch Elbel, im Anfange des vierzehnten Jahrhunderts er¬
halten, wie es scheint von Mailand ans, wo der Hildesheimer Bischof Gotthard
verehrt wurde. Eine lokale Verbindung hatten die Leute von Urseren und von
Uri herzustellen gedacht, eine Weltstraße von der größten politischen Wichtigkeit
hatten sie geschaffen. An Stelle eines Gebirgsklvtzes, schreibt Schulte, den jeder¬
mann als ungangbar mied, war der Se. Gotthard die beste und bequemste
Verbindung zwischen Westdeutschland und Italien geworden. Das nach Norden
führende Uri war jetzt kein abgelegnes Alpenthal mehr, sondern die Rampe einer
Waldstraße. Und ebenso wurde aus dem nbgeschieducu Livineuthal (dem Thal
des Tieino) nun ein Gebiet, dessen Besitz von Wert war. Die Weltentlegenheit
verwandelte sich ganz in das Gegenteil. Als die drei Urkantone 1291 ihren
Bund schlössen und am 9. Dezember 1315 erneuerten, begründeten sie damit
ein Staatswesen, das seine Bedeutung seiner geographischen Lage verdankt.
Indem die Eidgenossenschaft den Gotthardpaß beherrschte, machte sie einen
großen Teil des Handelsverkehrs und die handeltreibenden Städte selbst von
sich abhängig. So ist die Schweiz ein Paßstaat geworden, dessen Kern und
Mittelpunkt der Gotthard blieb. Die Hirten von Uri waren keine Hinter¬
wäldler, sondern Männer, die mit Kaufleuten, Boten, Pilgern, Fürsten aus


besonders dem Stammhospiz zufallen, beweisen, wie hoch dieser Dienst der
Mönche geschätzt wurde. Noch mehrere Jahrhunderte ging der Verkehr aus¬
schließlich über die westlichen und die östlichen Pässe der Zcntralalpen: die
Walliser und die Bündner Pässe, deren Geschichte ausführlich erzählt wird
(die Ostnlpcn, deren Pässe aus dem Donaugebiet »ach Venedig führen, liegen
außerhalb der Grenzen, die sich der Verfasser gesteckt hat). Wie in unsrer
Zeit der Gotthard der letzte der großen Alpenpässe gewesen ist, der dem Dampf¬
wagen zugänglich gemacht wurde, so hat er auch im Mittelalter am längsten
auf die Erschließung zu warten gehabt. Zwischen dem Urserenthal und der
den obersten Teil von Uri bildenden Schölleuenschlucht klaffte ein tiefer Spalt,
der nicht zu umgehn war und mit den damaligen Mitteln auch nicht über¬
brückt werden zu können schien. Nachdem Deutsche das Urserenthal besiedelt
hatten, mag ihr und der Leute von Uri Verlangen und Bedürfnis, einander
die Hand zu reichen, dringend geworden sein. Erst die Deutschen haben auch
in den übrigen vordem rhätischen Gegenden des Hochgebirges, in Wnllis und
Graubünden, die Römerstraßen wiederhergestellt und neue Wege angelegt.
Endlich ist ein erfinderischer und kühner Mann — vielleicht der Schmied von
Urseren, meint Schulte — auf den Gedanken verfallen, eine Brücke an Ketten
aufzuhängen. Damit, sagt er weiter, habe das Eisen seinen ersten Triumph
in der Weltgeschichte gefeiert, und nicht der sagenhafte Schlitze Tell, sondern
der unbekannte Erbauer der stäubenden Brücke über die Neuß sei der Vater
der Schweiz. Von der Route über den „Berg Elvelinns, den die Lombarden
Ursnre nennen," hat zum erstenmal der Abt Albert von Stade erzählt, der
1236 eine Romfahrt gemacht hatte; Schulte rechnet aus, daß der Weg zwischen
1218 und 1225 eröffnet worden sein müsse. Seinen heutigen Namen hat der
Berg Elvelinns, deutsch Elbel, im Anfange des vierzehnten Jahrhunderts er¬
halten, wie es scheint von Mailand ans, wo der Hildesheimer Bischof Gotthard
verehrt wurde. Eine lokale Verbindung hatten die Leute von Urseren und von
Uri herzustellen gedacht, eine Weltstraße von der größten politischen Wichtigkeit
hatten sie geschaffen. An Stelle eines Gebirgsklvtzes, schreibt Schulte, den jeder¬
mann als ungangbar mied, war der Se. Gotthard die beste und bequemste
Verbindung zwischen Westdeutschland und Italien geworden. Das nach Norden
führende Uri war jetzt kein abgelegnes Alpenthal mehr, sondern die Rampe einer
Waldstraße. Und ebenso wurde aus dem nbgeschieducu Livineuthal (dem Thal
des Tieino) nun ein Gebiet, dessen Besitz von Wert war. Die Weltentlegenheit
verwandelte sich ganz in das Gegenteil. Als die drei Urkantone 1291 ihren
Bund schlössen und am 9. Dezember 1315 erneuerten, begründeten sie damit
ein Staatswesen, das seine Bedeutung seiner geographischen Lage verdankt.
Indem die Eidgenossenschaft den Gotthardpaß beherrschte, machte sie einen
großen Teil des Handelsverkehrs und die handeltreibenden Städte selbst von
sich abhängig. So ist die Schweiz ein Paßstaat geworden, dessen Kern und
Mittelpunkt der Gotthard blieb. Die Hirten von Uri waren keine Hinter¬
wäldler, sondern Männer, die mit Kaufleuten, Boten, Pilgern, Fürsten aus


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[0172] besonders dem Stammhospiz zufallen, beweisen, wie hoch dieser Dienst der Mönche geschätzt wurde. Noch mehrere Jahrhunderte ging der Verkehr aus¬ schließlich über die westlichen und die östlichen Pässe der Zcntralalpen: die Walliser und die Bündner Pässe, deren Geschichte ausführlich erzählt wird (die Ostnlpcn, deren Pässe aus dem Donaugebiet »ach Venedig führen, liegen außerhalb der Grenzen, die sich der Verfasser gesteckt hat). Wie in unsrer Zeit der Gotthard der letzte der großen Alpenpässe gewesen ist, der dem Dampf¬ wagen zugänglich gemacht wurde, so hat er auch im Mittelalter am längsten auf die Erschließung zu warten gehabt. Zwischen dem Urserenthal und der den obersten Teil von Uri bildenden Schölleuenschlucht klaffte ein tiefer Spalt, der nicht zu umgehn war und mit den damaligen Mitteln auch nicht über¬ brückt werden zu können schien. Nachdem Deutsche das Urserenthal besiedelt hatten, mag ihr und der Leute von Uri Verlangen und Bedürfnis, einander die Hand zu reichen, dringend geworden sein. Erst die Deutschen haben auch in den übrigen vordem rhätischen Gegenden des Hochgebirges, in Wnllis und Graubünden, die Römerstraßen wiederhergestellt und neue Wege angelegt. Endlich ist ein erfinderischer und kühner Mann — vielleicht der Schmied von Urseren, meint Schulte — auf den Gedanken verfallen, eine Brücke an Ketten aufzuhängen. Damit, sagt er weiter, habe das Eisen seinen ersten Triumph in der Weltgeschichte gefeiert, und nicht der sagenhafte Schlitze Tell, sondern der unbekannte Erbauer der stäubenden Brücke über die Neuß sei der Vater der Schweiz. Von der Route über den „Berg Elvelinns, den die Lombarden Ursnre nennen," hat zum erstenmal der Abt Albert von Stade erzählt, der 1236 eine Romfahrt gemacht hatte; Schulte rechnet aus, daß der Weg zwischen 1218 und 1225 eröffnet worden sein müsse. Seinen heutigen Namen hat der Berg Elvelinns, deutsch Elbel, im Anfange des vierzehnten Jahrhunderts er¬ halten, wie es scheint von Mailand ans, wo der Hildesheimer Bischof Gotthard verehrt wurde. Eine lokale Verbindung hatten die Leute von Urseren und von Uri herzustellen gedacht, eine Weltstraße von der größten politischen Wichtigkeit hatten sie geschaffen. An Stelle eines Gebirgsklvtzes, schreibt Schulte, den jeder¬ mann als ungangbar mied, war der Se. Gotthard die beste und bequemste Verbindung zwischen Westdeutschland und Italien geworden. Das nach Norden führende Uri war jetzt kein abgelegnes Alpenthal mehr, sondern die Rampe einer Waldstraße. Und ebenso wurde aus dem nbgeschieducu Livineuthal (dem Thal des Tieino) nun ein Gebiet, dessen Besitz von Wert war. Die Weltentlegenheit verwandelte sich ganz in das Gegenteil. Als die drei Urkantone 1291 ihren Bund schlössen und am 9. Dezember 1315 erneuerten, begründeten sie damit ein Staatswesen, das seine Bedeutung seiner geographischen Lage verdankt. Indem die Eidgenossenschaft den Gotthardpaß beherrschte, machte sie einen großen Teil des Handelsverkehrs und die handeltreibenden Städte selbst von sich abhängig. So ist die Schweiz ein Paßstaat geworden, dessen Kern und Mittelpunkt der Gotthard blieb. Die Hirten von Uri waren keine Hinter¬ wäldler, sondern Männer, die mit Kaufleuten, Boten, Pilgern, Fürsten aus

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_233879/172>, abgerufen am 24.08.2024.