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Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Sinne die ganze gemeinnützige und Berufsthätigkeit des Menschen ein Bauen ge¬
nannt, und die ganze Darstellung in dieses maurerische Symbol hineingezwängt
Wird. Symbole sind ja schön und nützlich; die Macht der katholische" Kirche be¬
ruht zu einem guten Teil auf ihrer weisen Verwertung, und die Zukunft der christ¬
lichen Kirche hängt davon ab, ob die Überzeugung philosophisch gebildeter Christen
durchdringen wird, daß die Dogmen nicht wörtlich zu verstehen, sondern nur Symbole
sind. Aber ein einzelnes Symbol zu Tode zu Hetzen, in einem einzelnen Symbol
die ganze Welt und alles Menschenleben unterbringen zu wollen, das ist geschmacklos.
Das Bauen kommt ja in der christlichen Symbolik häufig genug vor; die Christen
bauen am Tempel Gottes, am Reiche Gottes und erbauen im Gottesdienst ihre
eignen Seelen. Der Kirchweihhymnus beginnt mit den Worten: voslestis urbs
^vrus-ufm, Le>g.ta pg-cis visio, Huas eslsa. as viventidus Laxis g,ni Ästra. tolleris. Und
auch die Zubereitung dieser lebendigen Bausteine wird beschrieben: Loiüvi'i Mlubris
ietibus Le trmsiolls pluriin" 1?g,dri xolitu, roallgo Haue saxg, nöthen oonstruunt,
^ptisaM ^junotÄ mzxious I^oca-lltur in kÄstixio. Aber die Kirche hat sich auf dieses
eine schöne Gleichnis nicht festgenagelt, sondern stellt nach dem Vorgange der Bibel
die erlöste und in Gott geeinte Menschheit abwechselnd und je nach Umständen
unter verschiednen Bildern dar: als Reich, als Gottesstaat, als Kriegsheer, als
Schiff, als Baum, als Weinberg, als mystischen Leib Christi. Vor allem aber:
der Verfasser behauptet, daß nur ein Gesellschaftsideal das richtige sei, daß die Er¬
ziehung dieses Ideal nur dann verwirklichen könne, wenn die Erzieher es kennen
und bei ihrer Arbeit vor Augen haben, und daß eben die Freimaurer diese wahren
Erzieher der Menschheit seien. Diese Behauptungen zu beweisen, dürfte ihm nicht
leicht fallen. Schon mit dem Gesellschaftsideal würde es hapern. Der Verfasser
eifert z. B. gegen den heutigen Mammonismus; nun, er mag einmal sämtliche Mit¬
glieder der Loge auffordern, öffentlich und feierlich dem Mammon zu entsagen; da
werden wir ja sehen, ob das antimammonistische Gesellschaftsideal in ihnen eine
geschlossene Armee begeisterter Vertreter hat. Und dann: die katholische Kirche und
die Sozialdemokratie sind doch nach Zahl, Organisation und der Menge anerkannt
bedeutender geistiger Kräfte, über die sie verfügen, ganz andre Mächte als die Loge,
aber wie unendlich weit sind beide von der geistigen Weltherrschaft, auf die sie
Anspruch erheben, entfernt; beide werden ausgelacht, wo immer sie mit dieser An¬
maßung hervortreten. Auf diesem Wege, mit dem weltumspannenden Menschheitsbau,
wirds nicht gehn. Wollen die Logen in Zukunft noch etwas bedeuten, so müssen
sie sich beschränkte Aufgaben stellen, die im richtigen Verhältnis zu ihren bescheidnen
Kräften stehn. Humanität predigen ist in unsrer Zeit wütender Rassen-, Klassen-
und Nationalitätenkämpfe wahrhaftig nicht überflüssig; soll es aber etwas nützen,
so muß es nicht in allgemeinen Redensarten, sondern in Anwendung auf die vater¬
ländischen Verhältnisse und auf bestimmte einzelne Fälle und darf es nicht hinter
verschlossenen Thüren geschehn. Bischoff ist ein kenntnisreicher Mann, aber der
Loge beizutreten, wird er auch mit zehn solchen Büchern nicht einen bedeutenden
Kopf überreden; schade um die geistigen Kräfte, die so in den Logen nutzlos ver¬
schwendet werden. -- In demselben Verlag wie die besprochne Schrift erscheint
ein Allgemeines Handbuch der Freimaurerei, dessen erste Lieferung uns
vorliegt. Es soll in zwanzig Lieferungen ä 1 Mark erscheinen und ist die "dritte,
völlig umgearbeitete und mit den neuen wissenschaftlichen Forschungen in Einklang
gebrachte Auflage von Lennings Encyklopädie der Freimaurerei."




Herausgegeben von Johannes Grunow in Leipzig
Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig. -- Druck von Carl Marquart in Leipzig
Maßgebliches und Unmaßgebliches

Sinne die ganze gemeinnützige und Berufsthätigkeit des Menschen ein Bauen ge¬
nannt, und die ganze Darstellung in dieses maurerische Symbol hineingezwängt
Wird. Symbole sind ja schön und nützlich; die Macht der katholische» Kirche be¬
ruht zu einem guten Teil auf ihrer weisen Verwertung, und die Zukunft der christ¬
lichen Kirche hängt davon ab, ob die Überzeugung philosophisch gebildeter Christen
durchdringen wird, daß die Dogmen nicht wörtlich zu verstehen, sondern nur Symbole
sind. Aber ein einzelnes Symbol zu Tode zu Hetzen, in einem einzelnen Symbol
die ganze Welt und alles Menschenleben unterbringen zu wollen, das ist geschmacklos.
Das Bauen kommt ja in der christlichen Symbolik häufig genug vor; die Christen
bauen am Tempel Gottes, am Reiche Gottes und erbauen im Gottesdienst ihre
eignen Seelen. Der Kirchweihhymnus beginnt mit den Worten: voslestis urbs
^vrus-ufm, Le>g.ta pg-cis visio, Huas eslsa. as viventidus Laxis g,ni Ästra. tolleris. Und
auch die Zubereitung dieser lebendigen Bausteine wird beschrieben: Loiüvi'i Mlubris
ietibus Le trmsiolls pluriin» 1?g,dri xolitu, roallgo Haue saxg, nöthen oonstruunt,
^ptisaM ^junotÄ mzxious I^oca-lltur in kÄstixio. Aber die Kirche hat sich auf dieses
eine schöne Gleichnis nicht festgenagelt, sondern stellt nach dem Vorgange der Bibel
die erlöste und in Gott geeinte Menschheit abwechselnd und je nach Umständen
unter verschiednen Bildern dar: als Reich, als Gottesstaat, als Kriegsheer, als
Schiff, als Baum, als Weinberg, als mystischen Leib Christi. Vor allem aber:
der Verfasser behauptet, daß nur ein Gesellschaftsideal das richtige sei, daß die Er¬
ziehung dieses Ideal nur dann verwirklichen könne, wenn die Erzieher es kennen
und bei ihrer Arbeit vor Augen haben, und daß eben die Freimaurer diese wahren
Erzieher der Menschheit seien. Diese Behauptungen zu beweisen, dürfte ihm nicht
leicht fallen. Schon mit dem Gesellschaftsideal würde es hapern. Der Verfasser
eifert z. B. gegen den heutigen Mammonismus; nun, er mag einmal sämtliche Mit¬
glieder der Loge auffordern, öffentlich und feierlich dem Mammon zu entsagen; da
werden wir ja sehen, ob das antimammonistische Gesellschaftsideal in ihnen eine
geschlossene Armee begeisterter Vertreter hat. Und dann: die katholische Kirche und
die Sozialdemokratie sind doch nach Zahl, Organisation und der Menge anerkannt
bedeutender geistiger Kräfte, über die sie verfügen, ganz andre Mächte als die Loge,
aber wie unendlich weit sind beide von der geistigen Weltherrschaft, auf die sie
Anspruch erheben, entfernt; beide werden ausgelacht, wo immer sie mit dieser An¬
maßung hervortreten. Auf diesem Wege, mit dem weltumspannenden Menschheitsbau,
wirds nicht gehn. Wollen die Logen in Zukunft noch etwas bedeuten, so müssen
sie sich beschränkte Aufgaben stellen, die im richtigen Verhältnis zu ihren bescheidnen
Kräften stehn. Humanität predigen ist in unsrer Zeit wütender Rassen-, Klassen-
und Nationalitätenkämpfe wahrhaftig nicht überflüssig; soll es aber etwas nützen,
so muß es nicht in allgemeinen Redensarten, sondern in Anwendung auf die vater¬
ländischen Verhältnisse und auf bestimmte einzelne Fälle und darf es nicht hinter
verschlossenen Thüren geschehn. Bischoff ist ein kenntnisreicher Mann, aber der
Loge beizutreten, wird er auch mit zehn solchen Büchern nicht einen bedeutenden
Kopf überreden; schade um die geistigen Kräfte, die so in den Logen nutzlos ver¬
schwendet werden. — In demselben Verlag wie die besprochne Schrift erscheint
ein Allgemeines Handbuch der Freimaurerei, dessen erste Lieferung uns
vorliegt. Es soll in zwanzig Lieferungen ä 1 Mark erscheinen und ist die „dritte,
völlig umgearbeitete und mit den neuen wissenschaftlichen Forschungen in Einklang
gebrachte Auflage von Lennings Encyklopädie der Freimaurerei."




Herausgegeben von Johannes Grunow in Leipzig
Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig. — Druck von Carl Marquart in Leipzig
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[0416] Maßgebliches und Unmaßgebliches Sinne die ganze gemeinnützige und Berufsthätigkeit des Menschen ein Bauen ge¬ nannt, und die ganze Darstellung in dieses maurerische Symbol hineingezwängt Wird. Symbole sind ja schön und nützlich; die Macht der katholische» Kirche be¬ ruht zu einem guten Teil auf ihrer weisen Verwertung, und die Zukunft der christ¬ lichen Kirche hängt davon ab, ob die Überzeugung philosophisch gebildeter Christen durchdringen wird, daß die Dogmen nicht wörtlich zu verstehen, sondern nur Symbole sind. Aber ein einzelnes Symbol zu Tode zu Hetzen, in einem einzelnen Symbol die ganze Welt und alles Menschenleben unterbringen zu wollen, das ist geschmacklos. Das Bauen kommt ja in der christlichen Symbolik häufig genug vor; die Christen bauen am Tempel Gottes, am Reiche Gottes und erbauen im Gottesdienst ihre eignen Seelen. Der Kirchweihhymnus beginnt mit den Worten: voslestis urbs ^vrus-ufm, Le>g.ta pg-cis visio, Huas eslsa. as viventidus Laxis g,ni Ästra. tolleris. Und auch die Zubereitung dieser lebendigen Bausteine wird beschrieben: Loiüvi'i Mlubris ietibus Le trmsiolls pluriin» 1?g,dri xolitu, roallgo Haue saxg, nöthen oonstruunt, ^ptisaM ^junotÄ mzxious I^oca-lltur in kÄstixio. Aber die Kirche hat sich auf dieses eine schöne Gleichnis nicht festgenagelt, sondern stellt nach dem Vorgange der Bibel die erlöste und in Gott geeinte Menschheit abwechselnd und je nach Umständen unter verschiednen Bildern dar: als Reich, als Gottesstaat, als Kriegsheer, als Schiff, als Baum, als Weinberg, als mystischen Leib Christi. Vor allem aber: der Verfasser behauptet, daß nur ein Gesellschaftsideal das richtige sei, daß die Er¬ ziehung dieses Ideal nur dann verwirklichen könne, wenn die Erzieher es kennen und bei ihrer Arbeit vor Augen haben, und daß eben die Freimaurer diese wahren Erzieher der Menschheit seien. Diese Behauptungen zu beweisen, dürfte ihm nicht leicht fallen. Schon mit dem Gesellschaftsideal würde es hapern. Der Verfasser eifert z. B. gegen den heutigen Mammonismus; nun, er mag einmal sämtliche Mit¬ glieder der Loge auffordern, öffentlich und feierlich dem Mammon zu entsagen; da werden wir ja sehen, ob das antimammonistische Gesellschaftsideal in ihnen eine geschlossene Armee begeisterter Vertreter hat. Und dann: die katholische Kirche und die Sozialdemokratie sind doch nach Zahl, Organisation und der Menge anerkannt bedeutender geistiger Kräfte, über die sie verfügen, ganz andre Mächte als die Loge, aber wie unendlich weit sind beide von der geistigen Weltherrschaft, auf die sie Anspruch erheben, entfernt; beide werden ausgelacht, wo immer sie mit dieser An¬ maßung hervortreten. Auf diesem Wege, mit dem weltumspannenden Menschheitsbau, wirds nicht gehn. Wollen die Logen in Zukunft noch etwas bedeuten, so müssen sie sich beschränkte Aufgaben stellen, die im richtigen Verhältnis zu ihren bescheidnen Kräften stehn. Humanität predigen ist in unsrer Zeit wütender Rassen-, Klassen- und Nationalitätenkämpfe wahrhaftig nicht überflüssig; soll es aber etwas nützen, so muß es nicht in allgemeinen Redensarten, sondern in Anwendung auf die vater¬ ländischen Verhältnisse und auf bestimmte einzelne Fälle und darf es nicht hinter verschlossenen Thüren geschehn. Bischoff ist ein kenntnisreicher Mann, aber der Loge beizutreten, wird er auch mit zehn solchen Büchern nicht einen bedeutenden Kopf überreden; schade um die geistigen Kräfte, die so in den Logen nutzlos ver¬ schwendet werden. — In demselben Verlag wie die besprochne Schrift erscheint ein Allgemeines Handbuch der Freimaurerei, dessen erste Lieferung uns vorliegt. Es soll in zwanzig Lieferungen ä 1 Mark erscheinen und ist die „dritte, völlig umgearbeitete und mit den neuen wissenschaftlichen Forschungen in Einklang gebrachte Auflage von Lennings Encyklopädie der Freimaurerei." Herausgegeben von Johannes Grunow in Leipzig Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig. — Druck von Carl Marquart in Leipzig

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341871_290410/416>, abgerufen am 01.07.2024.