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Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

wird diese Fürsorge eine neue Art Wohnungsnot zeitigen helfen; wo sollen schlie߬
lich alle die Reichszentralstellen in Berlin untergebracht werden, die man uns zu
bescheren gedenkt? Und wie wird der Reichskarren vorwärts kommen, wenn er
immer mehr Räder kriegt?


Eine Erzählung für die deutsche Frauenwelt.

Ein solcher Untertitel
drückt recht hohe Ansprüche aus, und das jetzt in zweiter Auflage erschienene Buch:
"Auf Schloß Friedersheim" von Heinrich Köhler (Berlin, Georg Minuth), auf
das er gesetzt ist, gehört auch zu den bessern Büchern. Es will nicht bloß unter¬
halten, sondern auch sittliche Eindrücke geben: Schmerzen ertragen ist unser irdisches
Los, die Vorschule, die uns Gott auferlegt hat als Prüfstein für den Wert unsrer
Seele. Du hast den Kelch früh an die Lippen setzen müssen. Auf dem Grunde
liegt die Perle, das Bewußtsein eines reinen Herzens und edeln Wollens. Dies
ist eine Hauptstelle an einem Wendepunkt der Erzählung, Seite 222. Eine zweite,
Seite 264, sagt: Man meint, der erste Trieb des Herzens sei der stärkste und der
schönste. Der schönste, ich gebe es zu, weil das Herz noch vollständig unbefangen
ist, ob aber auch der stärkste? In der Natur ist er es nicht, da muß er sich erst
kräftigen, und kommt ein Wind vor der Zeit, so bricht das Zweiglein ab. So ist
es auch in den meisten Fällen mit dem ersten Triebe des Herzens. Meine er¬
fahrnen Leserinnen wissen es! --

Den weniger erfahrnen wird nun zum trostreichen Exempel mitgeteilt, daß
Margarete, die Gouvernante auf Schloß Friedersheim, zwar nicht, wie sie eine
ganze Zeit lang gedacht und beinahe auch ein wenig gehofft haben werden, den
Schloßherrn selbst bekommt, aber doch nach einigen Jahren stiller Einkehr bei sich
dessen ehemaligen Verwalter, der sich inzwischen ein kleines Gut hat kaufen können.
Die von Amor entwendeten Harmonien stellen sich nun wieder ein, und es wäre
recht hübsch gewesen, wenn der Baron seiner scheidenden Gouvernante die Worte
aus Goethes Deutschem Parnaß voraussagend ins Buch geschrieben hätte. Statt
dessen schreibt er: Wer nie sein Brot mit Thränen aß usw. -- "die bekannten
Goethischen Verse," erläutert der Verfasser zum Nutzen der Umgekehrten -->, aber
sie passen doch auf keinen, denn weder der Baron noch Margarete haben, soweit
zu bemerken war, von dem Brote des Harfners gegessen. Das Buch gehört, wie
bemerkt, entschieden zu deu bessern seiner Art. Um aber seinen Untertitel: für die
deutsche Frauenwelt, ganz zu verdienen, müßte es noch feiner geschrieben sein. Und
zwar nicht nur an den verschiedentlicher einzelnen kritischen Punkten, wie es denn
noch ganz zuletzt in eine kleine Taktlosigkeit ausgeht, die selbst einem Landwirt
und Reserveoffizier nicht schön steht: er bittet nämlich Margarete brieflich um ihr
Jawort "bei Gelegenheit der Mitteilung, daß auf Schloß Friedersheim in nächster
Zeit dem Einzug eines neuen Stammhalters entgegengesehn werde," zu Deutsch!
der Baron hat sich wieder mit seiner Gemahlin ausgesöhnt. Was unter einer nicht
nur von Anstößigkeiten freien, sondern überhaupt feinen Darstellung solcher für die
Frauenwelt beschriebnen Seelenerlebnisse zu verstehn ist, läßt sich am einfachsten
durch die Erinnerung an das Tagebuch eines armen Fräuleins von M. von Nathusius
ausdrücken, wo derselbe Gegenstand mit sehr vielen äußerlichen Ähnlichkeiten be¬
handelt ist. nur daß das Fräulein dort die Gemahlin des ledigen Schloßherrn wird.
Vielleicht hat der Verfasser das altmodische Buch gar nicht gekannt. Wer es aber
einmal gelesen hat, der wird durch das seine so deutlich daran erinnert, daß er
das neue mit dem alten vergleichen muß, und dann wird er sagen: Auch das ist
A. p- schon einmal dagewesen, aber besser.




Herausgegeben von Johannes Grunow in Leipzig
Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig. -- Druck von Carl Marquart in Leipzig
Maßgebliches und Unmaßgebliches

wird diese Fürsorge eine neue Art Wohnungsnot zeitigen helfen; wo sollen schlie߬
lich alle die Reichszentralstellen in Berlin untergebracht werden, die man uns zu
bescheren gedenkt? Und wie wird der Reichskarren vorwärts kommen, wenn er
immer mehr Räder kriegt?


Eine Erzählung für die deutsche Frauenwelt.

Ein solcher Untertitel
drückt recht hohe Ansprüche aus, und das jetzt in zweiter Auflage erschienene Buch:
„Auf Schloß Friedersheim" von Heinrich Köhler (Berlin, Georg Minuth), auf
das er gesetzt ist, gehört auch zu den bessern Büchern. Es will nicht bloß unter¬
halten, sondern auch sittliche Eindrücke geben: Schmerzen ertragen ist unser irdisches
Los, die Vorschule, die uns Gott auferlegt hat als Prüfstein für den Wert unsrer
Seele. Du hast den Kelch früh an die Lippen setzen müssen. Auf dem Grunde
liegt die Perle, das Bewußtsein eines reinen Herzens und edeln Wollens. Dies
ist eine Hauptstelle an einem Wendepunkt der Erzählung, Seite 222. Eine zweite,
Seite 264, sagt: Man meint, der erste Trieb des Herzens sei der stärkste und der
schönste. Der schönste, ich gebe es zu, weil das Herz noch vollständig unbefangen
ist, ob aber auch der stärkste? In der Natur ist er es nicht, da muß er sich erst
kräftigen, und kommt ein Wind vor der Zeit, so bricht das Zweiglein ab. So ist
es auch in den meisten Fällen mit dem ersten Triebe des Herzens. Meine er¬
fahrnen Leserinnen wissen es! —

Den weniger erfahrnen wird nun zum trostreichen Exempel mitgeteilt, daß
Margarete, die Gouvernante auf Schloß Friedersheim, zwar nicht, wie sie eine
ganze Zeit lang gedacht und beinahe auch ein wenig gehofft haben werden, den
Schloßherrn selbst bekommt, aber doch nach einigen Jahren stiller Einkehr bei sich
dessen ehemaligen Verwalter, der sich inzwischen ein kleines Gut hat kaufen können.
Die von Amor entwendeten Harmonien stellen sich nun wieder ein, und es wäre
recht hübsch gewesen, wenn der Baron seiner scheidenden Gouvernante die Worte
aus Goethes Deutschem Parnaß voraussagend ins Buch geschrieben hätte. Statt
dessen schreibt er: Wer nie sein Brot mit Thränen aß usw. — „die bekannten
Goethischen Verse," erläutert der Verfasser zum Nutzen der Umgekehrten —>, aber
sie passen doch auf keinen, denn weder der Baron noch Margarete haben, soweit
zu bemerken war, von dem Brote des Harfners gegessen. Das Buch gehört, wie
bemerkt, entschieden zu deu bessern seiner Art. Um aber seinen Untertitel: für die
deutsche Frauenwelt, ganz zu verdienen, müßte es noch feiner geschrieben sein. Und
zwar nicht nur an den verschiedentlicher einzelnen kritischen Punkten, wie es denn
noch ganz zuletzt in eine kleine Taktlosigkeit ausgeht, die selbst einem Landwirt
und Reserveoffizier nicht schön steht: er bittet nämlich Margarete brieflich um ihr
Jawort „bei Gelegenheit der Mitteilung, daß auf Schloß Friedersheim in nächster
Zeit dem Einzug eines neuen Stammhalters entgegengesehn werde," zu Deutsch!
der Baron hat sich wieder mit seiner Gemahlin ausgesöhnt. Was unter einer nicht
nur von Anstößigkeiten freien, sondern überhaupt feinen Darstellung solcher für die
Frauenwelt beschriebnen Seelenerlebnisse zu verstehn ist, läßt sich am einfachsten
durch die Erinnerung an das Tagebuch eines armen Fräuleins von M. von Nathusius
ausdrücken, wo derselbe Gegenstand mit sehr vielen äußerlichen Ähnlichkeiten be¬
handelt ist. nur daß das Fräulein dort die Gemahlin des ledigen Schloßherrn wird.
Vielleicht hat der Verfasser das altmodische Buch gar nicht gekannt. Wer es aber
einmal gelesen hat, der wird durch das seine so deutlich daran erinnert, daß er
das neue mit dem alten vergleichen muß, und dann wird er sagen: Auch das ist
A. p- schon einmal dagewesen, aber besser.




Herausgegeben von Johannes Grunow in Leipzig
Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig. — Druck von Carl Marquart in Leipzig
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[0624] Maßgebliches und Unmaßgebliches wird diese Fürsorge eine neue Art Wohnungsnot zeitigen helfen; wo sollen schlie߬ lich alle die Reichszentralstellen in Berlin untergebracht werden, die man uns zu bescheren gedenkt? Und wie wird der Reichskarren vorwärts kommen, wenn er immer mehr Räder kriegt? Eine Erzählung für die deutsche Frauenwelt. Ein solcher Untertitel drückt recht hohe Ansprüche aus, und das jetzt in zweiter Auflage erschienene Buch: „Auf Schloß Friedersheim" von Heinrich Köhler (Berlin, Georg Minuth), auf das er gesetzt ist, gehört auch zu den bessern Büchern. Es will nicht bloß unter¬ halten, sondern auch sittliche Eindrücke geben: Schmerzen ertragen ist unser irdisches Los, die Vorschule, die uns Gott auferlegt hat als Prüfstein für den Wert unsrer Seele. Du hast den Kelch früh an die Lippen setzen müssen. Auf dem Grunde liegt die Perle, das Bewußtsein eines reinen Herzens und edeln Wollens. Dies ist eine Hauptstelle an einem Wendepunkt der Erzählung, Seite 222. Eine zweite, Seite 264, sagt: Man meint, der erste Trieb des Herzens sei der stärkste und der schönste. Der schönste, ich gebe es zu, weil das Herz noch vollständig unbefangen ist, ob aber auch der stärkste? In der Natur ist er es nicht, da muß er sich erst kräftigen, und kommt ein Wind vor der Zeit, so bricht das Zweiglein ab. So ist es auch in den meisten Fällen mit dem ersten Triebe des Herzens. Meine er¬ fahrnen Leserinnen wissen es! — Den weniger erfahrnen wird nun zum trostreichen Exempel mitgeteilt, daß Margarete, die Gouvernante auf Schloß Friedersheim, zwar nicht, wie sie eine ganze Zeit lang gedacht und beinahe auch ein wenig gehofft haben werden, den Schloßherrn selbst bekommt, aber doch nach einigen Jahren stiller Einkehr bei sich dessen ehemaligen Verwalter, der sich inzwischen ein kleines Gut hat kaufen können. Die von Amor entwendeten Harmonien stellen sich nun wieder ein, und es wäre recht hübsch gewesen, wenn der Baron seiner scheidenden Gouvernante die Worte aus Goethes Deutschem Parnaß voraussagend ins Buch geschrieben hätte. Statt dessen schreibt er: Wer nie sein Brot mit Thränen aß usw. — „die bekannten Goethischen Verse," erläutert der Verfasser zum Nutzen der Umgekehrten —>, aber sie passen doch auf keinen, denn weder der Baron noch Margarete haben, soweit zu bemerken war, von dem Brote des Harfners gegessen. Das Buch gehört, wie bemerkt, entschieden zu deu bessern seiner Art. Um aber seinen Untertitel: für die deutsche Frauenwelt, ganz zu verdienen, müßte es noch feiner geschrieben sein. Und zwar nicht nur an den verschiedentlicher einzelnen kritischen Punkten, wie es denn noch ganz zuletzt in eine kleine Taktlosigkeit ausgeht, die selbst einem Landwirt und Reserveoffizier nicht schön steht: er bittet nämlich Margarete brieflich um ihr Jawort „bei Gelegenheit der Mitteilung, daß auf Schloß Friedersheim in nächster Zeit dem Einzug eines neuen Stammhalters entgegengesehn werde," zu Deutsch! der Baron hat sich wieder mit seiner Gemahlin ausgesöhnt. Was unter einer nicht nur von Anstößigkeiten freien, sondern überhaupt feinen Darstellung solcher für die Frauenwelt beschriebnen Seelenerlebnisse zu verstehn ist, läßt sich am einfachsten durch die Erinnerung an das Tagebuch eines armen Fräuleins von M. von Nathusius ausdrücken, wo derselbe Gegenstand mit sehr vielen äußerlichen Ähnlichkeiten be¬ handelt ist. nur daß das Fräulein dort die Gemahlin des ledigen Schloßherrn wird. Vielleicht hat der Verfasser das altmodische Buch gar nicht gekannt. Wer es aber einmal gelesen hat, der wird durch das seine so deutlich daran erinnert, daß er das neue mit dem alten vergleichen muß, und dann wird er sagen: Auch das ist A. p- schon einmal dagewesen, aber besser. Herausgegeben von Johannes Grunow in Leipzig Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig. — Druck von Carl Marquart in Leipzig

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341871_232551/624>, abgerufen am 30.06.2024.