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Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Drittes Vierteljahr.

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Der Großvater

ist niemals aufgeklärt worden. Ohne sich die Mühe zu geben, die Thür mit Werk¬
zeugen zu öffnen, zog der Haufe einfach wieder ab. Sie wollten die ganze Bude
anstecken, Brennbare Stoffe wurden bei der Wohnung zusammengetragen und an¬
gezündet, gute Freunde des Großvaters aber eilten herbei und erstickten das
Feuer. Darüber war die wilde Horde so aufgeregt, daß sie die Löschmannschaft
um ihres guten Werkes willen mit verbrennen wollte. Man begann schon die
Treppe abzudanken, um die Männer droben im Haus lebendig zu braten, sie
merkten aber uoch rechtzeitig die Gefahr, kamen die Treppe herunter, und der Ge¬
danke, das ganze Haus anzuzünden, schwand in der allgemeinen Kopflosigkeit und
Unordnung. Auf diese Weise blieb das gesamte großväterliche Eigentum unversehrt.
Das Mobiliar konnte freilich erst im November abgeholt werden; im Spätherbst
war es nämlich anläßlich der Steuerverweigerung zu erneuten Exzessen gekommen,
aber diesesmal rückte Militär ein und schaffte Ordnung, und unter seinem Schutze
konnte die Wohnung ausgeräumt werden.

Auch der älteste Sohn des Großvaters, der als ganz junger Amtmann auf
einem andern freiherrlichen Gute in Altenlohm angestellt war, kam beim Aufstande
in Lebensgefahr. Er sollte auf dem Oberhofe in Altenlohm das Getreide von den
Dreschern abnehmen. Die Drescher erhielten nämlich einen Teil des ausgedroschnen
Getreides (soviel mir bekannt, den zehnten Scheffel) als Lohn für ihre Arbeit an¬
statt Geldes. Der Amtmann kam jedesmal auf die Tenne, um in dieser Form
den Lohn auszuzahlen. Bei dieser Gelegenheit pflegten die Scheunenthore offen
zu stehn, aber sie waren dieses einemal geschlossen, was den Onkel schon befremdete.
Beim Abmessen bestand nun die Sitte, daß die Scheffel der Herrschaft knapp ge¬
strichen wurden, der Scheffel der "Dreschgärtner" dagegen, wie sie hießen, reichlich
gemessen wurde. Der Amtmann Pflegte bloß leise mit der Hand darüberzufahren
und ließ dabei die Hälfte des Getreides über dem Scheffelrand stehn. Der junge
Amtmann that das auch hier. Sofort begehrten die Arbeiter auf: Er solle den
Scheffel vollgehäuft lassen, sie ließen sich solche Verkürzungen nicht mehr gefallen.
Überhaupt wollten sie in Zukunft ganz anders gestellt sein, wollten keine Laudemien
und andre Abgaben an die Herrschaft zahlen usw. Sie verlangten, er solle ihnen
sofort all ihre Forderungen zugestehn, und wenn er es nicht thäte, schlügen sie ihn
mit ihren Dreschflegeln tot wie einen rändigen Hund. Mein Onkel ließ sich nicht
einschüchtern. Er erklärte, daß er gar kein Recht und keine Befugnis als bloßer
Beamter hätte, solche Versicherungen zu geben, und daß, wenn er es thäte, diese
Versicherungen für die Herrschaft keineswegs verbindlich wären. Er sei sich wohl
dessen bewußt, in ihrer Gewalt zu sein, sie sollten es sich aber doch ordentlich
überlegen, ob sie ihn wirklich erschlagen wollten. Sie sollten an ihre Weiber und
Kinder denken, denn so viel wäre klar, daß, wenn sie ihn ermordeten, diese That
schwer gerächt werden würde. Die Leute murrten weiter, erboten sich dann aber,
ihm eine Bedenkzeit von acht Tagen zu geben. Wenn er aber bis dahin nicht
ihren Willen gethan hätte, kämen sie zu ihm in seine Wohnung und erschlugen ihn
dort ohne Gnade und Erbarmen. Der Onkel widerriet ihnen das aufs entschiedenste;
zu Hanse habe er Flinten und Waffen aller Art, er wolle keinem raten, zu ihm
zu kommen. Aber hier sei er in ihrer Gewalt, hier möchten sie nur mit ihm
thun, was sie vor Gott und Menschen verantworten könnten. Wohl drohten und
schrieen die Leute weiter, aber keiner wagte Ernst zu machen. Schließlich öffnete
sich der Kreis, der sich um den Onkel geschlossen hatte, und er konnte frei hinaus¬
gehn. Die Ruhe, mit der ihnen der junge Mann entgegengetreten war, und seine
verständigen Worte hatten doch Eindruck auf die Arbeiter gemacht.


Grenzboten III 1899 24
Der Großvater

ist niemals aufgeklärt worden. Ohne sich die Mühe zu geben, die Thür mit Werk¬
zeugen zu öffnen, zog der Haufe einfach wieder ab. Sie wollten die ganze Bude
anstecken, Brennbare Stoffe wurden bei der Wohnung zusammengetragen und an¬
gezündet, gute Freunde des Großvaters aber eilten herbei und erstickten das
Feuer. Darüber war die wilde Horde so aufgeregt, daß sie die Löschmannschaft
um ihres guten Werkes willen mit verbrennen wollte. Man begann schon die
Treppe abzudanken, um die Männer droben im Haus lebendig zu braten, sie
merkten aber uoch rechtzeitig die Gefahr, kamen die Treppe herunter, und der Ge¬
danke, das ganze Haus anzuzünden, schwand in der allgemeinen Kopflosigkeit und
Unordnung. Auf diese Weise blieb das gesamte großväterliche Eigentum unversehrt.
Das Mobiliar konnte freilich erst im November abgeholt werden; im Spätherbst
war es nämlich anläßlich der Steuerverweigerung zu erneuten Exzessen gekommen,
aber diesesmal rückte Militär ein und schaffte Ordnung, und unter seinem Schutze
konnte die Wohnung ausgeräumt werden.

Auch der älteste Sohn des Großvaters, der als ganz junger Amtmann auf
einem andern freiherrlichen Gute in Altenlohm angestellt war, kam beim Aufstande
in Lebensgefahr. Er sollte auf dem Oberhofe in Altenlohm das Getreide von den
Dreschern abnehmen. Die Drescher erhielten nämlich einen Teil des ausgedroschnen
Getreides (soviel mir bekannt, den zehnten Scheffel) als Lohn für ihre Arbeit an¬
statt Geldes. Der Amtmann kam jedesmal auf die Tenne, um in dieser Form
den Lohn auszuzahlen. Bei dieser Gelegenheit pflegten die Scheunenthore offen
zu stehn, aber sie waren dieses einemal geschlossen, was den Onkel schon befremdete.
Beim Abmessen bestand nun die Sitte, daß die Scheffel der Herrschaft knapp ge¬
strichen wurden, der Scheffel der „Dreschgärtner" dagegen, wie sie hießen, reichlich
gemessen wurde. Der Amtmann Pflegte bloß leise mit der Hand darüberzufahren
und ließ dabei die Hälfte des Getreides über dem Scheffelrand stehn. Der junge
Amtmann that das auch hier. Sofort begehrten die Arbeiter auf: Er solle den
Scheffel vollgehäuft lassen, sie ließen sich solche Verkürzungen nicht mehr gefallen.
Überhaupt wollten sie in Zukunft ganz anders gestellt sein, wollten keine Laudemien
und andre Abgaben an die Herrschaft zahlen usw. Sie verlangten, er solle ihnen
sofort all ihre Forderungen zugestehn, und wenn er es nicht thäte, schlügen sie ihn
mit ihren Dreschflegeln tot wie einen rändigen Hund. Mein Onkel ließ sich nicht
einschüchtern. Er erklärte, daß er gar kein Recht und keine Befugnis als bloßer
Beamter hätte, solche Versicherungen zu geben, und daß, wenn er es thäte, diese
Versicherungen für die Herrschaft keineswegs verbindlich wären. Er sei sich wohl
dessen bewußt, in ihrer Gewalt zu sein, sie sollten es sich aber doch ordentlich
überlegen, ob sie ihn wirklich erschlagen wollten. Sie sollten an ihre Weiber und
Kinder denken, denn so viel wäre klar, daß, wenn sie ihn ermordeten, diese That
schwer gerächt werden würde. Die Leute murrten weiter, erboten sich dann aber,
ihm eine Bedenkzeit von acht Tagen zu geben. Wenn er aber bis dahin nicht
ihren Willen gethan hätte, kämen sie zu ihm in seine Wohnung und erschlugen ihn
dort ohne Gnade und Erbarmen. Der Onkel widerriet ihnen das aufs entschiedenste;
zu Hanse habe er Flinten und Waffen aller Art, er wolle keinem raten, zu ihm
zu kommen. Aber hier sei er in ihrer Gewalt, hier möchten sie nur mit ihm
thun, was sie vor Gott und Menschen verantworten könnten. Wohl drohten und
schrieen die Leute weiter, aber keiner wagte Ernst zu machen. Schließlich öffnete
sich der Kreis, der sich um den Onkel geschlossen hatte, und er konnte frei hinaus¬
gehn. Die Ruhe, mit der ihnen der junge Mann entgegengetreten war, und seine
verständigen Worte hatten doch Eindruck auf die Arbeiter gemacht.


Grenzboten III 1899 24
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[0193] Der Großvater ist niemals aufgeklärt worden. Ohne sich die Mühe zu geben, die Thür mit Werk¬ zeugen zu öffnen, zog der Haufe einfach wieder ab. Sie wollten die ganze Bude anstecken, Brennbare Stoffe wurden bei der Wohnung zusammengetragen und an¬ gezündet, gute Freunde des Großvaters aber eilten herbei und erstickten das Feuer. Darüber war die wilde Horde so aufgeregt, daß sie die Löschmannschaft um ihres guten Werkes willen mit verbrennen wollte. Man begann schon die Treppe abzudanken, um die Männer droben im Haus lebendig zu braten, sie merkten aber uoch rechtzeitig die Gefahr, kamen die Treppe herunter, und der Ge¬ danke, das ganze Haus anzuzünden, schwand in der allgemeinen Kopflosigkeit und Unordnung. Auf diese Weise blieb das gesamte großväterliche Eigentum unversehrt. Das Mobiliar konnte freilich erst im November abgeholt werden; im Spätherbst war es nämlich anläßlich der Steuerverweigerung zu erneuten Exzessen gekommen, aber diesesmal rückte Militär ein und schaffte Ordnung, und unter seinem Schutze konnte die Wohnung ausgeräumt werden. Auch der älteste Sohn des Großvaters, der als ganz junger Amtmann auf einem andern freiherrlichen Gute in Altenlohm angestellt war, kam beim Aufstande in Lebensgefahr. Er sollte auf dem Oberhofe in Altenlohm das Getreide von den Dreschern abnehmen. Die Drescher erhielten nämlich einen Teil des ausgedroschnen Getreides (soviel mir bekannt, den zehnten Scheffel) als Lohn für ihre Arbeit an¬ statt Geldes. Der Amtmann kam jedesmal auf die Tenne, um in dieser Form den Lohn auszuzahlen. Bei dieser Gelegenheit pflegten die Scheunenthore offen zu stehn, aber sie waren dieses einemal geschlossen, was den Onkel schon befremdete. Beim Abmessen bestand nun die Sitte, daß die Scheffel der Herrschaft knapp ge¬ strichen wurden, der Scheffel der „Dreschgärtner" dagegen, wie sie hießen, reichlich gemessen wurde. Der Amtmann Pflegte bloß leise mit der Hand darüberzufahren und ließ dabei die Hälfte des Getreides über dem Scheffelrand stehn. Der junge Amtmann that das auch hier. Sofort begehrten die Arbeiter auf: Er solle den Scheffel vollgehäuft lassen, sie ließen sich solche Verkürzungen nicht mehr gefallen. Überhaupt wollten sie in Zukunft ganz anders gestellt sein, wollten keine Laudemien und andre Abgaben an die Herrschaft zahlen usw. Sie verlangten, er solle ihnen sofort all ihre Forderungen zugestehn, und wenn er es nicht thäte, schlügen sie ihn mit ihren Dreschflegeln tot wie einen rändigen Hund. Mein Onkel ließ sich nicht einschüchtern. Er erklärte, daß er gar kein Recht und keine Befugnis als bloßer Beamter hätte, solche Versicherungen zu geben, und daß, wenn er es thäte, diese Versicherungen für die Herrschaft keineswegs verbindlich wären. Er sei sich wohl dessen bewußt, in ihrer Gewalt zu sein, sie sollten es sich aber doch ordentlich überlegen, ob sie ihn wirklich erschlagen wollten. Sie sollten an ihre Weiber und Kinder denken, denn so viel wäre klar, daß, wenn sie ihn ermordeten, diese That schwer gerächt werden würde. Die Leute murrten weiter, erboten sich dann aber, ihm eine Bedenkzeit von acht Tagen zu geben. Wenn er aber bis dahin nicht ihren Willen gethan hätte, kämen sie zu ihm in seine Wohnung und erschlugen ihn dort ohne Gnade und Erbarmen. Der Onkel widerriet ihnen das aufs entschiedenste; zu Hanse habe er Flinten und Waffen aller Art, er wolle keinem raten, zu ihm zu kommen. Aber hier sei er in ihrer Gewalt, hier möchten sie nur mit ihm thun, was sie vor Gott und Menschen verantworten könnten. Wohl drohten und schrieen die Leute weiter, aber keiner wagte Ernst zu machen. Schließlich öffnete sich der Kreis, der sich um den Onkel geschlossen hatte, und er konnte frei hinaus¬ gehn. Die Ruhe, mit der ihnen der junge Mann entgegengetreten war, und seine verständigen Worte hatten doch Eindruck auf die Arbeiter gemacht. Grenzboten III 1899 24

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341869_231169/193>, abgerufen am 15.01.2025.