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Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Merjelensee bis zur Konkordiahütte und von da über den Lötschengletscher durch
das Lötschenthal hinunter zum Leukerbcid. Ich habe nie eine wirkliche, ernsthafte
Gletscherfahrt gemacht, man muß ja nicht von allem haben, aber nachdem ich dieses
schone Buch gelesen habe, ist mirs, als wäre ich mit dabei gewesen. Man bekommt
einen völligen, klaren Begriff von allem, was sich da dem Auge darbietet, der
Hochgebirgsnatur und dem Leben seiner abgeschlossenen Bewohner: "in diesem
Zimmer (einer Alphütte des Dorfes Kippe! mit der Jahrzahl 1640) sind ganze
Geschlechter in solchen Grundsätzen erzogen und alt geworden; Eltern wie Kinder
haben durch die sechseckigen Scheibchen der Feuster immer dieselbe Aussicht gehabt,
das gewundne dunkle Gäßchen, das zur Beichte, zum Altar und zum Friedhof
führt" -- man steigt vom Dorfe hinan, vorüber an Lärchen und Arven, auf das
kahle Gletscherfeld, zwischen Schneebergen und Wolken, aufmerksam angestrengt und
nicht ganz gefahrlos. Dann geht es wieder hinunter durch die Region der Kuh¬
matten, vorbei an Dörfern, die aus einem alten Kirchlein und wenigen Häusern
bestehn, auf die breitere Fläche des kultivierten Lebens, mit seinen Hotels und seinen
Fremdenschwärmen. Der Verfasser beschreibt lebendig, in edler, anziehender Sprache.
Er hat seine Schilderung durch 136 Abbildungen unterstützt, die nach meisterhaften
Photographischen Aufnahmen in Heliographie so vollkommen ausgeführt sind, wie
man nicht leicht etwas sehen wird. Die Gruppen der Menschen und Tiere wirken
wie künstlerisch gestellte Bilder, die Landschaften sind scharf und klar bis in die
Fernen, auch charakteristische Anfnnhmen von Bäumen und Pflanzen sind eingestreut.
Schon allein diese anziehenden, treuen und technisch Wohl unübertrefflichen Bilder
würden das Werk begehrenswert machen. -- "Malerfahrten im Orient und in
Spanien" von Emil Beurmann ist das andre, kleinere Buch betitelt. Wie viel
unnützes, langweiliges Zeug mit ähnlichem Titel, namentlich sogenannte Orient¬
fahrten hat uns die letzte Zeit beschert! Beurmanns Buch unterscheidet sich von
der Masse zunächst dadurch, daß es sehr gut geschrieben ist, sorgfältig, aber leicht,
mit Beobachtung, aber nicht im Lehrton, unterhaltend und witzig, aber niemals
albern oder blasiert. Am besten haben mir die Abschnitte über Spanien gefallen.
Man bekommt daraus eine wirkliche Vorstellung von dem, was diese vielgenannten
Städte: Sevilla, Granada, Cordova, Madrid heute und nach der Empfindung eines
Nordländers noch sind. Der Erzähler berichtet, indem er jedesmal seine Eindrücke
seinen mitgebrachten Meinungen und Vorurteilen gegenüberstellt. Wenn er etwas
scheußlich findet, so find wir mit ihm überzeugt, daß es so ist, wie z. B. Gibraltar
oder Cadix. Demnächst sind seine Berichte von Marokko und vom Nil bei aller
Kürze im höchsten Grade belehrend. Sein Urteil über die verschiednen Menschen¬
sorten, auch die, die auf Reisen sind, ist gesund und beifallswert. Kurz, das
Buch enthält viel mehr, als man auf seinen 270 Seiten suchen wird. -- Hier
verdient nun auch noch ein ganz einziges Buch einen Ehrenplatz: Pädagogik der
Schulreife, Festgabe zur Enthüllung des Stoydenkmals dargebracht von der
Stoyschen Erziehungsanstalt und überreicht von ihrem Direktor Dr. Heinrich Stop,
mit einer Karte und 65 Abbildungen (Leipzig, Engelmann). Schulreisen sind ja
jetzt nichts ungewöhnliches, aber etwas wie diese Stohschen Reisen, so nach allen
Seiten überlegt und vorbereitet (die Einleitung des stattlichen Bandes von mehr als
300 Seiten teilt alles das mit) und so glücklich ausgeführt, dürfte es nicht weiter
geben. Die jüngern Zöglinge gehen in die Thüringer Umgebung Jenas, die
mittlern nach Dresden und Schlesien, die ältern über München in die Alpen bis
auf den Venediger Gletscher, solche Reisen eines Jahres (1890) werden nun be¬
schrieben, in einzelnen Teilen ganz ausführlich, sodaß man erfährt, wie ein Tag
mit allen seinen Einzelheiten verlaufen ist. Die jungen Reisenden sollen nicht nur


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Merjelensee bis zur Konkordiahütte und von da über den Lötschengletscher durch
das Lötschenthal hinunter zum Leukerbcid. Ich habe nie eine wirkliche, ernsthafte
Gletscherfahrt gemacht, man muß ja nicht von allem haben, aber nachdem ich dieses
schone Buch gelesen habe, ist mirs, als wäre ich mit dabei gewesen. Man bekommt
einen völligen, klaren Begriff von allem, was sich da dem Auge darbietet, der
Hochgebirgsnatur und dem Leben seiner abgeschlossenen Bewohner: „in diesem
Zimmer (einer Alphütte des Dorfes Kippe! mit der Jahrzahl 1640) sind ganze
Geschlechter in solchen Grundsätzen erzogen und alt geworden; Eltern wie Kinder
haben durch die sechseckigen Scheibchen der Feuster immer dieselbe Aussicht gehabt,
das gewundne dunkle Gäßchen, das zur Beichte, zum Altar und zum Friedhof
führt" — man steigt vom Dorfe hinan, vorüber an Lärchen und Arven, auf das
kahle Gletscherfeld, zwischen Schneebergen und Wolken, aufmerksam angestrengt und
nicht ganz gefahrlos. Dann geht es wieder hinunter durch die Region der Kuh¬
matten, vorbei an Dörfern, die aus einem alten Kirchlein und wenigen Häusern
bestehn, auf die breitere Fläche des kultivierten Lebens, mit seinen Hotels und seinen
Fremdenschwärmen. Der Verfasser beschreibt lebendig, in edler, anziehender Sprache.
Er hat seine Schilderung durch 136 Abbildungen unterstützt, die nach meisterhaften
Photographischen Aufnahmen in Heliographie so vollkommen ausgeführt sind, wie
man nicht leicht etwas sehen wird. Die Gruppen der Menschen und Tiere wirken
wie künstlerisch gestellte Bilder, die Landschaften sind scharf und klar bis in die
Fernen, auch charakteristische Anfnnhmen von Bäumen und Pflanzen sind eingestreut.
Schon allein diese anziehenden, treuen und technisch Wohl unübertrefflichen Bilder
würden das Werk begehrenswert machen. — „Malerfahrten im Orient und in
Spanien" von Emil Beurmann ist das andre, kleinere Buch betitelt. Wie viel
unnützes, langweiliges Zeug mit ähnlichem Titel, namentlich sogenannte Orient¬
fahrten hat uns die letzte Zeit beschert! Beurmanns Buch unterscheidet sich von
der Masse zunächst dadurch, daß es sehr gut geschrieben ist, sorgfältig, aber leicht,
mit Beobachtung, aber nicht im Lehrton, unterhaltend und witzig, aber niemals
albern oder blasiert. Am besten haben mir die Abschnitte über Spanien gefallen.
Man bekommt daraus eine wirkliche Vorstellung von dem, was diese vielgenannten
Städte: Sevilla, Granada, Cordova, Madrid heute und nach der Empfindung eines
Nordländers noch sind. Der Erzähler berichtet, indem er jedesmal seine Eindrücke
seinen mitgebrachten Meinungen und Vorurteilen gegenüberstellt. Wenn er etwas
scheußlich findet, so find wir mit ihm überzeugt, daß es so ist, wie z. B. Gibraltar
oder Cadix. Demnächst sind seine Berichte von Marokko und vom Nil bei aller
Kürze im höchsten Grade belehrend. Sein Urteil über die verschiednen Menschen¬
sorten, auch die, die auf Reisen sind, ist gesund und beifallswert. Kurz, das
Buch enthält viel mehr, als man auf seinen 270 Seiten suchen wird. — Hier
verdient nun auch noch ein ganz einziges Buch einen Ehrenplatz: Pädagogik der
Schulreife, Festgabe zur Enthüllung des Stoydenkmals dargebracht von der
Stoyschen Erziehungsanstalt und überreicht von ihrem Direktor Dr. Heinrich Stop,
mit einer Karte und 65 Abbildungen (Leipzig, Engelmann). Schulreisen sind ja
jetzt nichts ungewöhnliches, aber etwas wie diese Stohschen Reisen, so nach allen
Seiten überlegt und vorbereitet (die Einleitung des stattlichen Bandes von mehr als
300 Seiten teilt alles das mit) und so glücklich ausgeführt, dürfte es nicht weiter
geben. Die jüngern Zöglinge gehen in die Thüringer Umgebung Jenas, die
mittlern nach Dresden und Schlesien, die ältern über München in die Alpen bis
auf den Venediger Gletscher, solche Reisen eines Jahres (1890) werden nun be¬
schrieben, in einzelnen Teilen ganz ausführlich, sodaß man erfährt, wie ein Tag
mit allen seinen Einzelheiten verlaufen ist. Die jungen Reisenden sollen nicht nur


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[0565] Maßgebliches und Unmaßgebliches Merjelensee bis zur Konkordiahütte und von da über den Lötschengletscher durch das Lötschenthal hinunter zum Leukerbcid. Ich habe nie eine wirkliche, ernsthafte Gletscherfahrt gemacht, man muß ja nicht von allem haben, aber nachdem ich dieses schone Buch gelesen habe, ist mirs, als wäre ich mit dabei gewesen. Man bekommt einen völligen, klaren Begriff von allem, was sich da dem Auge darbietet, der Hochgebirgsnatur und dem Leben seiner abgeschlossenen Bewohner: „in diesem Zimmer (einer Alphütte des Dorfes Kippe! mit der Jahrzahl 1640) sind ganze Geschlechter in solchen Grundsätzen erzogen und alt geworden; Eltern wie Kinder haben durch die sechseckigen Scheibchen der Feuster immer dieselbe Aussicht gehabt, das gewundne dunkle Gäßchen, das zur Beichte, zum Altar und zum Friedhof führt" — man steigt vom Dorfe hinan, vorüber an Lärchen und Arven, auf das kahle Gletscherfeld, zwischen Schneebergen und Wolken, aufmerksam angestrengt und nicht ganz gefahrlos. Dann geht es wieder hinunter durch die Region der Kuh¬ matten, vorbei an Dörfern, die aus einem alten Kirchlein und wenigen Häusern bestehn, auf die breitere Fläche des kultivierten Lebens, mit seinen Hotels und seinen Fremdenschwärmen. Der Verfasser beschreibt lebendig, in edler, anziehender Sprache. Er hat seine Schilderung durch 136 Abbildungen unterstützt, die nach meisterhaften Photographischen Aufnahmen in Heliographie so vollkommen ausgeführt sind, wie man nicht leicht etwas sehen wird. Die Gruppen der Menschen und Tiere wirken wie künstlerisch gestellte Bilder, die Landschaften sind scharf und klar bis in die Fernen, auch charakteristische Anfnnhmen von Bäumen und Pflanzen sind eingestreut. Schon allein diese anziehenden, treuen und technisch Wohl unübertrefflichen Bilder würden das Werk begehrenswert machen. — „Malerfahrten im Orient und in Spanien" von Emil Beurmann ist das andre, kleinere Buch betitelt. Wie viel unnützes, langweiliges Zeug mit ähnlichem Titel, namentlich sogenannte Orient¬ fahrten hat uns die letzte Zeit beschert! Beurmanns Buch unterscheidet sich von der Masse zunächst dadurch, daß es sehr gut geschrieben ist, sorgfältig, aber leicht, mit Beobachtung, aber nicht im Lehrton, unterhaltend und witzig, aber niemals albern oder blasiert. Am besten haben mir die Abschnitte über Spanien gefallen. Man bekommt daraus eine wirkliche Vorstellung von dem, was diese vielgenannten Städte: Sevilla, Granada, Cordova, Madrid heute und nach der Empfindung eines Nordländers noch sind. Der Erzähler berichtet, indem er jedesmal seine Eindrücke seinen mitgebrachten Meinungen und Vorurteilen gegenüberstellt. Wenn er etwas scheußlich findet, so find wir mit ihm überzeugt, daß es so ist, wie z. B. Gibraltar oder Cadix. Demnächst sind seine Berichte von Marokko und vom Nil bei aller Kürze im höchsten Grade belehrend. Sein Urteil über die verschiednen Menschen¬ sorten, auch die, die auf Reisen sind, ist gesund und beifallswert. Kurz, das Buch enthält viel mehr, als man auf seinen 270 Seiten suchen wird. — Hier verdient nun auch noch ein ganz einziges Buch einen Ehrenplatz: Pädagogik der Schulreife, Festgabe zur Enthüllung des Stoydenkmals dargebracht von der Stoyschen Erziehungsanstalt und überreicht von ihrem Direktor Dr. Heinrich Stop, mit einer Karte und 65 Abbildungen (Leipzig, Engelmann). Schulreisen sind ja jetzt nichts ungewöhnliches, aber etwas wie diese Stohschen Reisen, so nach allen Seiten überlegt und vorbereitet (die Einleitung des stattlichen Bandes von mehr als 300 Seiten teilt alles das mit) und so glücklich ausgeführt, dürfte es nicht weiter geben. Die jüngern Zöglinge gehen in die Thüringer Umgebung Jenas, die mittlern nach Dresden und Schlesien, die ältern über München in die Alpen bis auf den Venediger Gletscher, solche Reisen eines Jahres (1890) werden nun be¬ schrieben, in einzelnen Teilen ganz ausführlich, sodaß man erfährt, wie ein Tag mit allen seinen Einzelheiten verlaufen ist. Die jungen Reisenden sollen nicht nur

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341869_230431/565>, abgerufen am 28.09.2024.