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Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Zweites Vierteljahr.

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Hein Wieck

Schönheit und ihr Geheimnis aus. Kein Mensch wußte -- zumal da die Krumme
erklecklich alt sein mußte --, was ihr in der Jugend zugestoßen war, damals, als
sie, sicherlich in Gesellschaft stehend, noch ein junges, unerfahrnes Ding, ein kleiner
Eichelschößling gewesen sein mochte, der sein biegsames Stämmchen getrost aufrecht
trug. Hatte der Sturm einen Riesennachbar gefällt, deckte der ihre schlanke Gerte
mit seiner Schwere? Jedenfalls wollen wir den Unfall preisen, der ihr eine
Gestalt gegeben hat, die sie zu etwas besondern! macht. Ihr mächtiger Stamm,
der sich mit imposanter Gewalt aus dem Knorrennetz der Wurzeln löst, rankt
einem schwerfälligen Schlinggewächs gleich, das nicht auf eignen Füßen stehn kann,
über dem Boden daher. Dann aber gewinnt er in einem wundervollen Bogen
den Aufblick und strebt nunmehr gerade ans, dem Gebiet mannesmutiger Eichen¬
kraft, den freien Lüften zu, wo sein Wesen sich ungehemmt entfaltet. Schlagschatten
huschen von den siegreichen Wipfeln, blitzende Sonnenlichter tropfen aus dem
Raschellaub der Krone.

Wir waren wohl andächtig, wenn wir in dem Frieden der Krummen weilten,
aber doch nicht in dem Maße, wie ihre Erhabenheit erwarten durfte. Ohne von
besonders feierlichen Gefühlen beseelt zu sein, benutzten wir ihre Mißgestalt, um
auf dem Stamm zu hocken. Noch lieber ritten wir Buben darauf, und Gorg
Bünz, der Sohn des Zimmermanns, wollte der Krummen gar an den Kragen.
Er klopfte und hämmerte daran herum, ob auch der Wurm drin sei, ob sie auch
hohl sei und faul. Er maß ihren Umfang und ihre Länge, besonders interessierte
ihn die Größe und Kühnheit des Bogens, und schließlich enthüllte er seine schwarzen
Pläne. Er wollte, sobald er nur das Geschäft seines Alten übernommen habe,
sie abhauen, zersägen, sie zu Brettern und den stolzen Bogen zu Felgen für Wasser¬
turbinen verarbeiten. Aber so von aller Pietät verlassen waren wir, war nament¬
lich Hein Wieck doch nicht. Wir andern begnügten uns mit einem mündlichen
Protest, Hein Wieck aber schlug dem Gorg die Jacke voll und blieb Sieger.

Die krumme Eiche hatte auch den Reiz des Unheimlichen, sie war ein Spökel-
baum.

Vor vielen Jahren hatte am Walde, dort wo jetzt Eggert Rüge wohnt, ein
alter Mann gelebt, der nach dem Tode seiner Frau in große Not gekommen war.
Er war alt und schwach geworden und bettelte sein Essen im Dorf zusammen. Man
sah ihn immer mit einem Henkeltopf und hatte ihm deshalb den Beinamen Detlev
mit dem Topf gegeben. Eines Tags ergriff ihn die Verzweiflung, er wollte
seinem Leben ein Ende machen, und hier an der krummen Eiche, die ihre Zweige
so gar bequem ausstreckt, sollte es geschehn, sobald die Dunkelheit eingetreten sein
werde. Der letzte Tüterstrick seiner vor einiger Zeit eingegangnen Ziege schien
ihm zur Himmelsleiter geeignet zu sein. Detlev mit dem Topf hat aber sein Vor¬
haben nicht ausgeführt. Denn auf einmal ist es licht um ihn geworden, ein heftiges
Wehen hat die krumme Eiche bewegt, es ist dem armen Detlev ganz wunderlich
geworden, er hat geglaubt, die Stimme seiner Frau zu höre", und Entsetzen über
das, was er zu thun im Begriff gewesen ist, hat ihn übermannt.

Thatsache ist es jedenfalls, daß der alte Mann nachts bei Hein Wiecks Gro߬
eltern hinter den Fenstern vom Ellernbusch erschienen ist, daß er dort Unterkunft
gefunden hat, morgens aber tot auf seinem Lager vorgefunden worden ist.

Ein Zeichen hat sich auch noch bei der Beerdigung ereignet. Wie der arme
Detlev als Leiche am Namlosbek vorbeigefahren worden ist, hat die krumme Eiche
den Toten gegrüßt, ihre Krone hat sich in feierlichem Rauschen gebogen. Und es
war doch so stille Luft -- hat Heims Großmutter, von der diese Geschichte stammt,
gesagt.


Hein Wieck

Schönheit und ihr Geheimnis aus. Kein Mensch wußte — zumal da die Krumme
erklecklich alt sein mußte —, was ihr in der Jugend zugestoßen war, damals, als
sie, sicherlich in Gesellschaft stehend, noch ein junges, unerfahrnes Ding, ein kleiner
Eichelschößling gewesen sein mochte, der sein biegsames Stämmchen getrost aufrecht
trug. Hatte der Sturm einen Riesennachbar gefällt, deckte der ihre schlanke Gerte
mit seiner Schwere? Jedenfalls wollen wir den Unfall preisen, der ihr eine
Gestalt gegeben hat, die sie zu etwas besondern! macht. Ihr mächtiger Stamm,
der sich mit imposanter Gewalt aus dem Knorrennetz der Wurzeln löst, rankt
einem schwerfälligen Schlinggewächs gleich, das nicht auf eignen Füßen stehn kann,
über dem Boden daher. Dann aber gewinnt er in einem wundervollen Bogen
den Aufblick und strebt nunmehr gerade ans, dem Gebiet mannesmutiger Eichen¬
kraft, den freien Lüften zu, wo sein Wesen sich ungehemmt entfaltet. Schlagschatten
huschen von den siegreichen Wipfeln, blitzende Sonnenlichter tropfen aus dem
Raschellaub der Krone.

Wir waren wohl andächtig, wenn wir in dem Frieden der Krummen weilten,
aber doch nicht in dem Maße, wie ihre Erhabenheit erwarten durfte. Ohne von
besonders feierlichen Gefühlen beseelt zu sein, benutzten wir ihre Mißgestalt, um
auf dem Stamm zu hocken. Noch lieber ritten wir Buben darauf, und Gorg
Bünz, der Sohn des Zimmermanns, wollte der Krummen gar an den Kragen.
Er klopfte und hämmerte daran herum, ob auch der Wurm drin sei, ob sie auch
hohl sei und faul. Er maß ihren Umfang und ihre Länge, besonders interessierte
ihn die Größe und Kühnheit des Bogens, und schließlich enthüllte er seine schwarzen
Pläne. Er wollte, sobald er nur das Geschäft seines Alten übernommen habe,
sie abhauen, zersägen, sie zu Brettern und den stolzen Bogen zu Felgen für Wasser¬
turbinen verarbeiten. Aber so von aller Pietät verlassen waren wir, war nament¬
lich Hein Wieck doch nicht. Wir andern begnügten uns mit einem mündlichen
Protest, Hein Wieck aber schlug dem Gorg die Jacke voll und blieb Sieger.

Die krumme Eiche hatte auch den Reiz des Unheimlichen, sie war ein Spökel-
baum.

Vor vielen Jahren hatte am Walde, dort wo jetzt Eggert Rüge wohnt, ein
alter Mann gelebt, der nach dem Tode seiner Frau in große Not gekommen war.
Er war alt und schwach geworden und bettelte sein Essen im Dorf zusammen. Man
sah ihn immer mit einem Henkeltopf und hatte ihm deshalb den Beinamen Detlev
mit dem Topf gegeben. Eines Tags ergriff ihn die Verzweiflung, er wollte
seinem Leben ein Ende machen, und hier an der krummen Eiche, die ihre Zweige
so gar bequem ausstreckt, sollte es geschehn, sobald die Dunkelheit eingetreten sein
werde. Der letzte Tüterstrick seiner vor einiger Zeit eingegangnen Ziege schien
ihm zur Himmelsleiter geeignet zu sein. Detlev mit dem Topf hat aber sein Vor¬
haben nicht ausgeführt. Denn auf einmal ist es licht um ihn geworden, ein heftiges
Wehen hat die krumme Eiche bewegt, es ist dem armen Detlev ganz wunderlich
geworden, er hat geglaubt, die Stimme seiner Frau zu höre», und Entsetzen über
das, was er zu thun im Begriff gewesen ist, hat ihn übermannt.

Thatsache ist es jedenfalls, daß der alte Mann nachts bei Hein Wiecks Gro߬
eltern hinter den Fenstern vom Ellernbusch erschienen ist, daß er dort Unterkunft
gefunden hat, morgens aber tot auf seinem Lager vorgefunden worden ist.

Ein Zeichen hat sich auch noch bei der Beerdigung ereignet. Wie der arme
Detlev als Leiche am Namlosbek vorbeigefahren worden ist, hat die krumme Eiche
den Toten gegrüßt, ihre Krone hat sich in feierlichem Rauschen gebogen. Und es
war doch so stille Luft — hat Heims Großmutter, von der diese Geschichte stammt,
gesagt.


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[0328] Hein Wieck Schönheit und ihr Geheimnis aus. Kein Mensch wußte — zumal da die Krumme erklecklich alt sein mußte —, was ihr in der Jugend zugestoßen war, damals, als sie, sicherlich in Gesellschaft stehend, noch ein junges, unerfahrnes Ding, ein kleiner Eichelschößling gewesen sein mochte, der sein biegsames Stämmchen getrost aufrecht trug. Hatte der Sturm einen Riesennachbar gefällt, deckte der ihre schlanke Gerte mit seiner Schwere? Jedenfalls wollen wir den Unfall preisen, der ihr eine Gestalt gegeben hat, die sie zu etwas besondern! macht. Ihr mächtiger Stamm, der sich mit imposanter Gewalt aus dem Knorrennetz der Wurzeln löst, rankt einem schwerfälligen Schlinggewächs gleich, das nicht auf eignen Füßen stehn kann, über dem Boden daher. Dann aber gewinnt er in einem wundervollen Bogen den Aufblick und strebt nunmehr gerade ans, dem Gebiet mannesmutiger Eichen¬ kraft, den freien Lüften zu, wo sein Wesen sich ungehemmt entfaltet. Schlagschatten huschen von den siegreichen Wipfeln, blitzende Sonnenlichter tropfen aus dem Raschellaub der Krone. Wir waren wohl andächtig, wenn wir in dem Frieden der Krummen weilten, aber doch nicht in dem Maße, wie ihre Erhabenheit erwarten durfte. Ohne von besonders feierlichen Gefühlen beseelt zu sein, benutzten wir ihre Mißgestalt, um auf dem Stamm zu hocken. Noch lieber ritten wir Buben darauf, und Gorg Bünz, der Sohn des Zimmermanns, wollte der Krummen gar an den Kragen. Er klopfte und hämmerte daran herum, ob auch der Wurm drin sei, ob sie auch hohl sei und faul. Er maß ihren Umfang und ihre Länge, besonders interessierte ihn die Größe und Kühnheit des Bogens, und schließlich enthüllte er seine schwarzen Pläne. Er wollte, sobald er nur das Geschäft seines Alten übernommen habe, sie abhauen, zersägen, sie zu Brettern und den stolzen Bogen zu Felgen für Wasser¬ turbinen verarbeiten. Aber so von aller Pietät verlassen waren wir, war nament¬ lich Hein Wieck doch nicht. Wir andern begnügten uns mit einem mündlichen Protest, Hein Wieck aber schlug dem Gorg die Jacke voll und blieb Sieger. Die krumme Eiche hatte auch den Reiz des Unheimlichen, sie war ein Spökel- baum. Vor vielen Jahren hatte am Walde, dort wo jetzt Eggert Rüge wohnt, ein alter Mann gelebt, der nach dem Tode seiner Frau in große Not gekommen war. Er war alt und schwach geworden und bettelte sein Essen im Dorf zusammen. Man sah ihn immer mit einem Henkeltopf und hatte ihm deshalb den Beinamen Detlev mit dem Topf gegeben. Eines Tags ergriff ihn die Verzweiflung, er wollte seinem Leben ein Ende machen, und hier an der krummen Eiche, die ihre Zweige so gar bequem ausstreckt, sollte es geschehn, sobald die Dunkelheit eingetreten sein werde. Der letzte Tüterstrick seiner vor einiger Zeit eingegangnen Ziege schien ihm zur Himmelsleiter geeignet zu sein. Detlev mit dem Topf hat aber sein Vor¬ haben nicht ausgeführt. Denn auf einmal ist es licht um ihn geworden, ein heftiges Wehen hat die krumme Eiche bewegt, es ist dem armen Detlev ganz wunderlich geworden, er hat geglaubt, die Stimme seiner Frau zu höre», und Entsetzen über das, was er zu thun im Begriff gewesen ist, hat ihn übermannt. Thatsache ist es jedenfalls, daß der alte Mann nachts bei Hein Wiecks Gro߬ eltern hinter den Fenstern vom Ellernbusch erschienen ist, daß er dort Unterkunft gefunden hat, morgens aber tot auf seinem Lager vorgefunden worden ist. Ein Zeichen hat sich auch noch bei der Beerdigung ereignet. Wie der arme Detlev als Leiche am Namlosbek vorbeigefahren worden ist, hat die krumme Eiche den Toten gegrüßt, ihre Krone hat sich in feierlichem Rauschen gebogen. Und es war doch so stille Luft — hat Heims Großmutter, von der diese Geschichte stammt, gesagt.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341869_230431/328>, abgerufen am 28.09.2024.