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Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Böcklin in dem größern Publikum Anerkennung fand, "Erst als Ende der achtziger
Jahre -- heißt es in unserm Büchlein S. 113 offen und sinnig -- ein jüngeres
und reichbegabtcs Geschlecht vo" Kunsthistoriker" und Kunstschriftstellern mit den
Waffen eines neuen, lebendiger" und kunstvollem Stils und der inzwischen blühend
entwickelten Kunstwissenschaft auf die Bühne trat und Böcklin zum Schildführcr
der neuen Kunst erhob," sei die Menge zurückgewichen, den zündende" Worte"
von den Kathedern und in den Spalten der Fach- und Tagespresse habe sie nicht
widerstehen könne". Sicherlich würde die Menge auf die Dauer einen noch größern
Gewinn haben, wenn die Belehrung in einem etwas ruhigern Tone erfolgte. Aber
man liebt ja eben andrerseits auch diese heftigen Impressionen, der Verfasser weiß
sie geschickt zu handhaben, und viele könne" ja erst durch dergleichen für die Knnst-
bctrachtuug gewonnen werden. Das Buch ist also jedem zu empfehle", der für
Böcklin tiefer angeregt werden möchte.

Der Verfasser giebt in einer Übersicht nach vier Perioden die Hauptkennzeichen
seiner Kunst, er hebt öfter die hohe Bedeutung Bllcklins als Techniker nud Farbe"-
poet hervor, nennt ihn mit Recht in der Behandlung des Meeres gegenwärtig
unerreicht und sucht den Lesern die Mischung von Germanischen und Südlich-
Antikem in Böcklins Bildern durch seinen Entwicklungsgang und durch vielfache
Hinweise auf andre Künstler klar zu macheu (S. 63, 87, 114). Die große Be¬
geisterung für Böcklin wird manchen mit sich reißen, denn sie ist echt und schön.
"Wo eine Welt von Widerstand überwunden ward, tosende Begeisterung littera¬
rischer Jugendkraft sich nicht ersticken ließ und ein wirkliches Ergebnis der Popu¬
larisierung vorliegt, da darf der Künstler und seine engere Gemeinde die Kritik
der Geschichte gelassen erwarten. Die Böcklin-Verehrung wird in künftigen Tagen
vor andern Zuknnftserscheinnngen an Leidenschaft verlieren, die Böcklin-Bewertung
muß bleiben, ob unser Jahrhundert gleich dem Quattrocento ein Anfang zu noch
größerer Blüte sein wird, ob es einen Gipfel gleich dem Cinquecento schon erklommen
hat." Dieser Vergleich in der Alternative in"ß freilich auf jemand, der sich dabei
Qnattro- und Cinquecento ernstlich vorzustellen bemüht, spaßhaft wirken, und darum
sollte man mit allen solchen Parallelen äußerst vorsichtig sein. Auf der nächsten
Seite steht z. B. gleich, in der Neuartigkeit und Weite der Phantasie werde Böcklin
nur von Dürer und Klinger übertroffen. Was soll zunächst das "nur"? Wenn
sich jemand etwa durch Böcklin an Sandro Botticelli erinnert fühlt, dessen Phantasie
aber dann noch reicher findet, läßt sich dagegen viel einwenden? Ein andrer wird
vielleicht Klingcrs Vorzug in der Erfindung zugeben, dafür aber die Gestaltungs-
kraft bestreiten, ohne die ihm ein solches Zusammenstellen eines Namens sei es mit
Dürer, sei es mit Böcklin, wunderlich vorkommt. Das also sind Hhperbeln, wohl¬
gemeinte freilich und für vorsichtige Leser nicht allzu schädliche, und Überschwnug-
lichkeit ist jedenfalls wohlthuender als Blasiertheit, aber sie konnten doch fehlen,
und ein Buch, das soviel Gutes enthält, würde dann umso besser sein.

Das ältere Geschlecht der Kunstfreunde, das nicht erst durch litterarische Reiz¬
mittel für den großen Maler gewonnen zu werden brauchte, pflegte sich vorzugs¬
weise an seinen Laudschnften und an der Art, wie er darin Raum, Luft und Licht
darstellte, zu erfreuen, während es in der Welt seiner Figuren mancherlei als
wunderlich empfand. Die Figur ist nun aber bei Böcklin immer mehr hervor¬
getreten, feine Bewundrer sehen sie als die Blüte seiner Kunst an und haben für
das, was andre gelegentlich daran befremdet, wie es scheint, kein Organ. Diese
Bewunderung um jeden Preis ruft daun wieder ihre besondre Art von Opposition
hervor, z. B. "Spiritistische Selbstschan Böcklins zur Abwehr seiner Verbummelung"


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Böcklin in dem größern Publikum Anerkennung fand, „Erst als Ende der achtziger
Jahre — heißt es in unserm Büchlein S. 113 offen und sinnig — ein jüngeres
und reichbegabtcs Geschlecht vo» Kunsthistoriker» und Kunstschriftstellern mit den
Waffen eines neuen, lebendiger» und kunstvollem Stils und der inzwischen blühend
entwickelten Kunstwissenschaft auf die Bühne trat und Böcklin zum Schildführcr
der neuen Kunst erhob," sei die Menge zurückgewichen, den zündende» Worte»
von den Kathedern und in den Spalten der Fach- und Tagespresse habe sie nicht
widerstehen könne». Sicherlich würde die Menge auf die Dauer einen noch größern
Gewinn haben, wenn die Belehrung in einem etwas ruhigern Tone erfolgte. Aber
man liebt ja eben andrerseits auch diese heftigen Impressionen, der Verfasser weiß
sie geschickt zu handhaben, und viele könne» ja erst durch dergleichen für die Knnst-
bctrachtuug gewonnen werden. Das Buch ist also jedem zu empfehle», der für
Böcklin tiefer angeregt werden möchte.

Der Verfasser giebt in einer Übersicht nach vier Perioden die Hauptkennzeichen
seiner Kunst, er hebt öfter die hohe Bedeutung Bllcklins als Techniker nud Farbe»-
poet hervor, nennt ihn mit Recht in der Behandlung des Meeres gegenwärtig
unerreicht und sucht den Lesern die Mischung von Germanischen und Südlich-
Antikem in Böcklins Bildern durch seinen Entwicklungsgang und durch vielfache
Hinweise auf andre Künstler klar zu macheu (S. 63, 87, 114). Die große Be¬
geisterung für Böcklin wird manchen mit sich reißen, denn sie ist echt und schön.
„Wo eine Welt von Widerstand überwunden ward, tosende Begeisterung littera¬
rischer Jugendkraft sich nicht ersticken ließ und ein wirkliches Ergebnis der Popu¬
larisierung vorliegt, da darf der Künstler und seine engere Gemeinde die Kritik
der Geschichte gelassen erwarten. Die Böcklin-Verehrung wird in künftigen Tagen
vor andern Zuknnftserscheinnngen an Leidenschaft verlieren, die Böcklin-Bewertung
muß bleiben, ob unser Jahrhundert gleich dem Quattrocento ein Anfang zu noch
größerer Blüte sein wird, ob es einen Gipfel gleich dem Cinquecento schon erklommen
hat." Dieser Vergleich in der Alternative in«ß freilich auf jemand, der sich dabei
Qnattro- und Cinquecento ernstlich vorzustellen bemüht, spaßhaft wirken, und darum
sollte man mit allen solchen Parallelen äußerst vorsichtig sein. Auf der nächsten
Seite steht z. B. gleich, in der Neuartigkeit und Weite der Phantasie werde Böcklin
nur von Dürer und Klinger übertroffen. Was soll zunächst das „nur"? Wenn
sich jemand etwa durch Böcklin an Sandro Botticelli erinnert fühlt, dessen Phantasie
aber dann noch reicher findet, läßt sich dagegen viel einwenden? Ein andrer wird
vielleicht Klingcrs Vorzug in der Erfindung zugeben, dafür aber die Gestaltungs-
kraft bestreiten, ohne die ihm ein solches Zusammenstellen eines Namens sei es mit
Dürer, sei es mit Böcklin, wunderlich vorkommt. Das also sind Hhperbeln, wohl¬
gemeinte freilich und für vorsichtige Leser nicht allzu schädliche, und Überschwnug-
lichkeit ist jedenfalls wohlthuender als Blasiertheit, aber sie konnten doch fehlen,
und ein Buch, das soviel Gutes enthält, würde dann umso besser sein.

Das ältere Geschlecht der Kunstfreunde, das nicht erst durch litterarische Reiz¬
mittel für den großen Maler gewonnen zu werden brauchte, pflegte sich vorzugs¬
weise an seinen Laudschnften und an der Art, wie er darin Raum, Luft und Licht
darstellte, zu erfreuen, während es in der Welt seiner Figuren mancherlei als
wunderlich empfand. Die Figur ist nun aber bei Böcklin immer mehr hervor¬
getreten, feine Bewundrer sehen sie als die Blüte seiner Kunst an und haben für
das, was andre gelegentlich daran befremdet, wie es scheint, kein Organ. Diese
Bewunderung um jeden Preis ruft daun wieder ihre besondre Art von Opposition
hervor, z. B. „Spiritistische Selbstschan Böcklins zur Abwehr seiner Verbummelung"


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[0119] Maßgebliches und Unmaßgebliches Böcklin in dem größern Publikum Anerkennung fand, „Erst als Ende der achtziger Jahre — heißt es in unserm Büchlein S. 113 offen und sinnig — ein jüngeres und reichbegabtcs Geschlecht vo» Kunsthistoriker» und Kunstschriftstellern mit den Waffen eines neuen, lebendiger» und kunstvollem Stils und der inzwischen blühend entwickelten Kunstwissenschaft auf die Bühne trat und Böcklin zum Schildführcr der neuen Kunst erhob," sei die Menge zurückgewichen, den zündende» Worte» von den Kathedern und in den Spalten der Fach- und Tagespresse habe sie nicht widerstehen könne». Sicherlich würde die Menge auf die Dauer einen noch größern Gewinn haben, wenn die Belehrung in einem etwas ruhigern Tone erfolgte. Aber man liebt ja eben andrerseits auch diese heftigen Impressionen, der Verfasser weiß sie geschickt zu handhaben, und viele könne» ja erst durch dergleichen für die Knnst- bctrachtuug gewonnen werden. Das Buch ist also jedem zu empfehle», der für Böcklin tiefer angeregt werden möchte. Der Verfasser giebt in einer Übersicht nach vier Perioden die Hauptkennzeichen seiner Kunst, er hebt öfter die hohe Bedeutung Bllcklins als Techniker nud Farbe»- poet hervor, nennt ihn mit Recht in der Behandlung des Meeres gegenwärtig unerreicht und sucht den Lesern die Mischung von Germanischen und Südlich- Antikem in Böcklins Bildern durch seinen Entwicklungsgang und durch vielfache Hinweise auf andre Künstler klar zu macheu (S. 63, 87, 114). Die große Be¬ geisterung für Böcklin wird manchen mit sich reißen, denn sie ist echt und schön. „Wo eine Welt von Widerstand überwunden ward, tosende Begeisterung littera¬ rischer Jugendkraft sich nicht ersticken ließ und ein wirkliches Ergebnis der Popu¬ larisierung vorliegt, da darf der Künstler und seine engere Gemeinde die Kritik der Geschichte gelassen erwarten. Die Böcklin-Verehrung wird in künftigen Tagen vor andern Zuknnftserscheinnngen an Leidenschaft verlieren, die Böcklin-Bewertung muß bleiben, ob unser Jahrhundert gleich dem Quattrocento ein Anfang zu noch größerer Blüte sein wird, ob es einen Gipfel gleich dem Cinquecento schon erklommen hat." Dieser Vergleich in der Alternative in«ß freilich auf jemand, der sich dabei Qnattro- und Cinquecento ernstlich vorzustellen bemüht, spaßhaft wirken, und darum sollte man mit allen solchen Parallelen äußerst vorsichtig sein. Auf der nächsten Seite steht z. B. gleich, in der Neuartigkeit und Weite der Phantasie werde Böcklin nur von Dürer und Klinger übertroffen. Was soll zunächst das „nur"? Wenn sich jemand etwa durch Böcklin an Sandro Botticelli erinnert fühlt, dessen Phantasie aber dann noch reicher findet, läßt sich dagegen viel einwenden? Ein andrer wird vielleicht Klingcrs Vorzug in der Erfindung zugeben, dafür aber die Gestaltungs- kraft bestreiten, ohne die ihm ein solches Zusammenstellen eines Namens sei es mit Dürer, sei es mit Böcklin, wunderlich vorkommt. Das also sind Hhperbeln, wohl¬ gemeinte freilich und für vorsichtige Leser nicht allzu schädliche, und Überschwnug- lichkeit ist jedenfalls wohlthuender als Blasiertheit, aber sie konnten doch fehlen, und ein Buch, das soviel Gutes enthält, würde dann umso besser sein. Das ältere Geschlecht der Kunstfreunde, das nicht erst durch litterarische Reiz¬ mittel für den großen Maler gewonnen zu werden brauchte, pflegte sich vorzugs¬ weise an seinen Laudschnften und an der Art, wie er darin Raum, Luft und Licht darstellte, zu erfreuen, während es in der Welt seiner Figuren mancherlei als wunderlich empfand. Die Figur ist nun aber bei Böcklin immer mehr hervor¬ getreten, feine Bewundrer sehen sie als die Blüte seiner Kunst an und haben für das, was andre gelegentlich daran befremdet, wie es scheint, kein Organ. Diese Bewunderung um jeden Preis ruft daun wieder ihre besondre Art von Opposition hervor, z. B. „Spiritistische Selbstschan Böcklins zur Abwehr seiner Verbummelung"

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341869_230431/119>, abgerufen am 28.09.2024.