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Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Erstes Vierteljahr.

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das Wort seines Lieblings Gottfried Keller ans den Seldwhleru, daß ein gutes
Glas Wein der Lohn und die Frucht gethaner politischer Arbeit sei und nicht mit
schlechtem Geschwätz verdorben werden dürfe, war ihm ans der Seele geschrieben.

In einer humoristischen Auseinandersetzung, wie sie der Freund liebte, bewies
er uus einmal, daß die Natur des echten Philisters daran erkannt werde, daß er
Zu erzählen liebe, was er vor dreißig und mehr Jahren für ein Teufelskerl ge¬
wesen sei, und welche Streiche er vollbracht habe, während der rechte Kerl sich
darin bewähre, daß er nie von alten Streichen rede, aber gelegentlich mit einem
neuen überrasche. Dies traf auf ihn zu, als er längst in Ehren und Würden stand
und ernsthafte Dinge ernsthaft erledigte. Denn auf sein Philisterium und die kläg¬
liche Scheu vor dein, was die Leute sagen, ließ er andre nicht gern sündigen. Er
war den Fünfzig näher als den Vierzig, als eines Abends in einer Zittauer Bier¬
stube die Rede ans Scheinwvhlthtttigkeit und echte Opferwilligkeit siel, und Opper-
mann sich ereiferte und schließlich den heiligen Martin, der seinen Mantel mit einem
Armen teilt, ins Gefecht führte. Darob großes Hallo unter den Leuten, die sich
nicht gern an ihre enge und kalte Auffassung erinnert sehen. Es ist von einer
armen Familie die Rede, die Oppermann mehrfach unterstützt hat, und einer von
seinen Widersachern kommt auf den Einfall zu näseln: "Na, Herr Rechtsanwalt,
der heilige Martin sind Sie noch lange nicht. Würden Sie für die arme Familie,
ich sage nicht den Rock, sondern nnr Ihre schönen Hosen hergeben?" Oppermann
springt ans: "Ich versteigre sie auf dein Platz zum besten der armen Familie!"
Helles Gelächter, als er ans ein paar besonders stattliche, ziemlich neue Winterbein¬
kleider zeigend ausruft: "Zehn Mark zum ersten!" Rasch nacheinander folgen die
Gebote, je mehr die Herren überzeugt sind, daß das Ganze auf einen Hauptspaß
hinauslaufen werde, und kein wohlbestallter Rechtsanwalt und Hausbesitzer daran
denken dürfe, die Unaussprechlichen vom Leibe zu veräußern. Die ganze Kneipe
gerät in Aufruhr, die höhern Gebote hageln nnr so, Oppermann ruft dazwischen:
"Zahlung sofort!" "Zahlung und Abnahme sofort!" klingts ihm entgegen. Acht¬
undzwanzig zum ersten! neunundzwanzig! neunundzwanzig zum ersten -- zum
zweiten -- Einunddreißig! -- Zweiunddreißig! Zweiunddreißig zum ersten, zum
andern, zum dritten und letzte!?!" Der Versteigrer läßt seinen Hausschlüssel auf
den Tisch ausklingen, der glückliche Ersteher zieht mit sauersüßer Miene und der
Erwartung das Geldtäschchen, daß sei" unerschütterlich ernstbleibendcs Gegenüber
in das tolle Lachen der andern einstimmen, und das Ganze ein guter Witz ohne
Folge werden wird. "Bäre Bezahlung gegen Lieferung." "Gegen Lieferung!"
bestätigt Oppermann; "Kellner, meinen Überzieher!" Er streift die Beinkleider ab,
legt sie zierlich zusammen, streicht von dem verdutzten Nenbesitzer die inzwischen auf¬
gezählten zweiunddreißig Mark ein, grüßt verbindlich: "Guten Abend, meine Herren!"
und geht, während die hinter ihm Dreinlärmenden einig werden, daß er doch ein
ewiger Student, ein toller, ja beinahe ein gefährlicher Kerl bleibe, in Überzieher
und Unterhosen aus der Kneipe nach seiner glücklicherweise nahegelegnen Wohnung
zurück. Nachdem er das Entsetzen seiner Frau über diese Art Heimkunft lachend
beschwichtigt hat, schickt er noch an demselben Abend nach der Mutter der armen
Familie, zu deren Besten er den heiligen Martin gespielt, und bändigt ihr andern
Morgens in seiner Expedition die Steigeruugssumme ruhig als die Gabe "wer
lustige" Herrengesellschaft ein.

Daß seitdem in gewissen Kreisen eine gewisse Scheu herrschte, an den Unbe¬
rechenbaren die Maßstäbe der eignen Solidität und Wohlweisheit anzulegen, kann
ich meinen Gewährsmännern aufs Wort glauben. Als ich Andreas einmal mit der


das Wort seines Lieblings Gottfried Keller ans den Seldwhleru, daß ein gutes
Glas Wein der Lohn und die Frucht gethaner politischer Arbeit sei und nicht mit
schlechtem Geschwätz verdorben werden dürfe, war ihm ans der Seele geschrieben.

In einer humoristischen Auseinandersetzung, wie sie der Freund liebte, bewies
er uus einmal, daß die Natur des echten Philisters daran erkannt werde, daß er
Zu erzählen liebe, was er vor dreißig und mehr Jahren für ein Teufelskerl ge¬
wesen sei, und welche Streiche er vollbracht habe, während der rechte Kerl sich
darin bewähre, daß er nie von alten Streichen rede, aber gelegentlich mit einem
neuen überrasche. Dies traf auf ihn zu, als er längst in Ehren und Würden stand
und ernsthafte Dinge ernsthaft erledigte. Denn auf sein Philisterium und die kläg¬
liche Scheu vor dein, was die Leute sagen, ließ er andre nicht gern sündigen. Er
war den Fünfzig näher als den Vierzig, als eines Abends in einer Zittauer Bier¬
stube die Rede ans Scheinwvhlthtttigkeit und echte Opferwilligkeit siel, und Opper-
mann sich ereiferte und schließlich den heiligen Martin, der seinen Mantel mit einem
Armen teilt, ins Gefecht führte. Darob großes Hallo unter den Leuten, die sich
nicht gern an ihre enge und kalte Auffassung erinnert sehen. Es ist von einer
armen Familie die Rede, die Oppermann mehrfach unterstützt hat, und einer von
seinen Widersachern kommt auf den Einfall zu näseln: „Na, Herr Rechtsanwalt,
der heilige Martin sind Sie noch lange nicht. Würden Sie für die arme Familie,
ich sage nicht den Rock, sondern nnr Ihre schönen Hosen hergeben?" Oppermann
springt ans: „Ich versteigre sie auf dein Platz zum besten der armen Familie!"
Helles Gelächter, als er ans ein paar besonders stattliche, ziemlich neue Winterbein¬
kleider zeigend ausruft: „Zehn Mark zum ersten!" Rasch nacheinander folgen die
Gebote, je mehr die Herren überzeugt sind, daß das Ganze auf einen Hauptspaß
hinauslaufen werde, und kein wohlbestallter Rechtsanwalt und Hausbesitzer daran
denken dürfe, die Unaussprechlichen vom Leibe zu veräußern. Die ganze Kneipe
gerät in Aufruhr, die höhern Gebote hageln nnr so, Oppermann ruft dazwischen:
„Zahlung sofort!" „Zahlung und Abnahme sofort!" klingts ihm entgegen. Acht¬
undzwanzig zum ersten! neunundzwanzig! neunundzwanzig zum ersten — zum
zweiten — Einunddreißig! — Zweiunddreißig! Zweiunddreißig zum ersten, zum
andern, zum dritten und letzte!?!" Der Versteigrer läßt seinen Hausschlüssel auf
den Tisch ausklingen, der glückliche Ersteher zieht mit sauersüßer Miene und der
Erwartung das Geldtäschchen, daß sei» unerschütterlich ernstbleibendcs Gegenüber
in das tolle Lachen der andern einstimmen, und das Ganze ein guter Witz ohne
Folge werden wird. „Bäre Bezahlung gegen Lieferung." „Gegen Lieferung!"
bestätigt Oppermann; „Kellner, meinen Überzieher!" Er streift die Beinkleider ab,
legt sie zierlich zusammen, streicht von dem verdutzten Nenbesitzer die inzwischen auf¬
gezählten zweiunddreißig Mark ein, grüßt verbindlich: „Guten Abend, meine Herren!"
und geht, während die hinter ihm Dreinlärmenden einig werden, daß er doch ein
ewiger Student, ein toller, ja beinahe ein gefährlicher Kerl bleibe, in Überzieher
und Unterhosen aus der Kneipe nach seiner glücklicherweise nahegelegnen Wohnung
zurück. Nachdem er das Entsetzen seiner Frau über diese Art Heimkunft lachend
beschwichtigt hat, schickt er noch an demselben Abend nach der Mutter der armen
Familie, zu deren Besten er den heiligen Martin gespielt, und bändigt ihr andern
Morgens in seiner Expedition die Steigeruugssumme ruhig als die Gabe "wer
lustige» Herrengesellschaft ein.

Daß seitdem in gewissen Kreisen eine gewisse Scheu herrschte, an den Unbe¬
rechenbaren die Maßstäbe der eignen Solidität und Wohlweisheit anzulegen, kann
ich meinen Gewährsmännern aufs Wort glauben. Als ich Andreas einmal mit der


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[0726] das Wort seines Lieblings Gottfried Keller ans den Seldwhleru, daß ein gutes Glas Wein der Lohn und die Frucht gethaner politischer Arbeit sei und nicht mit schlechtem Geschwätz verdorben werden dürfe, war ihm ans der Seele geschrieben. In einer humoristischen Auseinandersetzung, wie sie der Freund liebte, bewies er uus einmal, daß die Natur des echten Philisters daran erkannt werde, daß er Zu erzählen liebe, was er vor dreißig und mehr Jahren für ein Teufelskerl ge¬ wesen sei, und welche Streiche er vollbracht habe, während der rechte Kerl sich darin bewähre, daß er nie von alten Streichen rede, aber gelegentlich mit einem neuen überrasche. Dies traf auf ihn zu, als er längst in Ehren und Würden stand und ernsthafte Dinge ernsthaft erledigte. Denn auf sein Philisterium und die kläg¬ liche Scheu vor dein, was die Leute sagen, ließ er andre nicht gern sündigen. Er war den Fünfzig näher als den Vierzig, als eines Abends in einer Zittauer Bier¬ stube die Rede ans Scheinwvhlthtttigkeit und echte Opferwilligkeit siel, und Opper- mann sich ereiferte und schließlich den heiligen Martin, der seinen Mantel mit einem Armen teilt, ins Gefecht führte. Darob großes Hallo unter den Leuten, die sich nicht gern an ihre enge und kalte Auffassung erinnert sehen. Es ist von einer armen Familie die Rede, die Oppermann mehrfach unterstützt hat, und einer von seinen Widersachern kommt auf den Einfall zu näseln: „Na, Herr Rechtsanwalt, der heilige Martin sind Sie noch lange nicht. Würden Sie für die arme Familie, ich sage nicht den Rock, sondern nnr Ihre schönen Hosen hergeben?" Oppermann springt ans: „Ich versteigre sie auf dein Platz zum besten der armen Familie!" Helles Gelächter, als er ans ein paar besonders stattliche, ziemlich neue Winterbein¬ kleider zeigend ausruft: „Zehn Mark zum ersten!" Rasch nacheinander folgen die Gebote, je mehr die Herren überzeugt sind, daß das Ganze auf einen Hauptspaß hinauslaufen werde, und kein wohlbestallter Rechtsanwalt und Hausbesitzer daran denken dürfe, die Unaussprechlichen vom Leibe zu veräußern. Die ganze Kneipe gerät in Aufruhr, die höhern Gebote hageln nnr so, Oppermann ruft dazwischen: „Zahlung sofort!" „Zahlung und Abnahme sofort!" klingts ihm entgegen. Acht¬ undzwanzig zum ersten! neunundzwanzig! neunundzwanzig zum ersten — zum zweiten — Einunddreißig! — Zweiunddreißig! Zweiunddreißig zum ersten, zum andern, zum dritten und letzte!?!" Der Versteigrer läßt seinen Hausschlüssel auf den Tisch ausklingen, der glückliche Ersteher zieht mit sauersüßer Miene und der Erwartung das Geldtäschchen, daß sei» unerschütterlich ernstbleibendcs Gegenüber in das tolle Lachen der andern einstimmen, und das Ganze ein guter Witz ohne Folge werden wird. „Bäre Bezahlung gegen Lieferung." „Gegen Lieferung!" bestätigt Oppermann; „Kellner, meinen Überzieher!" Er streift die Beinkleider ab, legt sie zierlich zusammen, streicht von dem verdutzten Nenbesitzer die inzwischen auf¬ gezählten zweiunddreißig Mark ein, grüßt verbindlich: „Guten Abend, meine Herren!" und geht, während die hinter ihm Dreinlärmenden einig werden, daß er doch ein ewiger Student, ein toller, ja beinahe ein gefährlicher Kerl bleibe, in Überzieher und Unterhosen aus der Kneipe nach seiner glücklicherweise nahegelegnen Wohnung zurück. Nachdem er das Entsetzen seiner Frau über diese Art Heimkunft lachend beschwichtigt hat, schickt er noch an demselben Abend nach der Mutter der armen Familie, zu deren Besten er den heiligen Martin gespielt, und bändigt ihr andern Morgens in seiner Expedition die Steigeruugssumme ruhig als die Gabe "wer lustige» Herrengesellschaft ein. Daß seitdem in gewissen Kreisen eine gewisse Scheu herrschte, an den Unbe¬ rechenbaren die Maßstäbe der eignen Solidität und Wohlweisheit anzulegen, kann ich meinen Gewährsmännern aufs Wort glauben. Als ich Andreas einmal mit der

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341869_229685/726>, abgerufen am 23.07.2024.